Weitere Wildcampingverbote vermeiden - Reiseverhalten & Toleranz im In- und Ausland

  • Aber noch mal kurz zurück zum etwas ernsteren Thema was mir noch ein bisschen auf dem Magen liegt:

    Zukünftige Reiseziele werden nach einer noch offenen Strafe (und Verwarnung nach der nächsten Nacht in anderer Gegend) wegen Wildcamping aus Kroatien von der zweiten Reise dorthin (dort Diskussion mit zwei Polizisten und Tourismus-Ispektorin, Strafe kam per Einschreiben zum Glück auf kroatisch, aber damals umgerechnet über 300 pro Person, noch ein Jahr und Verjährung tritt ein...) wohl nur tolerante Länder sein.

    Naja, dass Kroatioen (nebst andere Länder und Regionen) das Wildcamperverbot relativ streng durchsetzt dürfte in der Camper-Szene nicht erst seit vorgestern bekannt sein. Ich finde es nicht gut dass du da mit den Behörden schon Diskussionen anfängst. Ich kann nachvollziehen dass es dich ärgert, aber das fehlerhaftes Verhalten ging einzig und alleine von dir aus und wurde in deinem Fall dort halt nicht tolleriert.

    Zu den toleranteren Ländern nur soviel: Es werden immer weniger und leider kann ich das nur zu gut nachvollziehen. Du schreibst ja selber dass der Markt für Camper überhitzt sei. Ja, irgendwohin fahren die meisten gekauften Womos dann halt auch hin. Und wenn da wo vor 10 Jahren 5 Nasen pro Jahr wild übernachtet haben interessierte das keinen. Wenn aber jetzt plötzlich 20 Womos pro Nacht dort aufschlagen, allenfalls noch die lokale Bevölkerung in irgend einer Weise auf dem Sack gehen (Lärm, Verkehrsbehinderungen, usw) und vielleicht noch Dreck hinterlassen fördert das halt nicht unbedingt die Tolleranz der dort lebenden Bevölkerung. Genau so wenig wie Diskussionen mit den Einheimischen, egal ob Behörden oder Privatleute. Darum hast du leider in meinen Augen mit deinem oben geschildertem Verhalten auch nicht gerade dazu beigetragen die Tolleranz gegenüber uns Wildcampern in Zukunft zu erhöhen.

    Gruss

    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • Hoi zämä

    Es ist ja nicht wirklich so dass die Gastländer tolerant gegenüber den Touristen sein müssen sondern die Touristen tolerant gegenüber den Gastländern!
    Andere Länder, andere Sitten und Gesetze!
    Und daran hat man sich als Reisender meiner Meinung nach unaufgefordert zu halten.

    Dazu gehört auch dass man sich vorher einigermassen informiert (z.B. unter welchen Bedingungen ist Wildcampen erlaubt oder geduldet?), nicht mit 30 über Hauptstrassen tuckert sondern fürs Geniessen auf den Langsamverkehr umsteigt, zumindest versucht in der Landessprache zu sprechen, im allermindesten die Begrüssung sollte in der Landessprache möglich sein, nicht in Badesachen in ein Restaurant latschen und sich an einen Tisch setzen wenn Regionsüblich erwartet wir dass man am Restauranteingang abgeholt und zum Tisch begleitet wird usw.

    Hatte erst gestern das zweifelhafte Vergnügen mehrere Kilometer mit 25-30km/h hinter einem Camper herzufahren, den ich etwa 3km lang nicht überholen konnte...er hat die schönen Dörfer genossen, ich hatte einen dringenden Termin und war spät dran....danke!

    So macht man sich Feinde für unser Hobby.

    Aber viele benehmen sich halt wie wenn sie zuhause wären...nur ein kleines Beispiel: In Deutschland ist es gang und gäbe eine BEstellung mit 'ich kriege...' zu beginnen, bei uns in der Schweiz gilt das als sehr Unhöflich. Wir sagen da 'Ich hätte gerne...'
    Es sind vielfach die kleinen Dinge, die ausmachen ob Gäste gern gesehen werden, egal ob im Laden, im Restaurant oder in einem Land.

