Hilfe: Sprintshift Probleme


  • Hi,

    ich hänge gerade mit Sprintshift-Problemen in Oradea, Rumänien fest und habe die leise Hoffnung, dass mir hier vielleicht jemand mit ein paar Tips zur Seite stehen kann.. :)

    Auto: 903.6P 308 CDI 2003, sei 3 Jahren in meinem Besitz, 83Tnochwas Kilometer

    Schon länger gab es das Sprintshift typische Problem, dass er immer Mal wieder aus A in F oder 1-5 fiel. Oft beim Anfahren, ich glaube oft bei hoher Drehzahl. Jedenfalls konnte ich lange problemlos fahren, wenn ich auf niedrige Drehzahl achtete. Oft, aber nicht immer ging, wenn er aus dem Gang fiel, die EDC Warnleuchte an.

    Fehlerlauslese ergab vor 2 Jahren: P1310, Trennrelais kaputt.

    Nachdem ich niemanden fand, der sich an Sprintshift rantrauen wolle (ich selbst kanns auch nicht; an Motorenkram will ich mich als absolute Laiin wirklich nicht wagen) bin ich zu Mercedes. Jetzt kommt mein größter - Fehler: Ich war damals so geschockt von deren preislicher Einordnung, dass ich glatt vergessen habe, was die denn meinten, was das Problem sei ;( - 3000€ sollte es kosten, bzw um die 6000€, wenn irgendein Folgeteil auch schon in Mitleidenschaft gezogen worden sei. Trennrelais war es jedenfalls nicht. Denke auch nicht, dass von der Hydraulikpumpe die Rede war... Ich habs aufgeschrieben; aber ich sitze gerade in Rumänien fest und habe den Zettel nicht dabei. Ich weiß, maximal dämlich.

    Denn bei Mercedes sagte man mir auch: Ich könne damit schon noch fahren. Ich würde nur eventuell eben Folgeschäden verursachen. Also dachte ich: Ok ich fahre weiter, spare die 3000€ - 6000€ an und gehe dann zurück zu Mercedes.

    Später habe ich dann auch frischen TÜV gekriegt; da war das gar kein Thema.

    Vor kurzem erst spitzte es sich leicht zu; manchmal ging die Warnleuchte auch beim Fahren in niedriger Drehzahl nicht aus; dann ging irgendwann der Motor aus. Eigentlich immer, nachdem man stehen geblieben war, also an Ampeln oder beim Parken.

    Und nun: Kam es letzte Woche zum ersten Mal vor, dass nachdem nach langer Zeit zum ersten Mal wieder das Schaltproblem aufgetaucht war (von A auf F ohne EDC Warnleuchte) plötzlich gar kein Gang mehr reinging. Die Anzeige war ein blinkendes A und das Auto fuhr nicht mehr. Man hörte ihn so würgend nach dem Gang suchen.
    Das war kurz vor Budapest, wir mussten uns abschleppen lassen. Leider war in Ungarn die Sprachbarriere wirklich groß und zusätzlich landeten wir in einem großen Mercedes-Haus, wo ich nie mit dem Menschen sprach, die tatsächlich am Auto arbeiteten. Am nächsten Tag, in der Werkstatt, fuhr das Auto auch einfach wieder. Man sagte mir, man hätte eine Fehleranalyse gemacht und müsse ein Teil wechseln. Circa 400€. Kam mir auch zu schön vor, um wahr zu sein, aber es war mir leider unmöglich ausführlicher zu erklären, warum ich glaube, dass das nicht ausreichen wird. Man tauschte also etwas aus, was auf der Rechnung als "Biztositekdob" auftaucht und mir mit "Sicherungskasten" oder "Sicherungstrommel" übersetzt wurde - ist das das Trennrelais??

    Danach fuhr das Auto absolut einwandfrei bis Oradea, Rumänien. Hier standen wir 1 Tag und als wir am nächsten wieder losfahren wollte, gab es den gleichen Fehler direkt beim Motorstart: Kein Gang geht rein, man hört ihn würgen.

