GFK-Flachbahn auf Hammerschlag-Alu kleben

  • Hallo liebe Forenmitglieder,

    ich habe ein älteres Wohnmobil mit der klassischen Hammerschlag-Aluaussenhaut. Diese möchte ich im Zuge einer Generalsanierung mit GFK-Bahnen von PECOLIT (die beliefern auch Ormocar mit den GFK-Bahnen für die Sandwichplatten) neu beplanken. Der Anwendungstechniker von PECOLIT hat mir mitgeteilt, dass es machbar ist, die Bahnen direkt mit der unebeben Aluaussenhaut zu verkleben und hat mir folgendes geschrieben:

    "Prinzipiell ist gegen Ihre Idee nichts einzuwenden. Folgendes sollten Sie bei Ihrem Projekt beachten:

    Die alte Außenhaut muss gut vorbereitet werden. Verunreinigungen sowie mögliche Reste von Wachs und Pflegemitteln sind vollständig zu entfernen.
    Der Bedarf an Klebstoff wird enorm hoch sein. Da Panele im Fahrzeugsektor üblicherweise vollflächig verklebt werden muss der Klebstoff auch das Einebnen übernehmen.

    Die vollflächige Verklebung an Seitenteilen stellt folgende Anforderungen an den Klebstoff:
    lange offene Zeit nach dem Auftrag, innerhalb derer Sie die neue Beplankung aufbringen und anpressen müssen. Der Klebstoffhersteller gibt diese Zeit bezogen auf ca. 20°C an, bei der momentanen Witterung kann diese sich jedoch erheblich verkürzen.
    Standfestigkeit, sprich er darf nicht von der Senkrechten ablaufen.
    Als Klebstoffe für die Flächenklebung haben sich 2-Komponenten Polyurethane (2-k-PU) durchgesetzt. Hersteller sind z.B. Henkel, Sika. Die geeigneten Typen können Sie bei diesen Firmen erfragen.
    Einkomponenten Klebstoffe, die nur mit Luftfeuchtigkeit (oder Feuchtigkeit aus dem Grundmaterial) vernetzen sind in diesem Falls nicht für die Flächenklebung zu empfehlen, da sie Materialien verbinden, die selbst keine Feuchtigkeit enthalten.
    Desweiteren sollte die neue Außenhaut durch entsprechenden flächigen Druck angepresst werden, bis der Klebstoff mindestens seine Anfangsfestigkeit (ca. 1N/mm²) erreicht hat. Im Bereich von Türen und Fenstern kann dies mittels Schraubzwingen (entsprechende Bretter und Leisten zum Verteilen der Kraft) möglich sein. Für weitere Flächen, die nicht auf diese Weise verpresst werden können, werden Sie auf eine stabile Mauer o.ä. als Gegenlager zurückgreifen müssen."

    (hier endet dann die Info vom PECOLIT-Mitarbeiter, dessen prompte und ausführliche Antwort mich im übrigen sehr gefreut hat)

    Hat von euch schon mal jemand sowas gemacht? Und - welche Klebstoffe kämen aus eurer Sicht dafür in Frage? Ich habe auch mal gelesen, dass man das Vernetzungsproblem ohne Luftfeuchtigkeit dadurch umgehen kann, dass man zwar einen 1K-Kleber verwendet, dabei aber immer Wasser mit so einem Blumen-Vernebler zusprüht. Dann vernetzt der auch bei Luftabschluss.

    Ich habe nämlich die Bedenken, dass mir eine 30-40-minütige Tropfzeit eines 2k-PU-Klebers nicht reicht, um eine gesamte Seite (5 Meter) erstens einzukleistern, dann die Bahn anzulegen und dann ausreichend zu verpressen.

    Ich danke schon mal für eure Antworten.

    Grüße,
    Martin

  • Hi Martin,

    hast du mal die Kosten eruiert????? Oder läuft hier eine versteckte Kamera????

    WoMo mit dem Hammerschlag-Alu hat mit ziemlicher Sicherheit eine Holzfachwerkstruktur mit Styropor. Das ist aus meiner Sicht die billigste und schlechteste Art, irgendwas für WoMo- oder WoWa-Zwecke zu bauen (Undichtigkeiten, Isolierung, etc.). Wenn du da jetzt was drüber bappst, wird das Konzept ja nicht besser, du wirst nicht garantieren können, dass nicht doch irgendwo eine Undichtigkeit ist, wo Wasser eindringt, was dann permanent auf dem Alu anliegt und das dünne Zeugs dann noch schneller durchgammeln lässt als ohne das GFK - und irgendwann fault dir dann das Holzfachwerk durch und du kannst alles wegschmeißen!