  • Kroatien und vor allem Slowenien haben traumhaft schöne Campingplätze - von einfacher Wiese bis Glamping. Kein Grund also, diese Länder zu meiden.

    Erinnere mich noch an einen Platz, bei dem ich mitten in der Nacht mit Bike und Zelt aufgeschlagen bin und am Morgen feststellen musste, das alle nackig rumlaufen... ^^

    Urs hat Recht. Viele Wildcamper haben z.B. keine Toilette und verschmutzen die gängigen Natur-Stellplätze. Hab noch nie einen mit Klappspaten hinters Gebüsch gehen sehen. In Folge werden wir immer weiter eingeschränkt. Die Konzentration wird durch p4n noch verstärkt. Da verstehe ich die Kroaten irgendwie.

  • Ich habe P4N als Abo, aber ich nutze es um entweder Abseits der Touristik Plätze zu finden oder geduldete Plätze. Die P4N App scheint inzwischen stark betreut zu werden, dass alle Plätze die nur halblegal sind aus der Datenbank geflogen sind.

    Spots die noch vor ein paar Monaten zu finden waren sind weg. Also wieder Augen offen halten, außer in den Ländern wo kurz stehen nicht geduldet wird. Und wie andere schon schrieben, Dreck, Scheiße und Pisse wieder mitnehmen und nicht die wenigen Plätze die es noch gibt in Klärgruben und Müll-Deponien verwandeln.

    Vielleicht sollte man die Thematik abtrennen und mal für alle Sichtbar irgendwo im Forum machen...Ich glaube wir sind zwar alle vernünftig, aber wenn nur einer lernt, was er besser machen kann, haben wir alle gewonnen.

  • Das kann ich bestätigen: Ich wollte einen Platz in Belgien in P4N eintragen. Das wurde direkt in der App geblockt, weil die Location als "übernachten oder Camper nicht erlaubt" hinterlegt war. Das war nicht direkt am Platz ersichtlich, sondern nur ganz vorne an der Zufahrt. Das Schild hatten wir nicht gesehen.

    Wir sind dann auch wieder dort weg (es standen aber 4 Womos da) und haben uns auf einen kleinen Parkplatz gestellt.

    Gruß, Holger

  • Ja, p4n wird sehr aufwändig gepflegt. Auch ich habe angefahrene Plätze schon gemeldet, wenn sie im Naturschutzgebiet (Estland) oder auf Privtgelände (Spanien) waren und diese wurden umgehend entfernt - und sind bis heute nicht wieder aufgetaucht. Auch neue Plätze von mir wurden mit ordentlicher Begründung abgelehnt.

    Ich schätze vor allem die hervorragende Möglichkeit, die Plätze nach meinen Bedürfnissen zu filtern, z.B. wenn ich Wasser suche.

    Noch etwas zum Wildcamping. Hier sehe ich sehr unterschiedliche Trends, die sich mir nicht immer erschließen. In den baltischen Staaten finde ich selbst im Hochsommer Grill-und Feuerstellen im Wald, die (z.B. RMK) sogar vom Forst gepflegt und mit Brennholz versorgt werden. In Spanien würde man dafür sofort aufgeknüpft. Die Balten zelebrieren legal Wildcamping, Osteuropa hat mitunter sehr strenge Regeln. Und wie läuft es? Nördlich von Polen gibt es kaum einen Platz ohne Trocken-WC und Mülltonne, im süden Europas...na, wir kennen es bestimmt alle selbst, wie es mitunter aussieht.

    Ich hoffe, die Szene entwickelt sich positiv, oder stirbt bald aus, auch in Ermanglung geeigneter Fahrzeuge. Unsere Tocher würde gern ein Womo kaufen, die Preise gehen inzwischen in Richtung sechsstellig. Und wir Oldis sind sowieso bald weg vom Fenster mit unseren Dinos. Bleibt nur noch die einsame Finca.

  • Hallo miteinander,

    ja, ich machte einen Fehler und hatte bewusst gegen Regeln und Bestimmungen verstoßen!

    Wer als (Wild)camper macht das nicht? Du? Dann melde Dich, wir fahren zusammen ein paar Tage und ich werde etwas finden!