    Ich bin nun am Ende mit meinem Latein. Ich kann mir im Grunde gar keine zusätzliche Reparatur leisten. Ich wohne in dem Auto und derzeit reisen wir zu zweit darin. Es wäre auch wirklich unschön sich jetzt nach D zurück abschleppen zu lassen; ich arbeite aus dem Auto heraus und habe beim Arbeitgeber mobile work EU für Rumänien angemeldet; es wäre jetzt versicherungstechnisch wirklich schwierig, das zu canceln und es würden massig zusätzliche Kosten für mich entstehen. Naja, mit diesem Info könnt ihr wohl auch nichts anfangen, sorry.

    Ich komme zum Punkt: Ich werde mich jetzt wohl zu Mercedes abschleppen lassen müssen. Hat vielleicht irgendwer einen Tipp, was für Infos ich denen mitgeben könnte, damit die nicht wieder irgendwas anderes, als den eigentlichen Fehler reparieren und mir grundlos mein letztes Geld nehmen?
    Oder... kann sogar jemand jemanden hier empfehlen??

  • Hi

    als erstes das Relais zur Steuerung der Hydraulikpumpe wechseln. Das geht öfters kaputt als man denkt. Das Relais befindet sich in der Fahrersitzkiste. Ich glaube das 2. Links wars. Wichtig: es wurden in der Serie 3 verschiedene Relais verbaut, die äusserlich gleich sind. Entweder du richtest dich nach der aufgedruckten nummer, oder du gehst mit deinem Fahrzeugschein zu Mercedes. Zur Not geht auch jedes andere Relais der Bauform, nur hält es dann nicht lange. Das Relais kostet nur ein paar Euro, und die Reparatur ist schnell gemacht. Die meiste Zeit braucht den Sitz raus zu schrauben ;)

    Macht dein Auto dann noch immer Schaltprobleme, kannst du davon ausgehen, dass die Hydraulikpumpe defekt ist. Im genauen sind das die Kohlen im Pumpenmotor, die runter geschliffen sind. Da gibt es nun 3 Möglichkeiten zur Reparatur. Erstens, ganze Hydraulikpumpe wechseln=sehr teuer. Zweitens, Motor der Pumpe wechseln=ca 200€ für den Motor und von der Arbeit überschaubar, auch für den Laien machbar. Drittens, Pumpenmotor reparieren, also neue Kohlen einbauen= billig aber nur mit Erfahrung machbar. Da du in Rumänien bist, wirst du dort ziemlich sicher einen Autoelektriker finden, der dir Version 3 machen kann. In Deutschland macht (kann) sowas niemand mehr. Wenn der Motor gewechselt oder repariert wird, kann die restliche Pumpe am Auto bleiben. Das spart viel Arbeit.

    Zu wenig Hydrauliköl, oder Hydraulikölverlust kommt auch in Frage. Dann müsstest du vorher sehr ruckeliges kuppeln bemerkt haben. Hydraulikölverlust sieht man, dann ist es Ölfeucht am Getriebe. Unbeding das richtige Hydrauliköl nehmen, es nennt sich Pentosin.

    Mit der Anleitung sollte es klappen, das deckt 95% aller Sprintshift Probleme ab. Ich tippe auf das Relais, bei nur 83.000km ist die Pumpe noch nicht fällig. Das kommt erst um die 150.000 - 200.000km.

    Dann viel Erfolg, Michael

    4 Mal editiert, zuletzt von pseudopolis (4. August 2024 um 10:01)

  • Wenn ich darf möchte ich den Beitrag von Michael noch ergänzen:

    ....das Relais zur Steuerung der Hydraulikpumpe... Es ist in der Fahrersitzkiste, von oben erreichbar. Bild 1und2. Bei mir musste nicht mal der Sitz raus. Bei mir war es das dritte Relais. Test, ob du das richtige hast: Relais ziehen, dann tut sich an der S-Shift gar nix mehr.

