Stützlasten bei Pickups

  • Hallo zusammen,

    ich bin seit langem auf der Suche nach Infos, aber niemand kann mir helfen :(

    Vielleicht finde ich hier mein Glück:

    Ich benötige ein geeignetes Zugfahrzeug für meinen Pferdeanhänger, am liebsten einen Pickup oder SUV.

    Das Problem:

    Ich habe einen Böckmann Portax SL (begehbare Sattelkammer) mit einem Gesamtgewicht von 2700 kg und einer Stützlast von max. 150 kg.

    Der ganze Hänger bzw. die Gewichte sind sehr fragwürdig.

    Laut Böckmann hat der Hänger eine Stützlast wenn er leer ist von 120 kg (telefonische Anfrage).

    Tatsächlich gemessen sind es aber 160 kg leer (beim Raiffeisen auf der LKW-Waage).

    Da Widerspricht Böckmann und behauptet die Messmethode wäre falsch, ok, lassen wir mal so stehen.

    Beladen sind es sogar 220 kg was die Stützlast auf die Waage bringt.

    Mit Pferd und Beladen reduziert es sich logischerweise auf ca. 150 kg.

    Nun ist die Frage: mit was soll man so einen Anhänger guten Gewissens ziehen?

    Mein derzeitiges Auto hat 175 kg Stützlast, 2500 kg Anhängelast, Automatik, was für einen SUV schon super viel ist.

    Danach dürfte ich den Hänger leer aber nicht ziehen wenn er beladen ist (da hier Stützlast 220 kg war).

    Dann dachte ich: ein Pickup.... der Amarok würde mir gefallen, da dieser nicht das komplette Schlachtschiff ist....

    Aber bei vielen Pickups hört es auch bei 140 kg auf :(

    Nun wurde mir von einem anderen Anhängerhändler erklärt, dass die 140 kg Stützlast nicht ganz so dramatisch ist an einem Pickup, da dies berechnet wäre mit voll beladener Ladefläche.

    Wäre die Ladefläche leer, kann man die Hinterachse stärker beladen. So seine Aussage.

    Vielleicht gibt es hier im Forum jemanden, der mir hier helfen kann. :)

    TÜV und Dekra waren auch eine Enttäuschung bei Nachfrage der Stützlasten und einer eventuellen Erhöhung....

  • Hoi was1982

    Ich denke im Wohnkabinenforum (klick mich) wirst Du eher fündig werden, da dort fast ausnahmslos PickUps unterwegs sind.

    Hier hats auch einige, meinen zum Beispiel, aber weniger.

    Meiner ist ein 1996er Nissan KingCab Benziner mit einer Stützlast von 150kg.

    Wobei die Anhängerkupplung so hoch ist dass es zweiachsige Anhänger vorne hochhebt und in Wirklichkeit viel mehr Gewicht auf der Anhängerkupplung ruht...

  • Hi und willkommen im Forum.

    Die Stützlast sollte man schon auf ebenem Grund mit einer Stützlastwagge, oder einer Radlastwage mit einem kleinen Kantholz drauf bestimmen.

    Was Picco schreibt kann ich nur bestätigen. Die meisten Pickups stehen hinten unbeladen zu hoch mit der Kugel.

    Du kannst mal bei den US Pickups gucken (Ford F150, RAM 1500..) was die so für Stützlasten in D angeben. Die org. US Vierkant Aufnahmen können auf jeden Fall technisch einiges ab. Ist nur die Frage was hier so zugelassen wird.

    Zum rangieren ist allerdings ein Auto mit kleinerem Wendekreis, weniger Radstand und kleinerem Überhang besser.

    Was ist denn mit einem MB-G Modell, Toyota Landcruiser und co?

    Gruß, Holger

  • Hallo,

    Ich werfe mal die grossen US-Pickups in die Runde. Mein 2011er Chevy Silverado 3500HD kann ab Werk laut Kleber auf dem Einschub 7711kg ziehen mit Stützlast 816kg...theoretisch. Je nach Achs-Ubersetzung, ob Benziner/Diesel usw. kann er allerdings etwas bis wesentlich weniger ziehen, also immer das Handbuch zum entsprechendem Jahrgang konsultieren.

    Meiner hat jetzt eine Kugelkopfkupplung spendiert bekommen und ist hier in der Schweiz eingetragen mit 3500kg und 350kg Stützlast. Mit Zugmaul, und durchgängige (Luftdruck-)Bremasanlage ginge da noch einiges mehr.

    Bei den US-Einschüben gibt es auch Adapter wo man die Kugel entsprechend in der Höhe versetzen kann. Hab ich auch aber da mir das schon im leichten Gelände zum Anker wird hab ich den Einschub immer demontiert, ausser ich ziehe einen Hänger oder fahre zur MFK (Tüv). Ist ja nur eine Schraube.