    Das Geld kannst du dir aus meiner Sicht sparen! Fahr entweder die Hütte, bis du sie entsorgen musst und kauf / bau dir dann was anständiges oder schlachte das Teil und machs wie Ralf aka Urologe und laminier dir komplette Platten - außen GFK und wenn du die Kohle nicht hast innen dann halt Holz. Du wirst außer dem Holz und dem PU-Schaumplatten nicht viel mehr Kosten haben, da alle Flächen plan sind - im Unterschied zu dem jetzigen Alu, wo du die Hohlräume ja wohl auch mit Kleber auffüllen willst.

  • Hallo, Martin,

    ich fürchte, ich muß in das gleiche Horn wie Joe blasen - aber aus einem anderen Grund: um die Hammerschlag-Unebenheiten auszugleichen, brauchst Du - wie der Pecolit-Mitarbeiter ja auch schreibt - erhebliche Klebermengen. Zusammen mit dem Gewicht des zusätzlichen GfK's könnte das Deine Zuladungsreserven aufgrund höheren Kabinengewichts nennenswert reduzieren.

    Was eine so großflächige Verklebung mit 1K-Kleber angeht, sehe ich auch Probleme: sprühst Du zu wenig Wasser, bindet der Kleber nicht ab (das ist mir bei meiner ersten Dachkonstruktion passiert). Bei zu viel Wasser wird dieses vom Kleber nicht mehr 'verarbeitet' und Du könntest einen nicht klebenden Feuchtigkeitsfilm zwischen Kleber und Alu- bzw. GfK bekommen. Ich denke, bei der Realisierung Deines Planes kommst Du an 2K-Kleber nicht vorbei...

    Viele Grüße
    Leerkabinen-Wolfgang

    die nächsten Festivitäten in http://www.Bodenheim.de:

    03.-05.05.2024: Leerkabinen-Treffen

    erstes Juni-WE (07.-10.06.2024): Weinfest - Stellplatz nicht nutzbar

    dritter Sept.-Samstag (21.09.2024): Weinprobe in den WeinbergenStellplätze und V+E vorhanden! Bei Fragen eMail/PN an mich

  • Zitat von nitramnullinger

    ....Ich habe nämlich die Bedenken, dass mir eine 30-40-minütige Tropfzeit eines 2k-PU-Klebers nicht reicht, um eine gesamte Seite (5 Meter) erstens einzukleistern, dann die Bahn anzulegen und dann ausreichend zu verpressen.....I

    Die Bedenken teile ich.....aber da gäbe es die Möglichkeit, alle deine geschickten Freunde und Freundinnen einzuladen und eine Kleberauftragsfete draus zu machen....also mit 5 oder 6 Leuten gleichzeitig zu arbeiten, dann sollte das schon langen.....
    Die Verpressung ist dann aber ne generalstabmäßig zu planende Geschichte, denn das Teil muss nicht nur fertig zugeschnitten da liegen, du musst au eine Arbeitsbühne für mehrere Leute haben und die Verpressmimik muss vorbereitet sein mit allen Leisten zum schräg Einschlagen zwischen Mauer und Wagen und vor allem die Pressbretter müssen alle da liegen mit Positionsangabe......

    Nach ner aufregenden Stunde sollte dann alles fertig sein und man kann zum Bier und zum Würstchen greifen, das die handwerklich nicht so Beschlagenen inzwischen auf dem Grill zubereitet haben.....hihihi....

    Als Alternative gibt es mE nur die Methode, das ganze in Abschnitten zu verlegen wobei Du die Stöße dann irgendwie verkleiden solltest...Aluleisten oder so, die sich vielleicht sogar noch gestaltend einsetzen lassen... Womo im Fachwerkdesign.... :wink:

  • Na ja, ich wollte zunächst mich nicht in die Reihe derjenigen stellen, die Dir vom Plan aus "grundsätzlichen Erwägungen" abraten, aber .... es überkommt mich dann doch....