    Pumpe/Pumpenmotor: unten am Getriebe, das Foto 3 ist aufgenommen vom linken Vorderrad aus, die Pumpe ist das zylindrische Teil in der Bildmitte.

    Pumpenmotor: Der Motor wird von der eigentlichen Pumpe mit den 2 Torx-Schrauben getrennt. Die 2 Inbusschrauben unbedingt fest lassen. Dann braucht das System nicht entlüftet und angelernt werden.

    Den Motor habe ich vor ca. 1 Jahr von http://www.sequparts.com für ~ 220€ bekommen. Austausch sollte jede Werkstatt schaffen. Außer Innen- und Aussentorx kein Spezialwerkzeug erforderlich. Bild4 ist der alte Motor.


    -- unbedingt im Sprinterforum lesen

    -- bei Fragen ruhig hier oder im Sprinter-Forum fragen. Ich wäre in deiner Situation auch über jede Hilfe dankbar.


  • Vielen lieben Dank schonmal euch allen.

    Hierzu hab ich eine Nachfrage:

    "Zu wenig Hydrauliköl, oder Hydraulikölverlust kommt auch in Frage. Dann müsstest du vorher sehr ruckeliges kuppeln bemerkt haben"

    -> Kuppeln tut er ja selbst; oft gibts während des Gangwechsels einen kleinen Ruck vorwärts und auch ein Geräusch. Wäre das der Hinweis auf zu wenig Hydrauliköl?

    Und kann sich niemand erklären, warum Mercedes was ganz anderes behauptet hat?

  • Hi,

    naja kleiner Ruck und Geräusch, das könnte zu wenig Pentosin sein.

    Pentosin auffüllen kostet fast nix, das Relais wechseln ist auch preiswert, beides wären die ersten Sachen die ich machen (lassen) würde.

    Danach wäre der Pumpenmotor dran.

    Erst wenn das alles nichts bringt ab mit dem Auto zu Mercedes.

    -dm-


  • "Zu wenig Hydrauliköl, oder Hydraulikölverlust kommt auch in Frage. Dann müsstest du vorher sehr ruckeliges kuppeln bemerkt haben"

    -> Kuppeln tut er ja selbst; oft gibts während des Gangwechsels einen kleinen Ruck vorwärts und auch ein Geräusch. Wäre das der Hinweis auf zu wenig Hydrauliköl?

    Und kann sich niemand erklären, warum Mercedes was ganz anderes behauptet hat?

    Nein, zu wenig Hydrauliköl erzeugt eine Art Rupfen beim einkuppeln. Es wird nicht sanft eingekuppelt, sondern ruckelig.

    Was du beschreibst ist das Relais oder die Pumpe. Manchmal macht das Relais oder die Kohlen der Pumpe noch Kontakt, dann wird Hydraulikdruck aufgebaut. Dann kannst du ein paar Schaltvorgänge machen, bis kein Druck mehr da ist, und ein Fehler gemeldet wird. Irgendwann gibt es wieder Kontakt und die Pumpe läuft los, dann kannst du wieder für eine Weile schalten. Wenn man wenig schaltet fällt das kaum auf, zb auf der Autobahn. Aber in der Stadt oder Am Berg kommt das Problem zu Geltung.

    Mercedes hat einen Kostenvoranschlag gemacht, oder? Dafür nimmt man in der Regel nicht alles auseinander und testet ob es vermutete das Problem wirklich ist, oder setzt probeweise sogar die Teile ein. Das wäre vom Aufwand zu hoch, für das was ein Kostenvoranschlag pauschal kostet. Man geht eher von einem Worst Case Szenario aus, was den höchtmöglichen Preis markiert. Hört sich erstmal seltsam an, aber stell dir vor, die Werkstatt sagt, es ist billig, und dann wird es viel teurer. Dann bist du enttäuscht, hältst die für Idioten und evt schickst du den Anwalt um den versprochenen Preis durchzusetzen. Dem geht Mercedes so aus dem Weg. Man könnte natürlich besser mit dem Kunden kommunizieren, und das genauer erklären, aber in der Regel hat man es in grossen Werkstätten nicht mit dem Mechaniker selbst zu tun, der das könnte. In deinem Fall geht Mercedes wohl vom Tausch der Pumpe und der Hydraulikeinheit aus.

