Gas und Elektroleitungen, was für Beschränkungen

  • Hi,

    ich hab mal 'ne Frage die auch nicht in der Wissensbasis behandelt wird.

    Gibt es Vorschriften zur Verlegung von Gasleitungen und Elektroleitungen nebeneinander? Gibt es Mindestabstände, für 12V, für 230V ?

    In meinem Wohnwagen läuft der 12V Kabelbaum direkt um/an den Gasleitungen lang. Ist sowas heute Zulassungsfähig?

    Gruß, Holger

  • Zitat von holger4x4

    Ist sowas heute Zulassungsfähig?


    hallo

    sorry, die bestimmungen aus AT werden dir ned helfen
    du wirst die VDE bzw DIN bestimmungen benötigen
    die habe ich nicht

    ansatzweise:

    abstandsvorschriften zwischen gas und strom gibts nur bei der verlegung der zuleitungen zum haus, gas muss auf 100cm, strom auf 60cm

    abstandsvorschriften zwischen 12volt und 230volt gibt es
    keine ahnung wie gross der abstand sein muss
    aber jedenfalls nicht riesig
    auf leiterplatten (printplatten) ist er 6mm bis 10mm je nach spannungshöhe

    wenn du danach suchen willst, die begriffe sind "kleinspannung" (bis 60volt) und "niederspannung" (bis 1000volt), alles drüber wäre dann "hochspannung"...

    lg
    g

  • Zitat von holger4x4


    ich hab mal 'ne Frage die auch nicht in der Wissensbasis behandelt wird.


    Doch, wird sie ;)

    Zitat

    Gibt es Vorschriften zur Verlegung von Gasleitungen und Elektroleitungen nebeneinander? Gibt es Mindestabstände, für 12V, für 230V ?


    Ja, gibt es.
    Ich zitiere mich selber:
    Gasleitungen dürfen nicht mit Elektroleitungen in Kontakt kommen. Der Abstand bei parallelem Verlegen muss min. 30 mm, bei Kreuzungen 10 mm betragen.


    Zitat

    In meinem Wohnwagen läuft der 12V Kabelbaum direkt um/an den Gasleitungen lang. Ist sowas heute Zulassungsfähig?


    Nein, aber bei Altanlagen besteht Bestandschutz.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Zitat von holger4x4


    Also gelten die 30mm für 12V wie auch für 230V Leitungen gleichermaßen.

    Aus dem Kopf: Ja. Aber ich schau morgen noch mal genau nach.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Ich hab überall dort wo auch Gasleitungen sind, die Stromleitungen komplett in PE-Rohre gelegt, dann ist da alles sauber getrennt und vor durchscheuern geschützt. Natürlich 230V Leitungen und 12V Leitungen in getrennten Rohren. Ist auch sonst sehr praktisch, in meinem allerersten Bus hatte ich mal ne Maus. Die ist wohl reingehupft, während ich beim Beladen die Tür offen gelassen habe. Die hat dann ein Gangsystem in die Isolierung gefressen, alle Lebensmittel angeknabbert und unter anderem auch den Kabelbaum zerlegt. Wäre mit Kunststoffrohren nicht passiert, da knabbern die nicht so gerne dran wie an dem Gummizeug (bzw. PVC).

    Ich hatte das Fahrzeug nach dem Wochenendeausflug längere Zeit nicht bewegt, drum ist mir das ganze erst sehr viel später aufgefallen, da war die Verwüstung schon abartig...

  • So, ich habe noch mal genau nachgelesen.

    Zum einen wird kein Unterschied zwischen 12 V und 230 V gemacht.
    Zum anderen ist der genaue Wortlaut in der DIN EN 1949 etwas weiter gefaßt. Dort heißt es grob: Die Berührung der Gasleitungen mit elektrischen Versorgungsleitungen ist durch Abstand, Isolation und ummantelung und durch andere Maßnahmen zu vermeiden. Sind keine anderen Schutzmaßnahmen vorhanden muss der Abstand 30 mm bei paralleler Führung und 10 mm bei Kreuzungspunkten betragen.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Jein.

    Bei Strom untereinander sagen die beiden relevanten Vorschriften etwas (leicht) unterschiedliches aus.

    m. W. sagt die VDE-Richtlinie für die 230 V Anlage, dass die 230 V Installation getrennt von der 12 V Installation Aufgebaut werden muss.