    Ich schreibe hier nun einen längeren Text. Nicht um mich zur rechtfertigen, sondern um zu zeigen, das es Abzocke und nicht verhältnismäßig war und man es mit einer Belehrung über die Sachlage mit Verwarnung oder einen geringen Geldbetrag belassen hätte können.

    Es ging nicht um das Verbot des Wildcamping, sondern um die Höhe der Strafe!

    Wer einfach so zahlen möchte, kann das gerne tun! Nur viele regen sich schon bei geringsten Strafen auf!

    Richtig ist, das es immer mehr Fahrzeuge gibt, die irgendwo über Nacht stehen (müssen)!

    Davon stehen auch immer mehr irgendwo "frei" umher!

    Meine Meinung:

    Es gibt das "einfach so Freistehen", eben wie normales Parken mit Leuten im Fahrzeug.

    Man kann aber auch wild campen, vielleicht noch in Massen mit anderen Fahrzeugen, dabei Markise, Teppich, Tisch, Stühle und sämtlichen Kram um das Fahrzeug herum verteilt haben und abends am Fahrzeug große Party machen!

    Bei uns war es das erstgenannte! Und obwohl niemand durch uns gestört wurde, war dies nicht erwünscht, weil man dann nicht genug Geld da lässt.

    2018 war unsere erste Fahrt mit einem (38 Jahre alten) Wohnmobil-Oldi, auch durch Kroatien.

    Wir wussten vom Verbot, frei zu stehen. Unser Fahrzeug wurde aber immer nur "geparkt".

    Da bereits September, war es nicht mehr heiß und die Lüftung war ausreichend über die Dachluken zu realisieren. Ja, die Trittstufe war bei der Aufbautür ausgeklappt, was ja mitunter auch schon als Campingverhalten gedeutet werden kann. Gefrühstückt wurde drin, abends die Flasche Wein abseits vom Fahrzeug getrunken (auf öffentlichen Sitzbänken in der Nähe/ am Meer). Über Nacht schliefen wir natürlich im Fahrzeug.

    Die wenigen Leute, die Notiz von uns nahmen, störten sich nicht daran! Vielleicht, weil schon Nachsaison war, vielleicht weil wir bis auf einmal immer allein standen, vielleicht, weil unser Alt-Camper durch sein kurioses Aussehen Sympathie-Punkte verteilte?

    Am Stadion in Split stellte sich die Polizei während eines Spiels von Hadjuk in unseren Schatten, lehnten sich die Polizisten an unser Fahrzeug und sahen uns eindeutig rein und rausgehen, grüssten, wussten, das wir "campen". Nix weiter!

    Auch in Zadar(?) standen wir zentral am Rande eines kleinen Platzes, gegenüber eine kleine Kirche, neben uns andere Fahrzeuge geparkt. Tagsüber immer mal rein und raus ins Fahrzeug, abends Rollos runter und kaum einer hat uns bemerkt.

    Die Zunahme an Campern und Wohnmobilen, die uns entgegen fuhren, war aber ab Split wirklich extrem trotz Nachsaison!

    Im Sommer '19 ging es mit anderem Fahrzeug (weisser unauffälliger Peugeot Boxer) zweimal nach Kroatien.

    Einmal fuhr ich problemlos allein.

    Bei der nächsten Tour standen wir irgendwo am Stadtrand von Pula an einer Bucht am Meer. Das Wasser war durch feinste (angeschwemmte oder durch einleitende Abwasserleitung?) Plastik- und Folieteilchen dreckig, nachmittags und abends nur wenig Badende da. Nächste Anwohner weiter weg, genug Platz und auch keine besonders schöne Ecke! Über Nacht drei Camper, von denen gleich morgens ein anderes deutsches Fahrzeug wegfuhr.

    Ein Polizeiauto kam, stellte sich in den Schatten eines Baumes und nichts passierte.

    Ich ging das erste Mal schwimmen, diesmal weiter weg, mehr hin zum Meer. Als ich zurück kam, stand die Polizei immer noch da, ohne sich gerührt zu haben.

    Man hätte uns belehren können in Bezug auf das Campingverbot, aber nichts kam!

