Es gibt ungesunde Gase, die sind schwerer als Luft, und andere, die sind leichter. Das heißt einen Detektor für alles halte ich für unrealistisch. Wenn man sich diesbezüglich schützen will, sind also wohl zwei getrennte Gaswarner notwendig. Gaswarner im Doppelboden? Das hängt von vielen Faktoren ab: wo ist die höchste Wahrscheinlichkeit, das Gas austritt? Und wie dicht ist der Laufboden, sprich kommt das Gas überhaupt vom Innenraum in den Doppelboden oder umgekehrt? Das zu entscheiden ist eine heikle, kaum allgemeingültig zu machende Angelegenheit.
Und zu den Rauchmeldern: es gibt - abgesehen von Speziallösungen - grundsätzlich zwei verschiedene Detektoren: optische und thermische. Dort, wo Rauch entstehen kann, sind optische Rauchmelder gut geeignet. Aaaaaber: optische Rauchmelder 'gucken' nur, ob etwas die Sicht beeinträchtigt. Ob das feiner Staub, Dampf oder Rauch ist, vermag dieser Meldertyp nicht unterscheiden. Deshalb sollte man ihn auch aus Kochtopf-/Spülmaschinennähe wie auch aus Duschen fern halten. Der andere Brandmeldertyp reagiert auf Temperatur - und zwar entweder auf eine Absoluttemperatur oder eine Temperaturdifferenz (sprich schnelles, plötzliches Ansteigen der Temperatur). Diese Melder werden üblicherweise in Bereichen angewendet, in denen raucharme Feuer (Gasbrand o.ä.) zu erwarten sind, die von optischen Rauchmeldern nicht erkannt werden.
Im Wohnmobil haben wir jetzt das Problem, daß wir einen beengten Raum haben und die Küche integriert ist. Letzteres schließt eigentlich optische Rauchmelder aus. Andererseits: wenn ich in der Küche einen 3kW-Brenner oder so einschalte, ändert sich lokal ganz plötzlich die Temperatur - eine Situation, bei der der Thermodifferenzmelder anschlägt. Also geht der eigentlich auch nicht. Bliebe ein Absoluttemperaturmelder. Aber wenn der so eingestellt ist, daß er auch in der Sahara nicht fehlauslöst, kann ein Brand im Falle eines Falles schon ganz schön weit fortgeschritten sein, bevor der Alarm los geht.
Um die Sache nicht so einfach zu machen, gibt es auch noch Mischformen bzw. Mehrkomponentenmelder - z.B. Rauch plus Temperaturdifferenz. Das bedeutet: schalte ich den Küchenbrenner ein, so wird's zwar heißt, aber es raucht nicht. Also kein Alarm. Umgekehrt: nehme ich den Deckel vom Kochtopf, wird es zwar neblig im WoMo, aber die Temperatur steigt nicht zu plötzlich an. Also: auch kein Alarm. Klingt doch gut, oder? Allerdings sind auch hier Konstellationen vorstellbar, bei denen gleichzeitig Dampf frei gesetzt wird und die Temperatur hoch geht, dann würde wieder unnötig Alarm ausgelöst. Und bei einem Schwelbrand, bei dem es nur ganz langsam heißer wird, würde nicht gemeldet - ganz schlecht! (Nur ein kleiner Hinweis am Rande: es gibt auch Mehrkomponentenmelder, die Alarm auslösen wenn entweder eine Sichtbehinderung in der Luft ist oder es plötzlich heiß wird).
Ergo: eigentlich paßt kein Brandmelder in ein WoMo…. Ganz schön blöd das! Jetzt aber wieder zum 'aaaber': kein Rauchmelder ist immer schlechter als ein suboptimaler Melder! Wenn's im WoMo mit dem hohen Kunststoffgehalt brennt, kann man davon ausgehen, daß 2-3 tiefe Atemzüge einen dauerhaft am Weglaufen hindern - und ein paar weitere Atemzüge am Laufen generell. :roll: Rauch tötet deutlich mehr Menschen als das Feuer selbst. Insofern würde ich in Kauf nehmen, daß mein Rauchmelder falsch auslöst. Denn das passiert eigentlich nur, wenn sich jemand im WoMo befindet und den losheulenden Brandmelder einschätzen und entsprechend reagieren kann. Wenn keiner im WoMo ist, wird selten der Kocher eingeschaltet oder der Deckel vom Topf genommen. Und somit sind wir wieder bei der Ursprungsfrage: welcher Melder paßt? Gegenfrage: wovor hat man am meisten Angst? Rauch? Oder eine lecke Gasleitung, die sich plötzlich entzündet?
Für mich habe ich einen reinen optischen Melder gewählt, denn ich sage mir, wenn etwas rauchlos brennt, brennt im WoMo eigentlich auch sofort etwas, das mit Rauch brennt. Einen (additiven) Mehrkomponentenmelder setze ich im WoMo nicht ein, da ich die Gefahr von Schwelbränden /z.B. Kabelbränden) als sehr hoch einschätze, bei denen es nicht schnell genug heiß wird, so daß der Thermodifferenzanteil des Melders den Alarm verhindern würde. Um Fehlalarme zu erschweren, setze ich den Melder in den Alkoven, also ein ganzes Stück von der Küche entfernt und somit auch dort, wo ich am meisten Schutz benötige. Da die Gefahr eines Brandes im Technikbereich mit am größten ist, könnte man über einen weiteren Melder im Doppelboden nachdenken, aber der wird nach Murphy garantiert dort sitzen, wo sich der Rauch - sollte sich welcher entwickeln - am wenigsten sammeln wird…
Ganz gute Informationen zum Montageort von Brandmeldern finden sich z.B. hier und hier - oder auch auf den Hompages diverser Brandmelder-Anbieter.
Hier gibt es eine Diskussion:
Wo Gaswarner installieren?
Ich mache mir zur Zeit Gedanken über die Installation eines Gaswarners. Ich habe einen Linnepe Tri-Gas-Warner, der auch für Narkosegase geeignet ist. Wo könnte dieser am besten installiert werden?
Im Doppelboden, wo die Hauptgasleitung zu den Absperrhähnen verläuft?
Oder knapp über dem Fussboden im Wohnbereich?
Grüße
Sascha
