Suche Erklärung eines Wandaufbaus mit Isolierung und Aluwänd

  • hm, so absolut überzeugen tut mich das alles noch nicht so ganz...
    :-/
    ja leicht sollt es sein - aber auch günstig :P
    ich weiß, das ist wieder Wasser auf die Mühlenschaufeln derer die sich darüber beschweren, dass es die Eierlegende Wollmilchsau nicht gibt.

  • Hallo,

    seit einiger Zeit plane ich ein Wohnmobil auf Land Rover Basis.
    Ich werde einen Alu-Gitterrahmen bauen, ihn außen mit Alu verkleiden und innen mit Holz.
    Zwischen den Holmen wird isoliert. Auf die Holme kommt eine 1cm dicke Isolierschicht.
    Die Innenverkleidung wird nicht verklebt, sondern mit Kunststoffklipsen am Käfig befestigt. So kann auch mal eine Leitung oder Anderes nachträglich in den Wand verlegt werden.
    Es gibt Hersteller, welche die Außenhaut so dick machen, dass diese als tragendes Teil dient. Bei mir dient der Käfig als tragendes Teil. Die Möbel werden an Schienen befestigt, so dass sie heraus genommen werden können. Du könntest aber den Käfig gleich so planen, dass die Möbel am Käfig befestigt werden können. Wobei ich diese nicht direkt mit Schauben befestigen würde, sondern an den benötigten Stellen eine Polyamidleiste auf die Rohre kleben oder schrauben und die Möbel mit den Leisten verschrauben. Somit bilden nicht mal die Schauben eine Kältebrücke.

    Letztendlich wird meine Isolierung nur 3cm dick und auf den Rohren nur 1cm. Meine praktischen Erfahrungen mit meinem ersten Selbstbau, im Winter in der Ukraine haben ergeben, dass das allemal ausreicht, dass sich nirgends Kondenswasser auf den Rohren bildet. (draußen waren es zeitweise minus 28 Grad und innen hatte ich immer 22 Grad. Die Mehrkosten zum Heizen wegen der relativ dünnen Isolierung sind nur sehr gering.

    Um eine sehr hohe Stabilität des Käfigs zu erreichen verwende ich 30 x 30 x 3mm Rohre. Die Gewichtersparnis zu 20 x 20 x 2 mm wäre nur gering. Wenn es aber auf jedes Gramm ankommt würden U Profile 20 x20 x 20 x 2mm reichen.


    Die groben Gewichtsdaten zu den Zeichnungen hab ich einfach mal wahllos aus meinen Unterlagen hierher kopiert.


    Da wahrscheinlich die meisten Selbstplaner Google SketchUp kennen (kostenlos im Internet), hab ich einfach mal ein paar meiner 3D Zeichnungen auf meinen Server gestellt. Mit dem Maßband kann ja dann jeder messen was er so möchte.


    http://www.technikprojekt.de/womo/rahmen.skp
    http://www.technikprojekt.de/womo/dachrahmen_1.skp
    http://www.technikprojekt.de/womo/kabine_mit_dusche.skp
    http://www.technikprojekt.de/womo/kabine_mit_toilette.skp
    http://www.technikprojekt.de/womo/kabine_mit_2_betten.skp
    http://www.technikprojekt.de/womo/kabine_mi…und_1-tisch.skp
    http://www.technikprojekt.de/womo/kabine_mi…nd_2_tische.skp
    http://www.technikprojekt.de/womo/kabine_mi…und_1_tisch.skp
    http://www.technikprojekt.de/womo/kabine_mi…und_1_Tisch.skp

    Rohre AL-MG-Si 0,5 F22
    Bleche AL-MG 3 hh 22

    Boden
    Längsholme, Querholme, Seitenausleger____Quadratrohr____40x40x4
    Seitliche Umrandung____________________ Quadratrohr____40x40x4

    Seitenwände Ständer und Querstreben_____Quadratrohr_____30x30x3

    Türrahmen
    Grundrahmen und Verstrebung____________U-Profil______30x30x30x3

    Außenhaut
    AL-Mg-3, hh, H22________________________Blech____2mm dick verklebt

    Der Durchstieg zum Führerhaus wurde erstmals mit 92 x66 cm Größe eingezeichnet. Eventuell kann er aber 120cm hoch werden.