    Die DIN EN für die 12 V Installation in Wohnmobilen besagt, dass 230 V und 12 V Leitungen zusammen verlegt werden dürfen, wenn die Isolation der 12 V Leitungen für 230 V ausreichend sind.
    Den genauen Wortlaut habe ich gerade nicht griffbereit, aber ich meine, dass dann das 12 V-Netz auch mit H07xxxxx aufgebaut werden muss.

    Wobei eine Trennung von 230 V und 12 V durchaus Sinn macht. Nicht nur wegen Verwechselungsgefahr etc.
    Bei gemeinsamer Verlegung könnte es z. B. induzierte Spannungen auf der 12 V Leitung geben (die dann schnell auch man 60 V und mehr betragen können). Und auch wenn da keine großartigen Ströme fließen könnte es sein, dass die 12 V-Elektronik des Fahrzeugs oder von Heizung, Fernseher oder Ladegerät etc. das nicht besonders gut verträgt.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Wobei ein bissl Plastikrohr da auch nicht viel hilft bei der Abschirmung von Leitungen gegenüber elektromagnetischer Einstreuung. Da müsste man dann schon geschirmte 230V Leitungen benutzen. Für die Esotheriker gibt's sowas doch betsimmt, oder?

  • Ich habe mir das mit den PE-Rohren geschenkt. :wink:

    Zu Hause hinterm Schrank laufen auch alle Stromkabel in der Nähe von z. Bsp. Lautsprecherkabeln,
    ohne daß es brumt oder der Lautsprecher stirbt.

    Natürlich gibt es abgeschirmte 230V Kabel.
    Ich halte das aber für leicht übertrieben. :roll:

    Gruß Ralf

  • Na aber zu Hause fahrst mit Deinem Wohnzimmer nicht 100TKM über Rüttelpiste. Das ist schon was anderes! Ich hab das mit dem Rohr als mechanischen Schutz. Elekrtische Abschirmung bringt ein Kunstoffrohr logischerweise nicht. Außerdem hinkt der Vergleich. Man sprach hier von EIngängen für 12V Geräte, Lautsprecherkabel hängen an Ausgängen von Geräten, die da selbst gerne mal 50V Wechselstrom drauf schicken. Wenn's da mal bissl was einstreut ist ja nicht vergleichbar.

    Hab mir aber eigentlich auch keine Gedanken über Abschirmung gemacht, so empfindliche Elektronik hab ich nicht im Auto (außer die vom Auto selber, und die muss ja laut Norm schon einiges abkönnen an Spannungsspitzen...)

  • Zitat von Krabbe

    Jein.

    Bei Strom untereinander sagen die beiden relevanten Vorschriften etwas (leicht) unterschiedliches aus.

    m. W. sagt die VDE-Richtlinie für die 230 V Anlage, dass die 230 V Installation getrennt von der 12 V Installation Aufgebaut werden muss.

    Die DIN EN für die 12 V Installation in Wohnmobilen besagt, dass 230 V und 12 V Leitungen zusammen verlegt werden dürfen, wenn die Isolation der 12 V Leitungen für 230 V ausreichend sind.
    Den genauen Wortlaut habe ich gerade nicht griffbereit, aber ich meine, dass dann das 12 V-Netz auch mit H07xxxxx aufgebaut werden muss.

    Hallo zusaamen,

    ich hatte gerade mal in den Empfehlungen des TÜV nachgeblättert. Dort wird klar verlangt, dass die 220V Isolation getrennt von den 12V-Kabel verlaufen muß. Als Trennung ist ausreichend zwei Kabelkanäle oder ein Kabelkanal mit Trennwand. Als Alternative kann man auch beide Kabel doppelt isolieren (die bekannten drei Adern mit Ummantelung für 220V und ähnliche Kabel gibt es auch für die 12V Analage) und dann dürfen sie zusammen verlegt werden. Anspruch an die Güte ist H07.

    Besten Gruß

    HWK

  • Einzelne Kabelkanäle, oder Wellrohr für die 230V Instalation ist denke ich der beste Weg.
    Geschirmte Leitungen halte ich auch für unnötig. Was da vielmehr stört sind z.B. schlecht gefilterte Schaltnetzteile im Batterieladegerät die den Radioempfang bei schwachen Sendern stören :evil:

    Gruß, Holger

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