Sandwichplatten, erforderliche Dicke ...

  • Moin,

    kann man Sandwichplatten mit folgenden Aufbau bekommen ?

    Außen: GFK mit Gelcoat 2,0 mm
    Mitte: PU-Schaum 26 mm
    Innen: GFK 2,0 mm

    Hätte so eine Konstruktion wesentliche Nachteile in der Festigkeit gegenüber dem üblichen 50mm dicken Platten ?
    Der höhere K-Wert ist klar, das würde ich in Kauf nehmen wollen.

    Welches Gewicht pro m² hätte eine solche Platte ?

    Gruß
    Jens

    Das isländische Pferd, eines der geländegängigsten Transportmittel der Welt

  • Hallo Jens,

    sicherlich kann man solch eine Platte bei den entsprechenden Herstellern anfertigen lassen. Die Festigkeit gegenüber den "normalen" 40 mm starken Schaumkernen ist natürlich wesentlich geringer, da die Sandwichkonstruktionen eben vom Abstand der beiden Platten "leben".

    Die Flächengewichte sind sicherlich nicht wesentlich geringer, da die zusätzlichen mm Schaum nicht so in das Gewicht fallen.

    Besten Gruß

    HWK

  • Danke HWK.

    Bei Ormocar ist die 40mm Dicke wohl Standard, 30 mm die Ausnahme. Es scheint also nicht wirklich viel Sinn zu machen hier zu geizen.

    Ich habe jetzt noch gelesen, dass Ormocar die Platten mittels 2K-Kleber zusammenklebt während z.B. Ackermann den PU-Schaum erst in der Form aufschäumt und daher keinen Kleber braucht.

    Was ist denn die haltbarere Version ?

    Gruß
    Jens

    Das isländische Pferd, eines der geländegängigsten Transportmittel der Welt

  • Hallo Jens,

    die "normale" Art der Plattenherstellung ist die Klebung mittels spaltüberbrückender 2-K-Systeme. Hier wird die die Deckschicht mit Kleber eingestrichen, die Isolation aufgelegt und dann wieder mit Kleber eingestrichen, damit dann die zweite Deckschicht aufgelegt werden kann. Das Paket wird dann leicht verpresst, damit ein flächiges Kleben gewährleistet ist.

    Bei Ackermann wird das Sandwich in einem "Durchlaufverfahren hergestellt, wobei der Schaumkern erst augeschäumt wird. Hier wird ganz auf Kleber verzichtet, da das PU-material selbst Klebeeigenschaften hat.

    Was stabiler ist, kann so nicht gesagt werden, da man meist nicht in den wirklichen Grenzbereich der Klebungen kommt. bei einer Kleberfestigkeit von 1 N / mm² ergibt sich eine Kraft von 1 Mio N bei einer Fläche von 1 m² also etwa 100 t kann man dann daranhängen (jedenfalls in der Theorie). Selbst bei wesentlich geringeren Kleberfestigkeiten ist also noch genug "Luft", sofern das Sandwich halt immer zusammenbleibt.

    Ich würde hier auf die "Standardware" zurückgreifen, da die gesparten 1,5 cm pro Seite nicht die Welt sind und sich doch in der Stabilität (Biegung der Platten) bemerkbar machen.

    Besten Gruß

    HWK

  • Hallo!

    Wo es die Platten gibt kann ich auch nicht sagen. Die Verwendung hängt nach meiner Meinung sehr stark von der Größe ab. Seitenwände von 3 m Höhe und 6 m Länge werden si anders verhalten als 2 m Höhe und 3 m Länge. Ebenso ist die Versteifung durch Möbeleinbauten erheblich zu verbessern, wenn diese von Boden bis zur Decke gehen und mit der Wand verklebt werden.


    Fritz

  • @ Jens,

    bekommen solltest Du solch eine Platte bei den "üblichen Verdächtigen".
    Ich hatte damals auch mal bei Ormocar nach einer 15-20mm Sandwichplatte für die Nasszelle nachgefragt: Hätte er mir gemacht, aber da dass dann kein Standart wäre (und ich glaube er dann den Schaumkern erst extra besorgen müßte, die kauft er meines Wissens nach in fixen Dicken zu), wäre das deutlich teurer gewesen, als eine "normale" Sandwichplatte.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Hallo, Jens,

    wenn Du mit 1,5-1,7mm GfK zufrieden wärst, hätte ich da vielleicht etwas für Dich: Moser Fahrzeugbau in Bad Kreuznach (http://www.gfk-sandwichplatten.de/gfk2_preis.php)...

