Hallo Leute
Ich hatte bereits in Wolfgangs Thema diesbezüglich eine Frage gestellt, aber ich denke, ich mach mal ein eigenes Thema auf. Erst wenn man sich damit befasst merkt man, dass man keine Ahnung hat. Trifft zumindest auf mich zu.
Es wird zwar immer erwähnt, dass die Akkus sehr sehr viel Ladetrom aufnehmen können, aber wieviel ist denn nun sehr sehr viel?
Bei den Herstellerangaben ist von "Maximalem Ladestrom" die Rede. Bei Victron ist das für die blauen, vorkonfektionierten LiFePO4-Kisten 2,5 CA, bei Winston 3 CA.
Erste Frage: Ist das jeweils der maximal zulässige Strom, den man der Batterie bieten darf, oder ist das der maximale Strom, den die Batterie von sich aus maximal aufnemen kann? Ich vermute mal das erstere. Ich habe auch noch nie eine Kurve gesehen, wieviel Strom ein Lithiumakku abhängig von seinem Ladezustand aufnehmen kann.
Zweite Frage: Bei Lithiumakkus, die eine STARTERBATTERIE ersetzen, gibt es meiner Meinung nach weder irgendeine Ladestrombegrenzung noch einen Hinweis darauf, dass die Verkabelung zwar für Bleiakkus gut war, aber dass bei leerer Lithium- Starterbatterie viel höhere Ströme zur Batterie fließen. Bei Bleiakkus mögen das vielleicht kurz 40 A oder 50 A sein, bei Lithium reden wir dauerhaft von der kompletten Limaleistung!
Wenn der Akku "nahezu unbegrenzt" aufnehmen könnte, dann liefe das ja in Richtung Kurzschluss?! Was passiert denn mit dem kompletten Fahrzeugnetz, wenn dort ein "Fastkurzschluss" von der Lichtmaschine bedient werden muss?
Der "maximale Ladestrom" beträgt also bei einem 100 AH Lithiumakku von Winston satte 300 A, die das Teil wohl dann auch aufnehmen können wird! Andererseits wird eine Ladung mit 50 A empfohlen. Alleine das bedeutet, dass der Aufnahmestrom dringend begrenzt werden sollte.
Damit zur dritten Frage: Welche grundsätzlichen Möglichkeiten gibt es, dies zu tun?
Holger hatte bereits 2 Möglichkeiten genannt.
Möglichkeit 1: Umwandlung von 12 V in 220 V und damit ein herkömmliches Ladegerät betreiben. Mag für Absetzkabinen Vorteile bieten, gefällt mir aber nicht (nachdem mir auf der Fahrt nach Bodenheim mein Wechselrichter verreckt ist, erst recht nicht) und verschenkt die Möglichkeiten von Lithiumakkus für schnelle Ladung.
Möglichkeit 2: Ladebooster. Ist im Grunde nichts anderes, als ein mit 12 V betriebenes Ladegerät, das die 12 V so weit anhebt, dass die Akkus (ursprünglich entwickelt für Bleiakkus) schön mit korrekter Ladekennlinie geladen werden können. In diesem Fall bräuchten wir aber eher das Gegenteil von einem Booster. Zudem werden die Dinger in dem A-Bereich, in dem man die hohe Stromaufnahmefähigkeit der Lithiumakkus ausnutzen wollte, richtig teuer.
Ich würde mir einen "Apparat" wünschen, der leicht auf die gewünschte Stromaufnahme eingestellt werden kann (nicht über Servicecomputer, sondern anwenderfreundlich, z.B. mit Drehschalter ). Dann könnte man für den Normalfall die Einstellung 0,5CA wählen, in diesem Beispiel 50 A, und für den Fall der "Notaufladung" durch Lichtmaschine -zack- auf 150 A oder was auch immer umstellen. So gehört das.
Vielleicht gibt es so etwas ja schon? Oder andere Alternativen? Ich kenne keine. Aber wie gesagt, ich hab keine Ahnung und irgendwas gibt es sicher.
Gruß Restler