Sprinter oder Daily 4x2 bei ca 5500kg

  • Hallo Gunther,

    bei sämtlichen Womo Aufbauten, die nicht explizit für Geländeeinsatz konzipiert sind, ist das Fahrerhaus starr mit der Kabine verbunden unabhängig von der Preisklasse, Gewicht und Länge. Bei einem höheren z.G. ist auch das Fahrgestell entsprechend verstärkt, daher glaube ich nicht, dass die Belastung der Verbindung dadurch zunimmt. Wichtig ist, die vom Fahrgestell eingeleiteten Kräfte möglichst gleichmäßig zu verteilen und in die Kabine einzuleiten. Zur Verstärkung des Fahrgestells und zur Kraftverteilung dient eben der Hifsrahmen. Bei einem steiferen Kasten-Fahrgestellrahmen ohne Hifsrahmen würde ich eher das Problem sehen, dass der Rahmen ja nicht allzu breit ist, und somit die Bodenplatte auf beiden Seiten entsprechend weit freitragend ist. Ein großer Teil des Aufbaugewichtes wird aber über die Seitenwände auf die Bodenplatte übertragen, die dann stark belastet wird. Das würde mir mehr Unbehagen schaffen, als die Verbindung zum Fahrerhaus.

    Gruß Wolfgang

  • Hallo Campo, vielen Dank für Dein CAD Wissen / Können....ich beneide euch alle die das zu können.

    Hallo Wolfgang und die anderen Mitleser ....Schreiber, Spezies

    ich war gestern einmal bei Iveco und konnte mir dort ein normales Fahrgestell des Daily sowie auch einen langen Kastenwagen anschauen.

    Beim Fahrgestell sowie auch beim Kastenwagenfestaufbau war die hintere Befestigung des Fahrerhauses auf dem Hauptrahmen mit einem flachen Gummidämpfer (siehe Bild)verbunden.

    Bei dem Kastenwagen: Frachtraumlänge 512,5cm....Radstand 410cm....Gesamtlänge 749,8cm war dann allerdings der restliche Aufbau bis Fahrzeugende fest (ohne jeglicher Gummis) mit dem Hauptrahmen verschraubt.

    Wenn wir nun die Fahrgestelle des Daily mit den verschiedenen Radständen gegenüberstellen:

    http://ibb.iveco.com/Commercial%20S…F70C18_21A8.pdf

    Das Fahrerhaus ist gesamt 236,3cm (vor der Achse 100,8cm lang und nach der Achse also bis Fahrerhausende nochmals 135,5cm, allerdins sollen 5,6cm Abstand bis Kofferanfang eingehalten werden, was aber bei Festverbindung ja wegfallen sollte)

    Überhang max 60% von dem Radstand wenn ich das noch richtig weiss.

    Gesamtlänge 410er Radstand:
    Gesamtlänge max 756,80 d.h. max. Kofferlänge 520,5cm (100,8 cm bis Vorderachse + Radstand 410cm..+..Uberhang nach Hinterachse dann bei 60% : 246cm)
    Iveco gibt max Aufbaulänge von 497,9cm an. Hinzu würden noch der Abstand von 5,6cm bis zum Fahrerhaus kommen......?????habe ich Denkfehler, oder warum kürzer als die 60%


    Gesamtlänge 435er Radstand:
    Gesamtlänge max 796,80 d.h. max. Kofferlänge 560,5cm (100,8 cm bis Vorderachse + Radstand 435cm..+..Uberhang nach Hinterachse dann bei 60% : 261cm)
    Iveco gibt max Aufbaulänge von 539,9cm an. Hinzu würden noch der Abstand von 5,6cm bis zum Fahrerhaus kommen......?????habe ich Denkfehler, oder warum kürzer als die 60%
    Phoenix hat hier ein Modell 7800G auf Daily das hat bei 435cm Radstand sogar 825cm Gesamtlänge.....gibt es Ausnahmegenehmigungen?

    Wir fahren am Wochenende zur Düsseldorfer Messe....

    da werde ich mir mal lange, Dailys von Concorde, Phoenix, Morelo anschauen....die reissen ja auch nicht gleich ab....mal sehen wie die das machen.
    Auch ist deren Fahrgestellumbauer die Fa. Meier auf der Messe.

