Brainstorming Wohnkabine MB 1113, lange Doka

  • Moin Moin,

    Nachdem ich als Gast jahrelang in verschiedenen Foren als Gast mitgelesen habe, ist jetzt die Zeit für die Planung eines Wohnkoffers für einen Mercedes MB 1113, vorzugsweise vom THW, gekommen. Ich habe vor, mit meinen Kindern, sobald sie beide volljährig sind, eine Weltreise zu unternehmen. 8 Jahre Zeit bis dahin. Fest entschieden habe ich mich für den Rundhauber. Technik, Ersatzteile, usw sprechen einfach für dieses Unterfangen. Daher bitte keine Fahrzeugalternativen, ?.

    Das ganze soll auf einem gefederten 4 Punktrahmen verschraubt werden. Darauf ein Metallrahmen. Außenhaut? Dämmung?

    Innen Zedernholz. Die Mannschaftssitzgruppe soll zu einem Bett umgebaut werden können, oder auch als Sitzgelegenheit mit Tisch fungieren.

    Vorzugsweise als Hubbett/Hubbett. Das bringt mich zu den weiteren Schlafgelegenheiten. Das Dach soll als zweite Wohnebene (schlafen bzw. chillen) genutzt werden. Hubdach???

    Und spätestens jetzt, haltet ihr mich wohl für verrückt. Das ganze soll mit Alkoven funktionieren. Frei schwebend über dem Fahrerhaus, weil muß ja.

    Frage 1

    Welche Außenhaut bietet am besten Schutz gegen Äste?

    Frage 2

    Dämmung? Viel gelesen, nix gelernt. :D

    Frage 3

    Koffer als "Schuhkarton konstruieren"

    Aussenhaut 1 via Schere hochschieben oder runterdrücken, so daß sie das erste OG bildet.

    Beim Alkoven sollen dann Klappwände die Lücke schließen. Utopie?

    Nun, ich freue mich auf Antworten, auch wenn sie mir vielleicht nicht gefallen. ||

    Gruß Holger

  • Hallo Holger,

    willkommen im Forum.

    Das ist schon eine lange Zeit bis zum Start der Reise - ob die Kinder bis dahin dann auch noch Lust darauf haben??.....wenn es vielleicht ein anderes Menschchen gibt das etwas den Kopf verdreht und das Herz gebrochen hat????

    Das Hubdach wollte ich bei einer Weltreise nicht haben. Es birgt das Risiko von Undichtigkeiten und es ist nicht möglich einfach ins Bett zu gehen ohne das Dach zu öffnen bzw. Handgriffe zu tätigen.

    Aus was soll der Koffer denn gebaut werden?

    Bei einem Sandwich Aufbau muß nichts zusätzlich gedämmt werden.

    Für das Fahrerhaus würde ich Armaflex oder vergleichbares nehmen.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Wenn (aus welchen Gründen auch immer) für innen schon Holz gesetzt ist, solltest Du Dir bei einem Weltreisemobil hinsichtlich der Außenwand und den Wandaufbaus auch Gedanken hinsichtlich der Diffusion bzw. des Kondensierens der Luftfeuchtigkeit machen und nicht nur wegen der Festigkeit gegen Äste.

    Dazu hat z. B. Picco hier schon einiges geschrieben.

    Die Frage 2 hängt direkt damit zusammen.

    Auf einen LKW einen Kofferaufbau als Hubschachtel, und dann noch mit Alkoven? Machbar ist irgendwie alles, aber die Frage ist auch immer: Welcher Aufwand steckt dahinter, wie schwer wird so etwas, wie betriebssicher ist es und warum will man es machen.

    Ich würde dann eher eine feste Kabine mit Klappdach im Alkovenbereich bauen. Wirklich komplett zweigeschossig halte ich für wenig sinnvoll.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Ahoi und willkommen,

    Technik, Ersatzteile, usw sprechen einfach für dieses Unterfangen.

