Welcher Sprinter oder doch Crafter ?

Liebster Manfred, lern die Gelassenheit der langsamen Fortbewegung schätzen und bleib beim Wohnwagen ...echt......
Bei Deiner Einsatzweise des Basisfahrzeugs als Dienstwagen mit 30000 km im Jahr bist Du mit dem PKW auf alle Fälle um Lichtjahre besser bedient als mit ner Absetzpritsche...ehrlich. Das fängt beim Fahrkomfort an mit Klima und einer bequemen Federung und anständigem Geräuschniveau und hört mit niedriegen Parkhäusern und dem Verbrauch noch lange nicht auf. Mit einer Absetzpritsche, die ja bei Euren 3 Personen Team sowieso eine Doka mit eingeschränktem Platzangebot in der Kabine sein müsste (3 nebeneinander im Bulli oder Ducato ist nicht wirklich prickelnd auf Strecke!!!) und damit nur ein eingeschränktes Platzangebot bereitstellen würde hast Du beim Absetzen mehr Arbeit und kniffligere Situationen als mit dem Wowa auf einen Fiamma - Keil zu fahren und abzukuppeln und die Kurbelstützen ablassen. Abgesehen davon, dass die Kabine hoch auf den Stützen steht und bei einer Übernachtung bestimmt auf dem Wagen stehen bleibt, also nix mit dem PKW eben zum Resto fahren, sondern mit der ganzen Fuhre. Womo ist nix zum stehen mehr als ein zwei Tage, sondern eher was zum jeden Tag etwas weiter...und dann setzt Du nix mehr ab jeden Abend. Oder Du stehst irgendwo in der Wildnis frei. Kein Wunder, dass es so viele Rentner gibt, die einen Smart oder mindestens einen Roller mitschleppen.
Ich selber bin ein überzeugter Womofahrer gewesen, aber jetzt frage ich mich bei meiner Art Urlaub zu machen, warum ich mir den Wowa nicht schon früher gegönnt habe. Ich stell den auf dem Camping ab und erkunde die Gegend mit dem PKW, es gibt nix praktischeres. Und wenn man gleichmäßig durchzieht, sind auch mit dem Wowa 800 km kein Problem, aber ich fahre heute gern über Land auf kleine Straßen und hab keine Probleme.....und wenn ich flott auf der Autobahn unterwegs bin, überhol ich die Womos, die da mit 95 einherzuckeln, weil die Fahrer die 16 l scheuen, die sich die Dinger bei Vmax reinziehen...... von der Bremsleistung von so nem 160 PS Ducato bei 160 km/h mal ganz abgesehen.....
Also wennde mich fragst, die im Verhältnis hohen Kosten die Du ja auf Deinen Dienstfahrten hast, das fragwürdige Fahrverhalten der leeren Pritsche ohne die Kabine hinten drauf, wenn Du solo unterwegs bist....nä... für die 4 oder 3 Wochen Urlaub im Jahr und ein paar Wochenenden...... dat iss die Müh nit wäet.....hihi...überlegs Dir.....nur um da an ein paar Tagen eingebildet was besser fortzukommen.....Du siehst ja schon aus den vielen Antworten hier, wie kompliziert dieser Quantensprung wäre...... und ich geh mal davon aus, dass Du beim Wowa nicht an Image-Problemen leidest......

Die darfst Du Dir nicht einbilden, was das bedeutend schnellere Fortkommen mit einem Ducato angeht...... Bei der heutigen Verkehrsdichte auf unseren Autobahnen fährst Du mit dem von HH nach München keine 2 Stunden schneller als mit einem gut abgestimmten Wowagespann, mit dem Du Tacho 108 auf dem Tempomat hast....und dafür das ganze?
Man muss es nur wie die LKW machen....rollen, rollen..... ablösen ...rollen......