    Wir wollten frühstücken und das Wetter war schön, die Polizei sagt ja gar nichts... Das erste Mal überhaupt als Wohnmobilisten stellten wir Campingstühle und Tisch draußen neben dem Fahrzeug auf. Es kam wieder nichts... Erst als wir beim Frühstücken waren, kam es zur Kontrolle mit Hinweis auf das Campingverbot.

    Urs schrieb:

    "Ich finde es nicht gut dass du da mit den Behörden schon Diskussionen anfängst."

    Natürlich waren wir beiderseits nett und freundlich! Als aber dann die Übernachtungsgebühr von 300,- € pro Person gefordert wurde und der Betrag nicht verringert werden konnte, suchte ich nach einer Möglichkeit, da rauszukommen. Es wurde uns von der Tourismus-Ispektorin vorgeworfen, das Land (Kroatien) zu beschei...en und auszusaugen, weil wir eben nicht wie normale Touristen viel Geld dalassen!

    Eine Möglichkeit in Bezug auf Festsetzung der Strafe wäre, das ich gleich mit zum Gericht und vor einen Richter solle und die Strafe dann höher ausfallen würde. Dem (mitkommen und anderswo klären) habe ich sofort zugestimmt. Damit wurde wohl nicht gerechnet und deshalb gab es ein hin und her! Am Ende, weil wir angaben, nicht über die finanziellen Mittel zu verfügen, wurde in langer Schreibarbeit handschriftlich und auf kroatisch ein Protokoll verfasst, welches wir natürlich nicht unterschrieben.

    Woanders schrieb Urs:

    "Mal davon abgesehen, wenn du das Gefühl hast von der Executive falsch behandelt worden zu sein gibt es noch die JuDikative. Also im obigen Fall sagst du dem Scheriff dass du mit seiner Meinung nicht einverstanden bist, er drückt dir ein Knöllchen rein und du legst dagegen Widerspruch mit deinen Argumenten ein und lässt dass wenn es hoch kommt von einem Richter beurteilen...ziemlich sicher mit dem Ergebniss dass es am Schluss nur Verlierer gibt.

    Oder du fährst irgendwo hin wo deine Anwesenheit zumindest geduldet, besser noch geschätzt wird ungeachtet dessen mit was für ein Fahrzeug du da antrabst."

    Genauso sollte es damals sein, gewissermaßen mein Widerspruch in Bezug auf die Höhe der Strafe und so mache ich es bei zukünftigen Fahrten!

    Wir gaben natürlich unsere richtige Adresse an und hätten, wenn die Gegenseite keine Fehler gemacht hätte, die jeweils per Einschreiben an uns gerichteten Forderungen auch bezahlt bzw. bezahlen müssen!

    Aber ein paar Jahre nicht durch Kroatien fahren ist kein Problem. Vielleicht fahre ich aber auch ab dem nächsten Jahr nach der Verjährung nicht mehr hin oder durch! Die allgemeine Preisentwicklung, vor allem auch nach der Einführung des Euro, soll wohl extrem sein?

    Das damals zweite anwesende Fahrzeug, US-Amerikaner im US-Van mit US-Zulassung, wurde auch kontrolliert. Wie es dort ausging, weiss ich wegen notwendiger sofortiger Abreise nicht...

    In Kroatien habe ich durch mein Verhalten nichts verdorben in Hinblick Wildcamping!

    Ich stehe dazu, weiterhin frei zu stehen, auch wenn es vielleicht offiziell nicht erlaubt ist! Natürlich aber nicht in Nationalparks oder anderen geschützten Gebieten... Eben weil ich mit meiner Art Freistehen niemanden störe! Ich sammle jede Kleinigkeit von meinem Müll, zu Hause wie auf Reisen. Wenn möglich durch verschiedene Mülltonnen, trenne ich diesen. Ist aber oft vergeblich, wenn dann ein Müllauto alle verschiedenen Müllarten bei einer Fahrt leert oder die speziellen Mülltonnen bunt gemischt gefüllt wurden! Ebenso, wenn der Müll dann irgendwo ausserhalb in einen Fluss oder in die Schlucht gekippt wird...