    Michael

  • Huhu nochmal;

    vielen lieben Dank, ich habe mich nach euren Beiträgen deutlich sicherer darin gefühlt, dass das Relais und das Hydrauliköl zumindest Dinge sind, die ich auch einfach selbst Mal ausprobieren kann und dass ich nun ein Grundverständnis habe, was es leichter machen wird, einzuschätzen, wie viel Sinn die Vorschläge von hiesigen Werkstätten so machen.

    Nebenbei haben hier einige Leute ihren Senf dazu gegeben und immer wieder neue Leute empfohlen, die vielleicht helfen können.... bis ich bei jemandem gelandet bin, der wirklich Ahnung zu haben schien und der sich das Auto angeschaut hat. Der meinte, es sei nicht Relais oder Hydraulikpumpe sondern ein Teil, dessen Übersetzung sehr schwer war und am Ende einen großen Groschen bei mir fallen ließ: Denn es ist das, was auch Mercedes in D schon meinte: Das Schwungrad!!! Ich wusste doch, dass da nicht von der Hydraulikpumpe die Rede war. Und das Sprinterforum liefert zum Schwungrad auch einige andere Leute mit genau meinem Problem.

    Naja, das ist nun der Zwischenstand; falls es jemanden interessiert wollte ich das hier mal erwähnen. Ich schaue mir am Wochenende trotzdem Relais und Pentosin mal selbst an und werde, sollte den bald wirklich eine Lösung entstehen, auch die hier posten.
    Wenn von euch jemand was zu der Schwungrad-Idee zu sagen hat, bin ich offen dafür :)

  • Ich sehe da keinen Zusammenhang mit dem Schwungrad. Dein Fehler ist, im Display wird nach einiger Zeit ein Fehler (F) angezeigt, nachdem das Auto vergeblich versucht hat den Gang zu wechseln/einzulegen, oder? Das Gang wechseln ist ja normal deutlich hörbar. Wenn das nicht oder nur teilweise durchgeführt wird, kann die Mechanik (Kupplung oder Getriebe) blockiert sein. Das ist aber unwahrscheinlich, vor allem nicht bei 83.000km. Wahrscheinlicher ist, dass der Hydraulikdruck nicht ausreicht. Ich hatte in 11 Jahren bei dem Fahrzeug 4x das Relais kaputt und 1x der Motor der Hydraulikpumpe. Also im Schnitt nach ca 2 Jahren wieder ein Hydraulikproblem der Sprintshift. Das Relais fällt so oft aus, das sollte man immer als Ersatzteil dabei haben. Ich habs wirklich herausbekommen wie die Sprintshift funktioniert. Und weisst du weshalb? Ich dachte, das Relais ist doch relativ neu, und hab den Fehler überall anders gesucht, bis ich drauf gekommen bin, ist schon wieder das verfluchte Relais ausgefallen. Draus gelernt, ausser einer Menge Aha-Erlebnisse: wirklich immer zuerst das Relais wechseln. Kostet noch nicht mal 5€ und spart viel Ärger. Beim Auto reparieren ist kompliziert zu denken oft ein Fallstrick. Erstmal bei den Teilen schauen, die offensichtlich leicht verschleissen, ist eine gute herangehensweise, wenn man nicht genau weiss warum was nicht funktioniert.