Also, mit meinem vollbeladenen 1700 kg Tabbert und dem Toyota Landcruiser J 12 hab ich die Probleme nur, wenns harschen Seitenwind gibt. Sonst fahr ich an LKWs mit 20 bis 30 km/h Differenzgeschwindigkeit locker vorbei, obwohl der Toyo mit seinem relativ langen Überhang und der auf Komfort abgestimmten Luftfederung an der Hinterachse nun nicht gerade ein Musterknabe unter den Zugwagen ist. Mit nem stahlgefederten G als Schlepper fahr ich deutlich schneller, ehe die Pendelei einsetzt.
Es liegt also an der Fahrzeugkombination und am Zustand der Wägen, auch an der Beladung, wie komfortabel man mit einem Gespann unterwegs sein kann.
Tja, Einparken in der Stadt, wozu bitte? Wenn ich was besichtigen will, dann steht der Wowa auf dem Camping und ich fahr mit dem PKW rein. Und auf dem Supermarktparkplatz hab ich noch nie Probleme gehabt, wenn ich akzeptiere, am entlegenen Rand zu stehen und ein paar Meter mehr zu laufen. Nur bei engen Tanken in Frankreich z.B. bei den Intermarchés, Super U oder den Leclerc etc., wo der Sprit deutlich billiger ist, kommt es schonmal vor, dass ich abhängen muss, na ja, zweimal im Jahr oder so, wozu die Aufregung? Ärgerlicher sind da die Höhenschranken, die in manchen Gegenden wegen der Sinti und Roma an den Supermarktparkplätzen installiert wurden, davon wäre man mit nem Ducato mit Kabine auch betroffen. Ich kann aber vorher draußen abhängen und trotzdem rein zum Tanken....hihi.....
Das Bewältigen von Sachen, die mit der Größe meiner Fahrzeuge zusammenhängen, gehören bei mir zum Urlaubsvergnügen....hihi..... das war so mit meinem 16 t Gespann aus Sattelzugmaschine mit Kabine drauf und 10 t Hänger dahinter... mit dem 609 Kastenwagen teilweise mit Boot dran.....mit dem aktuellen Gespann, das ja auch an die 13 m lang ist.
Aber sei´s drum, jeder muss auf seine Weise glücklich werden und wenn es in den eigenen Finanzrahmen reinpasst, warum auch nicht. Ich hab nur vor den Nachteilen einer Pritsche im Alltag gewarnt..... gemessen am Komfort eines Audi A 6 oder einer E-Klasse oder so ist das bestimmt kein Zuckerschlecken.....hihi.....

Du, Holger, mit meinen "geistvollen Erleuchtungen" zum Thema Wohnwagen will ich beileibe keinen ideologisch beeinflussen, seiner Vorliebe für das Reisen im Womo abzuschwören......
Mein Ziel ist es, klar zu machen, dass der Wohnwagen in mancher, nicht in allen Beziehungen, handfeste Vorteile hat, und dass manche behaupteten Nachteile nicht in der Bedeutung existieren, wie sie vielfach in solche Diskussionen eingebracht werden.
Fakt ist, dass das Lebensgefühl zur jeweiligen Fahrzeuggruppe passen muss.....siehe "tja, für uns ist der Wowa das falsche Fahrzeug!"....... Wenn das so ist, dann muss man die Nachteile des Womos...also z.B. weniger Beweglichkeit am Urlaubsort und höhere Kosten ..... billigend in Kauf nehmen.......
Außerdem, wer viel von Ort zu Ort fährt, wer zum freien Übernachten (wo es noch möglich ist) tendiert, wer Wert auf Autarkie legt, ist sicher mit dem Womo besser bedient und ich gebe durchaus zu, dass es beim Fahren Situationen gibt, wo man angenehmer mit dem Womo unterwegs ist....es ist, wenn es nicht grad "Clou-Ausmaße" hat, eben kompakter.
Und das mit dem "in einem Rutsch Autobahn" tu ich meist auch nicht, da war jetzt die Fahrt zur Überwinterung in Spanien wegen des schlechten Wetters auf der Reise hin und zurück die Ausnahme, sondern wir hangeln uns in Tagesetappe von 150 bis 250 km auf kleinen Landstraßen durch schöne Gegenden, womit ich überhaupt keine Probleme habe, auch nicht mit meinem vorigen längeren und 2,50 m breiten Wohnwagen. Die Situationen mit "Begegnungen der dritten Art" (4 m breite Erntemaschine auf ner 5 m breiten Straße.....hihi) hätte man auch mit dem Womo. Und wer keine Angst vorm Rangieren hat, kommt auch damit klar. Wobei man notfalls sogar das Gespann trennen und den Wowa movern kann.
Ich hab für mich die Vor- und Nachteile beider Arten abgewogen und bin so zu meiner Entscheidung für den Wowa gekommen, weil ich auf bestimmte Sachen, die ich mit dem Womo nicht oder nur mit verhältnismäßig hohem Aufwand realisieren kann (z.B. auch Geländeausflüge in die Pyrenäen oder sowas) nicht verzichten möchte und mich mit von anderen als besonders nachteilig empfundenen Eigenschaften des Gespannbetriebes prima arrangieren kann.