    hellgrün________□__40 x 40 x 4___________1,56kg/m____21,1m_____32,916
    dunkelblau______□__30 x 30 x 3___________0,88kg/m____45,5m_____40,04
    rot_____________□__40 x 30 x 3___________1,10kg/m_____2,8m______3,08
    gelb______________50 x 30 x 3___________1,20kg/m___11,8m_____14,16
    pink_____________I__10 x 3_______________0,08kg/m____14,3m_____0,344
    braun___________I__15 x 3________________0,13kg/m______6,2m_____1,86
    hellblau_________I__30 x 3________________0,25kg/m______15,2m____3,8
    dunkelgrün______L__30 x 30 x 3____________0,47kg/m______6,2m_____2,914
    orange_________П__15 x 30 x 15 x 3________0,44kg/m______2,4m_____1,056
    ______________________________________________________________======
    __________________________________________Nur Unterteil_________100,53kg

    2mm Alu Blech für das komplette Fahrzeug_______________rund_______160,00
    3cm Isoliermaterial___________________________________rund________20,00
    12mm Siebdruckbodenplatte "asiatische" Rothölzer/Pappel rund_________30,00
    2 Türen_____________________________________________geschätzt____40,00

    Dachhaube
    dunkelblau______□__30 x 30 x 3___________0,88kg/m______36m______31,68

    Innenverkleidung (Wände und Decke) 3mm dick_______________________25,00

    Kleber und Schrauben_____________________________________________5,00


    Kabine komplett derzeit rund 420kg Ohne Fenster und Möbel


    Gruß, clerk

  • Ich frag mich, was die Überlegungen mit einem Alukonstrukt für nen Rahmen überhaupt sollen. Mann schafft sich Probleme mit elektrolytischer Korrosion, wenn man zu unterschiedliche Sorten zwischen Beplankung und Rahmen wählt. Nietverbindungen, die auf Scherkraft beansprucht werden, lockern sich über die Jahre durch Geländebetrieb und Vibrationen. Kältebrücken, gegen die man aufwändig was tun muss, sind ein weiteres Übel.

    Die Profis wissen doch, was sie tun, wenn sie auch für hochbeanspruchte Konstruktionen wie Expeditionsmobile auch nur Sandwich verwenden. Wenn man Bedenken wegen Festigkeit hat, kann man das durch einen geklebten Verbund von Möbelwänden (auch aus Sandwich) und Außenhülle erheblich verbessern gegenüber einer Lösung, die nur aus Außenhülle und daran verschraubten separaten Möbeln besteht.

    Da würd ich mal drüber nachdenken, eh ich mich mit einer Rahmenkonstruktion rumschlage........ all die Leut, die aus dem Metallbereich kommen, neigen zu sowas....hihi......

  • Hallo,
    ich komme nicht aus dem Metallbereich, auch wenn ich im Stande bin Aufzüge zu bauen. Ich orientiere mich bei meiner Konstruktion an dem, was sich fürs Militär bewährt hat, auch wenn’s vom Gewicht her etwas schwerer wird.

    Als non plus ultra der Stabilität beim Sandwichbau, habe ich Sandwichplattenverbindungen gesehen, bei welchen die Platten an den Kantenstößen ineinander einrasteten und selbst wenn man keinen Kleber verwenden würde, könnten diese Verbindungen nur durch Zerstörung wieder gelöst werden. Außen rum an allen Kanten wurden Alu- L-Schienen angeklebt und miteinander verschweißt. Für Werbezwecke wurde das Grundfahrzeug, ein Toyota, in die hinten noch nicht geschlossene Kabine gestellt und die Kabine wurde an den Fensterausschnitten mit einem Kran hochgezogen. Das Ganze ist G5 militärtauglich.Noch stabiler waren die Alugitterkonstuktionen. Bei diesen konnte sogar auf einen Überrollbügel für das Grundfahzeug verzichtet werden.

    Solche Spezial-GFK Kabinen können nur sehr schwer selber zusammengebaut werden und ich kenne keinen zivilen Sandwichplattenhersteller, welcher die Schnappverbindungen in die Platten fräsen kann. Standard ist wohl, dass an den Rändern Holzleisten eingeschäumt sind, welche verschraubt werden, oder es wird nur geklebt und innen und außen eine L Schien aufgeklebt oder laminiert.

