Hallo Forum,
zunächst möchte ich mich bei Euch allen für die vielen Beispiele, Tips, Tricks und Inspirationen bedanken. Das alles hat mir bei der Verwirklichung meines vergleichsweise kleinen Vorhabens sehr geholfen. Respekt und Anerkennung für manche hier vorgestellten Bauten!
Hier meine Geschichte:
Ich bin seit 30 Jahren aktiver Motorsportler (Enduro/MX), mittlerweile teilt auch schon seit Jahren mein Sohn meine Leidenschaft. Früher, als ich noch alleine war, wurden die Sportveranstaltungen und Rennen "auf Achse" mit der Enduro angefahren, zu den Rennen wurde das Motorrad vor Ort entsprechend umgebaut und vorbereitet. Geschlafen wurde unter einer Folie, die schräg vom Motorrad gespannt wurde oder später im Zelt. Das war jedoch schon Luxus. Es musste ja alles auf dem Motorrad verstaut werden und eine Auswahl an Ersatzteilen musste ja auch noch mit. Da musste man schon überlegen, welche Sachen wichtig sind und welche entbehrlich.
Als dann das Kind mitfuhr, leiestete ein T4 Allstar gute Dienste. Zwei Motorräder konnten problemlos transportiert werden und bei den Veranstaltungen konnte prima im Transporter übernachtet werden.
Jedoch störte der permanente Umbau fürs Wochenende. Bestuhlung raus, Material rein und für die Woche wieder alles zurück bauen, um den normalen Familienbetrieb wieder zu gewährleisten.
Also wurde 2006/07 nach intensiver Überlegung eine komplette Konzeptänderung für den Motorradtransport und die Schlafgelegenheit bei den Veranstaltungen verwirklicht. Caddy und Anhänger wurden angeschafft, ein Plan, wie das Gespann für meine Bedürfnisse umgebaut und angepasst werden sollte, wurde entwickelt.
Das Problem: Ich bin kein Handwerker. Meine Talente liegen auf anderem Gebiet. Man hätte sich die für meine Bedürfnisse optimal geeigneten und mittlerweile auch erprobten Umbauten auch einfach kaufen können. Trotzdem wollte ich selber bauen. Es ist halt etwas anderes, ob gekauft oder SELBST gebaut.
Die Basis für den Anhänger war ein STEMA Uni 752 (Plattengröße 198 x 144). Darauf sollten zwei Motorräder transportiert werden. Als erstes baute ich aus Siebdruckplatten zwei „Hörnchen“. Damit konnten schon die Motorräder zum Verzurren gut und schnell auf dem Hänger stabilisiert werden. Die Hörnchen waren so ziemlich meine erste handwerkliche Leistung in diesem Bereich und ich war ziemlich stolz. Motiviert durch diesen kleinen Erfolg, traute ich mich an die Schlafgelegenheit im Caddy. Ich hatte in diesem Forum einen Hinweis auf einen Minivan-Wohnmobil-Ausstatter gesehen, der im Kofferraum ein Möbelstück anbot, dass relativ schnell auch zu einer Schlafgelegenheit umgebaut werden konnte. Ich baute also die Kiste nach. Die Fächer dienen als Aufnahme für Transportboxen mit den Motorradteilen und der sonstigen Ausrüstung. Zum Schlafen werden die Rücksitze umgelegt, eine Querstange mittels einfacher Zurrgurte an den Aufnahmen der Sicherheitsgurte des Fahrer- und Beifahrersitzes an der Fahrzeugsäule aufgehängt und 4 Latten von der Querstange zur Kofferraumkiste gelegt. Darauf kommen noch zwei 70cm Platten und darauf zwei Faltsessel – fertig ist eine Liegefläche von 145x200. Locker ausreichend für 2 Personen und in 5 Minuten aufgebaut. Die Kiste im Kofferraum stört auch unter der Woche nicht, da nach Entfernung der Boxen immer noch Raum für den Transport anderer Dinge vorhanden ist. Nach Fertigstellung dieser Konstruktion war ich noch viel stolzer!
So traute ich mich an den Kastenaufbau für den Anhänger. Er wurde durch eine Holzlattenkonstruktion und Siebdruckplatten erstellt. Die Befestigung auf dem Hänger erfolgt durch direkte Auflage auf die Railing und Verschraubung an jeder Seite mit 4 Bolzen.
Mit Strom ist der Kasten auch ausgestattet. Ein Kasten mit einer 12 Volt Batterie, einem eingebauten CD Radio und 12 Volt Steckdosen sowie einer Ladevorrichtung mittels Steckdose dient als Energiepack. Dieser Kasten dient im Anhänger als Unterhaltungssystem und Stromquelle für die Beleuchtung. Er kann jedoch auch mit nach draußen genommen werden und dient dort als Stromquelle und auch als Hockersitz. Ein echt gutes und flexibles Teil.
Wasser haben wir auch. Das außen befestigte HT - Rohr fast 25 Liter Wasser. Unten ist ein Abstellhahn in eine Verschlusskappe eingeklebt. Das Wasser reicht für ein Wochenende zum Kochen, Waschen und Zähneputzen locker aus.
So, ich hoffe ich hab Euch hier nicht gelangweilt. Für mich sind diese Konstruktionen und Details perfekt geeignet und haben sich zudem in den letzen beiden Jahren bestens bewährt. Und das wichtigste: Es ist von mir selbst gebaut.
Es gibt noch ein paar Bilder. Vielleicht gebe ich ja dem einen oder anderen einen Impuls oder eine Idee für sein Vorhaben.
Und am Ende habe ich auch noch eine Frage und ein Problem:
Die Lackierung (Grundierung und Kunstharz Buntlack von MAX BAHR) hält auf den Siebdruckplatten überhaupt nicht und ich muss den Kasten im Frühjahr nochmals lackieren.
Habt ihr eine konkrete Empfehlung: Welche Grundierung und welcher Lack hält gut auf Siebdruckplatten, am besten fände ich einen konkreten Produktvorschlag (link?).
Oder gibt es eine Alternative für die Oberfläche? Z. B. einen Beklebung oder so.
Dank und Grüße
Jörn