    Generell hat dieses Auto 2 Dauerbaustellen (wenn man mal vom Rost absieht): Einspritzanlage und Sprintshift. An die Sprintshift trauen sich die meisten Werkstätten nicht ran. Scheint sogar so, dass bei Mercedes selbst nur wenige Mechaniker damit Erfahrung haben. Eigentlich ist es aber eher zu viel Respekt vor dem Mysterium Sprintshift. Geht man da unvoreingenommen ran, stellt man fest, so dramatisch ist das auch nicht. Im Grunde kann man fast alles selbst reparieren, wenn man als Laie etwas technisches Verständnis mitbringt.

    Michael

    2 Mal editiert, zuletzt von pseudopolis (9. August 2024 um 00:38)

  • Wenn das Relais so oft ausfällt, dann ist das eindeutig unterdimmensioniert und kann die Spitzenströme beim einschalten des Pumpemmotors unter Last nicht dauerhaft schalten.

    Dann würde ich mal nach einem größeren Relais für höhere Ströme schauen. Für ABS Systeme gab es Siemens Relais die ich glaube 240A schalten konnten im Standard Relaisgehäuse mit den normalgroßen 6,3mm Kontakten. Ich hab davon noch welche im Keller, bei Interesse kann ich mal nach dem Typen schauen.

    Gruß, Holger

  • Nunja,

    --- soooo oft fällt das Relais nicht aus, bzw. ist es bei mir nicht ausgefallen. Ich habe es (wie auch den Pumpenmotor) bei 210.000 km vorsorglich ausgetauscht nachdem erste Symptome mit Ruckeln und Hüpfen auftraten.

    Aber ich gebe Michael zu 100% recht. Zuerst das Relais tauschen, kostet nix und ist in 5 Minuten erledigt.


    --- und dann gibt es, je nach Fahrgestellnummer, eine Diode zu beachten. Die ist nicht im Relais eingebaut und muss dann extern eingebaut werden. Oder gegen ein Relais mit Diode getauscht werden. Oder sie ist schon extern, dann ist das Relais ohne Diode. Oder sie ist schon im Relais ...... Und damit ist, so habe ich es verstanden, nicht die normale Löschdiode gemeint.


    --- das originale Hella/Mercedes Relais hat bereit 40A und nicht die üblichen 20A.


    Daher mein Rat an alle Sprintshift Fahrer: Zuhause in Ruhe das richtige Relais besorgen und in die Ersatzteilkiste schmeissen. Und auch den Pumpenmotor für ~ 220€. Den kann der mittelbegabte Hobbyschrauber selber tauschen oder jede Werkstatt, auch ohne Stern an der Tür.

    --Dieter--

  • Wenn das Relais so oft ausfällt, dann ist das eindeutig unterdimmensioniert und kann die Spitzenströme beim einschalten des Pumpemmotors unter Last nicht dauerhaft schalten.

    Grundsätzlich richtig, aber im Laufe der Jahre gab es 3 verschiedene Relais Versionen, und das Umfeld der Schaltung ist drauf abgestimmt. Ich glaube da gehts um eingebaute Dioden. Man muss also herausfinden wie die Innenbeschaltung des eingebauten Relais ist, und dann eine Version mit höherem Schaltstrom suchen. Da die Pumpe mit 40A abgesichert ist, wird das originale Relais wohl auch nur 40A vertragen. Wenn man also 70A oder 100A einbaut, sollte es länger halten. Da das Relais aber billig ist, hab ich mir die Mühe zu recherchieren nie gemacht, sondern einfach mehr davon gekauft ;)

    Nunja,--- soooo oft fällt das Relais nicht aus, bzw. ist es bei mir nicht ausgefallen.

    OK, man sollte natürlich dazu schreiben, ich hab in 11 Jahren 160.000km auf die Uhr gefahren. Das ist für ein Wohnmobil schon ziemlich viel. Da sind häufige Ausfälle des Relais plausibler.

    Michael

    2 Mal editiert, zuletzt von pseudopolis (9. August 2024 um 20:25)

  • Hallo,

    ich fahre einen MB Sprinter 413 Bj. 2004 mit Sprintshift und möchte meine Erfahrungen dazu mitteilen.