    Aluminium kann ich selber verarbeiten. Da ich keine Kantbank besitze, habe ich praktisch etwa 15m mehr Schweißnaht zu machen. Das ist für ein Einzelprojekt unerheblich, genauso wie der zeitliche Mehraufwand durch die Anwendung vom AC-WIG Schweißverfahren.

    Ich habe die für mich ideale Lösung gesucht und gefunden. Meine Anforderungen sind: Sehr stabil, Möbel zum Herausnehmen, nachträglich veränderbar. Das alles zusammen geht nur mit einer Alugitterkonstruktion. Vernietet wird nur aus optischen Gründen, ein Landrover muss Nieten haben. Es wird alles geschweißt. Es gibt auch ein paar Firmen welche genau solche Alugitterkonstruktionen verwenden. Wenn sich das nicht auch bewährt hätte würden diese Firmen das nicht mehr herstellen, da das keiner kaufen würde. Ich habe auch schon in Erwägung gezogen, außen statt Alu GFK zu nehmen. Von einer Firma welche Sandwich herstellt habe ich sogar ein Angebot für eine Prototypserie erhalten. Die Firma will in naher Zukunft 3mm dicke GFK Platten anbieten welche extra dazu gedacht sind auf Gitterkonstruktionen aufgeklebt zu werden. Das würde auf Holz, Alu oder Stahl gehen. Ich könnte die Testproduktion haben, sogar in dem Zuschnitt wie ich sie Benötige. Da die 3mm GFK platten aber schwerer sind als 2mm ALU, verwende ich Alu. Die Korrosion zwischen den Unterschiedlichen Alusorten ist fast null. Selbst die Schweißdrähte sind ja nicht aus dem zu schweißenden Material sondern immer höherwertig.

    Als non plus Ultra der Stabilität beim Sandichbau, habe ich Sandwichplattenverbindungen gesehen, bei welchen die Platten an den Kantenstößen ineinander einrasteten und selbst wenn man keinen Kleber verwenden würde, könnten diese Verbindungen nur durch Zerstörung wieder gelöst werden. Außen rum an allen Kanten wurden Alu- L-Schienen angeklebt und miteinander verschweißt. Für Werbezwecke wurde das Grundfahrzeug, ein Toyota, in die hinten noch nicht geschlossene Kabine gestellt und die Kabine wurde an den Fensterausschnitten mit einem Kran hochgezogen. Das Ganze ist G5 militärtauglich. Noch stabiler waren die Alugitterkonstuktionen. Bei diesen konnte sogar auf einen Überrollbügel für das Grundfahzeug verzichtet werden.

    Wenn ich ein reines Wohnmobil bauen müsste, dann würde ich das auch aus Sandwichplatten machen, mit eingeschäumten Leisten zur Möbelbefestigung.
    Die Möbel würden geklebt und somit auch die Stabilität erhöhen. Ich habe aber ganz andere Anforderungen.

    Nach mehrjähriger Planung, Materialstudium, praktischen Test und unzähligen Besichtigungen, kam für mich nur eine Alugitterkonstruktion in Frage. Meine Besichtigungen gingen soweit, dass ich einem Womobesitzer dafür bezahlt habe, dass er von einer Firma eine Innenwand ausbauen ließ damit ich dahinter sehen konnte. Der Besitzer war selber auch neugierig und hat sich natürlich gefreut, dass er jemanden fand der die Inspektion bezahlte.

    Noch ein kleiner Hinweis, auf welchen ich während meiner Planungen stieß: Bei etlichen Versicherungen ist die Vollkasko erheblich teurer, wenn die Außenhaut nicht aus GFK ist sondern aus Alu ist. Das liegt am Hagelschadenrisiko.

    Wenn das Womo eigentlich nie verändert werden soll und unbedingt aus Alu sein muss, dann kann ich die Konstruktion empfehlen, bei welcher die Außenhaut das tagende Teil ist. Also etwas dickere Aluplatten mit eingeklebter Isolierung, und Innenwände.

    Gruß, clerk

  • Hi clerk,
    mein Apell richtete sich eher an jfk als an Dich, weil mir schon klar war, als ich in die ersten Sachen einen kurzen Blick geworfen hatte, dass Du da besondere Anforderungen erfüllen willst, die über ne normale Wohnkiste hinaus gehen....Militärstandard braucht man für ein einfaches Womo nu wahrlich nicht....hihi....oder?

