Bauweise Kabine:Alurahmen vs. GFK vs. Systemprofile

  • Hallo Baumeister!

    Nach mehreren Umwegen über fertige Womos von der Stange, fertigen Individualausbauten bin ich nun doch wieder beim Selbstausbau einer Leerkabine oder auch Selbstbau der Leerkabine gelandet.
    Mein Bremach T-Rex wird langsam fahrbereit, so dass ich mir mehr und mehr mit der Kabine die hinten drauf komme soll beschäftigen kann. Diese soll die Abmessungen 3,10x2,05x??? haben. "???" bei der Höhe, da ich mir noch unschlüssig bin ob die Kabine eine Festwand (also einfache Box) haben soll oder mit Hubdach (also eine etwas größere Wann die geschlossen über die untere etwas kleinere Wanne fährt). So oder so soll eine Stehhöhe von ca. 2 Meter erreicht werden.

    Aktuell kreisen meine Gedanken um folgende Bauweisen:

    1. Alurahmen gescheißt mit eingeklebten GFK Platten: robust, in Heimarbeit zu erledigen, jedoch unterschiedliche Materialien und damit unterschiedliche Ausdehnung, GFK schwer zu entsorgen, Gewicht fraglich
    2. Alurahmen geschweist mit eingeklebten Honey Comb Platten als Deckschicht, dahinter Armaflex, Innenseite aus Holz: robust, in Heimarbeit zu erledigen, sortenrein zu trennen für spätere Entsorgung, Rahmen und Ausfachung aus gleichem Material damit ähnliche Ausdehnung
    3. Alurahmen geschraubt aus easy Systemprofilen (https://aluprofile24.de/?cat=c11_Profi…l&cPath=2_25_11) weiterer Aufbau mit Isolierung wie bei 2. : robust, in Heimarbeit zu erledigen, sortenrein zu trennen bei späterer Entsorgung, Rahmen und Ausfachung aus gleichem Material damit ähnliche Ausdehnung
    4. GFK Kabine geklebt mit GFK Eckleisten: lange Lieferzeiten bei Bezug als fertige Leerkabine, in Heimarbeit wegen des entstehenden GFK Staubs schlecht zu verarbeiten, saubere und exakte Verklebung zu Hause schwer sicher zu stellen genaus wie rechte Winkel die bei den anderen Bauweisen durch den Rahmen vorgegeben sind.
    5. Systemprofile aus dem Anhänger-/Kofferbau - Aluprofilleisten mit Plastikecken gesteckt oder wie bei Moser Fahrzeugbau nur auf die GFK Platten aufgeklebte Eckprofile: lange Lieferzeiten bei Bezug als fertige Leerkabine, höheres Gewicht, GFK Platten werden in die Systemprofile wie in ein U-Profil gesteckt (http://www.anhaenger-selbstbau.de/epages/6308021…ducts/AP-30-021) und verklebt, Wände stehen durch die Profile selbstständig rechtwinlig zueinander; eventuelle Undichtigkeiten da die Profile in den Ecken entweder über Plastikecken gesteckt werden oder nur auf Gehrung geschnitten und mit Eckkappen überdeckt, gefühlt nicht so stabil wie die anderen Bauweisen

    Zu 5. Hätte ich ein günstiges Angebot eines abgebrochenen Ausbaus, allerdings ist die Bodenplatte (von außen nach innen) GFK - Multiplex - PU Schaum - Multiplex - GFK wobei der Rahmen aufgeklebt und in die äußere Multiplexplatte verschraubt ist. Das stelle ich mir nicht dauerhaltbar vor.
    Um die Vorteile des Bremachrahmens (ausgesprochen verwindungsarm) zu nutzen, möchte ich auf einen Zwischenrahmen zwischen Kabine und Fahrrzeugrahmen verzichten und auf Silentblöcken lagern. Also nur ein in den Kabinenboden integrierter oder an den Kabinenboden angefügter Rahmen.

    Freue mich über eure Gedanken und Meinungen zu meinen Überlegungen, insbesondere zu Bauweise 4. Erfahrungen, da bin ich mit am unsichersten hinsichtlich Haltbarkeit/ Robustheit und Gewicht. Auch wenn es schwierig wird, möchte ich versuchen die 3,5Tonnen einzuhalten, von daher würde ich 1. bis 3. oder 5. den Vorzug geben.


    Ein schönes Restwochenende, viele Grüße
    Marcel

    8ung: viele Hersteller verkaufen unfertige Autos! Sie haben vergessen, alle Räder mit dem Motor zu verbinden!