    Gruss

    Gunther


    Ich habe einmal ein paar Bilder zur hoffentlich Verdeutlichung:


    Bild 1: Dach mit den Profilen des Originaldaches das ausgeschnitten werden müsste.

    Bild 2: Nahaufnahme des Dämpfers der hinten links unter dem Fahrerhaus sitzt

    Bild 3: Hier mit Abstand von hinten Richtung Fahrerhaus fotographiert

    Bild 4: Fahrgestell Draufsicht

  • Hallo Gunther,

    bedenke bitte, ein allzulanger Überhang kann dich schon auf normalen Straßen ordentlich einschränken wegen geringem Böschungswinkel. Bei mir sind es ca. 1,9m, mit AHK rund 2m. Da muss ich bei manchen Auffahrten schon die Luftfederung bemühen. Daher würde ich keinesfalls die maximalen Aufbaumaße ausreizen, sondern von dem als unbedingt notwendig erachteten Platzbedarf ausgehen. Bei längerem Radstand wird auch der Wendekreis deutlich größer und die Wendigkeit leidet. Du wirst als nicht umhin kommen, diverse Kompromisse zu schließen.
    Das mit der Gummilagerung des Fahrehauses hatte ich dir ja bereits zuvor geschrieben.
    Übrigens, auch IVECO hat normal einen eigenen Stand auf der Messe.

    Besten Gruß
    Wolfgang

  • Ja Wolfgang

    Wie so vieles im Leben.? Ohne Kompromisse gehts nicht.

    Den maximalen Überhang möchte ich auch nicht, aber wie du schon schreibst...langer Radstand macht das Fahrzeug auch unhandlich.

    Vorteil bei langem Überhang wäre eine Entlasrung der Vorderachse, die bei den Alkovendailys oft an der Grenze ist.

    Na klar steht Mercedes und Iveco auch auf unserer Messeliste

    LG

    Gunther

  • Danke Gunther
    Interessant.
    Aufbaulänge ermittle ich aus eine Gewichtsverteilungsberecghnung und nicht aus der Fahrgestellrahmenlänge.
    Dabei setz ich alle bekannte Schwerpunkte in meine Excel rechen Datei.
    Ich sorge dafur das der Gewichtsverteilung nach Belastung genau soviel reserve gibt auf der zugelassen maximalen vorder wie Hinterachs Gewicht.
    Alleine das ist optimal.
    Sehe im Bild mein erste Rechen Versuch.
    Der 60% Regel uberhang Hinten ist Gesetzlich, ist aber viel zu lange in normale Situationen.
    Ich habe jetzt etwas zu wenig zeit weil ich bereits heute nach Dusseldorf anreise …
    Grtz Campo

    Vergesse nicht zu besuchen:
    https://www.promobil.de/concorde-curis…4-allrad-iveco/

    Jetzt Iveco Daily 4x4 7T, vorher TGM 13290 4x4

  • Hallo


    tolle Exeltabelle Campo! Du machst immer Sachen..........

    Beneidenswert, aber für mich wär das nix. :?


    VG

    Anton

    Wir brauchen dringend ein paar Verrückte - seht euch doch mal um, wo uns die Vernüftigen hingebracht haben!

  • campo,

    Für mich ist die Sache nicht so einfach, den Radstand nur von der Gewichtsverteilung abhängig zu machen.
    Denn je nach Verwendungszweck hat ein längerer Radstand nun mal Vor- oder Nachteile. Länge läuft, ist aber nicht so wendig.
    Wobei ich auch überhaupt kein Freund von langen Überhängen bin. Und selber der Meinung bin, das man, wenn man mit langem Überhang klar kommt, meist auch mit längerem Radstand gut klar kommt und das dann die bessere Lösung ist.
    Aber die Entscheidung für einen Radstand (und ggf. auch für eine passende Aufbaulänge) ist in meinen Augen nun mal eine Gleichung mit vielen Variablen.