    Also wenn Du das Ding "generalüberholst", dann gehe ich mal davon aus, dass Du Feuchtigkeit an einigen Stellen drin hast, den entkernst und soweit erforderlich, Latten und Isolierung bei stehenbleibender Außenhaut austauschst. Bei solchen Maßnahmen sieht man es schonmal an einigen Stellen verräterisch blitzen, wenn draußen der Halogenstrahler für Licht sorgt: Punktförmiger Lochfraß im Alu....grrrrrr.....

    Ok, die "Tapezierung" mit GFK von außen hat natürlich den Vorteil, solche Sachen gnädig zuzudecken. Neben Gewichtszunahme und den Schwierigkeiten der Umsetzung hätte ich die Bauchschmerzen, dass ich dies alte Schätzgen verunstalte, ihm sein auch durch das Bläschenkleid geprägtes Aussehen raube.

    Die Alternative wäre, die Löchlein alle zu stopfen..... Alu löten geht auch... oder Wigg-Schweißpünktchen drauf.....und das Fahrzeug neu zu lackieren....Auf Hammerschlag ist das natürlich auch kein Honiglecken, aber ein Fachbetrieb kann Dir bestimmt Tipps geben, wie man das anstellt, ich hab so einen aufbereiteten alten Wagen mal gesehen...war überzeugend.

  • hallo martin,

    ich hatte ein ähnliches problem:
    - hymer bedford, baujahr ende der 70iger,
    - pockenalu als außenhaut, außenhaut auf stahlgestell aufgenietet


    ich habe das ganze zeug runtergenommen, das stahlgestell für die nächsten 30 jahre haltbar gemacht, das alu auf das stahlgestell aufgeklebt (nicht genietet) und dann neue dämmung reingebracht

    hier ein bild vom zustand nach der demontage (das dachalu ist auch ab, liegt nur drauf und ist etwas nach achtern verschoben)

    vielleicht wäre das ja ein für dich gangbarer weg

    jörg

  • Im Wohnwagen-Forum.de hab ich einen Thread gefunden, wo einer einen Hammerschlag-Wagen auch lackiert hat..... der hat das auch auf seiner Homepage beschrieben und er hatte auch punktförmigen Alufrass gehabt: Hier der Link.....
    http://www.pcerstehilfe.at/index.php?menu…=gallerie3/main

    Anmelden in diesem Forum und dann dort in die Rubrik Selbstbau/Restaurierungen gehen, da findet man einiges an maroden Wohnwagen und deren Restaurierung. Die Problematik dürfte bei den reinen Karosseriebauarbeiten die gleiche sein, wenn Du einen Wagen mit Hammerschlag - Alu hast, der ist kaum anders aufgebaut wie ein alter Wohnwagen.

  • hallo Martin,
    ich habe für meine AußenGFK-Verklebung diesen Kleber genommen , weil er für den Kühlwagenbau (Nahrungsmittel) zugelassen ist,
    und keine giftigen Dämpfe auf Dauer verströmt und ganz wichtig eine Topfzeit von 90 min. :D hat.

    http://www.ottozeus.de/produkte/detai…rand-5-0-0.html

    wenn Du den nehmen willst , kann ich Dir deutlich günstiger besorgen - Du brauchst die Masse kilo-über kiloweise :!:

    Für die Pressung schau Dir meine Seite an
    http://www.womobox.de/phpBB2/viewtop…t=3747&start=75

    Ich habe erst oben eine Reihe Schrauben eingedreht ,um die Riesen-GFK-Paneele in der richtigen Position zu halten ,
    dann mit 2 Mann untere 3/4 mit Kleber eingestrichen und GFK-Wand am Seilzug heruntergelassen und händisch glatt gestrichen ,
    dann unteres GFK-Ende mit schrauben fixiert , da der Kleber nicht die Wand hält , sondern langsam abrutschen würde ,
    dann obere Schrauben reihe heraus nehmen und Paneel oben abklappen und oberes 1/4 der Außenwand mit Kleber einstreichen-

    dann wieder anklappen und oben Schrauben wieder eindrehen oder nieten , weils schneller geht mit Druckluft.

    Als Anpressdruckinstrument habe ich 25mm Spanplatten unten auf die richtige Höhe unterbaut und mit 4 Mann hoch geklappt.

    Vorher habe ich Fenster und Türenausschnitte an der Spanplatte markiert und satte Löcher vorgesehen -dann mit Spanngurten durch die Fenster auf der Gegenseite die Spanplatten an den Kabinenkörper mit max Kraft gezogen , zusätzlich von außen Druck erzeugt.
    Dafür reichen die 90 min Topfzeit aus - aber Du mußt alles - wie Thomas schon sagte penibel vorbereitet haben !