    Ach so, wenn man die Möglichkeiten von Sandwich und Kleber völlig ausreizt, so behaupte ich mal, bekommt man es mittlerweile mit mindestens der gleichen Festigkeit hin wie mit nem Alurahmen. Der Nachteil dabei ist jedoch, dass Du es mit dann ziemlich exotischen Faserplatten zu tun bekommst, die auf KFK oder gar Aramidfasern/PPTA basieren und die nicht nur anspruchsvoll in der Verarbeitung sondern auch sauteuer sind..... also eher nix für eine Amateur-Einzelanfertigung (Amateur im Umgang mit diesen Materialien).

  • hm ich habe komischerweise aber noch keine Hardtop - Hubdachkabine aus Sandwich gesehen, aus Alurahmen und Beplankung jedoch jedemenge.... außerdem stell ich mir das einfacher vor als das aus Sandwichplatten

  • Hallo,

    bei einer Kabine mit Klappdach und Zeltstoff zwischen Kabine und Hubdach sollte doch
    die Kältebrücke an den Ecken fast verbachlässigbar sein.
    Ich würde als Selbstbau auch aus Aluprofilen bauen da die Formgebung einfacher zu gestallten ist
    als mit Sandwitchplatten.
    Allerdings würde ich mir nicht zuviele Gedanken über die Kältebrücken in den Ecken machen :oops::?

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Zitat von VWBusman

    ...Ich würde als Selbstbau auch aus Aluprofilen bauen da die Formgebung einfacher zu gestalten ist als mit Sandwichplatten.Allerdings würde ich mir nicht zuviele Gedanken über die Kältebrücken in den Ecken machen....

    Trifft zu, lieber Christopher, wenn Du alles selbst bauen willst, weil zur Herstellung vernünftigen Sandwichs ja größere Platten gepresst werden müssen und für ne kleine Kabine der Aufwand an Hallenplatz und Presseinrichtung zu groß werden könnte. Aber das ist in meinen Augen sowieso eine Aufgabe für Leute, die wirklich was davon verstehen, und das würde ich z.B. bei Ormo anfertigen lassen.

    Mit den Kältebrücken ist das so eine Sache, da kommt es drauf an, wie Du das Kabinchen einsetzen willst. Wenn Du bei wirklich kalten Außentemperaturen unterwegs sein willst, ist es unangenehm, wenn Dir Tropfwasser in den Schlafsack rieselt....hihihi.....

  • Hallo Thomas,

    stimmt schon das es mit dem Schwitzwasser nicht immer ganz einfach ist.
    Aber, dann würde auch kein einziger Kastenwagen bei kälteren Temperaturen benutzt werden können
    ohne das man darin schwimmen muß vor lauter Schwitzwasser.
    Ich denke das man manchmal versucht krampfhaft irgendwelche 100% Lösungen zu erreichen und dabei
    den Nutzwert etwas vergisst.
    Meine VW-Busse waren alle sammt nicht perfekt isoliert und haben auch bei kalten Nächten noch genug
    Wärme gehalten so das ich nicht frieren musste und es ist mir auch kein Wasser auf die Nase getropft.
    Wenn mann weiß wo die Schwachstellen sind kann man auch etwas sensiebler damit umgehen und sich eben
    einmal öfters darüber vergewissern das nicht in den Ecken Wasser steht und wenn doch einmal etwas Wasser
    sich gesammelt hat muß man es eben weg wischen und gut ists.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Hi,

    als Besitzer eines DB 814 L mit hohem / langem Koffer (L/B/H 6,30/2,30/2,30 m) kenne ich die Problematik, die jfk anspricht. Und zwar seit Jahren ... :?

    Alukoffer mit stabilisierenden Klemmschienen im Abstand von ca. 70 cm sind Standart beim Lkw-Koffer-Bau. Die Alu-Außenhaut ist nur ca. 0,6 mm stark, so dass die gesamte Statik der Kabine auf das tragende Gerüst der Stahl-Klemmschienen aufgebaut ist. Diese Klemmschienen sind anfangs zwei U-Schienen, die mittig zu einer Doppel-T-Schiene vernietet werden. Das äußere "T" klemmt dann zwei Aluprofile wasserdicht zusammen. Für die Stabilität der Konstruktion sorgt eine vollflächige Beplankung der Kabineninnenseite mit 5 mm Sperrholz, das mit dem inneren "T" der Klemmschiene vernietet wird.

