Hallo liebe Forenmitglieder,
ich habe ein älteres Wohnmobil mit der klassischen Hammerschlag-Aluaussenhaut. Diese möchte ich im Zuge einer Generalsanierung mit GFK-Bahnen von PECOLIT (die beliefern auch Ormocar mit den GFK-Bahnen für die Sandwichplatten) neu beplanken. Der Anwendungstechniker von PECOLIT hat mir mitgeteilt, dass es machbar ist, die Bahnen direkt mit der unebeben Aluaussenhaut zu verkleben und hat mir folgendes geschrieben:
"Prinzipiell ist gegen Ihre Idee nichts einzuwenden. Folgendes sollten Sie bei Ihrem Projekt beachten:
Die alte Außenhaut muss gut vorbereitet werden. Verunreinigungen sowie mögliche Reste von Wachs und Pflegemitteln sind vollständig zu entfernen.
Der Bedarf an Klebstoff wird enorm hoch sein. Da Panele im Fahrzeugsektor üblicherweise vollflächig verklebt werden muss der Klebstoff auch das Einebnen übernehmen.
Die vollflächige Verklebung an Seitenteilen stellt folgende Anforderungen an den Klebstoff:
lange offene Zeit nach dem Auftrag, innerhalb derer Sie die neue Beplankung aufbringen und anpressen müssen. Der Klebstoffhersteller gibt diese Zeit bezogen auf ca. 20°C an, bei der momentanen Witterung kann diese sich jedoch erheblich verkürzen.
Standfestigkeit, sprich er darf nicht von der Senkrechten ablaufen.
Als Klebstoffe für die Flächenklebung haben sich 2-Komponenten Polyurethane (2-k-PU) durchgesetzt. Hersteller sind z.B. Henkel, Sika. Die geeigneten Typen können Sie bei diesen Firmen erfragen.
Einkomponenten Klebstoffe, die nur mit Luftfeuchtigkeit (oder Feuchtigkeit aus dem Grundmaterial) vernetzen sind in diesem Falls nicht für die Flächenklebung zu empfehlen, da sie Materialien verbinden, die selbst keine Feuchtigkeit enthalten.
Desweiteren sollte die neue Außenhaut durch entsprechenden flächigen Druck angepresst werden, bis der Klebstoff mindestens seine Anfangsfestigkeit (ca. 1N/mm²) erreicht hat. Im Bereich von Türen und Fenstern kann dies mittels Schraubzwingen (entsprechende Bretter und Leisten zum Verteilen der Kraft) möglich sein. Für weitere Flächen, die nicht auf diese Weise verpresst werden können, werden Sie auf eine stabile Mauer o.ä. als Gegenlager zurückgreifen müssen."
(hier endet dann die Info vom PECOLIT-Mitarbeiter, dessen prompte und ausführliche Antwort mich im übrigen sehr gefreut hat)
Hat von euch schon mal jemand sowas gemacht? Und - welche Klebstoffe kämen aus eurer Sicht dafür in Frage? Ich habe auch mal gelesen, dass man das Vernetzungsproblem ohne Luftfeuchtigkeit dadurch umgehen kann, dass man zwar einen 1K-Kleber verwendet, dabei aber immer Wasser mit so einem Blumen-Vernebler zusprüht. Dann vernetzt der auch bei Luftabschluss.
Ich habe nämlich die Bedenken, dass mir eine 30-40-minütige Tropfzeit eines 2k-PU-Klebers nicht reicht, um eine gesamte Seite (5 Meter) erstens einzukleistern, dann die Bahn anzulegen und dann ausreichend zu verpressen.
Ich danke schon mal für eure Antworten.
Grüße,
Martin