    Bist du dir damit sicher? Nicht das ich dir das Fahrzeug madig machen will, aber im letzten Video aus der Schrauberscheune Serie vom Explorer hat der Rundhauber Besitzer ein etwas anderes Bild von der aktuellen Ersatzteilversorgung dieser Fahrzeuge gezeichnet... Ich kann das natürlich nicht beurteilen weil ganz falsche Fahrzeugklasse und so, aber als neutraler Hinweis hoffentlich trotzdem für dich okay.

    Gruß

    Sven

  • Ich sage immer:

    Willst du sofort auf eine Weltreise gehen, nimm ein altes Fahrzeug mit wenig Kilometer. Aktuell bekommst du noch alle Teile.

    Willst du lange Zeit auf Weltreise gehen, kaufe ein modernes Fahrzeug mit viel Kilometer, denn du bekommst noch lange Zeit Ersatzteile.

    Aber jeder wie er möchte. Ich denke es ist so das man jetzt noch alles für dieses Fahrzeug bekommt, aber Gold ist billiger.

    Gruß Nunmachmal

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

  • Moin Moin

    Erstmal vielen Dank. Das Dachzelt finde ich sehr interessant. Durchstieg vom Fahrerhaus sicherlich möglich. Nun, das mit den möglichen Freunden oder Freundin ist soweit bedacht, das es möglichst viele Schlafmöglichkeiten gibt für zumindest zeitweise Mitreisende.

    Ich vertraue der alten Technik einfach mehr und für "Kfz Mechaniker" in anderen Teilen der Welt dürfte es vielleicht leichter fallen das ein oder andere zu reparieren.

    Beim Zirbelholz habe ich mich falsch ausgedrückt. Ich möchte es innen zumindest verkleiden. Beim eigentlichen Wandaufbau bin ich unschlüssig und brauche Rat.

    Das Zirbelholz riecht gut, deswegen. ?

  • Für den eigentlichen Wandaufbau rate ich zum Klassiker: GfK-Sandwichplatten.

    Ja, als Heimwerker denkt man gerne erst einmal an eine Rahmenbauweise, je nach eigenen Möglichkeiten wahlweise aus Holz, Stahl oder Alu, die man dann mit Isolation ausfacht und beliebig verkleidet.

    Weil man meint, dass dies einfach, billig und in Eigenleistung herzustellen ist.

    Diese Bauweise bringt aber meiner Meinung nach sehr viele Probleme und Schwachstellen mit sich.

    Das fängt mit Kältebrücken durch den Rahmen an, geht mit den Problemen der dauerhaft dichten Befestigung der Beplankung auf dem Rahmen weiter, bringt im Regelfall ein höheres Gewicht mit sich etc.

    Und auch eine Sandwichkabine kann man selber zusammenkleben. Und das schneller und vermutlich einfacher, als man eine Kabine in Rahmenbauweise erstellt hat.

    Damit hat man dann eine selbsttragende Kabine, welche ohne großartige Kältebrücken vollisoliert ist. Diese ist meist auch noch leichter als ein Eigenbau und man ist fast völlig frei in der Anordnung von Fenstern, Klappen etc.

    Die Frage nach Dampfdiffusion, Taupunkt, … stellt sich auch eher nicht.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Dankeschön.

    Ihr habt mir auf alle Fälle schon geholfen. Vom Hubdach habe ich mich verabschiedet. Das Dachzelt gefällt mir sehr und davon ein zweites dann dahinter. Kostenpunkt ca. 11000.

    Bei der GFK Sandwichplatte bin ich mir unschlüssig. Habe von Rissen bei Geländeeinsatz gelesen und dachte daher ein Rahmen wäre geeigneter.

  • Zitat

    …Habe von Rissen bei Geländeeinsatz gelesen und dachte daher ein Rahmen wäre geeigneter.

    Eigentlich alle professionellen Anbieter bauen Expeditionsfahrzeuge mit Sandwichkabinen auf…

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Hallo Holger,

    es fahren inzwischen auf dem ganzen Planeten moderne Fahrzeuge rum und auch die Werkstätten lernen dazu.