    Und die Gewichtsverteilung ist ja nicht immer zwingend fix.
    Bei einem Zwischenboden kann man durchaus durch die Positionen von Tanks, Batterien, ggf. Heizung etc. noch etwas die Gewichtsverteilung verschieben.
    Beim alten Krabbavan z. B. war das Fahrgestell zuerst da und gesetzt. Darauf habe ich dann die Kabine geplant, wobei die Kabinenlänge sich mehr oder weniger aus dem Überhang und der gewünschten Gesamtlängen ergeben haben.
    Der Grundriss war dann das nächste, das ich geplant habe. Dabei spielten dann auch Überlegungen zur Gewichtsverteilung eine Rollen. (Position von Schränken und Stauräumen). Zum Schluss habe ich dann aufgrund der Zwischenergebnisse der Gewichtsplanung die restliche Technik, die Tanks etc. platziert.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Gunther,

    ja, ein längerer Radstand macht ein Fahrzeug unhandlicher.
    Ein langer Überhang aber auch.

    Ein Fahrgestell mit kurzem Radstand hat natürlich einen kleineren Wendekreis, als eins mit längerem Radstand.
    Dafür schwenkt ein langer Überhang hinten aber seitlich weiter aus. So dass Du ggf. nicht viel weniger Platz brauchst. Dafür steigt aber das Risiko, dass Du hinten aneckst.

    Und Überlegungen über einen langen Überhang die Vorderachse zu entlasten und sich auf der anderen Seite Gedanken über die Lasteinleitung in das Fahrerhaus bzw. Fahrgestell zu machen passt für mich auch nicht ganz zusammen. Hast Du Dir mal Gedanken über die dynamischen Belastungen gemacht, wenn Du gezielt durch Lasten (weit) hinter der Hinterachse die Vorderachse entlasten willst?

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Hallo Gunther,

    ich würde lieben einen längeren Radstand nehmen und den Hecküberhang nicht zu sehr überdimensionieren als einen kürzeren Radstand mit längerem Hecküberhang.
    Ein langer Radstand ist zwar nicht so wendig wie ein kürzerer aber ein längerer Hecküberhang beschränkt dich auch in der Wendigkeit wenn Du nicht viel Raum hast über den das Heck schwenken kann. Auch an Rampen ist der kurze Radstand mit langem Hecküberhang dem langen Radstand eher Nachteilig.
    Ich fahr momentan einen Mercedes Vario mit 460cm langem Koffer und 425cm Radstand. Hinter dem Koffer ist noch eine Motorradplattform welche fest verbaut ist und immer da ist.
    Dadurch ergibt sich ein Hecküberhang von ca. 230cm. Ich habe schon öfters enge Situationen mit dem Hecküberhang gehabt aber wegen dem Radstand noch nie Probleme gehabt.
    Durch gezieltes Vorderachse entlasten wird die Hinterachse um so mehr belastet und das das Fahrzeug neigt zu Nickbewegungen bzw. kann auf der Vorderachse schwammig werden.

    Was die Basiswahl betrifft würde ich Dir zum 7,2t Daily raten weil Du dann am misten Zuladereserve hast und nicht, wie jetzt schon, um Kilos feilschen musst wo Du sie platzierst.
    Mein Vario hat als 7,5t identische Gewichte wie der Daily und hat mit 300Liter Frischwasser, 280Liter Diesel, Motorroller und voller Urlaubsbeladung noch über eine Tonne Restzuladung.
    Die Vorderachse hat noch ca. 400Kg Luft und die Hinterachse noch fast zwei Tonnen. Das ist angenehm zu fahren und wenn wir im Urlaub einkaufen packen wir alles hinten in den Stauraum.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Campo....super Liste...du machst das genau :wink:

    Super mit dem Concorde.....das wusste ich nicht dass die sowas jetzt bauen.

    Ob allerdings so ein Zwischenrahmen reicht???? Wenn man ins Gelände fährt.

    Langer Radstand,langer Überhang.....wieviele Jahre geben denn die Garantie?

    Wenn ich ab und zu im Allradforum gesehen habe was mansche mit Zwischenrahmen, ob Federlagerung, Dreipunkt oder Rautenlagerung schon für Probleme hatten.