    Bei Dir bietet sich an , die Fenster exakt auszuschneiden und die Spanplatten hier mit guten Zwingen anzuziehen.
    Schreiner haben auch 2,50m lange Zwingen , vielleicht kannst Du Dir dort 4 ausleihen und jeweils 2 oben und unten mit der Gegenseite verschrauben.

    Ich würd´s eher nicht so machen :( sondern eine der oben erwähnten Varianten wählen - entweder so lassen oder komplett sanieren-
    Deine Kosmetikvariante wäre mir entschieden zuviel Arbeit , sehr teuer und 30-40 kg Kleber sind ein Negativposten in der Gewichtsbilanz.

    Jörgs nackter Bedford/Hymer würde meine Gedanken in diese Richtung sehr beflügeln :idea::!::D
    LG
    Ralf

    der Urologe

    Vorsorge tut gut - KAT fahren

  • Abgesehen von der Arbeit und dem fraglichen positiven Ausgang der Klebeaktion würde ich vor allem aus Gewichtsgründen davon abraten. Serienmobile haben oft nicht so viele Reserven. Wenn ich dann höre, dass da schon 30-40kg Kleber bei draufgehen, und die vielen qm GFK wiegen ja auch noch was! Allein schon deshalb würde ich es nicht machen.

    Gruß, Holger

  • Achso, nochwas: Du musst ja sowieso alle Fenster und Klappen ausbauen sowie andere Anbauteile. Vermutlich hat deine Alukabine auch irgendwelche Eckleisten, die müssen auch runter damit du für das GFK vernünftige Eckübergänge bekommst.
    Also warum reißt du die Aluverkleidung dann nicht ganz ab? Das ist dann nur noch ein kleiner Schritt weiter. Dann kannst du evtl. auftauchende Überraschungen am Aufbau gleich mit reparieren und klebst dann das GFK nur aufs Holzgefache!

    Gruß, Holger

  • Zitat von holger4x4

    ...Also warum reißt du die Aluverkleidung dann nicht ganz ab?

    Daran hatte ich auch gedacht und zwar als erstes....... aber ich war an sich etwas darauf konzentriert, den alten Wagen in der Originalform zu erhalten......

    Wenn man etwas genauer wüßte, was der gute NitroNull oder so ähnlich, der sich bisher noch nicht wieder gemeldet hat?????... genau will, einen gut erhaltenen Oldie oder ein gebrauchsfähiges billiges Womo.... könnte man sich auf eine Richtung konzentrieren. Die Neubeplankung geht etwas in Richtung auf das Zweite...also nur gebrauchsfähig..... bei mir sinds mehr die Oldtimer - Gene.....

  • Ja genau,lieber Holger, drum hab ich ja oben die Geschichte samt Link mit der Hammerschlaglackiererei aus dem Wowaforum reingesetzt.

  • Liebes Forum,

    zunächst möchte ich mich ganz herzlich für die wahnsinnig vielen Antworten bedanken - ich muss sagen - ich bin überwältigt. Da postet man ganz naiv eine Frage nach dem richtigen Kleber um GFK-Bahnen auf Pickelalu zu pappen, und dann prasselt da eine Flut an Informationen ein, die man erst mal lesen und überschlafen muss.

    Darüber hinaus war ich zu dem Zeitpunkt, als ich den Thread eröffnet habe, grade mit dem Womo unterwegs und hatte dann keine Internetverbindung mehr. Daher kann ich erst jetzt wieder reagieren.

    Vielleicht muss ich mein Vorhaben etwas konkretisieren und vielleicht stellt sich dann ja auch heraus, dass ich hier im falschen Forum bin - ich denke nur, dass hier die Leute rumschwirren, die am meisten Ahnung haben.

    Wir fahren einen Bürstner A540, BJ 93 auf Citroen C25-Basis (quasi Fiat Ducato). Das haben wir uns vor ein paar Jahren von einem älteren Rentnerpaar aus erster Hand mit 49.000 km gekauft. Saisonzulassung, Schuppenfahrzeug, bis zum Schluss Scheckheftgepflegt, nicht die kleinste Schramme - eine klassische Spießerkarre sozusagen. Wir haben mittlerweile selber 20.000 Kilometer draufgefahren, pflegen es immer noch nach Scheckheft, stellen es in den Schuppen, fahren rum - und gut. Man könnte meinen: selbst Spießer, obwohl wir im innersten unseres Herzens eigentlich Punkrocker sind.