    Ich kann und will es einfach nicht glauben das selbst die Nomadenvölker mit modernen Handys hantieren können aber eine KFZ-Werkstatt nur Steinzeittechnik reparieren kann.

    Klar ist mir bewusst das nicht vorhandene Elektronik auch keinen Ärger machen kann aber wir leben heute ja auch in modernen Häusern und nicht auf dem Baum aus lauter Angst es könnte etwas nicht funktionieren.

    Daher, überlege Dir nochmal ob es nicht vielleicht doch Sinn machen könnte in einem moderneren Fahrzeug auf große Reise zu gehen bei welchem vielleicht sogar eine Fahrerhausklima verbaut ist.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Habe von Rissen bei Geländeeinsatz gelesen und dachte daher ein Rahmen wäre geeigneter.

    Risse entstehen auch bei GFK-Kabinen ohne auch nur einen Meter Geländeeinsatz...aber dann wurde beim Bau schlicht und einfach gepfuscht! Woher ich das wohl weiss... :cursing:

    Entstehen die Risse wirklich beim Geländeeinsatz dann wurde entweder die Kabine falsch ausgelegt/konstruiert, oder es wurde beim Bau gepfuscht oder die Anbindung am Fahrzeug wurde falsch erstellt sodass viel zu hohe Kräfte in die Kabine eingeleitet werden. Aber die Probleme sind nicht ein GFK-Spezifisches Phänomen sondern gelten gleichermassen auch für andere Bauweisen. Ich würde gefühlsmässig sogar dazu tendieren dass ein GFK-Koffer diesbezüglich wesentlich problemloser als andere Bauweisen ist.

    Gruss

    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • Das klingt interessant. Es tut mir leid das du schlechte Erfahrungen machen musstest. Darf ich fragen was falsch gelaufen ist? Und worauf sollte man definitiv achten und wo kann man 100 prozentig Qualität bekommen? Das Ding soll ja halten.

  • Das Ding hält, wenn es von Verspannungen des Fahrgestells entkoppelt wird. Also mit einer 3-Punkt Lagerung, wenn es in richtiges Gelände gehen soll. Bei einem steifen Fahrzeugrahmen und weniger schwerem Gelände reichen auch Gummilagerungen am Zwischenrahmen.

    Und außerdem sollte die Fertigung der Kabine einwandfrei sin, odentlich verklebte Eckleisten, ggf innen zusätzliche Winkel usw..

    Die großen bekannten Ausbauer können das, bei den kleinen muss man sich genau informieren.

    Gruß, Holger

  • Ja, eine interessante Erfahrung war es. Wenn ich du wäre würde ich sie trotzdem nicht kopieren :D ;)

    Was schief gelaufen ist, ist recht einfach: Ich hab mich mit den falschen Leuten eingelassen und war in gewissen Punkten etwas naiv.

    Ich wollte meine Kabine ursprünglich bei Ormocar bauen lassen. Leider waren die damals gut ein halbes Jahr ausgebucht. Ich hätte also eine Leiferfrist von irgendwas um ein Dreivierteljahr in kauf nehmen müssen und so lange wollte ich nicht warten. Also hab ich mir Alternativen gesucht. Ich weiss, in der heutigen Zeit wo man von Lieferfristen von 3 und mehr Jahren hört mag das etwas komisch vorkommen, aber vor gut 10 Jahren waren 6-9 Monate eine exorbitant lange Lieferfrist.

