So, hier ist der versprochene Bericht zum Bau von meinem Hubbett.
Beim Bau des Aufbaus habe ich im Heck eine 120mm höhere Nische eingeplant, in die sich das Bett zum Teil versenkt. Auf dem Foto ist das schön zu sehen. Hohe Dachaufbauten, wie Kamin oder Dachluke, liegen sämtlich im niedrigeren Teil des Aufbaus, so, daß die Fahrzeughöhe letztlich gleich geblieben ist, als wie ohne die Nische. Auf die Art hängt das Hubbett nicht gar so tief in den Raum, man muss sich nicht bücken um sich darunter zu bewegen, und ästhetischer ists obendrein. Die gesamte Höhe des Bettes ist nun 60mm Rahmen + 100mm Matratze = 160mm. Dazu nochmal 40mm fürs Bettzeug, also zusammen 200mm, von denen nur 80mm sichtbar sind. Man könnte also sagen, ich habe die Karosse um die Idee des Bettes herum gebaut
Die Fenster rechts und links habe ich etwas höher als üblich angebracht, damit man sie beim schlafen, oder lesen im Bett, nicht am Kopf hat.
Soweit das Generelle, nun zum eigentlichen Bett:
Der Rahmen ist aus Alu Normprofilen, wie sie zb beim Messebau verwendet werden. Ich hab mit Typ 6 gebaut, meine Querträger haben also eine Höhe von 60mm. Diese Profile kann man fertig zugeschnitten kaufen und muss sie nur noch mit dem dafür vorhergesehenen Material montieren. Im Nachhinein würde ich sagen, es war nicht nötig die ganz schweren, stabilen Ausführungen zu kaufen. Die leichteren hätten es auch getan, und hätten etwas Gewicht gespart. Der Lattenrost wird von innen im Rahmen angeschraubten Alu L-Profilen getragen.
Für die 4 Aufhängungen bzw Führungsschienen sind sind je zwei 10x20x1400mm Alu L-Profile aufs GFK geklebt und genietet. Die Polyamid Umlenkführungsrollen bzw das 25mm breite Sicherheitsgurt-Zugband laufen auf dem GFK (siehe Bild). Auf diese Weise konnte eine sehr niedrig aufbauende Führungsschiene realisiert werden, die genau die richtige Breite hat. Am oberen Ende der Führungsschiene ist ein Klemmer aus 3 Aluplatten, der mittels Nietmuttern gegen die Führungsschienen geschraubt wird, um das hindurch gefädelte Zugband zu fixieren. So lässt sich die Länge des Zugbands schön einstellen, und das Bett austarieren.
Das Sicherheitsgurtband hat im Gegensatz zu Rolladenband den Vorteil, daß es sehr dehnstabil ist. Die kleine Breite von 25mm hat eine Zugfestigkeit von etwa 1000kg. Reicht also allemal.
Der Zugmechanismus ist mit 4 Valeo/Nideq Getriebemotoren, wie sie für Rolläden oder zur KFZ Sitzverstellung hergenommen werden, gelöst. Je 2 auf einer Seite. Zuerst hatte ich 2 Motoren, aber die haben sich arg gequält, also habe ich nochmal 2 hinzugebaut. Nun läuft es wie Butter, und fährt in 30 Sekunden unter die Decke. Das ganze Bett mit Matratze müsste rechnerisch 42 kg wiegen, das war etwas viel für nur 2 Motoren, obwohl es rechnerisch gerade hätte klappen müssen. Als zentrale Welle dient ein kugelgelagerter 6x6mm 4-Kant Stahl, an die jeweils ein Alu-Klemmer aufgeschraubt ist, der die Zugbänder fixiert. Für das 4-Kant Stahl musste die Aufnahme im Getriebemotor geringfügig aufgefeilt werden. Im Gegensatz zu zb Rollladenmotoren habe ich nun einen recht geringen Wickeldurchmesser des Zugbandes von ca 50mm im aufgewickelten Zustand, und konnte deshalb einen niedrigen 60mm Rahmen realisieren.
Um den Vor- und Rückwärtslauf der Motoren zu steuern, habe ich zwei 40A KFZ Umschaltrelais genommen, die von einem Wipptaster geschalten werden. Keine Endschalter, das habe ich verworfen. Falls der Endschalter fehlerhaft ist, ruiniert es mir ja die Motoren. Im richtigen Moment die Taste loslassen, und das Bett stoppen, ist ja kein Problem.
Unter dem Bett ist die Sofaecke und zwischen den Rückenpolstern 6 Stück 70x70mm Holzpfosten, auf die sich dann das Bett ablegt. Die Sofalehnen werden im abgesenkten Zustand zu einem Teil des Bettes. Die Heckablage, vor den runden Fenstern, kann mit angehobenem oder abgesenktem Bett genutzt werden.
Als Sichtschutz fürs Lattenrost werde ich noch eine Stoffbespannung machen.
Hier noch ein paar Fotos:
Wenn jemand anderes auch noch sein Hubbett dokumentieren will, kann er das gern hier anhängen, daß es ein Sammelthread zum Thema wird. Wie beim Kompostklo.
Michi