    So, und weil ich die Karre so gern mag und ich die ganzen Horrorogeschichten von vergammelten Womos gelesen habe, will ich dem Ganzen nun vorbeugen - und - das ganze optisch auch modernisieren, weil ich Pickelalu einfach ganz grausam finde. Daraus entstand die Idee, die Außenhaut mit GFK zu beplanken. Das Womo selber hat keinerlei Alufraß und ist wirklich (noch) ganz dicht. Und wenn ich schon alles prophylaktisch abmontiere und neu mache, dann möchte ich auch die Außenhaut davon nicht ausnehmen. Mir ist klar, dass eine Holzlatten-Styroporkonstruktion so ziemlich das mieseste ist, was man sich vorstellen kann - aber es hat bislang gut gehalten und ich habe auch einfach nicht die Zeit und das Geld, das ganze komplett zu entkernen.

    So, nun habe ich, so glaube ich zumindest, gesagt, was mein eigentlches Anliegen ist: Ich hätte gerne ein optisch modernisiertes, auf längere Sicht hin dichtes Spießerwomo, das keine Hammerschlagoptik hat. Und daher die Frage: Mit welchem Papp mach ich das am besten drauf. Der Urologe hat ja schon eine Empfehlung geäußert. Dazu die Frage: ist das Zeug auch so "zähflüssig", dass es an der Senkrechten nicht abläuft?

    Noch mal vielen Dank für die ganzen Infos bis her. Vielleicht hat ja noch jemand was zu ergänzen, nachdem er nun die ganze Vorgeschichte kennt...

    Danke und Viele Grüße,

    Martin

  • Hi,

    "Form follows Function" hies es mal so schön bei Mercedes und sie haben damals dem 190er rechts einen kleineren Spiegel verpasst, weil der für die "Rücksicht" ausreichend ist aber damit halt etwas windschnittiger etc.. So habe ich es zumindest gehört, Problem war damals nur, dass das keinem gefallen hat.
    Du willst jetzt quasi:
    - geschätzte 40 kg unnötigen Ballast an Kleber
    - PLUS ~2 g / cm³ (rechne dir bitte selber aus, wieviel Fläche du brauchst, für dein Projekt reicht ja 1 mm (wenn du es denn passend bekommst) fürs GFK
    - PLUS Arbeit
    - PLUS die Gefahr, dass es nachher wie Berg- & Talbahn aussieht
    - PLUS jede Menge Kohle
    - ...
    nur für "Form" ausgeben, die keinerlei "Function" hat.

    Sorry, ich kann dir nur raten: Inserier das Teil, versuch einen guten Preis zu erzielen und kauf dir was, was dir optisch mehr zuspricht.
    Oder lass dir ein paar schöne Motive von "Die Ärzte" oder "Rammstein" oder ... von einem Airbrush-Künstler auftragen, dann fällt das Alu schon weniger auf und jeder aus der Szene bewundert das Design und nicht mehr die Alupickel - und du hast ggf. noch nicht mal mehr Geld als für obige Aktion ausgegeben OHNE die anderen Nachtteile!! Kopfschüttelnde Grüße.

  • Hi Joe,

    also, keinerlei Function - das ist ja nicht das Ziel, das ich verfolge. Primär möchte ich das Ding auf längere Sicht hin dicht behalten. Das ist schon meine Grundüberlegung. Dass es sich nebenbei optisch (aus meiner Sicht zum Positiven hin) verändert, ist dann halt ein schöner Nebeneffekt. Ok, das Gewicht. Das ist ein Argument. Das muss ich mir mal durchrechnen, was da konkret on top geht. Ansonsten weiß ich nach wie vor nicht, was hier dagegenspricht.

    Grüße,
    Martin

  • hallo Martin ,
    der 2-Komponenten-Kleber ist so thixotrop eingestellt , daß Du damit sogar über Kopf arbeiten kannst - zumindest in dünnen Zahnspachteldicken.
    Aber - auch wenn Du es nicht hören möchtest - überleg Dir das mal gut.

