Reisebericht: Picco geht mit Schnorchelmaske zum Lavasee...

  • Oben: ...wo er sich offenbar Gedankenverloren am Kopf kratzt...

    Oben: Unter ihm sitzt wohl das nächste Opfer...

    Oben: Andere mit den Füssen zu treten ist doch immer wieder lustig...ausser für den Getretenen...

    Oben: Doch von oben schaut der Silberrücken wieder nach dem Rechten...und mein Herz, das sich mühsam wieder zum Rippenbogen
    hinaufgekämpft hat, rutscht wieder runter zum Gürtel...
    Nicht schon wieder zu nahe kommen, bitte!!! :-O

    Oben: Aber er zieht sich wieder zurück, phu!
    Und der Kleine versucht sich wieder als Pausenclown...

    Oben: ...während sich der Silberrücken schlafen legt...morgens um halb elf schon! Tststs, fauler Kerl...

    Oben: Selbst Babys müssen schon essen...wenn dieser Stengel noch nicht so rein geht wie er sollte...

    Oben: ...aber er gibt genug Kraft um weiterhin rumzutrollen...

    Und nun ist es so weit: Mein Akku ist leer! :-O
    Also frag ich den Ranger neben mir ob ich zu Claude runter darf um mir den anderen Akku zu holen...
    ...und...
    ...ich darf!
    Ich also schnell runter, den Akku rausgepfriemelt, eingesetzt, wieder rauf und schon bewegt sich unsere Gruppe!
    Ich ohne zu wissen wohin es geht (Haben die den anderen Silberrücken entdeckt oder was?) haste ich hinterher und...
    ...bemerke dass die nur auf einem anderen Weg zu unseren Trägern gehen, denn die Stunde ist offenbar schon um...
    Und die Zeit wird hier in der DR Congo offenbar auf die Minute genau eingehalten!
    Also wieder aus dem Wald raus, zwischen Draht und Mäuerchen durch und zurückschauen, die Gorillas noch immer hörend...
    ...denn die sind keine 20m von uns entfernt!

    Oben: 'Mein' Träger Claude mitsammt meinem Rucksack!

    Oben: Falls man nicht genug hatte kann man noich stundenlang diesem netten Kerlchen zuschauen...

    Wir gehen die paar Minuten Fussmarsch (zwischen obrigem und unterem Foto liegen 10 Minuten) zurück zum Hauptquartier, bezahlen die Träger und geben unser Trinkgeld ab.
    Mit der Kritik dass die Ranger mit ihren Macheten doch desöfteren etwas zu nah an den Affen ins Gebüsch geschlagen haben, was aber wohl nicht so ganz verstanden wird, verabschieden wir uns und fahren mit Jean den Berg runter.
    Dabei knippse ich natürlich wieder etwas aus den beziehungsweise durch die Fenster...

  • Oben: Haus wenig unterhalb der Rangerstation, hier wird schon wieder angebaut was das Zeug hällt!

    Oben: Ackerflächen und Wäldchen und Wiesen wechseln sich laufend ab während wir wieder durchgeschüttelt werden...

    Oben: Blick runter zum Dorf im Tal. Der Himmel wird immer düsterer und droht uns nass zu machen...

    Oben: Bretterherstellung mitten im Wald...natürlich von Hand!

    Oben: Wieder unten im Tal fahren wir durch die Dörfer...

    Oben: Der Himmel reisst zwar gelegentlich wieder auf, ist aber meist komplett zu...

    Oben: Praktisch, so ein Schirm! Bei Sonne wie bei Regen! ;)

    Oben: Ein Relikt aus dem Krieg der bis mindestens November 2013 dauerte...
    ...und der heute noch immer wieder Opfer durch versprengte Rebellengruppierungen fordert, wenn auch eher weiter nordöstlich, aber
    nur wenige Kilometer entfernt!

    Oben: Wieder fahren wir die ganze Zeit am 'Parc Nationales des Virunga' vorbei...irgendwann werd ich da drin auf Gamedrive gehen, irgendwann!

    Oben: Markt in Buhumba, an der der N2, auf der wir fahren

  • Und nun beginnts zu schütten, genau rechtzeitig nach unserem Gorilla-Besuch! :-/
    Aber wie's in Afrika vielfach halt ist, noch vor der Stadt Goma ist's schon wieder trocken, so dass wir den Rest des Tages wohl im Garten verbringen können...so soll's doch sein!