    Gruß

    Gunther
    Der von Samstag bis Dienstag auf der Messe rumirrt :oops:

  • Ich kenne die Fahrzeuge ja eigentlich nicht, dennoch ein paar Bedenken meinerseits:
    -Um die Vorderachse zu entlasten müsste das Gewicht (weit) hinter der HA zu liegen kommen. Wenn ich an meine Zeiten zurückdenke wo ich mit dem Landcruiser unterwegs war so errinnere ich mich daran dass ich dort immer zuerst den hinteren Tank leer gefahren bin da es sonst bei jeder Bodenwelle extrem aufschaukelte. Mit leerem hinterem Tank war dieser Effekt weg. Und da war der Tank unmittelbar hinter der Achse und der Überhang sehr überschaubar. Soweit ich weiss sollte das Gewicht für ein angenehmes fahren idealerweise auf der HA ausballanciert sein.
    -In den Iveco-Foren liest man immer über -gelinde gesagt- nicht so tolle Bremsleistungen und Apotekerpreise für Ersatzteile. Aber da geht es meistens um eher ältere Fahrzeuge, daher weiss ich nicht ob das auf die neueren auch 1 zu 1 übertragbar ist...aber vielleicht 2 Punkte welche man bei einem Kauf in die Waagschale werfen sollte?

    Gruss
    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • Also die Vorderachse entlasten heisst.....nur soweit das Gewicht nach hinten dass keine Überlastung vorne entsteht und nicht 4 Tonnen hinter die Hinterachse damit das Schaukeln vorprogrammiert ist.

    Ja Urs leider stimmen beide Aussagen....aber was gibt es bei relativ neuen Fahrzeugen für Alternativen?

    Dem Bremsproblem könnte man mit einem Retarder eventuell entgegenwirken, den Preisen der Ivecowerkstätten leider nicht.

    Gruss Gunther


  • Also die Vorderachse entlasten heisst.....nur soweit das Gewicht nach hinten dass keine Überlastung vorne entsteht und nicht 4 Tonnen hinter die Hinterachse damit das Schaukeln vorprogrammiert ist.


    Ich will da keine Panik verbreiten, man sollte das Thema aber auch nicht vernachlässigen. Wie das Beispiel mit dem Landcruiser zeigt reichen schon 80l Diesel um nachteilig auf das Fahrverhalten auszuwirken. Auch beim jetzigen Womo hatte ich das Thema. Als der Koffer noch leer war hatte ich das auf gewisse Strassen/Autobahnen mit kurzen leichten und gleichmässigen Unebenheiten bei -wenn ich mich recht erinnere- um die 60 oder 70 km/h. Nach erfolgtem Ausbau verschob sich das auf 100km/h. Deffinitive Abhilfe haben bei mir die Kombination von richtigen, auf mein Fahrzeug abgestimmte Stossdämpfer, etwas straffer eingestellte Federn an der Fahrzeuganbindung und das Zusatzgewicht der Ausrüstung gebracht.


    Ja Urs leider stimmen beide Aussagen....aber was gibt es bei relativ neuen Fahrzeugen für Alternativen?


    Schade dass Iveco das mit den Bremsen nicht in den Griff bekommt. Immerhin schaffen es andere Hersteller auch richtige Bremsen in solche Fahrzeuge zu verbauen...inzwischen sogar die Amis...und das noch für massiv weniger Geld... :roll:
    Mit den Alternativen ist es so eine Sache. Jede Alternative hat Schwächen und Stärken. Ich bin bei den Ami-Pickups gelandet, ist aber auch keine Alternative für jedermann. Ich hab mich dafür entschieden weil ich viel Auto für wenig Geld bekommen hab, mit genug Leistung um auch mal einen Pass mit angenehmer Reisegeschwindigkeit hochfahren zu können, mit schon ab Werk guten Offroadeigenschaften, Fahrcomfort wie im Pkw, usw...dem gegenüber stehen die weniger positiven Eigenschaften wie Lange Motorhaube (Platzverlust), Gewicht, Reparaturen erledigt man am bessten selber da wenig bis keine Mechaniker das Fahrzeug hier kennen, mit einem Alkovenaufbau kommt man auch nicht mit 12l/100km aus...(die Liste ist nicht Abschliessend).
    Bitte versteh mich richtig, das soll keine Werbung für die Amis und irgendwelches Iveco-Bashing sein. Jedes Fahrzeug hat positive und negative Eigenschaften. Die sollte man vorher kennen und dann entsprechend das auswählen welches am bessten zu den eigenen Anforderungen passt und am wenigsten Einschränkungen für einen selber mit sich bringt. Für mich wäre das Thema Bremsen ein KO-Kriterium, für andere kann es ein akzeptables Manko sein. Irgend einen Tod wird man bei jedem Fahrzeug sterben müssen, denn die Eierlegende Wollmilchsau suchen wir meines Wissens alle noch :wink:


    Dem Bremsproblem könnte man mit einem Retarder eventuell entgegenwirken, den Preisen der Ivecowerkstätten leider nicht.