    Viele Grüße
    Leerkabinen-Wolfgang


    P.S.: ich bin selbst gerade dabei, Angebote für 30mm-Wände einzuholen - allerdings sind meine Plattenmaße (abgesehen von Dach und Boden) nur ca. 2m*1,2m - da werde ich auch mit 30mm keine Probleme bekommen. Übrigens: m.W. baut Hymer seine Fahrzeuge auch mit 30 oder 34mm starken Wänden...

    die nächsten Festivitäten in http://www.Bodenheim.de:

    03.-05.05.2024: Leerkabinen-Treffen

    erstes Juni-WE (07.-10.06.2024): Weinfest - Stellplatz nicht nutzbar

    dritter Sept.-Samstag (21.09.2024): Weinprobe in den WeinbergenStellplätze und V+E vorhanden! Bei Fragen eMail/PN an mich

  • Zitat von Leerkabinen-Wolfgang

    wenn Du mit 1,5-1,7mm GfK zufrieden wärst ...

    Hallo Wolfgang,
    danke für den Link.
    Moser-Fahrzeugbau ist aber durchaus flexibel, die können auch dickere GFK-Schichten verarbeiten. Kostet halt Aufpreis.

    Die 1,5mm reichen mir nicht, ich will einen voll off-road-tauglichen Aufbau zimmern.
    Ich würde evtl. sogar ein GFK mit höherem Gewebeanteil nehmen, das ist nochmal deutlich stabiler. Die Oberfläche ist zwar bescheiden aber das ist mir ziemlich wurst. Die Kabine wird sowieso stumpfmatt lackiert (gerollt).

    Die Bodenlänge der angedachten Kabine bewegt sich um die 2,6m und die Gesamtlänge mit Alkoven wird bei 4,1m aufhören. Der Aufbau wird also eher klein.

    Da ich gerade im oberen Bereich der Kabine an Gewicht sparen will, wie sieht es denn aus, wenn man die Decke aus besonders leichtem Material baut ?
    GFK ist ja doch recht schwer. Dummerweise ist aber gerade die Decke das größte Teil, hier in meinem Beispiel ca. 2,0 m x 4,1 m.
    An die Decke muß ich nichts Schweres anschrauben, da würde ich evtl. eine dünne Pappelsperrholz-Innenlage (6mm) bevorzugen statt des schweren GFK. Und Außen eben nur 1,5mm statt 2,0 mm.
    Das Dach muss nicht begehbar sein, es kommen auch keine Dachboxen oder ähnliches drauf. Eine Solaranlage evtl. aber das ist ja kein Problem.

    Im Prinzip spricht doch nichts dagegen, oder ? Wie war das noch mal mit den verschiedenen thermischen Ausdehnungskoeffizienten der einzelnen Schichten und deren negativen Folgen ?

    Gruß
    Jens

    Das isländische Pferd, eines der geländegängigsten Transportmittel der Welt

  • Zitat von jens 16syncro


    .....
    Im Prinzip spricht doch nichts dagegen, oder ? Wie war das noch mal mit den verschiedenen thermischen Ausdehnungskoeffizienten der einzelnen Schichten und deren negativen Folgen ?

    Gruß
    Jens

    Hallo Jens,

    sicherlich spricht bei den Ausmassen nichts dagegen, die Decke aus leichterem Material zu machen. Wenn es aber bei GFK Schaum GFK bleibt, ist der "Spareffekt" durch dünneren Schaum zu vernachlässigen, da er nun halt kaum Gewicht auf die Waage bringt.

    Die verschiedenen Ausdehnungskoeffizienten sind eigentlich nicht das Problem. Die Beulung der Platten kommt eigentlich von der unterschiedlichen Temperatur innen / aussen. Die Platten ziehen sich immer zur wärmeren Seite hin, dass kann man leider nicht ändern. Daher habe ich z.B. meine Schränke nur an der Wand angebracht und einen Spielraum zur Decke gelassen, der hinterher mit einer Leist mit integrierter Beleuchtung verdeckt wurde. So kann das Material arbeiten, ohne zu reiben (und quietschen).

    Besten Gruß

    HWK

  • Hallo Jens, ich lese, dass Du eine offroad-taugliche Kabine bauen willst.
    Wichtig für eine solche ist neben der Festigkeit des Wandaufbaus und dem Gewicht auch die Steifigkeit der Kabine gesamt. Dabei geht es auch um Verwindungssteifigkeit, die wiederum dafür sorgt, dass Türen, Fenster und Klappen dicht bleiben: Man muß ja nicht den ganzen Wagen voller Staub haben.

    Diese Dinge werden über einen stabilen Hilfsrahmen auf der Dreipunktaufhängung erreicht, ferner durch Aluwinkel, die in allen Ecken eingeklebt und -genietet werden.

    Ich denke an eine Bauweise, die ein wenig dem Bootsbau abgeschaut ist, nämlich die Verwendung von Schotten oder schottähnlichen Konstruktionen. Übertragen auf die Kabine würde das bedeuten, dass Du alle Seiten- und Querwände der Einbauten aus dem Außenwandmaterial baust und diese fest einklebst und - laminierst, so das ein vielfältiger Verbund aus längs und Querwänden, die alle fest mit der Außenwand verbunden sind, entsteht. Das sollte sogar in den Boden hineingehen und die Seitenwände der Schränke, der Küche, der Bettkästen, selbst der Hochschränke und der Frontwände, soweit sie nicht aus Türen bestehen, einbeziehen.

