Hallo,
nachdem wir uns schlussendlich gegen einen Urlaub in Frankreich entschieden haben - einfach weil der Funke nicht so recht überspringen wollte - habe wir uns für Rumänien entschieden - hauptsächlich bereisten wir die Region Siebenbürgen.
Dazu möchte ich noch einen kleinen Reisebericht abgeben.
Das werde ich Stück für Stück in den nächsten Tagen erledigen.
Warum Rumänien ?
Grundsätzlich wegen den Karparten und der schönen Landschaft.
Schöne Landschaft gibt es in Rumänien tatsächlich. Leider - und das war für uns ein großes Manko - liegt in dieser schönen Landschaft überall Müll herum, Unmengen von Müll.
Evtl. sind wir etwas empfindlich, weil wir in den letzen Jahren eher Skandinavien, die Schweiz, Großbritanien oder Norditalien bereist haben, aber das Abfall unser ständiger Begleiter war hat mit der Zeit echt genervt.
Es gibt zwar sehr sehr viele Möglichkeiten in der schönen Natur zu nächtigen, zu grillen oder eine Feuerchen zu machen, aber leider muss man dann fast immer im Müll stehen.
Selbst in sog. Nationalparks oder ganz weit weg von Zivilisation liegt Müll herum.
Insgesamt gestaltet sich die Suche nach einem schönen Plätzchen dann schwierig - wir reisen mit einem Labrador, welcher typischerweise immer Hunger hat und einem 3-jährigem Kind, welches neugierig ist und alles anfassen muss.
Wenn man jetzt also einen Platz nimmt welcher übersät mit Müll ist, kommt man nicht zur Ruhe, da man immer schauen muss ob Hund oder Kind im Müll wühlen.
Dennoch haben wir in Rumänien immer "wild" gecampt.
Insgesamt ist Rumänien, wie man oft liest, tatsächlich eine andere Welt und hat den Anschluss an Europa noch lange nicht geschafft.
Das wiederum machte den Urlaub zu dem bisher kulturell interessantesten.
Am Anfang sind die extrmen, ständigen Gegensätzen sehr verwirrend, mit der Zeit gwöhnt man sich dran.
Es ist kaum vorstellbar, das vor den halb eingefallenen Häusern, Autos von deutschen Premiumherstellern parken, das die Besatzung der Pferdekutschen oder besser Ochsenkarren mit dem Smartphone spielen, das die vollklimatisierten Einkaufszentren den gleichen oder besseren Standard haben wie in Deutschland, diese aber an einer Straße stehen, welche hier nichtmal ein Feldweg wär und das alle Häuser und Gebäude rings herum aussehen als wären sie seit 30 Jahren unbewohnt.
Am meisten mitgenommen haben uns die am Straßenrand bettelten Kinder, welche sich wahnsinnig über einen Keks gefreut haben. Natürlich weis man das es Kinderarmut gibt, aber dennoch sieht man in Europa seltenst solche Bilder - das kommt man schon ins grübeln.
Ansonsten können wir die Freundlichkeit und Herzlichkeit der Bevölkerung nur bestätigen, leider bestätigt sich aber auch die, milde gesagt, Trägheit der Leute - das Müllproblem ist keines, was sich mit Armut begründen ließe, das hat andere Gründe - vor allem weil die Mülltonnen teilweiße 50m vom Grillplatz entfernt stehen, aber eben nicht benutzt werden.
Insgesamt war es ein sehr, sehr interessanter Urlaub - man hat ein anderes Stück Europa kennen gelernt und sieht manches nun mit anderen Augen - wie heißt es so schön reisen bildet.