Projekt Wohnkabine auf Land Rover Defender 110 HT (1)

  • In der Vorstellungsrunde habe ich schon einmal kurz dargestellt, was ich vorhabe:

    Eine vorhandene Selbstbaukabine ersetzen, entweder durch eine fertige Leerkabine oder durch Selbstbau/Bausatz.

    Ich habe damit begonnen, ein Pflichtenheft mit ALLEN Fragen rund um das Auto zu erstellen. Ich bin jetzt schon bei rund 50 Überbegriffen gelandet, aus denen wieder viele Untergruppen resultieren. Ein tolles Anwendungsbeispiel für die Verwendung von Mindmaps. Parallel dazu sind erste Anfragen an Aufbauhersteller raus, um mal eine realistische Markteinschätzung zu erhalten. Da mein Projekt von vornehrein auf mindestens zwei Jahre angelegt ist, liegt es möglicherweise noch in der Lieferfrist des einen oder anderen Herstellers.

    Selber bauen hat nicht nur finanzielle Reize, sondern hat ja auch etwas >Selbsterrigendes<, am Ende kann man sagen alles meins (bis auf...).
    Eine Scheune ist vorhanden und viele Werkzeuge des Heimwerkerbedarfs habe ich zur Verfügung. Bei mir sind ganz klar handwerkliche Grenzen gesetzt. Ich kann nicht schweißen, habe null Ahnung von Elektrik und Elektronik und auch in Sachen Fahrzeugtechnik habe ich noch große Lücken aufzufüllen. Vermutlich nichts, was man nicht lernen kann oder bei dem man ggfs. in sicherheitsrelevanten Fragen Outsourcing betreibt.

    Fürs Erste stellen sich bei mir grundlegende Fragen, bevor ich den Zeichenstift überhaupt in die Hand nehmen kann, um das Vorhaben auf einem Malblock zu skizzieren:

    1) Wie groß darf theoretisch der Überhang sein. Irgendwo habe ich bei LKW gelesen 65%, bezogen auf den Radstand eines Zweiachsers. Ist das so und gilt das auch für einen zum WOMO zugelassenen PKW?

    2) Welche Plattenstärke bei der Auswahl von Sandwichpaneelen ist zu empehlen? Berücksichtigt werden muss das Gewicht, ich darf am Ende mit Beladung und Insassen 3,49 t nicht überschreiten.

    3) Benötige ich einen Zwischenrahmen, und wenn ja in welcher Dimensionierung, welche Art der Lagerung bietet sich an?
    Derzeit sind Fahrerkabine und Aufbau fest miteinander verbunden. Wenn ein Zwischenrahmen vorhanden ist, dann ist er in die Bodenplatte integriert, das kann ich ohne den Koffer abzunehmen aber leider nicht sehen.

    4) Wenn ich keinen Zwischenrahmen benötigge, wie muss dann die Bodenplatte des Koffers beschaffen sein? Im Netz habe ich noch nichts dazu gefunden.

    Viele Grüße vom Greenhorn grünen Tisch <X

    It's never over in a Rover

  • Also wenn die Kabine (wieder?) fest mit dem Fahrerhaus verbunden werden soll, dann sollte der Hilfsrahmen starr mit dem Fahrzeugrahmen verbunden werden.

    Eine bewegliche Konstruktion macht nur Sinn wenn Fahrerhaus und Wohnkabine entkoppelt sind und sich gegeneinander bewegen können.

    Kriech doch mal unter dein Auto und guck dir die Verschraubungen mit der Kabine an.

    Was den Überhang angeht: Viel Überhang schadet den Fahreigenschaften, auch wenn es noch rechtlich erlaubt ist. Das gilt erst Recht, wenn du auch mal etwas ins Gelände willst.

    Beachte bei deiner Planung, dass alles schwere nach vorne und unten kommt! Das hab ich bei meiner 2. Pickupkabine auch so gemacht. Kühlschrank, Batterie Wassertank vorne unten direkt hinter dem Fahrerhaus, Gasflasche daneben. und dann die Kabine nur so lang machen, wie unbedingt nötig.