    Oben: Zurück in Goma: Rechts der UN-Bereich des Flughafens...und auf der Strasse ein UN-Fahrzeug nach dem Anderen!

    Oben: Weiter in der Stadt wird der Verkehr wieder dichter, so wie mans von anderen ostafrikanischen Städten kennt...

    Oben: Wo nicht Autos sind wuseln Fussgänger, Motorradfahrer und Lastenvelos durch, und für alle ist die Hupe das wichtigste Teil ihres Fahrzeugs, wenns denn eine hat!

    Schon bald sind wir wieder im Hotel, wo Jean noch ein Briefing betreffend der morgigen Nyiragongobesteigung macht.
    Sven und ich buchen auf Jean's Vorschlag einen Koch, der uns inklusive Essen und Parkgebühr 94$ zusätzlich kostet.
    Aber das ist es uns wert, denn ohne Essen oder mit selber kochen wäre nicht so toll...
    Natürlich begleichen wir bei der Situation auch gleich noch die Restzahlung an Jean und bestellen etwas zu essen...
    ...denn es ist ja schon nach 14:00 Uhr und die Bäuche knurren nach Füllung!

    Oben: Jaja, in Afrika ess auch ich Früchte, und das sogar noch enorm gerne!

    Oben: Sven's Mittagessen wird für lustige Geräusche in seinem Zimmer sorgen...

    Anschliessend wird bei einer Coke gechillt und danach wieder einiges im schönen Garten per Kamera festgehalten...
    ...zumal Sven nicht mit in die Stadt will, zum Einen weil wir doch eher weit weg vom Zentrum sind und zum Anderen weil das für für Ihn noch Neuland ist...und dieses Neuland will er verständlichewrweise nicht in der DRC betreten.
    ...wir einigen uns darauf dieses erst in Ruanda bzw. Gisenyi zu machen!

    Oben: Was da im Garten so alles rumgurkt...nebst mir noch eine wunderschöne Libelle in recht diesigem Licht

    Oben: Das dürfte eine Rose sein, wohl eine Rote!

    Oben: Auch das ist wohl eine Blume, diesmal eine Blaue!

    Oben: Und hier nochmals eine, aber in Gelb-Orange!

    Nachdem die Blumen geknippst sind gehts erst mal wieder etwas chillen, wir müssen morgen ja fit sein!
    Eine Flasche Bier hilft da ja sicher...die Zweite ebenso!
    Zumindest helfen sie die Zeit zu überbrücken bis ich duschen gehe...und anschliessend wird etwas geschlafen, Reiseberichtsnotizen geschrieben und Fotos gesichert bis Sven und ich uns wieder um 19:30 im Restaurant treffen.
    Wir sitzen also so da, Stromausfälle wie gestern hats natürlich auch heute, weswegen ich meine Stirnlampe dabei habe...
    ...ich kenn doch die afrikanischen Stromnetze!
    Aber wir warten und warten und warten, die Bedienung, die gestern noch sehr freundlich und in brauchbarem Tempo bediente, ignoriert uns heute aufs Gröbste!
    OK, die anderen Gäste werden auch nicht sonderlich schnell bedient, aber sie werden immerhin bedient!
    Nach ewigen Zeiten reagiert endlich jemand auf meine Rufe...aber auch danach gehts eher provozierend langsam weiter...
    ..haben wir irgendwas falsch gemacht?
    Hmmm...Keine Ahnung...
    Aber irgendwann kommen auch meine Coke und Svens Simba-Bier und später sogar das Essen, wie bestellt...
    Time for Foodporn:

    Oben: Meine Fischsuppe schmeckt besser als sie aussieht!

    Oben: Und der Talapia vom Grill (so einen hatte Sven schon gestern, aber nicht denselben) schmeckt echt gut!

    Oben: Svens Steak...irgendwo unter der Sauce...