    Mein Chevy hat aber ein ClassV-Hitch, will heissen die Aufnahme ist nicht wie Hierzulande eher üblich die Class IV oder III mit 2"x 2" (oder sogar nur Class I oder II mit 1.25x1.25") sondern 2.5x2.5". Er kam zwar mit einem Adapter von 2.5 auf 2", aber davon wollten die schweizer Behörden (vermutlich zurecht) nichts wissen da zu klapprig. Da wurde mir ein Einschub mit Kugelkopf passend auf mein Fahrzeug zurecht geschweisst. Kostete als Einzelanfertigung 385.- CHF, kein Schlechter Preis für die Gewichte...ist aber auch schon 10 Jahre her.

    Fahrzeug ist leer 2.9t als Benziner...als <3.5t zulassen, naja, vielleicht theoretisch machbar, aber eigentlich nicht wirklich Sinnvoll, als Diesel mit ca 300kg mehr schon gar nicht.

    Bitte nicht jetzt meinen dass alle Amis so viel ab können. Die 1500er haben zum Teil auch nur mickrige Anhänge-/ und Stützlasten, aber da kenne ich mich zu wenig aus um Details zu liefern. Die 2500er/3500er dürften diesbezüglich nicht viel nehmen da sie aufs gleiche Chassis aufbauen. Die Ami-SUV sind eine eigene Geschichte...die einen basieren auf die 1500er die anderen auf 2500er Plattform mit entsprechenden Gewichten/Lasten. Und immer auf die Jahrgänge achten, ein jahr jünger kann da schon wesentlich mehr Zuglast/Stützlast bedeuten.

    Gruss

    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • Wäre die Ladefläche leer, kann man die Hinterachse stärker beladen. So seine Aussage.

    Naja, soweit so richtig, aber halt auch nur die halbe Wahrheit. Ich halte die für zumindest Fragwürdig.

    Auf der Kupplung hast du irgendwo einen Wert in daN und/oder in kg Stützlast. Das ist entscheidend. Wenn die Anbindung ans Fahrzeug und die Kupplung nicht für die Kräfte ausgelegt sind kann der PU noch so viel Zuladung auf der HA vertragen, es nützt dir nichts.

    Rein mechanisch wird der PU nicht zusammenbrechen wenn da 50kg mehr drauf sind, aber bei der Rennleitung versuchen zu Argumentieren dass der Händler ja gemeint hätte dass das nicht so dramatisch sei wenn auf dem PU etwas mehr laste als schlussendlich in den Papieren steht ...hmm, ja, kann man versuchen... :rolleyes:;)

    Gruss

    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • Nun wurde mir von einem anderen Anhängerhändler erklärt, dass die 140 kg Stützlast nicht ganz so dramatisch ist an einem Pickup, da dies berechnet wäre mit voll beladener Ladefläche.

    Wäre die Ladefläche leer, kann man die Hinterachse stärker beladen. So seine Aussage.

    Ich formuliere es mal direkter und nicht so freundlich wir Urs:
    Der Händler redet, sofern er es dir wirklich so gesagt hat, einfach absolute Scheiße und ist fachlich nicht richtig!

    Die Stützlast muss erstmal einzeln betrachtet werden. 150KG sind 150KG. Wenn du die Stützlast überschreitest hast du im Falle des Falles einfach mal Probleme.

    Jetzt wird es kniffeliger: Wenn du die 150KG Stützlast ausnutzt, belastet du dein Fahrzeug mit einer Zuladung von 150KG, da die Stützlast als Zuladung gezählt wird.
    Ist dein Fahrzeug leer, fährst du halt nur 150KG "Gepäck" auf deiner Hinterachse spazieren.
    Wenn du nun aber dein Fahrzeug auch schon bis zur Dachkante voll hast und schon damit das Limit deiner Zuladung ( oder/und maximal Gewicht deiner Hinterachse) erreicht hast und dann noch den Anhänger dran hängst bist du überladen.

    Noch nicht kniffelig genug? Dann kommt jetzt noch das Thema Zuggesamtgewicht sprich - Tatsächliches Gewicht vom Zugfahrzeug + Tatsächliches Gewicht vom Anhänger.
    Nehmen wir an; dein Fahrzeug darf (und wiegt) voll beladen 2600KG wiegen und dein Anhänger darf vollgeladen 2500KG wiegen, haben wir eine Gewicht von 5100KG.
    Jetzt aber kann der Hersteller aber noch das Gesamtgewicht des Zuges beschränken, sagen wir: 4900KG - somit darfst du die Einzelzuladungen nicht ausnutzen.
    Dann musst du ein paar Sachen zuhause lassen. Und wenn das Leergewicht beider Fahrzeuge schon 3500KG beträgt, dann hast du nicht mehr viel Platz nach oben. Was wiegt ein Pferd? 400KG? Man merkt es wird eng.