    Gebraucht vor 12 Jahren mit 200.000 km gekauft. Abholen ging erst mal nicht, weil der Sprintshift-Motor defekt war. Wurde vom Verkäufer bezahlt.

    Seit 12 Jahren und 95. 000 km ist das Auto jährlich in der Mercedes-Werkstatt zur Wartung. Ich fahre keine Kurzstrecke und nur gemütlich. Ich hatte nie ein Problem mit der Sprintshift!

    Nach den obigen Praxisberichten denke ich dass ein exakter Sprintshift-Ölstand wohl der Schlüssel für die Zuverlässigkeit ist.

    Ich mag Sprintshift, schalte selbst früher hoch und genieße das selbständige zurückschalten.

    Ich finde meinen Sprinter als extrem zuverlässig. Einsteigen und losfahren.

    Nachteile:

    Rost,

    Schaltet im Automatikmodus nach Drehzahl einfach hoch, auch wenn es sehr steil ist und der 2. Gang zu hoch ist.

    Berganfahrassistent, bei schneebedeckter Fahrbahn eine Bremsprobe gemacht, Hinterachse blockert, Fahrzeug bricht hinten aus, Bremse öffnet erst wenn man wieder Gas gibt. Da fliegen im Hirn schon viele Fragezeichen rum.

    Am steilen Hang ist die Bremsleistung vom Berganfahrassistenten zu schwach. Wieder viele Fragezeichen im Kopf. Und was gelernt.

    Ich mag meinen Sprinter.

    Viele Grüße,

    clubby

  • Ich mag meinen Sprinter auch sehr gern; auch alle anderen, die sich mal ans Steuer gesetzt haben sind immer ganz erstaunt wie schön der sich fährt. Ist wohl nur vielleicht nicht das richtige Fahrzeug, wenn man eigentlich nicht lernen wollte, Autos zu reparieren ;)

    Mein Trennrelais ist von den Relais unter dem Fahrsitz das einzige "made in China". Das lässt mich vermuten, dass es schonmal ausgetauscht wurde. Und meine Hydraulikpumpe ist ölverschmiert.

    Ich finde aber keine detaillierte Anleitung zum Hydrauliköl-Nachfüllen. Muss dafür die Pumpe ausgebaut werden? Hat vielleicht jemand einen brauchbaren Link?

    dm herzlichsten Dank für die Fotos; die waren sehr hilfreich!

  • Ich finde aber keine detaillierte Anleitung zum Hydrauliköl-Nachfüllen. Muss dafür die Pumpe ausgebaut werden?

    Nein, die Pumpe bleibt drin. Ist recht einfach, das Nachfüllen. Du brauchst nur eine grosse Spritze. Unten am Behälter für die Hydraulikflüssigkeit (ganz unten) ist unten eine Kontrollbohrung mit einer Imbusschraube, die machst du raus. Es gibt an der Sprintshift 2 geriffelte schwarze Schläuche. Den, der vertikal vom Hydraulikölbehälter nach oben führt, machst du oben ab, und füllst mit der Spritze so lange Hydraulikflüssigkeit nach, bis sie aus der Kontrollbohrung tropft. Schraube und Schlauch wieder drauf. Das wars. Wichtig ist die richtige Hydraulikflüssigkeit. Der Name ist Pentosin, oder CHF11s. Wirklich nur das nehmen, und nichts, was als Vergleich gehandelt wird, sonst hast du Schaltprobleme.

    Diese schwarzen Schläuche können mit der Zeit undicht werden, und zu Verlust der Hydraulikflüssigkeit führen. 100ml zu wenig reichen schon, und die Sprintshift schaltet nicht mehr sauber. Wenn es bei deiner Sprintshift Ölfeucht ist, solltest du dich drum kümmern. Da ab und zu mal einen Blick drauf werfen, schadet nicht.