    Dieses Verhalten des Servierpersonals hat uns zwar erstaunt, ist aber wirklich das Einzige Negative was wir im Kongo erlebt haben!
    Wir quatschen noch etwas während uns der Lake Kivu mit seinen Wellenklängen die passenden Hintergrundgeräusche liefert und gehen schon um 22:00 Uhr wieder recht früh zu Bett, obwohl wir morgen nicht so früh raus müssen.
    Gute Nacht!

  • Hoi Picco,

    schöööööön.... ;)

    Gruß
    Leerkabinen-Wolfgang

    die nächsten Festivitäten in http://www.Bodenheim.de:

    03.-05.05.2024: Leerkabinen-Treffen

    erstes Juni-WE (07.-10.06.2024): Weinfest - Stellplatz nicht nutzbar

    dritter Sept.-Samstag (21.09.2024): Weinprobe in den WeinbergenStellplätze und V+E vorhanden! Bei Fragen eMail/PN an mich

  • Tag 4: Rauf zum Nyiragongo

    Oben: Unsere Strecke heute: Vom Hotel 'Centre d'Accueil Caritas' in Goma zu den Bandas am Kraterrand des Nyiragongo
    Leider hat ein Gepäckstück den GPS-Tracker verdeckt gehabt, so dass er erst nach der Hälfte der Fahrt zu tracken beginnen konnte...

    Es ist wieder so weit: Ich erwache!
    Dementsprechend bin ich noch am Leben, obwohl ich schon über 12 Stunden im Kongo bin...wer hätte das gedacht?!? ;)
    Und ich hab schön Zeit um mir einige Fotos anzuschauen, denn Sven und ich treffen uns erst um 07:30 zum Frühstück!
    Also schön gemütlich alles bereit machen, Augen zusammensetzen, Zähne putzen und die Haarpracht bändigen, hier und da noch etwas Deo und schon ist es 07:00...
    Also geh ich mal runter und schau mal was es zu schauen gibt...
    Unten auf der kleinen Terrasse über dem See wo ich gestern noch Fische beobachten konnte kann ich jetzt Sven beobachten!
    OK, er ist nicht im Wasser, aber von Oben beginnts zu tropfen, also wird er auch bald nass sein... ;)
    Wir verziehen uns zur gedeckten Frühstücksterrasse, und was sehen wir da?
    Kein Tisch ist mehr frei, alle Tische sind voll, ausser der auf dem das Frühstücksbuffet steht, der ist erschreckend leer!
    Na ja...gestern wars recht angenehm, heute ist's mir zu voll und die Buffetauswahl wirklich nicht mehr üppig...
    ...vor allem wenn man wie ich aus gesundheitlichen Gründen nicht alles essen kann...denn dann fällt die Hälte weg!
    Na ja, mir bleiben noch eine Banane, etwas Ananas und eine kleine mir unbekannte Frucht sowie ein Ei zum Kaffee...
    ...Für Sven etwa dasselbe plus Brot...nicht gerade das perfekte Frühstück für einen Bergbezwingertag!
    Wir setzen uns zu einem Holländer an den Tisch und ich versuche mit ihm etwas ins Gespräch zu kommen, scheitere aber an seinem extremen Akzent...
    Aber mit Müh und Not verstehen wir dass er mit dem Velo in Ruanda unterwegs ist und heute ebenfalls zum Nyiragongo aufsteigen wird!
    Bald schon beenden wir die Versuche mit ihm zu sprechen, da er nicht nur schwer zu verstehen sondern auch recht einsilbig ist.
    Nach den Früchten will ich nochmals was holen aber das was noch daliegt ist entweder für mich nicht verdaubar oder sieht schon sehr unappetitlich aus...
    Deshalb frag ich den Bediensteten nach einem Ei, einem Omelette oder so was...
    ...aber seine Antwort ist nur 'No, we don't have eggs!'...
    Na ja...zum Glück hab ich ja genug Speck um nicht gleich von den Knochen zu fallen...
    Nach dem nicht wirklich befriedigendem Frühstück holen wir unsere Rucksäcke und Taschen, die wir in je eine 'Berg'- und eine 'Hierlass'-Tasche umgepackt haben und bezahlen unsere zwei mal zwei Mittag- und Abendessen, zusammen für die 4 Mahlzeiten und etwa 20 Getränke 110$.
    Sven gibt mir sein 2kg-Stativ ins Gepäck, das zuvor etwa 8kg inklusive Tasche hatte.
    Denn im Gegensatz zu ihm hab ich eine kleine Wasserfeste, sondern eine grosse und ebenfalls wasserfeste Tasche dabei!
    Um 08:45 Uhr kommt Jean, mitsammt einem Fahrer!
    Warum auch immer der dabei ist...
    Auf dem Weg wollen wir Wasser holen, aber Jean's bevorzugter Shop ist geschlossen, da wegen der bevorstehenden Wahlen Demonstrationen befürchtet werden.
    Deshalb sehen wir auch viele Polizisten mit Schildern, Schlagstöcken und Maschinenpistolen in der Stadt rumstehen, aber es ist friedlich!
    Wegen der erwarteten Demos hält sich auch der Verkehr in bescheidenem Rahmen, so dass wir doch noch schnell einen geöffneten Shop finden und in Richtung Nyiragongo-Headquarter weiterdüsen können!

