Hilux: Unterschiedliche Höhe der Anschraubpunkte der Pritsche. Warum?

  • Hallo,
    am Wochenende habe ich von meinem Hilux single cab die Pritsche abgebaut, da ja in den kommenden Monaten darauf eine Wohnkabine kommen soll. Dabei ist mir aufgefallen, dass der 3. der 4 Befestigungspunkte (von vorne gezählt) niedriger ist als die anderen 3. Die Zeichnung in der Aufbaurichtlinie bestätigt das, 3,5 mm Differenz, siehe Anhang. An diesem Punkt liegt auch zwischen Pritsche und Anschraubpunkt eine Platte aus Kunststoff und die Schraube hat eine Beilagscheibe aus Gummi. Warum ist das so?
    Die Kabine, die ich ansonsten starr verschrauben will, werde ich dann ähnlich befestigen, ist ja keine große Aktion. Aber warum ist der eine Punkt niedriger als die anderen?

    Grüße

    Lars

  • Hallo

    Lars, ich rate mal ins Blaue:

    Vieleicht gibt es in anderen Ländern andere Aufbauten wo aus irgent einem Grund der Unterschied wichtig ist.

    Viele Grüße

    Anton

    Wir brauchen dringend ein paar Verrückte - seht euch doch mal um, wo uns die Vernüftigen hingebracht haben!

  • Hallo Anton,

    daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Dann würde man für die Pritsche, wie ich sie habe/hatte die Kunststoffplatte mit 3,5 mm brauchen. Aber wofür dann die Gummischeibe? Scheint ja fast so, als wenn da eine Federlagerung in "mega light" umgesetzt wurde. Aber warum in der Mitte? Ganz vorne oder ganz hinten flexibel anbinden hätte ich ja noch verstanden, aber dort...?

  • Aber wofür dann die Gummischeibe? Scheint ja fast so, als wenn da eine Federlagerung in "mega light" umgesetzt wurde. Aber warum in der Mitte? Ganz vorne oder ganz hinten flexibel anbinden hätte ich ja noch verstanden, aber dort...?

    Hallo

    vielleicht ist so ein Hilux Rahmen ja so "lüttig", das er genau an dieser Stelle Bewegungen macht. :huh:

    Nee, ohne Flax, keine Ahnung. Mein erster Gedanke war auch eine light Federlagerung, aber an der Stelle? ?(

    Nur Gedult, wir werden es erfahren. 8)

    Viele Grüße

    Anton

    Wir brauchen dringend ein paar Verrückte - seht euch doch mal um, wo uns die Vernüftigen hingebracht haben!

  • Hallo Lars,

    ich kann nur davon abraten, die Kabine starr mit dem Rahmen des Hilux zu verschrauben. Der Hilux Rahmen verwindet sich und das muss er auch mit Kabine noch tun können sonst treten Lastspritzen im Rahmen auf und führen zur Rissen/Bruch im Rahmen oder der Kabine.

    Man könnte z.B. die Kabine vorne fest mit dem Rahmen verschrauben und an den anderen Befestigungspunkten Gummi-Metalllager verwenden.

    VG, Ronny

  • Hi Ronny,

    bist du sicher, dass sich der Rahmen nennenswert verwindet? Ich hatte diese Vermutung auch zuerst, und hatte mir deshalb viele Gedanken zu Zwischenrahmen&Co. gemacht. Dann habe ich aber eine Messung gemacht. Vorgehen:

    1. Alle 4 Anschraubreihen der Pritsche (da single cab) mit einzelnen, nicht längs verbundenen Querträgern von links nach rechts verbunden.
    2. IBC-Container mit 800 l Wasser als Ballast auf die mittleren beiden Querträger gesetzt. Die Längsbalken unter dem Container sind nur über viel zu große Bohrungen locker mit den Querverbindungen verschraubt, tragen also nicht zur Stabilität bei. Ich hatte die genommen, weil ich zunächst dachte, dass da die Containerpalette drauf stehen würde.
    3. Laser (von einem Entfernungsmesser) auf den letzten Querträger außen, ca. 1 m von der Mitte entfernt (=Kabine außen) aufgesetzt, Strahl nach vorne
    4. am vorderste Querträger eine kleine Platte senkrecht montiert, um den Laserpunkt zu sehen. Punkt auf ebener Fläche markiert.
    5. In Gelände vorne auf eine Hügel gefahren, bis das Hinterrad den Bodenkontakt verliert, Laserpunkt vorne erneut angezeichnet.