    Es gibt einfach ein Riesenproblem mit Plastik- und Verpackungsmüll. Und dieses wird immer größer, je mehr Wohlstand es gibt!

    Meist abseits der Massen allein stehend, ärgere ich mich so oft über den dauerhaften Müll in Form von Kunstoffflaschen, Getränkedosen, Kaffeebechern und allgemeinen Verpackungsmüll von anderen. Dieser Müll ist beständig, ein Kackhaufen baut sich dagegen schnell ab!

    Nein, es sind nicht die Wildcamper, sondern (meist einheimische) Tagestouristen, Spaziergänger, Wanderer, Picknick- und Barbeque-Leute, die ihren Müll nicht wieder mitnehmen. Und das, obwohl sie vielleicht eine Woche später wieder am gleichen Platz neben ihren Müll sitzen!

    Es ist einfach so und ein sehr langwieriger Prozess, das Bewusstsein der Gesellschaft zu ändern! Ich mache auch keine Müllsammelaktion mehr und spreche keine Leute in Bezug Müll liegenlassen an!

    Jeder macht Fehler, keiner ist perfekt! Wildcamping, wie ich es betreibe, ist trotz eventuellen Verbot in den meisten betreffenden Ländern das kleinste Problem!

    Grüße aus Eisenach

    Jan

  • Nochmal ich...

    Zitat Picco

    "Es ist ja nicht wirklich so dass die Gastländer tolerant gegenüber den Touristen sein müssen sondern die Touristen tolerant gegenüber den Gastländern!

    Andere Länder, andere Sitten und Gesetze!

    Und daran hat man sich als Reisender meiner Meinung nach unaufgefordert zu halten."

    Oh, ich bekenne, das ich wieder Fehler gemacht habe!

    Während der letzten Tour, ganz aktuell mit etwas mehr als zwei Monaten in Rumänien und Bulgarien, sah ich wieder viel Müll... Und ich hatte auch immer mal wenig zu entsorgen...

    Z.B.:

    Ich stand ein paar Tage am Meer ausserhalb von Costinești. Nach zwei oder drei Tagen wollte ich meinen wenigen Müll entsorgen, siehe Foto das Beutelchen unter den Badelatschen.

    Einen Kilometer weiter vorne von meinem Platz aus, unterhalb des gutbesuchten, bei p4n eingetragen Platzes, lagen etliche große Müllsäcke. Ob diese jemals abgeholt werden oder eher durch Wind und Tiere zerstört und sich der Müll verteilt?

    Von wem der Müll stammt, weiß ich nicht! Es waren aber, vor allem am Wochenende, viele Rumänen dort direkt am Strand mit Zelten campen...

    Auf den Weg Richtung Stadt, der sogar eine Art Promenade war, massig Müll...

    Dann nahe des Schiffswracks, welches als "Attraktion" zählt und auf den letzten halben Kilometer dorthin viel Müll. Ich fand keinen Mülleimer, trug trotzdem meinen Müll weiter, der doch so gut dort in die Landschaft gepasst hätte...

    Bei den ersten Gebäuden (Apartments/ Ferienwohnungen) Müllcontainer nur drin auf dem Hof. Am Fotopoint "I love Costinești" Müll...

    Weiter vorn die ersten Restaurants und gegenüber der Straße drei Bänke mit Blick zum Schiffswrack. Ideal für den Sonnenuntergang bei einer Dose Bier und mit viel Platz am Steilhang für leere Behältnisse und Müll...

    Und so wird es auch gemacht und dann die leere Bierdose u. a. einfach dort hingeworfen!

    Ich suchte ja nach einer Art Mülltonne und konnte von der Bank/ dem Aussichtspunkt gleich unterhalb am kleinen Strand (siehe einer auf dem Foto) insgesamt fünf Müllkörbe sehen. Natürlich musste ich noch 150 m gehen und konnte nach so dreieinhalb Kilometern meinen Müll loswerden...

    Auf den ersten hundert Metern Rückweg nach dem Strand war der Müll dann ganz extrem, obwohl weiter vorn doch die Müllbehälter standen!

