Hallo an alle, von einem lange nicht gelesenen Womo-Box-User. Ihr erinnert Euch sicher noch an mangiari, der immer überall seinen Senf dazu geben musste, viele wilde Ideen angefangen und kaum was fertig umgesetzt hat und dann auf einmal, von einem überemotionalen Film motiviert, was von Öko gefaselt hat und dann weg war. Hier bin ich wieder.
Kurze Bilanz: Ich habe in Zwischenzeit wirklich versucht den Bus nur zu bewegen, wenn das Fahrrad keine Alternative war, also für Transporte für wirklich schweres sperriges Zeug und für Strecken größer 50km. Das hat immerhin dazu geführt dass ich seit meinem Verschwinden hier schon weit über 5000km auf dem Fahrrad-Tacho habe. Bin mit dem Fahrrad im Stadtgebiet im Umkreis von 15km eigentlich auch immer schneller unterwegs als mit dem Auto und auch mittelgroße Sachen lassen sich mit dem Radanhänger gut transportieren.
Ich besitze den Bus aber nach wie vor und ich benutze ihn auch nach wie vor für Freizeitzwecke. Auch wenn ich die Hauptbeschäftigung, für die ich den riesigen Bus gebaut habe, nämlich das Wildwasser-Kajaken, an den Nagel gehängt habe. Deshalb würde mir mitlerweile für meine Freizeit-Mobilität ein wesentlich kleineres sparsameres Autochen genügen. Ich denke ich werde den Bus deshalb auch mittelfristig an einen Freund abgeben, der nach wie vor fleissig Kajak fährt, und dadurch von den Einrichtungen besser profitieren kann.
Mit meinen vielen Hobbies in den Bergen und auf dem Land, werde ich es aber wohl nie so ganz zu meiner Zufriedenheit ohne fahrbaren motorisierten Untersatz schaffen. Drum überlege ich ob ich diesen Öko <-> Konsum Zielkonflikt nicht ein wenig näher zusammenrücken kann, indem ich mir als nächstes Fahrzeug irgendwas zulege, was wirklich sparsam ist, aber die Transportmöglichkeiten und Freizeit-Optionen zumindest mit viel Kompromissen offen hält.
Vielleicht habt ihr ja Lust ein wenig mit mir darüber zu diskutieren, auch wenn das jetzt noch nicht super konkret ist. Wenn es das wird, werd ich sicher auch wieder ständig hier im Forum herum lümmeln.
Meine Anforderungen sind:
- Möglichst leicht und klein für möglichst geringen Spritverbrauch, trotzdem ein Fahrzeug mit dem man auch mal 300km Autobahn fährt, also nicht etwa ein 50er Vespa-Dreirad.
- Möglichkeit auch mal größere Sportartikel zu transportieren, also mal ein Surfbrett und ein Klappfahrrad...
- Man sollte darin, wenn auch nicht super komfortabel, im öffentlichen Raum schlafen können, so wie ich das derzeit ständig mit meinem Bus mache, ohne öffentliches Ärgernis zu erregen. Bei meinem Bus bekommt das niemand mit, da ich meist dort wo ich schlafe gar nicht aussteige. Ein Dachzelt z.B. wäre mir zu auffällig, ich will ja nicht dass die Anwohner sich drüber ärgern, wenn ich mal ne Nacht bei ihnen in der Straße stehe, die sollen das gar nicht mitbekommen.
Folgende Dinge sind mir dabei bis jetzt durch den Kopf gegangen:
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1) Ein ganz kleiner Kombi, mit Anhängerkupplung und einem kleinen Wohn- und Transportanhänger
Das wäre das universellste. Man könnte einfach einen winzigen PKW nehmen, der gerade so den kleinen Anhänger ziehen darf, könnte sogar mehrere Anhänger bauen, je nach Witterung und Fahrziel, z.B. eine Winter- und eine Sommerversion. Leider ist man mit dem Anhänger sehr langsam unterwegs, findet nicht so leicht Parkplätze in der Stadt und fällt sofort als Camper auf. Das wollte ich eigentlich vermeiden. An vielen Plätzen an denen ich mal ne Nacht oder auch einen Tag das Auto stehen habe, kann man gar kein Gespann parken.
Hier würden mich Erfahrungen von Mini-Wohnanhänger-Nutzern interessieren. Oder auch Hundehalter mit kleinen Anhängern. Wie praktikabel ist sowas?
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2) Einer dieser ganz kleinen asiatischen Handwerker-Busse als Pritsche, mit verschiedenen Aufbauten
Das wäre vom Gesetzgeber her das einfachste, weil halt nur Ladung und da darf man so ziemlich alles machen. Dafür wäre das Fahrzueg sonst ziemlich unpraktisch, weil man z.B. nur zwei Leute rein bekommt und irgendwie finde ich die Vorstellung von einem Auto das so schmal und so hoch ist auch beängstigend. Noch dazu sind die Dinger so wahnsinnig kurz. Länge ist ja vom Effizienz-Aspekt viel besser als Höhe. Und irgendwie braucht man ja schon etwas Länge, wenn man schon von Schlafen redet. Gibt es eigentlich auch Pritschen-Versionen von ganz normalen sparsamen Kombis, also keine Gelände-ausgelegten Spritfresser, sondern mehr sowas ganz kleines flaches für die Straße, aber eben trotzdem mit Ladefläche? VIelleicht sowas wie der Polo-Pickup, aber nicht gaaaanz so unglaublich kurz? Kann jemand was zum Dacia Logan sagen? Kann man da ne Box drauf setzen, oder ist das alles zu leicht und zu windig? Wie weit dürfte eine als Ladung deklarierte Box hinten noch überstehen?
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3) Ein Kombi mit Erweiterungsmöglichkeit nach oben im Hubkabinenstil
Das wäre mir eigentlich das liebste. Sowas im Astra-Caravan-Stil, was man nach oben noch erweitern kann. Hier ist halt wieder das Problem dass man ja in vorhandene Karosserien nicht so einfach eingreifen darf. Hat da jemand Erfahrung? Gibt es überhaupt eine Möglichkeit Klappdächer wie man sie von VW-Bussen kennt, auf PKWs zu bauen, oder ist das völlig unmöglich? Gibt es vielleicht ein Fahrzeug, was sich dafür besser eignet als ein normaler deutscher Kombi? Kennt jemand so Projekte, die als Beispiel und Orientierung funktionieren könnten?
Zuletzt: Ich hab jetzt einfach mal angenommen dass ein klassischer Kombi à la Pasat, Astra oder ähnliche effizienter und sparsamer ist, als die etwas höhere Klasse wie Logan, Doblo, Kangoo, Combo und wie sie alle heißen, auch wenn letztere als Freizeit-Mobil mit Schlafmöglichkeit natürlich geeigneter sind und zum Teil auch fertig ausgebaut schon mit Hubdach ausgerollt werden. Hat da jemand Erfahrungen? Ich weiß dass man einen Pasat gut mit 5 Litern fahren kann, das zeigt z.B. das Beispiel meines Vaters. Was verbrauchen so etwas höhere Klötze? Oder gibt es vielleicht sogar noch was geeignetes, was noch sparsamer unterwegs ist? Hat jemand 'ne heiße Quelle für mich, wo ich Autos nach Effizienz vergleichen kann?