    GFK Sandwich kannst du in 30 oder 40mm Stärke nehmen. Vom Gewicht macht das nicht soviel Unterschied, 40mm ist halt stabiler und isoliert etwas besser. Wenn du nicht im Winter nach Skandinavien willst, reichen aber auch die 30mm.

    Gruß, Holger

  • Hallo Holger,

    vielen Dank für die Info. Fahrerhaus und Kabine sind nicht entkoppelt, das ist eine zusammengeklebte und geschraubte Einheit.

    Viel Überhang ist doof, aber ich muss vier Personen in dem Auto unterbringen, sitzend und schlafend. Deshalb wäre einen Kabinenlänge von 2,80 m von Vorteil, dann kann ich bei ausreichender Breite auf 1,20 m unten mit 2 Personen quer schlafen. Wir sind alle nicht so groß, das könnte gerade so klappen. Die Gewichtsplanung richtet sich eben auch nach den Sitzen und deshalb ist die Devise, gar nicht so viel Gewicht mitzunehmen. Wir werden den Winter nicht in Skandinavien verbringen und wir werden aller Vorraussicht nach nie länger als drei bis vier Wochen unterwegs sein.

    Gut ist der Hinweis zur Wandstärke, da habe ich schonmal zwie Anhaltspunkte.

    Wie muss aber der Kabinenboden beschaffen sein, wenn es keinen extra gelagerten Hilfsrahmen gibt?

    It's never over in a Rover

  • Da musst du einen Kabinenbauerfragen, was beim Landy notwendig ist.

    Üblicherweise kommt ein geschweißter Rahmen aus 4-kant Rohr unter die Kabine. Der wird mit Laschen an den org. Punkten am Rahmen verschraubt und geht über die komplette Kabinenbreite/länge. Dann reicht als Bodenplatte eine Sandwichplatte mit 9 oder 12mm Multiplex oben drauf.

    Manche Kabinenbauer können den Rahmen auch in den Boden integrieren.

    Gruß, Holger

  • Bei Ducato ging das ohne Zwischenrahmen. Die Bodenplatte bei mir wie die Wände 30mm. (1mm Gfk, 28mm Schaum, 1mm Gfk)

    Drauf 20x30mm (bxh) Auflattung und 4/8mm Buchensperrholz. Zwischenraum = Warmluftheizung.

    Kommt immer auf den Rahmen des Basisfahrzeug und den Einsatz an.

    Gruß Nunmachmal

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

  • Hallo Stefan,

    vielleicht hilft diese Lektüre

    WoMoG
    19. Januar 2014 um 18:50

    zumindest für die Verbindung zu Rahmen und Restkarosserie. Allerdings hat der G einen verbindungssteifen Fahrzeugrahmen und es reichen die originalen Karosserieaufnahmen.

    Gruß Arno

    Einst mit Kleinst-SUV und Dachzelt , nun mit dem ProjeGt unterwegs

  • vielleicht hilft diese Lektüre

    Hallo Arno,

    das ist ein prima Link, da habe ich eine Menge Lektüre für die schlaflose Nacht ^^
    Weißst du noch, welche Querschnitte du für den Rahmen verwendet hast?

    Viele Grüße

    Stefan

    It's never over in a Rover

  • Das scheint eine sinvolle Lösung zu sein, damit nicht unnötig viel Höhe verloren wird.

    Ja, das spart vielleicht 3-4cm Höhe, dafür verlierst du dort die Isolation, musst also wieder mindestens 2cm drüber zuätzlich isolieren.

    Es bringt also nicht so viel, ist aber viel aufwändiger.

    Zum Thema spaxen in GFK: Das kannst du gleich vergessen, das hält nicht. wenn dann muss geklebt werden.

    Gruß, Holger

  • Zum Thema spaxen in GFK: Das kannst du gleich vergessen, das hält nicht. wenn dann muss geklebt werden.