    Ich hab die Sprintshift auch immer gerne gefahren, und vermisse manchmal, dass mein jetztges Auto keine Automatik mehr hat. Die Sprintshift braucht halt etwas mehr Zuwendung, als ein manuelles Getriebe.

    Michael

    Einmal editiert, zuletzt von pseudopolis (11. August 2024 um 09:46)



  • Moin!

    Also unser deep dive in das spannende Thema der Relais hat ergeben:

    Verbaut sein sollte A 002 542 1319, verbaut ist aber A 002 542 7219 (und das hat nur 10 Amper??).

    Die Diode ist also extra. Auf dem angehangenen Bild kann man sie gut erkennen; Diode AK330 sieht auch auf google Bildern genau so aus.

    dm hatte hier die Diode erwähnt. Was uns jetzt noch nicht ganz klar ist: Kann die Diode selbst auch kaputt sein? Sollte man die mittauschen oder besser gleich ein Relais mit Diode einbauen? Und wenn man ein Relais mit Diode einbaut, muss die externe Diode dann zwingend raus?

    Generell finde ich wie holger4x4 erwähnt hatte die Idee gut, gleich ein Relais mit deutlich mehr Amper zu verbauen. Ich finde auch 70 Amper Relais von Hella mit Sternchen.
    Ich verstehe das schon richtig, dass es auf die genaue Seriennummer nicht ankommt - die machen schon alle das gleiche, wichtig sind halt natürlich die 12 Volt, dann lieber mehr als weniger Amper, die Frage ob mit oder ohne Diode und die Kontakte, oder?


  • wenn man nach dem A 002 542 1319 guckt, findet man 40A Laststrom, 35A Schaltstrom bei induktiver Last. Das ist hier wichtig, der Motor ist eine induktive Last.

    Beim A 002 542 7219 findet man teils 40A, teils auch 30A (als Hupenrelais Bosch). Das passt aber schon so einigermaßen.

    Diode: wenn das keine Freilaufdiode ist, dann wird das wahrscheinlich eine Suppressordiode sein ? Das vermute ich jetzt mal. Die kappt die Spannungspitzen und schont damit den Kontakt des Relais vor Spannungsspitzen beim Abschalten des Motors. Das ist dann gut für die Lebensdauer, oder eben ganz schlecht, wenn die Diode fehlt.

    Ja, die kann auch kaputt sein. Gesehen habe ich die Diode aber nicht auf dem Bild.

    Wenn eine 2. im Relais parallel ist, dann schadet das nix. Die muss also nicht rausgebaut werden.

    Die Ursache für den Relaisausfall kann sein:

    - schlechtes Relais (Chinesen spezifizren gerne mal zu viel), besser ein Bosch oder Hella Relais nehmen und kein Noname.

    - der Motor braucht mehr Strom, weil viellleicht Wicklungsschluss oder mechanisch sehr schwergängig. Dann wird das 40A Relais schlicht überlastet.

    - Die Diode ist kaputt, dann gibts Überspannungen und das Relais hält nicht lange, weil die Kontakte verbrennen.

    Gruß, Holger

  • ...

    - schlechtes Relais (Chinesen spezifizren gerne mal zu viel), besser ein Bosch oder Hella Relais nehmen und kein Noname.

    ..

    Oh, habe letzthin ein Produkt aus dem Hause HELLA verbaut. Was lesen ich auf dem "Beipackzettel"?


    HELLA Made in China

    🤣🤣🤣

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

  • Nunja, es wird halt viel in China produziert. Solange Hella für die Spezifikation gerade steht, ist ja alles gut. Nicht alles wird in Lippstadt produziert!

    Bei so noname Chinadingern weiß man nicht wirklich was man bekommt. Oft gibts noch nichtmal ein richtiges Datenblatt.

    Da wurden auch schon 1TB USB Sticks verkauft, in Warheit waren da nur wenige GB drin.

    Gruß, Holger

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