Welches Fahrgestell?

  • Das ist ja mal eine Klasse Idee aus dem Hänger ein Wohnmobil zu machen!
    Das Ganze wird so aber auch um die 8m lang.
    Der Canter konnte dich also überzeugen in Bezug auf Sitz- und Fahrcomfort? Ich finde das ja auch ein sehr interessantes Fahrgestell.

    Gruß, Holger

  • Ich denke da wird es Schwierigkeiten geben...

    Die Längs- u. Querstreben sind vor dem verzinken geschweißt worden. Ist auch richtig so.

    Jetzt müsste da jemand blanken und verzinkten Stahl schweissen. Verzinkten Stahl zu richtig zu verschweissen ist nahezu unmöglich (und höhst giftig), da das aufschäumen des Zinks wärend des schweissens eine qualitativ hochwertige Schweissnaht verhindert. Ein Röntgenbild würde Karries zeigen. Ginge es um eine kleine unwichtige Naht, ok, aber so...
    Hinzu kommt das an Stellen geschweißt werden müsste wo man überhaupt nicht dran kommt...
    Und dann würdest du ja noch am liebsten Gewährleistung... Ist verständlich, aber nenenene... :roll:
    Später in der Praxis kommen ja noch die Verwindungskräfte ins Spiel und schon kann sich der Betrieb mit seiner Gewährleistung kräftig in den Hintern beissen. Du wirst nämlich Stammkunde... :mrgreen:

    Ich würde dir vorschlagen eher in die Richtung zu denken einen kompletten flachen (oder niedrigen) Hilfsrahmen bauen zu lassen wessen Querstreben genau den selben Abstand haben wie die des Aufbaus. Dann die Längsträger vom Hänger abschneiden und dann den Aufbau samt den Querstreben auf den neuen Hilfsrahmen zu kleben (insofern es einen Kleber gibt der auf Zink hält -> recherchieren).
    Man könnte vlt., um sein Gewissen zu beruhigen, Winkeleisen an beiden Werkstücken anschweissen und diese dann verschrauben.

    Am besten jedoch wäre mit Sicherheit das Chassis komplett vom Aufbau zu trennen und auf einen neuen Hilfsrahmen zu setzen. Das hat allerdings mit sehr sehr grossem Aufwand zu tun; nämlich die komplette Inneneinrichtung zu entfernen und danach wieder einzubauen. Aber dies wäre auch die richtige Lösung für einen Aufbau im sechsstelligen Bereich. ;)
    Dann kommen gewiss noch weitere fünf Stellen hinzu. :mrgreen:

    LG,
    Beni

    You weren't born just to pay taxes and die...
    One life, live it!

  • Ich habe da mittlerweile eine etwas andere Idee:

    Der Längsrahmen kann im Prinzip drunter bleiben, er muss nur im Bereich der Reifen unterbrochen und abgetrennt werden, und vorne wo die Gabel zusammen läuft. Dann sitzt die Kabine schon mal relativ plan mit den Querstreben auf dem Leiterrahmen auf. Gegebenenfalls noch ein Distanzstück (kann auch Gummi sein) in der ganzen Länge auf die Leiterrahmen, damit die etwas überstehenden Reifen nicht scheuern. Dann kann an mehreren Stellen eine dicke Schraubverbindung zwischen dem Längsrahmen und dem parallel laufenden Längsrahmen erfolgen, da muss vermutlich gar nix geschweisst werden.

    Werde das mal mit nem Fachbetrieb abklären, habe da mittlerweile ne Adresse hier aus dem Forum benannt bekommen. Morgen erhalte ich zumindest schon mal ausführliche Maßzeichnungen vom Canter, so dass ich das mit dem Anhänger vergleichen kann.

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  • Gut die Zinkschicht kann man abschleifen, dann kannst du auch wieder eine saubere Naht ziehen. Aber schlimmer wird die Hitzeeinwirkung, die du bei einer Naht hast.
    Es löst und verbrennt auch das Zink noch weit hinter der Schweißnaht und kann die hitze ggf. auch in die Kabine einleiten. Ich würde die Längtträger nach möglichkeit beihalten und nur an der Stelle wo das Rad ist wegnehmen und nach hinten versetzen. So das er mit den noch geschraubt werden kann o.Ä. oder geklebt und genietet.
    Alles andere ist Irrsinnig.