    Ich habe gerade bei einem Aufbauhersteller gelesen, dass seine Deckschicht eine Tragkraft von 25 kg je Schnellbauschraube zulässt. Daher bin ich darauf gekommen.

    It's never over in a Rover

  • Bei welcher GFK Dicke?

    Also bei 1,5mm vibriert sich jede Schraube irgendwann los, das hält nicht. Kleben ist da viel besser.

    Ist wohl die Kombination aus Beidem bzw. einer extra verbauten Schraubschicht:

    Zitat

    Die X4Quadrat Leerkabinen werden mit der Kompetenz und der Erfahrung aus über 30 Jahren Fahrzeugbau individuell angefertigt. Wir verwenden ausschließlich Materialien bester Qualität, da jede Box die Box fürs Leben ist. Standardmäßig bestehen unsere Wände und Decke aus 60mm kältebrückenfreien GFK- Sandwich Paneelen, welche eine Fibre-Schraubschicht und eine isolierende Schicht mitbringen. Unsere Plattenkonstruktion ist 100% holzfrei und feuchtigkeitsresistent. So kannst du an jedem beliebigen Punkt des Aufbaus, sowohl innen als auch außen, Festpunkte bzw. Verschraubungspunkte finden. Hierbei gibt es eine ca. Ausrissfestigkeit (bei Verwendung von Spax Schrauben in der Fibre-Schraubschicht) von bis zu 25kg pro Schraube. Auch reine Klebebefestigungen sind möglich. Die Kombination aus Schraub- und Klebemöglichkeiten bietet dir unendliche Flexibilität beim Ausbau deiner X4Quadrat-Kabine.

    It's never over in a Rover

  • Und was wiegt das Wundermaterial pro qm?

    60mm Dicke ist sicher viel mehr als du brauchst, und bestimmt zu schwer.

    Das ist definitiv zu schwer und selbst bei schmalerem Profil, wären die Platten für ein unter 7,5 t Auto zu mächtig, nehme ich an. Nach telefonischer Auskunft würde nur die Stärke des Schaummaterials variieren.

    It's never over in a Rover

  • Ahoi,

    Das verspricht ja wieder spannend zu werden, sehr schön!

    GFK Sandwich kannst du in 30 oder 40mm Stärke nehmen. Vom Gewicht macht das nicht soviel Unterschied, 40mm ist halt stabiler und isoliert etwas besser. Wenn du nicht im Winter nach Skandinavien willst, reichen aber auch die 30mm.

    Ich würde behaupten wenn die Heizung stark genug ist würde selbst Skandinavischer Winter mit 30mm gehen, würde ich trotzdem nicht machen.

    // Und dann hat das Handy die Hälfte des Beitrags verschluckt...

    Ich hab mit 30mm gebaut (1,5mm GFK Deckschichten), auch als Bodenplatte. Anfangs ohne zusätzliche Verstärkung, nachdem man aber im Eingangsbereich merkt daß der Schaum langsam nachgibt liegt inzwischen eine Holzplatte drüber.

    Was mich bei den 30mm im Nachhinein etwas stört: die GFK Griffmulde die ich mit allen anderen Teilen zusammen bei Ormocar gekauft hab ist eigentlich zu tief für 30mm Sandwich, hinter der Griffmulde ist abgesehen von der inneren Deckschicht nichts übrig geblieben und selbst so steht sie ein bisschen nach außen über. Da weiß ich nicht ob das bei anderen Griffmulden besser ist, bei Fenstern, Türen und Dachluken würde ich mir da aber keine Sorgen machen.

    Gruß

    Sven

  • die GFK Griffmulde die ich mit allen anderen Teilen zusammen bei Ormocar gekauft hab ist eigentlich zu tief für 30mm Sandwich, hinter der Griffmulde ist abgesehen von der inneren Deckschicht nichts übrig geblieben und selbst so steht sie ein bisschen nach außen über.

    Guter Einwand! Wird ins Pflichtenheft übertragen, damit es nicht in Vergessenheit gerät.

    It's never over in a Rover

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