    Ergebnis: Beide Punkte sind quasi deckungsgleich, also keine Torsion im Fahrzeugrahmen. Also kann man starr verschrauben.

    Ich stelle das hier bewusst nochmal zu Diskussion, denn ich kann ja auch eine Gedanken- oder Messfehler gemacht haben! Ich habe nämlich erst dann gemerkt (hätte vorher drauf kommen können), dass das Wasser ja die blöde Eigenschaft hat, waagerecht zu bleiben, also die Torsion zumindest ansatzweise reduziert. Aber da beide Messpunkte identisch waren, verdreht sich da meiner Meinung nach gar nichts.

    Grüße

    Lars

  • Wenn du den Rahmen an allen Punkten verschraubst, wird da sicher ein gewisser Verzug stattfinden.

    Vorallem im fahrenden Betrieb wenn das Fahrzeug in die Verschränkung geht.

    Hab zwar einen Navara aber viel um wird da nicht sein. Stell ich den so Verschränkt ins Gelände sieht der auch nahezu Gerade aus.

    Wenn ich aber Fahre sieht man deutlich wie das Hardtop an der Heckscheibe Hin und her wandert.

    Ich Vermute wenn du so durch Gelände pflügst sollte man deine Last auch arbeiten sehen.

  • Hallo Lars,

    da hast Du Dir ja echt Mühe gemacht mit dem Test. Ich kann jetzt aus Deiner Beschreibung und dem Meßverfahren keinen Fehler erkennen...

    Mein Wissen bezieht sich allerdings auf Toyotas von vor 20 Jahren, die Hilux Rahmen sind jetzt sicher steifer als früher, zumindest war das immer ein Slogan bei neuen Modellen.

    Ich kann Dir keinen Beweis liefern, ich würde mich jedoch wohler fühlen (sollte ich sowas mal bauen) wenn die Kabine etwas vom Rahmen entkoppelt wäre (Bauchgefühl).

    Wobei man aber nach wie vor aufpassen muß, sind Alkovenaufbauten, da würde ich auf jeden Fall eine dämpfende Lagerung bauen, damit die Nickbewegung der Kabine nicht mit voller Wucht in den Rahmen geht. Ich hatte damals beim HZJ79 ganz erhebliche Nickbewegung zwischen Fahrerhaus und Kabine, wobei die Kabine ordentlich schwer war (ca. 800kg).

    Viele Grüße,

    Ronny

  • Moin.

    Vor der Frage stand ich vor 10 Jahren auch mal.

    Fazit: Ich habe meine selbst geschweißte Flachpritsche genauso "starr" verschraubt, wie es auch die orig. Blechpritsche mal war. Darauf steht meine Kabine, deren 5mm dicken Aluminium Winkel die GFK Sandwichplatten aufnehmen.

    Das seit rund 300.000 Kilometern. 37 Länder später hält das ganze immer noch. Rißfrei. Die Kabine, die Flachpritsche und auch der Rahmen meines Hilux sind gefühlt noch nicht müde. Inzwischen sind Flachpritsche und Kabine auf den Hilux Revo gewandert. Die Aufnahmen am Rahmen sind ja identisch.




    Gruß Stefan

    Alles wird gut. Irgendwann.

  • Ronny: Auf meine Hilux kommt eine Alkovenkabine, und will die auch so dicht wie möglich über das Kabinendach (=3 cm "Luft") führen. Da darf dann nichts nicken!

    Woher soll das denn auch kommen? Unterstellt, dass die Kabine in sich steif ist, müsste dann ja der Fahrzeugrahmen biegen. Und das wird das geschlossene Kastenprofil meiner Meinung nach ganz sicher nicht, wenn es schon keine Torsion gibt.

    These: Dort, wo Alkovennicken auftritt, ist die Kabine mit Gummilagern auf dem Rahmen und kann daher ein Eigenleben führen. Liege ich da richtig?

    Ich hoffe, ich werde jetzt nicht missverstanden. Ich nehme Tipps und Anregungen von den erfahreneren Kabinenexperten sehr gerne auf, versuche aber immer zu verstehen, warum was wie ist. Und das Thema Kabinenbewegung auf dem Auto verstehe ich nicht, falls die ohne Gummilager oder andere Spiele verschraubt wird.

    Grüße

    Lars

  • Das gibts auch beim Hilux. Nissan und Rost ist dann noch gefährdeter.

    Aber es ging ja hier um die Bewegung im Rahmen, und die gibts bei allen Pickups, beim Nissan mehr als beim Ranger. Einen Toyota hatte ich bisher nicht zum Vergleich.