    Führerscheinrechtliches lasse ich jetzt weg, da du schon so ein großen Anhänger hast, gehe ich davon aus das Du BE hast.

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    Was mir in aktueller Zeit auffällt: Es wird Downsizing bei den Zuglasten betrieben, oftmals haben "gefühlt" moderne Fahrzeuge weniger Anhängelast als ältere, gibts da paralleln zu den Stützlasten? Ich weiß es nicht.
    Im Grunde sind aber 150KG schon wirkliche obere Fahnenstange bei so ziemlich allen EU Fahrzeugen - das wird echt schwer was zu finden.
    Ich würde bei den alten "Verdächtigen" schauen - die alten Geländewagen, Nissan Patrol, Toyota Landcruiser, etc. Leiterrahmenstahlschweine - zumal ich ja irgendwie Allrad als gesetzt sehe? Oder eben die Amis. Wir hatten mal ein Minivan, der hatte auch schon mit Class 3 Kupplung 140 KG Stützlast.
    Gibts die Chance etwas von der Sattelkammer in den Kofferraum zu packen?

  • Jetzt wird es kniffeliger: Wenn du die 150KG Stützlast ausnutzt, belastet du dein Fahrzeug mit einer Zuladung von 150KG, da die Stützlast als Zuladung gezählt wird.
    Ist dein Fahrzeug leer, fährst du halt nur 150KG "Gepäck" auf deiner Hinterachse spazieren.

    Es wird noch kniffliger ;) . Je nachdem wie weit die Kupplung hinter der HA steht wird die VA mehr oder weniger entlastet und das Gewicht kommt zusätzlich auf die HA...also immer Gesammtgewicht, Achslasten und Stützlast im Auge behalten.

    Was mir in aktueller Zeit auffällt: Es wird Downsizing bei den Zuglasten betrieben, oftmals haben "gefühlt" moderne Fahrzeuge weniger Anhängelast als ältere,

    Nur bei den Europäern/Asiaten...bei den Amis (zumindest bei den grossen, bei den kleinen weiss ich's nicht) ist es seit Jahrzehte genau umgekehrt und *das* Verkaufsargument schlechthin wenn eine neue Serie auf den Markt kommt.

    Gruss

    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • Nur bei den Europäern/Asiaten...bei den Amis (zumindest bei den grossen, bei den kleinen weiss ich's nicht) ist es seit Jahrzehte genau umgekehrt und *das* Verkaufsargument schlechthin wenn eine neue Serie auf den Markt kommt

    Bei den Ami-Pickups ja.

    Aber bei anderen Fahrzeugen...
    Dodge Journey / Fiat Freemont: Pentastar V6 Allrad >250PS: Gebremst 1200KG
    Zwischenzeitig gab es ein Ford Kuga 2L Turbo Allrad >220PS: Gebremst 900KG

    Wenn ich noch etwas suche kann ich noch so weiter machen... :(
    Gefühlt ist es schon schwer einen zu finden, der 1,8T noch darf

  • Scheint so zu laufen wie mit der Zuladung im Fahrzeug selber...wieviele Leute da wohl schon blöd aus der Wäsche gekuckt haben nachdem sie gemerkt haben dass beim grossen, neu erstandenen SUV welcher mit 5 Personen beladen wird, das Handtäschli daheim bleiben musste da dieses schon zur Überladung führen würde...

    Das ist wohl der Preis den wir im Auto zahlen für die 300 Airbags, die 32-Zonen-Klimaanlage, die 92-Fach elektronisch verstellbaren Stossdämpfer, die Wohnzimmermultimediaanlage welche natürlich ohne auch nur den geringsten Aussengeräusch vor sich hin scheppern darf. Dazu müssen Bremsen und Lenkung ohne die geringste Anstrengung funktionieren. Und das und viel mehr sollte mit 2 Litern Benzin bewegt werden, ok mit Hänger darf er 10 % mehr nehmen...

    Aber dafür gibt es ja jetzt die Wunderwaffe E-Autos, da wird das dann alles besser...Da kann so ein ultra leichter Tessla auch schon mal einen Hänger mit über 2 Tonnen ziehen und verbraucht dabei nicht einen Tropfen Benzin (und der grüne (Atom-)Strom kommt ja eh aus der Steckdose)...dass man dabei natürlich zum Stärksten greifen sollte (muss?) der mit schlappen 1020PS angepriesen wird versteht sich von selber, ebenso dass jeder der gelegentlich 2 Tonnen ziehen will oder muss so ein Fahrzeug leisten kann...

    PS: Sorry dass ich etwas vom eigentlichen Thema abgeschweift bin

    PPS: Der Beitrag kann Spuren von Sarkasmus enthalten ;)

    Gruss

    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

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