    Hab dann einen anderen Anbieter gefunden der praktisch sofort hätte anfangen können (behauptete er zumindest). Die Kurzfassung der folgenden Ereignisse ist dass viel versprochen wurde, wenig gehalten, beim Bau gepfuscht, das auch anerkannt und Garantieleistungen versprochen wurden, es dann doch keine Garantieleistungen gab da die Firma rechtlich nicht mehr existent war. Folgefirma die praktisch gleich heisst war natürlich rechtlich nicht zuständig, dafür wurde sowohl dem Forumsbetreiber als auch mir massiv mit Anwälten gedroht als ich die Geschichte hier veröffentlichte. Die Folgefirma hat btw. auch heute noch nebst Bildern von 2-3 weiteren Fahrzeugen auch ein Bild von meinem auf deren Homepage was meines Erachtens schon einiges darüber aussagt wie viele so Projekte sie seitdem gemacht haben...

    Wie auch immer, ist eine lange Geschichte...können wir gerne mal bei einem Bierchen etwas detaillierter darüber quatschen und du kannst auch das Corpus Delikti begutachten... z.B. am ersten Mai-Wochenende in Bodenheim...da gäbe es im übrigen noch ein par weitere Verrückte wie mich welche dir den einen oder anderen Tip geben können ;)

    Was man machen kann um sowas zu verhindern:

    -Alle Abmachungen bis ins kleinste Detail *schriftlich* festlegen, auch wenn die Versprechen noch so plausibel und stimmig klingen mögen

    -Vertrag erst unterzeichnen wenn das kleinste Detail klar ist (könnte bei der jetzigen Auftragssituation ein schwieriges Unterfangen werden)

    -Kein Holz im GFK, schon gar nicht in Türen und Klappen um die Beschläge und Scharniere aufzunehmen. Ich weiss, richtig gemacht gibt es durchaus auch Beispiele wo das funktionieren kann, aber die Gefahr dass was schief läuft ist meines Erachtens einiges grösser bei einem solchen Materialmix. Und um ein par Schrauben für ein Scharnier rein zu drehen braucht man kein Holz dahinter. Mit GFK aufgedoppelt halten die Schrauben jetzt bei mir mindestens so gut wie im Holz.

    -Auf etablierte Hersteller setzen (das müssen nicht unbedingt "Expeditions"-Kabinenbauer sein sondern kann z.B. auch ein Kühlkofferbauer sein) bei welchen auch bekannt ist wie sie mit allfällige Fehler/Garantiefälle umgehen.

    -Offen für neue Lösungen sein, aber nicht das Rad bei allem neu erfinden wollen. Viele Lösungen haben sich bewährt und müssen nicht optimiert (oder verschlimmbessert) werden. Gewisse Lösungen welche einem durch den Kopf gehen/oder vom kleinen unbekannten Hersteller nahegelegt werden und auf den ersten und vielleicht sogar auf den zweiten Blick als das Nonplusultra erscheinen mögen gibt es vielfach nicht am Markt, was sehr oft seine Gründe hat.

    -Nicht so blauäugig/naiv wie ich an die Sache ran gehen und alles was auch nur ein bisschen zu schön tönt um wahr zu sein immer und immer wieder hinterfragen

    -...

    Oder selber bauen. Man macht vielleicht...nein, man macht ganz sicher auch Fehler aber wenn man vorgängig hier im Forum liest und nachfragt kann man schon einige grobe Fehler vermeiden, denn die meisten davon hat der eine oder andere von uns bereits gemacht. Die haben zwar eher selten ein Copyright drauf, muss man aber trotzdem nicht unbedingt kopieren. Und an den restlichen wächst man für die 2. oder 3. Kabine ;) .

    wo kann man 100 prozentig Qualität bekommen?

    Meine ehrliche Meinung: Leider nirgendwo, könnte man wohl auch nicht bezahlen. Die Frage ist meines Erachtens eher was für eine Fehlerrate, wie gravierend waren die Fehler und vor allem welche Fehlerkultur hat eine Firma, also wie wurde kommuniziert und wurden die Fehler anstandslos, professionell und zur Zufriedenheit korrigiert?

    Und wenn man 2 oder 3 Hersteller die passen könnten ausgesucht hat kann man auch hier (vor Vertragsunterzeichnung) nachfragen welche Erfahrungen die anderen User mit Hersteller A oder B gemacht haben.

    Gruss

    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

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