    Viele Grüße, Marcel

  • Ich würde eindeutig deine Lösung 4 mit Gfk - PU - Gfk bevorzugen. Falls du keine schönen Rundungen herstellen willst, was bei all deinen anderen Lösungen auch kaum möglich ist, dann hält sich der Gfk Staub sicherlich in Grenzen. Du könntest die Platten alle genau zugeschnitten beziehen und müsstest sie "nur" noch zusammenkleben. Die Eckprofile aufkleben und schon sollte das passen. Die rechten Winkel werden auch bei den Profies mit einfachen Holzgerüsten für die Montage sichergestellt.

    Durch die relativ frei wählbare Materialstärke lässt sich Gewicht und Wärmedämmung gut skalieren.

    Ich bin kein 4x4 Kenner. Das Thema Rahmen zwischen Bremach und Kabine verdient sicherlich spezielle Beachtung. Dazu findet sich aber sicherlich genügend Expertenwissen.

    LG Wolfgang

  • Hallo Marcel,

    wenn du die Box selbst planst, keinen Hilfsrahmen brauchst, wenig Beratungszeit "raubst", ist ein Kühlkofferhersteller erste Wahl.
    Mein Koffer ist Gfk innen und außen (2,5mm), Wände 40 Boden 80mm.
    Eckige Box mit Tür und 2 Klappen gibts da für ca.20Tsd€
    ggf. weniger.
    Top Qualität, Gewicht musst du im Auge behalten, sind ggf. etwas schwerer.
    Da lohnt das Selbermachen kaum.
    Gruß Ralf


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  • Hallo Wolfgang,
    Hallo Ralf,

    Vielen Dank für eure Rückemeldungen! Die Tendenz ist ja eindeutig, weitere Meinungen isb. zu 4. würden mich doch interessieren.

    Schöne Grüße
    Marcel

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    Viele Grüße, Marcel

  • Eine einfache Kabine würde ich heute aus zwei Plattenstreifen herstellen. Dazu den Sandwichstreifen an zwei Stellen innen aussparen um in an diesen Stellen 90° Kanten mit schöner Rundung aussen. Das wäre dann Seitenwand, Rückwand, Seitenwand. Den zweiten Streifen ebenso behandeln für Dachbahn, Frontteil und Bodenplatte. Die zwei Streifen ineinander schieben und verkleben. Da wo sich die zwei Plattenstreifen berühren würde ich auf Gehrung sägen.

    Nur Mal so als Anregung.

    Gruß Nunmachmal

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.


  • Ich habe schon drei Mobile nach Deiner Methode 5 gebaut. Das letzte vor ein paar Wochen erst.

    Hoffentlich nicht weil so schnell jeweils Ersatz notwendig war :lol::?:
    Nein mal ernsthaft: Durch all deinen Beiträge mich durchzuklicken habe ich nicht geschafft. Vermutlich sind deine Erfahrungen nicht schlecht, wenn du Wiederholungstäter bist. In welcher Größe hast du gebaut, welche Strecken befährst du, wie lang hast du deinen Kabinen jeweils genutzt?

    Schöne Grüße!

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    Viele Grüße, Marcel


  • Hoffentlich nicht weil so schnell jeweils Ersatz notwendig war :lol::?:
    Nein mal ernsthaft: Durch all deinen Beiträge mich durchzuklicken habe ich nicht geschafft. Vermutlich sind deine Erfahrungen nicht schlecht, wenn du Wiederholungstäter bist. In welcher Größe hast du gebaut, welche Strecken befährst du, wie lang hast du deinen Kabinen jeweils genutzt?


    Die erste Wohnkabine in dieser Ausbauweise ist heute auf meinem Fuso-Truck, die zweite Wohnkabine ist dieser Shelter, in den wir eine Innenkabine in dieser Bauweise eingeklebt haben, und der dritte Koffer ist auf unseren Nissan-Truck. Alle drei sind in aktuell Betrieb und unterwegs auf den Fernstrassen Europas.

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    Einmal editiert, zuletzt von Gode_RE (10. September 2020 um 22:56)

  • Hallo und vielen Dank!

    Beeindruckende Fahrzeuge hast du, gartuliere!
    Bei Fernstraßeneinsatz also nur bedingt auf meinen Einsatz übertragbar. Mal sehen ob ich mich anschließe oder mich nicht traue und wie die meisten die abseits unterwegs sind eine GFK Kabine baue...