    Das Problem des Schwitzwassers wird handwerklich gelöst, indem ganz unten am Kabinenrand -zwischen Außen- und Innenhaut- kleine Öffnungen gebohrt sind, durch welche das Kondenswasser ablaufen kann, sollte es entstehen.

    Soviel zur Konstruktion einer Alukabine ohne Dämmung ... :)

    Wärme- (nicht Kälte-) Brücken können nur dann Ursache der Entstehung von Schwitz- bzw. Kondenswasser sein, wenn (feuchte) Warmluft von innen in die Dämmung einsickert. So lange die Warmluft wirksam daran gehindert wird, durch die Innenhaut der Kabine in die Dämmung bis zur Außenhaut durchzusickern, besteht keinerlei Gefahr der "Taupunktbildung". Nur die Taupunktbildung kann physikalische Ursache der Entstehung von Kondenswasser sein.

    Kabinenselbstbauer sollten daher konsequent darauf achten, im Inneren der Kabine eine sehr hochwertige Dampfsperre zu verbauen. Dampfsperre ist die physikalische Steigerung von Dampfbremse. Je höher der "Dampfdruck" ist, dem die "Folie" widersteht, desto weniger "Dampf" kann in die Dämmung einsickern Je weniger Wasser-Dampf in die Dämmung einsickert, desto weniger Kondenswasser kann entstehen.

    Daher kommen neben der Dampfsperre selbst auch der Verklebung der Folie im Kanten-, Decken- und Eckbereich hohe Bedeutung zu. Für die Verklebung gibt es ebenfalls Spezial-Klebestreifen, an denen nicht gespart werden sollte, weil die Klebstoffe auf lange Zeit ihre volle Klebekraft behalten müssen. Zumal unter "mobilen" Bedingungen.

    Zur Frage der Statik für die Aufhängung von Schränken in der Kabine:

    Verbaut werden sollten Doppel-T-Alu- oder Stahlprofile. Dann kann man die Aluaußenhaut tragfähig auf das äußere "T" verkleben und die Innenhaut rüttelfest auf dem inneren "T" vernieten.

    Für die Aufhängung von Schränken und Möbeln kann problemlos eine Stahlschiene (auf der Innenhaut) durch die Innenhaut in dem inneren "T" des tragenden Profils vernietet werden. Wer rechtzeitig und vorausschauend plant, kann in eine solche "tragende" Schiene sog. Stehbolzen einschweissen und das Mobiliar dann, wie in einer Küche, einfach anschrauben.

    Ein Blick in Profi-Wohnwagen zeigt, dass alle Möbeleinbauten konstruktiv verstärkt werden. Entweder werden tragende "Bretter" als sog. Stützen bis zum Boden geführt oder das Mobiliar wird durch eine Strebe an der Decke so weit nach außen gedrückt / fixiert, dass die tragenden "Bolzen" nur auf "Abscheren" belastet werden. Es wird also vermieden, dass die ganzen "Lasten" nur auf eine statische Komponente hin gerechnet sind. Zumal die Staukästen gerne mal überladen werden.
    Und gelegentlich in schwerem Gelände ganz schön ins Hüpfen geraten ... :mrgreen:

    So gesehen ist bei einer durchdachten Konstruktion auch die sichere Befestigung von Hängeschränken kein Problem, wenn man deren Statik immer bis zum Boden zu führen sucht und die Lasten so (rüttel-) sicher nach unten abführt.

    Grüsse vom Mainzer Lerchenberg
    Nik

  • nun stell ich mir die Frage ob ich eine Dampfsperre benötige, wenn ich Xtrem Isolator verwende. das ist ja geschlossenporiger Schaum welcher keine Feuchtigkeit aufnimmt. Wenn der sauber verklebt ist, dann sollte das auch reichen?

  • Eine Dampfsperre halte ich für unumgänglich. Du wirst Klebeflächen nie ganz dampfdicht bekommen.

    Allerdings - es bedarf extrem guter Vorplanung, damit nicht eine hinterher durchgebohrte Schraube die ganze Dampfsperre wieder zunichte macht. Da müssen alle Befestigungspunkte außerhalb der Isolierung und außerhalb der Dampfsperre vorgesehen sein. Würde ich mir beim Prototypen erst mal nicht zutrauen und würde mir einen CAD-Profi suchen.

    Gruß, Mobilix

    Wenn der Hammer das einzige Werkzeug ist, wird jedes Problem zum Nagel...