    Dabei mußt Du natürlich nicht 2 x 2 mm GFK-Stärke wie in der Außenwand nehmen, 1 mm auf der einen und Pappelsperrholz auf der anderen Seite reichen aus, was der Händler halt als Standardware liefern kann. Was meinst Du, was Du an Stabilität gewinnst, wenn Du in der Kabinenmitte ein Portal aus zwei kompletten Querschotten einlaminierst z.B. in 50 cm Abstand, in das Du zwei Durchgänge gegenüber reinsägst. In den Zwischenraum laminierst du mit leichtem Gefälle nach außen aus den Türausschnitten Regalböden ein, auf denen später Plastikboxen für jede Menge Krempel stehen werden. Dies wäre in Kabinenmitte sowas wie ein Überrollkäfig, der zusätzlich die große Kiste in zwei wesentlich kleinere und damit in sich steifere Einheiten teilt, ohne das Gesamte zu stören. Wenn Du dann noch von dieser Basis die Bettkästen= Sitzgruppen - Frontwände einpassen kannst, nach oben Hochschränke, hast Du noch mehr Verbund. In die andere Hälfte kämen Küche und Nasszelle und Tür und Kleiderschrank, alles aus dem Material, mit einer nur 6 mm Multiplex-Auflage geht das sogar als Küchenplatte. Das müßte eine extrem steife Kabine geben, die Stabilität mit relativ wenig Gewicht liefert....so stell ich mir das vor und Dir zum drauf rumdenken vor die Nase.......

    Das hab ich mir in meinen Planungen für ne Kabine auf einem 4x4 Offroad-Truck Fahrgestell mal überlegt, aber letzten Endes nicht gebaut, weil wir Hunde und Reisen im vergleichsweise friedlichen Frankreich auch aus gesundheitlichen und Altersgründen als für uns passendere empfunden haben als Expeditionen nach Mali ......tja...so geht das halt.....
    Aber ein Landcruiser als Zugwagen mußte es dann doch sein....hihihi... neuerdings mit den ersten Kratzern im Plastik.....


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  • Zitat von Thomas Frizen-Fischer


    Ich denke an eine Bauweise, die ein wenig dem Bootsbau abgeschaut ist, nämlich die Verwendung von Schotten oder schottähnlichen Konstruktionen. ..

    Hallo Thomas,

    du hast natürlich völlig recht, so eine Konstruktion wäre extrem stabil.
    Allerdings will ich einen Koffer bauen, der gerade mal eine Grundfläche von 2,0m x 2,6m hat. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen einen Raum von 2,6m Länge nochmal in zwei Teile zu teilen. Das subjektive Raumgefühl würde doch ziemlich leiden.

    Und bei einer Innenhöhe von gerade mal 1,9 m bleibt kein Platz für Innenwände mit Tür, die Tür wäre ja raumhoch.

    Hochschränke wird es nicht geben, zu ungünstig für den Schwerpunkt.

    Gruß
    Jens

    Das isländische Pferd, eines der geländegängigsten Transportmittel der Welt

  • ok.... Du bist ja nicht Testfahrer bei Matchbox, das würde wahrscheinlich Deinen Aktionsradius im Mobilchen doch arg beschränken.....

    Ich bin da in anderen Kategorien unterwegs gewesen.....think big, meinte ich als kingsize - Germane mal...hihihi

  • Hallo,
    ich habe eine Kabine der Fa. Mabu. Innenraumlänge 2,50 m. Außenabmessung 4,1 m.
    Plattenstärke incl. GFK 30 mm. Wenn das nicht reicht fresse ich einen Besen. Komme aus dem Segelflugzeugbau. Dort haben die Flügel eine Spannweite von bis zu 28 Metern. Das Sandwich ist nur 8 bis 10 mm dick und nimmt die Beulung sowie die Torsionskräfte auf. Übrigens, dort reicht sage und schreibe eine Lage 125ger Glasgewebe. Ob Ihrs glaubt oder nicht, da kann man sich mit seinem spitzen Hintern draufsetzen.
    Außerdem muß man bei der Kabine berücksichtigen, daß es sich um einen geschlossenen Kasten handelt (Würfel).
    Ich habe einige große Ausschnitte in der Kabine und die Probe gemacht.
    D.h. auf nur drei Stützen gestellt (und noch Kinder drangehängt) um zu schauen ob sich etwas verzieht. Da tut sich wirklich gar nichts. Die Tür läßt sich auf vier wie auf drei Stützen prima schließen und öffnen.
    Also, ich hätte keine Angst.
    Apropo Wärmedämmung. Ich hatte vorher einen California mit Aufstelldach. Mit diesem habe ich jedes Jahr Wintercamping gemacht. Teilweise bei -28°C. Selbst das Ding hat isoliert, so das sich die Standheizung von selber abgeregelt hat.
    Wenn dann 30 mm nicht reichen fresse ich wieder einen ........!!!
    Um den K-Wert wird zu viel aufhebens gemacht. Das reicht immer!

    Viele Grüße Wolfgang

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