    Joes Idee mit dem airbrushen ist doch schon mal ein Alternativangebot , mit dem Du Dich von dem "Spießertum" absetzen kannst .
    (falls Du das wirklich so empfindest 8) - da bin ich mir nicht so ganz sicher - mit der Begeisterung wie Du das pflegst und mit rumfährst....)

    Wenn Du modernisieren willst , steck das Geld lieber in neue Möbel,Polster , hightech Ausrüstung mit allen Schikanen und mach außen airbrush oder
    stupfmatt Tarnfarbe - damit hebst Du Dich von allen Rentnern ab - fast allen :D

    LG
    Ralf

    der Urologe

    Vorsorge tut gut - KAT fahren

  • Hallo Martin,
    ich habe bisher meine Finger still gehalten, obwohl es mich gejuckt hat.
    Aber ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen:

    NEVER TOUCH A RUNNING SYSTEM

    Du gehst ohne Not folgende Risiken ein:
    - Du weißt nicht, ob Du optisch den Effekt hinkriegst, dan Du haben möchtest. Das scheint ja handwerklich nicht ohne zu sein und ich weiß nicht wieviel Erfahrung Du mit der Materie hast.
    Wenn du die Optik versaut hast, gibt es (wahrscheinlich) kein Zurück mehr. Ist es das wert?
    - Das Hammerschlag-Alu wird durch die Vertiefungen erheblich mehr Kleber schlucken wie eine ebene Fläche. Das schränkt die Zuladung, die eh immer knapp ist, in erheblichem Maße ein.

    Eine höhere Haltbarkeit muss nicht mit der Aktion einhergehen. Viele uralte Wohnwagen sprechen da eine deutliche Sprache. Die halten auch mit Hammerschlag-Alu ewig. Dein Fahrzeug scheint da dazu zu gehören. Gute Pflege kann da Wunder bewirken. Wenn mal ein Schaden da ist, hast Du noch genug "Spaß" mit dessen Behebung.
    Gruß
    Herby

    Probier's mal mit Gemütlichkeit

  • Hi, Du umgedrehter Martin, der punktförmige Alufraß ist nicht die Ursache, sondern die Folge eines wandinternen Feuchtbiotops, das anderweitige Ursachen hat. Wassereinbruch kommt immer von den Stellen, wo die Wandfläche unterbrochen und durch andere Bauelemente überdeckt wird. Da sind in erster Linie die Eckleisten im Dach-/Wandanschluss zu nennen, dann Fenster, Dachluken, Klappen und die Türen. Je nach Konstruktion gibt es auch noch gestückelte Seitenwände, wo eine Zierleiste die Naht kaschiert. Seltener sind eingelassene Lampen (Fahrlichter oder die Eingangslampe über der Aufbautür) als Schadenursache, aber das gibt es auch. Bei Wowas sind es auch die Rangierhandgriffe, sonst kommen noch alle nachträglich angeschraubten Sachen infrage, z.B. Fahrradträger.

    Die Ursache solcher Wassereinbrüche, die meist mit kleinen Mengen aber über längere Zeiträume erfolgen, sind die Alterungseigenschaften der Dichtungsmaterialien und des Gummis, vor allem der, die vor 25 oder 30 Jahren verwendet worden. Die haben Weichmacher, die mit der Zeit ausdünsten und das es verspröden lassen. Die UV-Strahlung im Sonnenlicht tut ein Übriges, um diesen Prozeß zu beschleunigen. Die Eckleisten sind normalerweise mit kleinen Schrauben fixiert. Durch die Temperaturunterschiede arbeiten die anders als das Alu, da gibt es allein dadurch Lockerungen, durch die kleinste Mengen Wasser einsickern können. Auch elektrolytische Korrosion kann dabei ein Thema sein bei häufigem Aufenthalt in Seeluft und saurem Regen. Wenn VA Schrauben auf Alu treffen, hast Du einen Potentialunterschied, der bei entsprechend saurem Umfeld dazu führen kann. Das und die UV-Einwirkung betrifft aber vor allem Autos, die das ganze Jahr draußen stehen. Deswegen ist Deiner noch in einem guten und dichten Zustand.