    Wäre sicher ein Ansatzpunkt. Gibt es da schon passende Lösungen? Könnte sonst vielleicht noch tricky werden, Stichwort Fahrzeug-/Motor-Elektronik und Abgasreinigung. Aber da kenne ich mich echt nicht aus.

    Gruss
    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • Zum Thema Bremsen kann ich nur soviel beitragen, dass das bei meinem alten 3,5t Fahrgestell mit Trommelbremsen an der HA bedingt stimmt, obwohl ich nie wirklich Probleme damit hatte. Die Bremswerte auf dem Rollenstand beim TÜV waren an allen vier Rädern immer über 5000. Bei dem aktuellen 5,2t Fahrgestell sehe ich hier wirklich keinerlei Probleme. Die Bremsen funktionieren einwandfrei, setzen weich ein und haben hohe Bremsleistung. Bei schwereren Modellen habe ich keine Erfahrung.

    Die Ersatzteilpreise bei IVECO sind wirklich recht hoch, die Werkstattpreise als solche unterscheiden sich glaube ich kaum von anderen Nutzfahrzeugen. Da ich bisher alles sebst warte, stören mich die Preise wenig, da fast alle Teile, auch für Uraltmodelle, auf dem Zweitmarkt erhältlich sind. Falls nicht, dann habe ich auch schon Orginalteile aus der Slowakei erheblich billiger bestellt.

    Zur Lastverteilung: Gunther, ich glaube deine Befürchtung bezüglich der Vorerachslast besteht in dem Umfang nicht mehr. Beim 5t Fahrgestell hatte die VA bis zum Daily V 1900kg Achslast. Ab Daily VI (2014) wurde dies auf 2100kg angehoben (zuvor war das übrigens auch optional erhältlich). Damit gib es in aller Regel keine Lastprobleme mehr. Ansonsten wurde zur Lastverteilung bereits alles richtig ausgeführt.

    Zum Fahrkomfort kann ich noch beitragen, dass die HA Luftfederung wirklich sehr empfehlenswert ist, ebenso wie die Differentialsperre. Die VA Federung funktioniert bei welliger Straße und Bodenwellen recht gut, hat aber bei kurzen Stößen, wie Brückenfugen und der gleichen, eindeutig Komfortschwächen. Ich habe mir daher von VB Air Suspension eine zweikreis Zusatzluftfeder eingebaut. Die bewirkt zwar auch keine Wunder, mildert den Effekt aber ab. Zusaätzlich kann damit auch in begrenztem Umfang Nivelliert werden.

    Gruß Wolfgang

  • Ah, du meinst Zusatzluftfeder.... den Daily gibts ja ab Werk auch mit einer Voll-Luftfeder. Da hab ich mal von gelesen, dass einige Probleme mit hatten. Keine Ahnung ob das bei den aktuellen Modellen noch ein Thema ist? Um das Fahrzeug in gewissen Rahmen gerade zu stelle, ist eine Luftfederung ja eine feine Sache.
    Aber scheuert mal ein Balg durch, steht man da und kann nicht weiter fahren. Daher sind mit eigentlich die mechanischen Federn lieber.

    Gruß, Holger

  • Soweit ich das mitbekommen habe ist die Bremsleistung als solche nie ein Thema. Das Thema soll mehr die Langzeitstabilität bzw. es sollen die Bremsen recht schnell überhitzen, gerade wenn man einen Pass runter fährt. Hab schon gelesen dass da empfohlen wird in der Untersetzung runter zu fahren und die Bremse tunlichst nicht berühren um die Bremsen nicht zu überhitzen. Dabei ging es um normalen Berg-Strassen, nicht um eine Passstrasse mit 2000m Höhenunterschied, x aufeinanderfolgende Serpentinen und Gefälle von 20% oder 30%. Aber wie bereits geschrieben ging es da um ältere Fahrzeuge...ich mag es jedem gönnen wenn das an den neueren nicht mehr so (oder zumindest nicht mehr so ausgeprägt) ist.