  • Das scheint´s wohl erst mal gewesen zu sein ... schade!

    Ich war heute bei einem augenscheinlich sehr professionellem Fahrzeugbauer in Emsbüren. Dort habe ich eine erste vorsichtige Schätzung "von ca. 12.000 bis 14.000 Euro" erhalten, plus unbekannte TÜV-Kosten und Mehrwertsteuer ... hörte sich daher eher nach geschätzten 18.000 - 20.000 Euro an. Und selbst da wäre ich mir noch nicht sicher.

    Die Schätzung umfasste die Anfertigung von 2 Rahmen mit hinten Festlager und vorne Tellerfederlager, sowie Ummontage meiner Kabine vom Anhängerfahrgestell auf das Canter-Fahrgestell. Alles geschweißt.

    Also mit 6000 bis 8000 Euro hatte ich gerechnet, aber nicht mit unkalkulierbaren 12 - 20 tausend Euro. Ist sowas so teuer, wenn man es fachlich sauber haben will? Wenn ja, dann macht es keinen Sinn, noch weiter nach anderen Dienstleistern Ausschau zu halten, sondern dann bleibt mein Anhänger wie er ist und ich kaufe mir einfach nen neuen Kastenwagen als Zugfahrzeug.

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  • Nee, das kann ich mir nicht vorstellen. Bestimmt gibt es noch eine andere Lösung.
    Warum muss das so kompliziert mit den Tellerlagern vorne werden? Du willst doch keinen 4x4 für schweres Gelände bauen.

    Gruß, Holger

  • Doch doch, Holger. ;) Sowie ich seinen Wunsch verstanden habe stimmen die Zahlen schon. Willste es gescheit dann kommt so eine Summe zusammen. Und die Tellerfedern sind nur ein feuchter Furz vom ganzen. :roll:
    Aber klar, man kann auch andere Wege gehen... ...umso leichter wenn man seinen Wunsch aufs wichtigste reduziert. ;)

    Edit:
    sag mal ist der Anhänger Aufbau auf das Hängerchassis nur geklebt oder (auch) verschraubt? Kann keine Befestigungslaschen o.ä. erkennen auf den Bildern...

    LG,
    Beni

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  • ...einem professionellen Aufbau fürs mittlere Gelände an.....

    Aber ich gebe eins zu bedenken, denn man könnte ja auf die Idee kommen, die Längsholme des Hängerfahrgestells abzutrennen, die kabine dann direkt auf die Fahrgestellholme des Canter zu setzen, Platten festes 5 mm Gummi unter die Berührungsstellen und dann die Querträger am Fahrgestell zu befestigen. Alles mit Verschraubungen....

    Dann hast Du eine feste Verbindung zwischen Canter und Kabine....nur, da gibts einen Pferdefuß.....

    http://images.google.de/imgres?imgurl=…WlFCAcQ9QEIIDAC
    Die Fahrgestellholme sind ziemlich lang und dazu keine Eisenbahnschienen, sondern Stahl-Grobblech Körper in U-Form, die senkrecht mit der Öffnung nach innen stehen. Die Dicke des Materials beträgt schätzungsweise nach den Fotos in der entsprechenden Mitsu- Seite 5 bis 6 mm. Die "Arme" des U sind nur 5 oder 6 cm hoch, der "U-Boden" etwa 15 cm. Es gibt je nach Länge 2 oder 3 Querverstrebungen in etwa gleichen Abmessungen, die Breite der Fahrgestells sollte um das Standardmass 90 cm liegen. Bei der längsten Pritschenbasis gibt es zunächst hinten keine Abschlusstraverse auf dem Foto, aber ich denke, die wird mit dem Leuchtenträger und ggf einer AHK dort noch angebracht.

    Dennoch, erst mit einem soliden Pritschenrahmen wird das Fahrzeug die nötige Steifigkeit aufweisen, wobei der separate Rahmenunterbau der Pritsche einen Teil der Kräfte aufnimmt. Ohne das wird sich das Fahrgestell ziemlich verwinden. Die dabei auftretenden Kräfte würden dann direkt in die Quertraversen der Kabine eingeleitet und diese auf Torsion beanspruchen.