    In Bulgarien nicht anders! Viel Müll liegt umher, Müllbehälter (falls vorhanden) waren oft übervoll!

    Dort blieb mir besonders eine der Kirchen/ Ruinen von Alt-Nessebar in Erinnerung. Ich besichtigte gleich morgens den Ort. Bei der großen Kirchenruine war das Chaos! Es gibt mindestens zwei Mülleimer am Eingang, die allerdings komplett leer waren! Obwohl kein Christ und das offene Gebäude eine Ruine mit nur noch stehenden Wänden war, nahm ich selbstverständlich aus Respekt meine Mütze ab.

    Andere hatten wohl am Abend zuvor weniger Respekt und es war vor allem in der Apside, dem ehemaligen Altarbereich, viel Müll in Form v. a. leerer Flaschen und Tüten zu finden. Ich machte ein Video. Ob dies dafür sorgte oder ob er sich regelmäßig erbarmt, weiß ich nicht - jedenfalls kam ein älterer Herr (kein Stadtangestellter!) und sammelte den Müll auf...

    An einem Stausee, an dem in diesem Bereich nur Angler waren und es zum Baden nicht optimal war, sammelte sich an "meinem" Platz auch der Müll an (zweites Foto). Die Angler blieben über Nacht und morgens beim Einpacken sah ich, das nebenan ein Angler auch irgendetwas größeres wegwarf! Ist eben normal...

    Ich war als Kind auch Angler und Naturschutz gehörte dazu. Ist aber dort anders und ich respektiere dies!

    Es ist eben so und ich ärgere mich, akzeptiere dies, bin auch hier tolerant (wie immer)... Werde mich aber diesbezüglich nicht anpassen!

    Viele Grüße

    Jan

  • Ich kann mir die Campingplatz besuche auch noch immer an einer Hand abzählen.

    In der Regel suche ich mir so abgelegene Plätze, dass die Anfahrt für eine Kontrolle etwas zu deftig wäre. Auch weil ich keinen Bock auf unverhofften Besuch von gleichgesinnten habe - ich fahre die extrameile und verkrümele mich so gut es geht.

    Mitten in der Nacht wurde ich in Argentinien (Grund unklar) Peru (wildcampen im Zuckerrohrfeld unerwünscht) , in Rumänien (versuchter Einbruch), und Mauretanien (Militär fand unseren Platz nicht sicher), Spanien (Drogen&Migranten Anlandung) heimgesucht.

    In der Schweiz und Deutschland passierte es bei jeweils bei Tageslicht, Bauern, Jäger, Förster... Mein Camp ist immer aufgeräumt, da steht ein Müllbeutel, eine Klapptoilette, das Feuer ist befestigt (es besteht keine Waldbrandgefahr oder Feuerverbot), ein Feuerlöscher steht am Auto in Griffweite. Und ziemlich sicher steht das Auto an einem Ort, den andere nicht anpeilen würden.

    Selten musste ich direkt los, ich bin offen, freundlich, respektvoll, reumütig, fröhlich, weise auf mein zero-trace verhalten hin, bin zahlungswillig... Letzteres blieb bislang beim willig sein (!) Mir geht es auch um die abgelegene Natur und nicht um das Sparen.

    Aber ja, ich frage inzwischen gerne auch mal wo ich stehen darf, offeriere ein kühles Bier, oder nutze gelegentlich (3x bislang) diese exklusiven legalen Mietplätze mit Feuerstelle, über die ich schon im Blog geschrieben habe.

    Wer mag, ich habe dazu kürzlich unsere Wildcamping-Anleitung aktualisiert, dort sind noch einige weitere Facetten genannt.

    Ich vergass ganz Chile, da bin ich 3-4mal aufgeflogen und "musste" dann jeweils auf die Farm zum Assado (Grillen) - super lieb aber ohne Sprachkenntnisse etwas anstrengend.

    In Kroatien war ich auch schon im August - dass war mir jetzt ausserhalb der urbanen Hotspots nicht als hartes Pflaster in Erinnerung, ich wurde weder geweckt noch sah ich je Polizei - was zeigt dass ich zumidest versuche mich an mein eigenes 1x1 des wildcampens zu halten.