  • In einem FORUM wie diesem werden Fragen gestellt und es werden Ratschläge erteilt ... :)

    Manchmal haben FORUM-Mitglieder sich mehr als andere mit technischen Fragen beschäftigt, weil sie für das eine oder andere eigene Projekt z.B. bauphysikalische Probleme im Vorfeld vermeiden wollten, bevor sie entstanden ... :oops:

    Mit die schwersten Fehler, die man beim Selbstbau einer Kabine machen kann, sind bauphysikalischer Natur ... 8)

    Viele threads hier im FORUM -bis in diese Tage- kreisen im Grunde um Bauphysik ... :cry:

    Glücklich ist, wer schon alles weiss und trotzdem Fragen stellt ... :roll:

    Das hindert mich nicht, meinen Senf "unverbindlich" und in guter Absicht dazuzugeben ... :wink:

    So ist denn ein Jeder seines Glückes Schmied ... :mrgreen:

    Abschließender Kommentar:
    Man sollte schon unterscheiden zwischen Dampfdichtigkeit eines Bauteils und dessen hygroskopischen Eigenschaften. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun ... 8)

    Grüsse vom Mainzer Lerchenberg
    Nik

  • Hoi JFK

    Zitat von jfk

    nun stell ich mir die Frage ob ich eine Dampfsperre benötige, wenn ich Xtrem Isolator verwende. das ist ja geschlossenporiger Schaum welcher keine Feuchtigkeit aufnimmt. Wenn der sauber verklebt ist, dann sollte das auch reichen?

    Ums kurz zu fassen: Was Nik geschrieben hat kann ich nur bestätigen!
    Wenn Du aussen Alu hast ist das eine Dampfsperre.
    Geschlossenporiger Schaum nimmt kein Wasser (in flüssiger Form) auf, Dampf jedoch kann eindringen und gegebenenfalls im Schaum auskondensieren, was dann zu flüssigem Wasser im geschlossenporigen Schaum führt... :!:
    Eine Holz-, Hartfaser-, Teppich- oder sonstige nicht metallische Innenschicht ist dampfdurchlässig, auch GFK, wenn auch weniger.
    Ein Bauphisikalisch richtiger Wandaufbau mit Dampfsperre ist so, dass die Dampfsperre an der Warmseite des Kondensationspunktes liegt.
    Bei einer Alukabine mit Alu-Aussenhaut und einer dampfdurchlässigen Innenhaut ist die Dampfsperre aber an der Kaltseite des Kondensationspunktes, was bei entsprechenden Temperatur- und Dampfdruckunterschieden zwischen innen und aussen unweigerlich zu Kondensation führt.
    Ob nun aber diese Kondensation problematisch ist oder nicht hängt vor allem vom Benutzerprofil ab...
    Langer Rede kurzer Sinn: Die bauphydikalisch perfekte Kabine ist mit Rahmen und Aluaussenhaut kaum umsetzbar...

  • Picco, wenn wir jetzt schon bei der Bauphysik sind....

    Eine perfekte Dampfsperre wird man bei einer Wohnkabine wegen den vielen Durchbrüchen und Befestigungspunkten nicht hin bekommen.
    Was ist denn, wenn man innen z.B. mit Sperrholz verkleidet. Feuchtigkeit kann eindringen, ja, wird sicher zum größten Teil sich erst mal im Holz aufhalten. Die Feuchtigkeit kann aber doch genauso wieder an den Raum abgegeben werden. Gleicht sich das nicht im Mittel wieder aus?

    Gruß, Holger

  • Zitat von Picco

    Hoi JFK

    Recht hat er, der Picco ... Halt wie immer ... :wink:

    Die "Lässigkeit", mit der user jfk glaubt, das Taupunkt-Problem ausblenden zu können, ist schon vielen Selbstausbauern zum Verhängnis geworden.

    Man darf nicht vergessen, es gibt'ne ganze Menge Sachen, die man nur einmal im Leben macht und sich dabei auch gerne mal überschätzt ... :?