    Oben: Wenig Verkehr in Goma...weil eine Demonstration erwartet wurde! Zum Glück blieb es ruhig, nicht dass schon wieder eine meiner Reisen durch Unruhen beeinträchtigt wird wie 2015 in Kenya...

    Oben: Schon beinahe beängstigend wenig Leute auf der Strasse...

    Am Gate angekommen erfahren wir schnell dass wir zu einer Gruppe mit 14 Touristen gehören.
    Der Guide wird uns vorgestellt und wir packen unser benötigtes Wasser in die Taschen und die Rucksäcke, ich rechne mit 3 Flaschen
    pro Person.
    Also 3 Liter rauf und 1,5 Liter für morgen...
    Wir nehmen 2 Träger, die mit 15kg bepackt werden dürfen, also könnt ich alles in die Tasche stecken ohne dass er sich beschweren dürfte!
    Aber so bin ich nicht, ich nehm einen Teil des Wassers in den Rucksack, den ich selbst trage, so dass der Träger eine Tasche unter dem erlaubten Limit zu tragen hat.
    Wir bezahlen dem Guide die Träger, die einen Fixpreis von je 24$ haben, mit einer 50$-Note.
    Der Guide verschwindet damit nachdem er was von Wechselgeld gemurmelt hat und...
    ...er kehrt erst zurück nachdem Jean ihn darauf hingewiesen hat dass er mir noch 2$ zurückzugeben hat! ;)
    Ein Schelm wer Böses denkt... ;)

    Oben: Startpunkt zur Nyiragongo-Besteigung!

    Oben: Karte der Vulkanaktivitäten in der Gegend...

    Es werden geschnitzte Holzstöcke zum Kauf angeboten, Sven nimmt einen und ich lass mich nach erstem Widerstand von Jean überreden meine beiden Wanderstöcke schon von Anfang an einzusetzen.
    Im Nachhinein muss ich sagen dass er recht hatte!
    Ohne Wanderstöcke ist teilweise etwas mühsam...
    Zumal sich die im Briefing gehörten Erzählungen von losen, scharfkantigen Lavasteinbrocken bewahrheiten...da will man nicht hinfallen!
    Einige werdens dennoch tun...als Erste die Kubanerin, die in München lebt...
    Jean grinst breit während er mir zuschaut wie ich meine Wanderstöcke vorbereite... ;)
    Und um 10:23Uhr gehts los!
    Erst mal durch Urwald, noch sehr flach, immer wieder etwas rauf und etwas runter, aber schon bald wirds etwas steiler und geht gar nicht mehr runter!
    Nicht so angenehm finde ich dass hinter mir zwei in enormer Lautstärke vor sich hin quasseln und lachen...wir hätten hier noch die Chance Tiere zu sehen, vor allem Schimpansen (!!!), Meerkatzen und Büffel!
    Aber mit dem Krach da hinter mir haben wir keine Chance auf Tiere...unnötig!

    Oben: Sven noch ohne Stockeinsatz...wobei ich jetzt schon sagen kann dass der Stock noch in zwei Teilen endet!!! :-O

    Oben: Es geht gemütlich rauf, (noch) ist nichts von der Steilheit zu bemerken, und da es im lichten Wald ist passen auch die
    Temperatur und die Luftfeuchte!
    Angenehme kleine Wanderung...NOCH! :-O

    Oben: Der Boden ist noch unproblematisch...kaum Geröll, kaum Lavagestein!

