Welcher Wohnmobiltyp passt zu mir – zu welchem Typ passe ich.
Bevor man Geld in die Hand nimmt sollte man sehr genau darüber nachdenken, was man mit dem Wohnmobil tun möchte und was man letztlich damit macht. Das sind sehr oft zwei verschiedene Dinge. Klar möchte jeder Mal mit einem zum Wohnmobil umgebauten Monstertruck querfeldein brausen und neue Welten entdecken. Einige bauen oder kaufen sich solch ein Teil, aber keiner entdeckt eine neue Welt. Viele solcher Fahrzeuge stehen lange Zeit abgestellt in einer Ecke, oder dann im Urlaub auf einem Campingplatz. Trotz Megatechnik sind diese Geräte fast immer am Landstrom angeschlossen und die Leute etwas frustriert über das beschränkte Freizeitangebot auf dem Campingplatz. Man kommt dann auf die Idee, einen größeren LKW umzubauen/kaufen um einen Smart oder Mini-Cooper an Bord zu haben, um Tagesausflüge zu machen.
Die wenigsten sind draußen in der Einsamkeit alleine und bereiten das selbstgefangene Essen auf dem offenen Feuer zu. Einige fahren 30 Jahren lang auf den gleichen Campingplatz nach Italien, mieten dort ein Gefrierfach und lagern mitgebrachte Pizzen vom deutschen Discounter, bis diese dann verzehrt sind. Irgendwo dazwischen wirst du dich finden. Wichtig ist das du ehrlich zu dir selbst bist.
Die Palette der Wohnmobile ist genauso groß, wie die Palette der Nutzer.
Bei den Fahrzeugen beginnt es bei den Miniumbauten eines Kombis oder Anhängers um ihn zum Reisen und zum Schlafen zu nutzen und endet bei den ganz großen Fahrzeugen mit Auszug oben, rechts, links und hinten. Die Antriebsart geht vom frontgetriebenen Pkw, oder wenn man es genau nimmt vom 3×1, bis rauf zum 8×8 Lkw. Aber auch die Nutzer sind vielseitig. Vom Minimalst-Wild-Camper bis rauf zum Campingplatzfrühbucher, über den Maximal-Zwei-Wochen-von-zu-Hause-weg-Camper bis zum Aussteiger.
Und dann, bist du alleine, oder mit Partner und ist der genauso verrückt wie du? Sind Kinder oder die Schwiegereltern an Bord (dann bist du vielleicht verrückt), muss die Sachlage von einem anderen Winkel betrachtet werden. Erklärt man die Badehose zu seinem Lieblingskleidungsstück und möchte in dieser auch zu Tische sitzen, oder drängt es einen auch mal etwas Kultur aufzunehmen. Die Anzahl der Schlafplätze ist schnell ermittelt, einfach durchzählen und fertig. Aber wie die Schlafplätze aussehen und zugänglich sind, ist eine längere Diskussion. Schläft man längs oder quer, wer steigt über wenn und wer muss als erstes ins Bett. Da muss schon auf die eine oder andre Befindlichkeit etwas Rücksicht genommen werden. Schnarcher ans andere Ende, passt Papi´s Bauch in den Alkoven, hält der Tisch das aus, oh weh, oh weh….
Und dann die größten und teuersten Probleme.
- Autark sein, wie lange? Mindestens die Fahrt nach Italien muss die Kühlbox halten.
- Bordcomputer mit Farbdisplay oder Natoknochen.
- Inn- oder Outdoortoilette, mit und ohne Tür, trocken oder nass, Plastik oder Porzellan.
- Gas oder nicht Gas, 3 oder 4-flammig, mit oder ohne Backofen, das ist hier die Frage.
- 50, 150 oder 250 Liter Trinkwasser? Keiner will es trinken, aber die Frau vielleicht duschen
- Manuelle Satellitenanlage? Natürlich selbstsuchende Sat.Anlage . Sonst wird das nichts mit der Tagesschau
- Mega-Fußboden-Heizung mit zusätzlichen Heizkörpern und Handtuchwärmer, mit dem Smartphone von
unterwegszu Hause aus bedienbar. Und dann ein Saisonkennzeichen 4-9. - Sack- oder normale Markise? Besser eine Elektrische damit der Kleine was zum Spielen hat.
- Größe der Heckgarage? XXXL dann ist man sicher: Nichts vergessen, das Haus ist leer.
- Ach ich könnte ewig so weiter machen….
Sei dir sicher, es gibt auf dem Markt das passende Wohnmobil für dich, aber wenn du auf all diese Fragen dir keinen Reim machen kannst: Willkommen bei den verrücken Selbstbauern. Wir konnten die Fragen auch nicht beantworten, aber finden eine individuelle Lösung.