    Ich vergesse nie, wie ich einmal in einem wunderschönen selbst ausgebauten blauen MB 911 Rundhauber stand, den ich kaufen wollte. Bis ich bei genauerem Hinsehen in der weiss gestrichenen Kabine überall kleine schwarze Punkte an Wänden und der Decke sah ... :shock:

    Mit anderen Worten, der Verkäufer hatte die "Katastrophe" längst selbst bemerkt und die Kabine einfach vor dem "Notverkauf" nochmals weiss angelegt. Das hat den Schimmel in der Dämmung aber nur angeregt, fleissig zu wachsen ... :twisted:

    Ähnlich wird es auch im Fall des users hier im FORUM gelaufen sein, der vor kurzem seine schrecklichen Probleme mit dem verschimmelten MAN-Selbstausbau einer MaBu-Kabine geschildert hat.

    Daher sollte sich jeder Selbstausbauer intensiv mit der "Taupunktproblematik" beschäftigen, bevor er ans Werk geht.

    Selbst die Autobauer aller Marken verbauen z.B. in den Fahrzeugtüren Dampfsperren unmittelbar hinter den Verkleidungen, damit es im Winter nicht zu Kondenswasserbildung im Türinneren kommt, das dann friert und Schäden anrichten kann. Das sind die Plastikfolien, die man dann bei einer Reparatur der Fensterheber gerne mal vernachlässigt. Weil man ihren Sinn nicht erkannt hat ... :|

    Grüsse in die Schweiz, wo wir Deutsche ja jetzt nicht mehr so beliebt sind :lol: zum Picco

    Nik

  • Zitat von VWBusman

    .....Aber, dann würde auch kein einziger Kastenwagen bei kälteren Temperaturen benutzt werden können
    ohne das man darin schwimmen muß vor lauter Schwitzwasser....

    Hihi, das hab ich schon hinter mir mit meinem 609er mit mittlerem Radstand. Bei dem gabs ja die Blechholme in Dach und Wänden und davon jede Menge. Ich hab den richtig gut isoliert mit dem geschlossenzelligen PE-Schaum (x-trem vergleichbar), den ich vom Herrn Bohrer in 20 mm konfektioniert bekommen habe, so richtig mit Dampfsperre und so, was dazu führte, dass es in Sicken in der Seitenwand ne Stelle gab, wo ich 80 mm Schaum eingebaut hatte....hihi....

    Na ja, ich scheine das auf jeden Fall nicht ganz verkehrt angefangen zu haben, denn bei minus 17 Grad auf Schnee auf Sylvester am Hopfensee bei Füssen kam ich mit 11 Kg Gas über fast drei Tage bei durchlaufender Heizung (Fahrerkabine mit isolierter Zwischenwand abgetrennt), während mein Schwager mit seinem integrierten Profimobil zwar auch nur 1 Fasche brauchte für die gleiche Zeit, aber das waren dann die fast mannshohen 33 Kilo-Dinger....hihi.....

    Selbst die Dauerhaltbarkeit war ok, denn ich hab das Auto im Alter von 5 Jahren ausgebaut, bin 5 oder 6 Jahre damit gefahren und hab es beim Käufer, der mein Winzer war, für die nächsten 10 jahre nicht aus den Augen verloren, und Rost war kein Thema bei dem... noch nicht mal in den Türen..... hatte ihn wohl auch gut vorbehandelt vorm Ausbau.... und meine bauphysikalischen Überlegungen waren wohl auch nicht ganz verkehrt...
    Er ist auf der Autobahn in einem Auffahrunfall im Nebel gestorben.....als der LKW da reinkrachte, war mein Freund schon raus und über die Leitplanke in Sicherheit geflohen......an die 300 Flaschen Wein sind da drin zersplittert...... er ist dann wohl mehr ertrunken als zerbröselt....hihihi.....

    Du siehst, es geht alles, wenn man nachdenkt und sich mühe gibt......

  • ....auch ein echtes Sandwich mit einer Aluminiumaussenhaut bauen, mit dem man die ganzen Probleme nicht hat...... alles verkleben und die Randversteifungen mit aufgeklebten Winkeln außen machen.......

    Da würd ich mich aber mit einem Kleberhersteller wie Sika oder ...oder...vorher genau über die zu verwendenten Kleber unterhalten. Man kann natürlich auch das Doppelklebeband von 3 M verwenden, mt dem ist ja immerhin die Fassade vom Burj el Arab Hotel in Dubai (dem "Segel") angepappt.......

  • aber letzten endes ist das doch immer eine Frage wie man beim schlafen lüftet oder nicht?
    ich meine ich hab in meiner jetzigen Kabine die aus wirklich dünnem gfk an den Wänden ist und dem Xtremisolator auch noch kein Wasser in den Wänden gehabt..?

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