    8ung: viele Hersteller verkaufen unfertige Autos! Sie haben vergessen, alle Räder mit dem Motor zu verbinden!

    Viele Grüße, Marcel

  • Ahoi Marcel,

    also 5. wurde im Endeffekt auch von Albatross bei seiner Absetzbaren Schlafbox auf Anhänger umgesetzt und das ist ganz klar Richtung Offroad konzipiert, wie man bei Ihm lesen kann hat er das Material von https://tuning-and-fun.de/ bezogen und bei denen auf der Seite gibt es noch einige Fahrzeuge die Wohl nach diesem Prinzip konstruiert und auch Richtung Offroad ausgelegt sind.

    4. ist was ich (und viele andere wie z.b. nunmachmal an seinem Ducato oder Hartwig) gemacht habe(n). Mit genug fleiß kann man das also (vorallem wenn ich zu Hartwig oder nunmachmal schau) gut und ordentlich in Heimarbeit machen.

    Ich würde gerne mal etwas mit den Profilen die Albatross verwendet hat bauen, ich denke da kann man eine schöne und stabile Kiste in Kürzester Zeit bauen, Richtung stabilität hätte ich da auch absolut keine Bedenken.
    Und die Kabinen von Gode sind zwar hauptsächlich auf Fernstraßen unterwegs, aber ich bin mir sicher wenn man die auf ein Allrad-Fahrgestell setzt machen die auch Problemlos harten Einsatz im Gelände mit...

    Gruß
    Sven

  • Hallo Marcel,
    Ich habe mir ebenfalls eine Anhänger-Absetzkabine gebaut, deren Rahmen auch aus diesen "Bosch-Profilen" besteht:
    https://www.womobox.de/phpBB2/viewtop…t=9780&start=45

    Allerdings habe ich als Beplankung außen 9 mm Siebdruckplatte, dazwischen Styrodur, und Innen 6 mm Birkensperrholz verwendet.
    War für mich grundsätzlich mit - in den Bekanntenkreis erweiterten - Hausmitteln machbar, aber im Nachhinein dennoch seeehr aufwendig.

    Auch ich hatte mir so einiges bei Albatross, Anton, und vielen anderen abgeguckt, und mir daraus so meine eigene Bauweise herausentwickelt.
    Auch bei meinen vielen Fragen gab es viele (mehr als bisher bei dir :D ), die mir geraten hatten es so wie ich es geplant hatte besser zu lassen,
    und mir zu überlegen gleich eine GFK-Sandwichkabine zu bauen oder gar als Leerkabine auf Wunschmaß zu bestellen.

    Und im Nachhinein muß ich sagen, sie hatten irgendwie recht.
    Nicht das ich meinen Selbstbau bereue, nein ich wollte unbedingt selbst bauen, nicht allzu viel Geld ausgeben (ich habe einen Großteil meines benötigten Materials zum Selbstkosten- bzw. Einkaufspreis, oder gar für umme bekommen) und, für mich ganz wichtig, ich hatte nicht vor mit meiner Kiste großartig zu reisen. Schon gar nicht offroad oder gar außerhalb der Landesgrenzen.

    Wäre all das der Fall, würde ich also richtig Kilometer damit machen wollen, länger darin wohnen, usw. dann würde ich mich ziemlich sicher inzwischen
    dazu entschließen mir eine komplett fertige Sandwichkabine beim Kabinenbauer zu bestellen.
    An Selbstbau aus Sandwichplatten hatte ich mich nicht rangetraut, weil ich keine Erfahrung damit hatte, und die Platten ja auf den ersten Blick auch nicht
    gerade günstig sind.

    Holz und Metall waren da schon eher mein Ding. Aber wenn man keine eigene Werkstatt / Halle, und Werkzeug(-Maschinen) zu Verfügung hat,
    wird´s schnell mal doof, und dann muß man immer wieder mal anfangen zu improvisieren, was einen dann aber aber wieder ärgert.
    Ich musste einfach zu oft feststellen das mir hier etwas fehlt, oder ich da was vergessen habe, und dies nicht so ganz klappt wie geplant,
    musste aber ja auch irgendwie mal weiterkommen.

    Ich bin mit dem was bei mir am Ende rausgekommen ist schon zufrieden, so ist das nicht, aber der Innenausbau, Installationen, usw. fressen nochmal zusätzlich so viel Zeit, das glaubt man im Vorfeld gar nicht, und in meinem Fall ist dies alles sogar noch ziemlich minimalistisch!!!
    Also, überleg´s dir gut! :D

    Gruß
    Holger

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