    Der Vorschlag des Profis - siehe oben - will dies durch eine Art Pendellagerung und einen Hilfsrahmen verhindern, weil er weiß, dass ein Kühlkoffer bei dieser Beanspruchung wahrscheinlich schnell Strukturschäden erleiden würde, wenn es eine feste Verbindung zwischen Fahrgestell und Kabine gäbe. Und mit dem Hintergedanken an längere Gewährleistungszeiten - 2 Jahre hat er sowieso am Hals.. es gibt juristisch vielleicht auch noch weitere Möglichkeiten aus der Produzentenhaftung... hat er eine technisch sichere Lösung gewählt, die ihren Preis hat.

    Für Geländefahrzeuge mit Kabinen sind Aufhängungen mit Pendel (Dreipunkt) oder in Rautenform (Vierpunkt) üblich. Die setzen aber einen stabilen Hilfsrahmen an der Kabine voraus, die damit in sich stabil ist und punktförmige Aufhängungen verträgt. Da ein Einsatz des Fahrzeugs nur in leichtem Gelände vorgesehen ist, wird die Frage sein, ob man zwei rahmen drunter braucht. ich könnte mir vorstellen, dass man zb die Längsträger unter der Kabine lässt und einen schmäleren Rahmen aus 40x40 mm oder 40 x60 Vierkantrohr mit 5 mm Wandstärke ind 90 cm Breite mit 4 bis 5 Quertraversen mittig drunter setzt. Vorne an der Kabine wird das fest am Fahrgestell befestigt und hinten macht man eine Pendelbefestigung in der Mitte auf einer zusätzlichen Quertraverse am Ende des Canter Fahrgestells. Im Bereich der Hinterachse würden die Hinterräder schleifen, da muss man die Längsträger der Kabine abtrennen und die neu innerhalb der Spurweite anschweißen. das sollte sich innerhalb der vorgegebenen Finanzrahmens realisieren lassen, aber der kontaktierte Profi wird das nicht machen.

    Das ist jetzt nach meinen persönliche Erfahrungen und entsprechenden Gesprächen mit Leuten, die sowas gebaut und gefahren haben, ohne berechneten Hintergrund dargestellt. Bei meinem eigenen LKW waren die Verhältnisse anders, der war so verwindungssteif, weil deutlich kürzer und für 30 t Zuggewicht gebaut, daß ich meine Ormo-Sandwichkabine fest mit dem Fahrgestell verbinden konnte...hat sie schadlos über Jahre ausgehalten ohne Risse.

    Aber im Grundsatz halte ich Deine angedachte Lösung mit einem neuen Zugfahrzeug für gut und auch zweckmäßig. Nur wenn Du wirklich ins Gelände willst, könnte man an einen der großen US Pickup trucks wie den RAM 2500 entweder mit dem 6.7 l Cummings Diesel, oder mit dem 6,4 l Hemi denken...hihi.. es gibt auch den kleineren 1500er... Ein höher gesetztes Fahrgestell unter dem Hänger mit größeren Reifen sollte Dir bis zu 20 cm mehr Bodenfreiheit verschaffen und Dich beweglicher abseits des Asphaltes machen.....doch in richtiges Gelände gehts mit dem sicher nicht.

  • Na ja, da das Canter Fahrgestell ja kein 4x4 ist, werde ich damit bestimmt nicht in schweres Gelände fahren. Meine Idee war ja auch, einen Rahmen unter die Kabine zu setzten, um sie zu stabilisieren ... und dann zum Canter Fahrgestell nur noch über der Hinterachse Lagerböcke anzuschrauben für das Wipplager ubd vorne dito für die Tellerfederlager. Damit könnte man auf den 2. Rahmen verzichten. Dass war Herrn D. aber nicht geheuer, weil die ganze Last der Kabine (2, 5 bis 3 to) dann an 4 Punkten auf dem Canter Leiterrahmen liegt. Und die Aufbaurichtlinie vom Canter gibt eine ganzflächige Lastauflage vor.

    Das muß ich erst mal so stehen lassen, weil ich kein Fachmann bin. Die Verbindung der beiden anzufertigenden Rahmen wäre aber auch je 4-Punkt-Verbindung, wo ist da der Unterschied? Womöglich nur darin, dass Herr D. den Rahmen kennt, weil er ihn selber gebaut hat, aber für den Canter Leiterrahmen eben nicht einstehen kann.