    Surfy

  • Hoi Jan

    Ich kann verstehen wenn Du die Beiträge von Urs, mir und anderen danach als auf Dich als Person gemünzt verstanden hast, so kommt es mir zumindest vor.
    Ich kann nur für mich sprechen, denke aber dass auch die Anderen weniger Dich als Person sondern eher das Thema bewirtschaftet haben.

    Deine nun nachgereichten Erklärungen zeigen aber schon auch dass Du das Verhalten Anderer statt die Dir bekannten Gesetze als Massstab nimmst.

    Beim Thema Müll handelst Du offenbar vorbildlich, wäre schön wenn das mehr so machen würden.

    Trotzdem hast Du wissentlich dass wild campen verboten ist wild gecampt und nimmst die zeitweilige Toleranz der Polizei als Erlaubnis das verbotene Wildcampen weiter zu betreiben.

    Es könnte ja auch sein dass die Polizei Euch einfach nur Zeit geben wollte wegzufahren ohne dass sie Bussen verteilen, aber da seid Ihr baden gegangen statt wegzufahren. Weil sich noch immer nichts regte habt Ihr dann die Stühle und den Tisch ausgepackt und mit dem Frühstück begonnen...
    Sorry, Euer Verhalten war für die Polizisten schlicht Provokation!

    Ich hab auch schon etliche Male wild gecampt, ich war in den Jahren mit meinem Hiace von der allerersten Reise abgesehen drei, maximal vier mal auf einem Campingplatz.

    Und ja, ich habs auch schon erlebt dass ein Polizist mir gesagt hat dass hier nicht gecampt werden darf. Und ja, auch ich hab mit ihm diskutiert, aber mehr unwissend fragenbasierend als wissend und begründend, obwohl mir die rechtliche Situation durchaus bewusst war. So hab ich ihn gefragt ob der Camper hier parkiert sein darf, was er bejahte. Meine nächste Frage war ob ich denn im parkierten Auto sitzen oder mich ausruhen darf, was er ebenfalls bejahte. Darauf hat er mich darüber aufgeklärt dass wenn ich keine Fenster aufklappe, die Türen geschlossen habe und keine Stützen oder Keile benutze mich hier auf dem Parkplatz so lange ausruhen darf wie ich stehen darf...sprich für 48 Stunden. Meine Frage nach dem Betrieb der Standheizung hat ihm ein Grinsen ins Gesicht gezaubert...und ja, Standheizung laufen lassen ist ja nicht campen...haben andere Autos ja teilweise auch!
    Geschehen im Winter in St.Moritz, wo Campen verboten ist.

    Hätte ich ihm erklärt dass, rechtlich gesehen, sich im parkierten Auto ausruhen nicht campen ist hätte er das sicherlich nicht akzeptiert, so aber schon.

    Hätte ich ihn einfach ignoriert wäre es ebenfalls nicht so gut rausgekommen.

    'Euer' Polizist hat Euch zwar nicht angesprochen, aber Präsenz markiert.
    Und da kommt es eben wieder zum Tragen: Sich über die Gepflogenheiten eines Landes informieren und das akzeptieren.
    Informiert habt Ihr Euch ja, gewusst habt Ihr es auch, aber Ihr habt es trotzdem vor den Augen der Polizei immer weiter gemacht, sprich die Euch bekannten Gesetze nicht akzeptiert...wie schon geschrieben: Provokation pur!


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  • Picco hat das für mich beim Wildcamping wichtigste angesprochen: Kontakt zu der örtlichen Bevölkerung. Hier muß ich ihm zustimmen, dass offenes Ansprechen Wunder wirkt. Er ist fast wie ein Trick, das Nomadentum zu legalisieren.

    Und man sollte sich auch nicht zu fein sein, mal einen ausgewiesenen Womo-Parkplatz oder CP zu nutzen. Wir haben dadurch schon sehr angenehme Reisebekanntschaften geschlossen. Richtig gut sind auch private Grundstücke, wie immer mehr auf p4n angezeigt. Die schöne Zeit bei solchen Gastgebern mochten wir nicht missen.

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