    Gruss
    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • Holger Die Voll-Luftfederung gab es für den Daily noch nie ab Werk. Concorde und andere lassen bei Fa. Meier das Fahrerhaus höher legen und bauen darauf dann vollintegrierte Womos mit Voll-Luftfederung. Konstruktiv lässt sich das an der VA nicht anders machen.
    Inzwischen fahren der Großteil aller LKWs mit Luftfederung, ohne dass denen ständig die Bälge platzen. Man sollte vielleicht nicht 20 Jahre damit fahren, ohne sie mal zu tauschen. Auch Blattfedern können brechen.

    Urs Wer, egal mit welchem Fahrzeug, das z.B. mehr als 5t wiegt, eine längere Gefällstrecke mit Dauerbremsen bewältigt, braucht sich über glühende Bremsen und Dampfblasen nicht wundern. Ich kenne auch keine Bremsanlage, die vor Unkenntnis schützt. Einzig Zusatzbremsen wie Motorbremsen und Retarder können hier Abhilfe schaffen. Ansonsten hilft eben nur runterschalten und bedächtig runterfahren. Das ist aber bei allen Fahrzeugen vergleichbarer Gewichtsklassen ähnlich.

  • womo3, doch die Luftfederung ist eine wählbare Option, so stehts im Prospekt:


    Vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt, ich meinte die Vollluftfeder nur für die Hinterachse.

    Gruß, Holger

  • Anton
    Meine "Liebe" für dieses Thema kommt daraus das ich in ein früheres Leben mal LKW Achslast gewichtsverteilungs Berechnungen beruflich gemacht habe. Eine anderes Aufgabengebiet waren Hilfsrahmen und deren Befestigung. Zugegeben, meine Entdeckung und Interessengebiet um LKW, womo/exmo ist seitdem deutlich breiter geworden.


    @ Krabbe und anderen
    Innerhalb von bestimmten Grenzen gibt’s der Möglichkeit, um ein Aufbau etwas langer oder etwas kurzer zu machen auf einen bestimmten Radstand. Mit Tanks usw. verschieben kann man etwas korrigieren. Wenn man Grenzen über schreit kriegt man immer Problemen. Überlastung von Feder Paketen, schlechtes fahrverhalten, Stoßdämpfer und Stabi‘s nicht abgestimmt usw. Noch ein schritt weiter kriegt man Traktion, geradeausfahrt und Lenk Problemen. Bei Alkoven und doppeltbodenfahrzeuge kommt der höhere Schwerpunkt negativ dazu. Gesetzlich gib’s Spielregeln.

    Federpakete und Stabilisatoren werden abgestimmt auf ein maximales Gewicht. Mit Trapez/ Parabelfedern oder Luft kann man sogar ein Bereich von Minimum bis Maximum abdecken. Glücklich ist der unterschied zwischen leer und reisefertig beladen nicht so groß bei Womo’s.
    Anderseits ist es so das LKW’s und andere Fahrzeuge nicht gebaut werden um immer 100% voll beladen zu fahren. Das vergesst man beim Verkaufsangebot zu erzahlen …


    Stell euch vor der Aufbaulange interessiert uns wenig und wir wollen nur ein Fahrzeug mit perfektes fahrverhalten bauen. Das wurde dann heißen das wir das so zusammenzahlen bis wir auf der Vorderachse, wie auf der Hinterachse genau gleich viel % Reserve haben. Bei einem Allrad kann es heißen das man sich Richtung 50% vorne und 50% hinten bewegt. Bei einer Formel eins Renn Fahrzeug nimmt man der wind „down force“ noch mit auf.

    Bei zu viele Womo’s wird‘s falsch gemacht und nachher teure Feder Verstärkungen durchgeführt. Die Verstärkungen bringen was aber kein echter Fahrspaß.
    Wenn ich es sehe denke ich öfter, dass es kein Fahrzeug mehr ist aber eine verstellbare Wohnung. Nicht mehr bestimmt, um täglich zu verstellen.

    Grtz Campo

    Jetzt Iveco Daily 4x4 7T, vorher TGM 13290 4x4

  • Holger Da haben wir uns wohl beide missverstanden. Das mit der Luftfederung an der HA ist schon klar, die habe ich ja selbst drin. Ich meinte die Vollluftfederung an beiden Achsen. Die gibt es eben nur durch Nachrüstung mittels Höherlegung des Windlaufes. Geht nicht mit normalem Fahrerhaus.

    Besten Gruß
    Wolfgang

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