    Letztlich würde meine Lösung aber nur die Reduzierung eines der beiden Rahmen auf 4 Böcke bedeuten, ob das den Preisunterschied ausmacht, ist fraglich. Ich glaube, das ist einfach der Preis dieses Unternehmens. Im Allrad-LKW-Forum habe ich nen Foto gesehen von genau solch einem Duett an 2 Rahmen, und da habe ich als Gesamtpreis irgendwas um die 8-9 tausend Euro in Erinnerung. Also mit Montage. Werde da mal nachfragen, falls ich das wiederfinde.

    Wer kennt denn noch Betriebe, die sowas können?

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  • Zitat von Gode_RE


    Wer kennt denn noch Betriebe, die sowas können?

    Sprech doch hier mal den User Hartwig an - der hat eine Firma.
    MOSELF !achtung direkte werbung :P - nein Spaß, aber vielleicht kann er dir helfen.
    Und wenn man sein Umbaubeitrag verfolgt, auch mit der nötigen Sorgfallt die du dir wünscht.


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  • Die dürfte auf jeden Fall den Aufbaurichtlinien des Canter entsprechen. Wenn man die Kabine auf den Querholmen auf die Pritsche setzen würde, wäre sie Ladung und man müsste sie nur mit einer Befestigung versehen, die sich mit Bordmitteln lösen ließe.

    Weiter gedacht: Die Längsträger des Anhängers befinden sich ganz außen am Rand. Wenn man diese dran läßt und die Pritsche schmaler schneidet, so dass sie genau dazwischen passt, müsste man bei der Kabine nix machen und hätte den Vorteil, dass man sie jederzeit durch Unterschrauben des Fahrgestells wieder zum Anhänger zurückbauen könnte.

    Die Frage dabei ist, ob mit der Schneideaktion an der Pritsche deren Hilfsrahmen unangetastet bleibt und wie hoch der Aufbau letzten Endes kommt, ob das aus Sicht vom Gode_Re noch tolerierbar sein würde.

    Bleibt nur, sich den Mitsu mit Pritsche mal genauer anzuschauen und ihn auszumessen.....

  • Die Idee hat was! Zumal das gar nicht so viel höher baut, weil die vorhandenen Längsholme ja links und rechts neben der schmaler geschnittenen Pritsche runterhängen.
    Zwischenzeitlich ist hier aber noch ne neue Adresse aufgetaucht, und im Forum der Allrad-Lkw-Gemeinschaft habe ich sogar noch ne weitere Adresse gekriegt von einer Firma, die für ne ganze Palette an Lkws Rahmen baut, zu moderateren Preisen.
    Dann habe ich heute mit meinrm damaligen Anhängerhersteller telefoniert, und der sieht auch nicht so viele Probleme darin, die Kabine umzumontieren, wie der Emsbürener Fachbetrieb. Vielleicht lasse ich mir den Rahmen bei der Rahmenfirma bauen und von meinem Anhängerhersteller montieren.
    Dann kann es doch bei der Canter-Lösung bleiben.

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  • Vor ein paar Tagen habe ich Nachricht gekriegt von meinem Fuso-Händler, dass mein funkelnagelneuer Fuso Canter 7C18D Doka Mitte Juli aus Portugal geliefert wird. Der geht dann erst nach Germersheim, wo der Unterfahrschutz montiert wird, und von dort zu meinem Händler nach Lüdenscheid. Dort wird ein 100 l Zusatzdieseltank montiert und Schleuderketten, sowie für die Wohnmobilzulassung die Tempobegrenzung ausprogrammiert.Das wird dann vermutlich Mitte August sein. Dann bringe ich das Fahrgestell nebst meinem Anhänger nach QTWO in Eitorf, wo der Montage- und Kabinenrahmen angefertigt und dann die Kabine umgebaut wird. Wenn alles klappt, habe ich meinen Expeditions-LKW dann zu den Herbstferien startklar ... freu!

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  • Dann wünsch ich Dir, dass alles nahtlos und zeitgerecht klappt....

    Das fertige Auto wird, wie ich deine Bau- und Ausbauqualitäten einschätze, ein Traum......und eins, das man in der Form auf der ganzen Welt nie von Profis gebaut bekäme! Glück auf!

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