    Wenn du Deinen Wagen auf Dauer konservieren willst, dann löse alle Eckleisten und setze sie mit neuem Dekalin als Dichtungsmaterial und unter Verwendung von Aluschrauben eine Nummer größer als bisher und in UV-beständigem Kleber von Würth oder Sika in den Schraubenlöchern wieder ein. Das ist einiger Aufwand und eine arge Fummelei, aber es konserviert Dein Auto zuverlässig auf mindestens 15 weitere Jahre hinaus. Auch die Fenster und Klappen kann man so neu abdichten, aber da ist etwas Vorsicht angesagt beim Ausbau, erstmal testen, ob die Einbauer da einen Kleber als Dichtung verwendet haben, denn damit lassen sich die Fenster kaum noch zerstörungsfrei lösen. Aber das sollte ohnehin dicht sein, eine dünne Raupe neues Dichtmaterial unter den Gummi gespritzt gibt da zusätzliche Sicherheit.

    Mit dem Hammerschlag müsstest Du dann weiterleben, aber mit einer schmucken Lackierung sollte das eigentlich auch Deinen Geschmacksnerven entgegenkommen.....hihihi. Und wenn Du drin sitzt, siehst Du es nicht, beim Sitzen davor hast Du das Auto im Rücken......breitgrins....... :wink:

    Die Beplankung mit GFK ist natürlich eine ultimative Möglichkeit, aber die Risiken und der Haufen Arbeit sind ja weiter oben schon beschrieben worden. Eins solltest Du aber wissen: Es kann mit etwas mehr als 50/50 Wahrscheinlichkeit dazu kommen, dass Du die alten Eckleisten und Fenster, Luken und Klappen nicht mehr verwenden kannst und neue besorgen musst. Die Leisten deswegen, weil durch die neue Position u.U. das Holz, worin die Schrauben greifen müssen, nicht mehr erreicht werden kann, denn das GFK mit seiner Materialstärke und der dicke Kleberauftrag geben da u.U. bis 5 mm Versatz gegenüber der alten Position. Da brauchst Du Eckleisten mit breiteren Schenkeln. Und die so herzurichten, dass sie um die Biegungen passen, sollte deine handwerklichen Möglichkeiten übersteigen, es sei denn, Du arbeitest bei einem auf high tech Aluverarbeitung spezialisierten Betrieb.

    Je nachdem, wie genau die Fenster beim Bau des Wagens im Werk beschafft worden sind, wurden die speziell für diesen und ähnliche Typen des Herstellers von Seitz produziert und waren genau auf die Wandstärke angepasst. Die veränderst Du mit der Beplankung und weil Innen- und Außenrahmen mit Rasten ineinandergreifen, kann es sein, dass das nicht mehr geht, weil die Wand zu dick für das Fenster geworden ist. Also neue Fenster kaufen, die haben zwar dann bessere Isolierwerte als die alten, sind nicht verkratzt und haben wahrscheinlich auch bessere Rollos, aber sie kosten auch im Schnitt ab 400 € aufwärts, wenn es sie in den Maßen überhaupt noch gibt. Sonst musst Du auch noch Fensterausschnitte verändern und dazu einen neuen Holzrahmen in den Ausschnitt praktizieren. Machbar ist das zweifelsohne, aber zwei Fenster kosten dann glatt ein ganzes Wochenende zusätzlich, wenns ordentlich gemacht werden soll, auch vom optischen Finish her.

    Sei bitte sicher, dass ich hier nicht mit der dicken Abschreckungskeule arbeiten will, um Dich "auf Linie" zu bringen. Ich will Dir nur so objektiv ich kann, aufzeigen, welche Dinge mit Deinem Vorhaben auf Dich zusätzlich zu den Anforderungen des reinen Klebevorgangs, die ja, wie Du gesehen hast, auch nicht "ohne" sind, zukommen, damit Du das in deine Überlegungen einfließen lassen kannst und nichts Überraschendes erlebst. Das kann Dir sowieso passieren, wenn Du beim Ausbau eines Fensters oder im Rahmen der Innenumbauten etc. vielleicht doch noch auf Gammel stoßen solltest, was ich nicht hoffe.

  • Ich wiederhole den Hinweis auf http://www.wohnwagen-forum.de deswegen nochmal, weil dort gerade aktuell das Thema Lackieren Hammerschlag in einem Thread bei den Selbstausbauern/Restaurierern unter dem Namen "Wohnwagen lackieren" diskutiert wird. Da gibt es am Ende des Threads einen Hinweis auf alle anderen, die sich mit dem Thema befassen, außerdem findest Du da einen Link auf Schleifschwämme, mit denen Du Hammerschlag vorbehandeln kannst........

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