    Gruß, Holger

  • Hallo Lars

    Zitat """ Woher soll das denn auch kommen?"""

    Ich hab einen DMax DoKa mit einer Bimobil Kabine

    Da ist Eisen auf Eisen miteinander verschraubt.

    Trotzdem arbeitet die Kabine , merkt man wenn man die Hand aus dem Fenster zum Alkoven hoch streckt .

    Ich hab den Eindruck die Unruhe kommt von hinten .

    Ich hab vom Fahrerhaus zur Kabine 20 mm Abstand und der Abstand Dach zum Alkoven beträgt 18 mm .

    Da hat noch nie was am Dach aufgeschlagen .

    Allerdings Gelände extrem ist mit so eine sperrigen Fuhre eh nicht drin .

    Ich hab einen zweiteiligen Zwischenrahmen ,einen vorne quer und einen hinten .

    Im Kabinenboden ist ein integrierter Alurahmen .

    Ob das jetzt gut oder schlecht ist will ich jetzt nicht bewerten .

    Auf alle Fälle hält es seit 11 Jahren .

    So kann m.M nach der Fahrzeugrahmen arbeiten und der Alurahmen im Boden der Kabine kann auch einiges ab .

    Noch was : bei der Single Cab wirst du das typische PU Nicken eh nicht haben da optimale Gewichtsverteilung .

    Gruß Rudi

    Gruß Rudi

    Einmal editiert, zuletzt von Rudi (23. November 2023 um 20:15)

  • Hallo Lars,

    die Pickup Rahmen sind für Ladung auf der Pritsche ausgelegt und die Rahmen haben auch kein Problem wenn da mal statt 900kg Sand 1500kg Sand drauf sind. In so einem Fall baut die Ladung nicht hoch auf und liegt relativ nah an der Mitte der Hinterachse. Bei einer Alkovenkabine ist ja doch ein gewisser Teil der Maße über der Kabine und liegt relativ weit oben.

    Je nach Kabinengröße und Einsatz zerbrechen auch Rahmen von den US Pickups.

    Das Stefan keine Probleme über so viele km hat liegt daran, dass er keinen Alkoven hat.

    Wenn man eine Alkovenkabine will, dann sollte man keine Hängeschränke verbauen und den Alkoven so klein wie möglich halten. Gewichtseinsparung auch dann beim Lattenrost und der Matratze.

    Viele Grüße,

    Ronny

  • Moin.

    Die Wegrationalisierung des Alkovens ist der Haltbarkeit der Komponenten sicher sehr zuträglich.

    Kabine 1.0 hatte halt den Alkoven, stand auf der Pritsche (die ja minimalst Gummi gelagert war), das Nicken war natürlich da auf schlechten Strecken.

    Daher Kabine 2.0 ohne original Prische und ohne Alkoven.

    Gruß Stefan

    Alles wird gut. Irgendwann.

  • Hallo zusammen,

    ich muss ein Update bzw. eine Korrektur bzgl. Torsion des Rahmens beim Hilux geben... Nachdem ich mir meine eigenen Fotos nochmal angeschaut habe, habe ich Zweifel bekommen. Ich hatte die Befürchtung, dass der Schwerpunkt des Wassers im Tank bei dem Schiefstand so liegt, dass es den Rahmen eher "zurück dreht", also im Bild gegen den Uhrzeigersinn und nicht nach rechts, dort wo das Rad in der Luft steht.

    Daher habe ich das gleich nochmal gemacht, dieses Mal mit ca. 700 kg Leistensteinen auf einer Palette als Ballast direkt über der Hinterachse und Auffahrrampen 1x vorne und 1x hinten, also diagonal verschränkt, Rad hinten rechts in der Luft. Dann neu gemessen. Mein Rahmen verdreht sich dabei ca. 1,2°, was satte 4,5 cm zwischen hinten links und vorne rechts ausmacht!

    Ich konstruiere daher gerade einen steifen Zwischenrahmen, den plane ich aber weiterhin starr zu verschrauben. Ich werde den in Kürze mal hier einstellen um das Feedback der Community bzgl. der geplanten Ausführung zu erfragen.

    Grüße Lars

  • Ja, mach mal. Ganz viele Hilux Fahrer mit Flachpritsche und ein zwei Kilometer Haltbarkeitserfahrung sind dann ja doch nicht vertreten.

    Ob man das von anderen Fahrzeugen eins zu eins übertragen kann bezweifel ich ein wenig, die Rahmen verhalten sich anders. Siehe Rost und Rahmenbruch beim Nissan...



    Gruß Stefan

    Alles wird gut. Irgendwann.

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