Beim Manfred fühlte ich mich etwas zu meinen Einwänden bemüßigt, weil bei Ihm der "Urlaubsgestaltungswagen" nicht als Sonderlösung infrage kommt, sondern dieser im überwiegenden Teil des Jahres Alltagsarbeit leisten muss, was er halt nicht so gut und bequem kann wie der "nur" als Zugwagen im Gespann eingesetzte PKW.

Aber Manfred muss ja nicht meinen Anregungen folgen, sondern kann abwägen, was für ihn wichtig und ok ist. Nur, wenn er im Nachhinein feststellt, dass es doch nicht so prickelnd ist, mit einer Pritsche 30.000 km im Jahr auf den Autobahnen zu hängen, muss er sich eingestehen, vielleicht doch eine falsche Entscheidung getroffen zu haben, aber er hat sie besten Gewissens getroffen und hatte das Instrumentarium für objektive Überlegungen an der Hand....hihi..... die Ausrede, warum ihm das um Himmels Willen denn keiner gesagt hat, hätte er nicht mehr....hihihi.......

@ Manfred: Nur zu, mein lieber, tu, was Du gern möchtest, nach dem Motto: " Gib Deinen Tagen mehr Leben", denn Deinem Leben mehr Tage zu geben, das klappt nicht aus eigener Kraft..... da hat der Zufall und manches andere seine Hand im Spiel......

Hallo Manfred, da hab ich offenbar was in den falschen Gehirngang bekommen, denn ich bin gedanklich von 30.000 km allein an Dienstfahrten im Jahr ausgegangen, die Du auf der Autobahn verbringst, abends dann enge Hotelgaragen, ....der ganze Kram, den ich übrigens jahreweise auch schon mal hinter mich gebracht habe. Mit dem Fahrprofil, das Du jetzt beschrieben hast, ist die ganze Geschichte ja viel easier..... das ist wie bei mir in den letzten Arbeitsjahren gewesen, wo ich derjenige war, der die Leut auf die Autobahn geschickt hatte....hihi.....

26 bis 28 km eine Strecke zur Arbeit, mal zum Baumarkt, mal wen besuchen, usw. , das geht natürlich auch mit ner leeren Pritsche oder sogar mit der Kabine drauf..... jedenfalls hin und wieder (Sprit sparen ist nicht verkehrt). Nur wenn Du in einer harten schneereichen Wintergegend wohnst und auf dem Arbeitsweg ne stramme Steigung drin hast, kanns mal zu Problemen kommen, weil die Hinterachse bei einem Heckantriebsauto nicht so arg belastet wäre oder ein Frontantriebler bergab beim Bremsen eher quer geht.

Aber sonst wäre das ok, so dass sich meine gut gemeinte Argumentation mangels Voraussetzungen etwas auflöst.....hihi..... So ist das eben mit der Logik.......wenn Du in den Cola-Automaten Geld reinwirfst, darfste Dich nicht wundern, wenn unten keine Zigaretten rauskommen.....hihihi