    Wir haben ein gutes Tempo drauf, passt mir sehr gut!
    Gerade langsam genug dass ich nicht durch den Mund atmen muss, aber doch recht schnell!
    Nach 60 Minuten erreichen wir den ersten Pausenplatz, gemäss Guide sind wir sehr schnell unterwegs, da der Platz normalerweise nach etwa 80 Minuten erreicht wird!
    OK, nehm ich mal zur Kenntniss...

    Oben: Unsere erste Pause! :) Man lernt sich langsam kennen...neben mir eine Gruppe aus Österreich, Slowenien und Italien, vor allem einer der Österreicher ist nur schwer zu verstehen, so einen extremen Dialekt hört man selten!

    Mit der Gruppe ins Gespräch zu kommen gestaltet sich nicht wirklich schwirig, es sind eine Slowenin und ihr aus Italien stammender Lebenspartner, vier aus Österreich, die Kubanerin und der Holländer, zwei Leute antworten schlicht nicht, zwei Afrikaner(!), die wir fälschlicherweise lange als Hilfs-Guides betrachteten und wir zwei, also die schon erwähnten vierzehn.
    Aber ich spreche nicht nur mit den Touris, denn der Porter mit meiner Tasche jammert dass die so schwer ist...
    Natürlich geh ich hin und nehm meine Flaschen wieder raus und schmeis sie in meinen Rucksack, dann trag ich halt rund 8 kg auf dem Buckel und er etwa 10...
    Man will ja die Leute nicht ausnutzen...auch wenn er dafür bezahlt wird 15kg raufzuschleppen...
    Nach 15 Minuten Pause gehts weiter!
    Nun beginnt der offene Teil mit dem Lavageröll und dem deutlich schwererem Rucksack...

    Oben: Nicht ungefährlich zu gehen auf diesem Lava-Geröll! Und scharfkanntig ist es auch noch, da will man nicht hinfallen!

    Direkt vor mir stürzt die Kubanerin, die als Tanzlehrerin durch die Welt reist, die nächsten Ziele sind Kigali und Burundi!
    Auf meine Frage nach der Sicherheit in Burundi sagt sie nur dass sie bevor sie da einreist nochmals mit einer Bekannten in Burundis Hauptstatt Kontakt aufnehmen wird...
    Na ja...ist aktuell nicht das Land das es zu bereisen gilt...
    Kurz nachdem sie wieder auf ihren Beinen steht seh ich direkt neben dem Weg einen Vogel auffliegen und schau mir den Ort von dem er weggeflogen ist genau an, und was seh ich da?


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  • Jawohl, ein Ei im Geröll!

    Oben: Ei, ei, ein Ei!!!

    Aber nebst mir und natürlich dem Vogel interessiert sich niemand für das Ei, also gehe auch ich weiter, natürlich ohne das Ei angefasst zu haben.
    Es wird je länger je steiler, aber immer noch im angenehmen Bereich!
    Nur hinter mir quasselt es immer noch in enormer Lautstärke, die zwei Typen nerven mich, aber ich hab keine Ahnung wer es ist...

    Oben: Es wird steiler und rutschiger, die Stöcke sind nun bei allen im Einsatz

    Oben: Blume am Wegesrand...

    Oben: Die Löcher im erkalteten Lavastrom sind entstanden als dieser Bäume umfloss. Diese Bäume starben ab, aber da war die Lava halt schon so weit erkaltet dass sie hart war...
    ...übrig blieb vom Baum nur das Loch...
    Übrigens nicht ungefährlich, wenn man da reintappt kann man sich schnell mal was brechen!

    Nach rund vierzig Minuten erreichen wir den Pausenplatz 2, wie der Erste mit Sitzbänken ausgestattet!

    Oben: Hier rasten wir für 15 Minuten...ich esse 2 Bananen, denn das Frühstück ist schon komplett in Bewegungsenergie umgewandelt...

    Oben und unten: Pflanzen am Rand des Pausenplatzes! Einfach eine wunderschöne Natur, man muss nur hinsehen!

    Oben: Unser Pausenplatz Nr.2

    Unsere Träger kommen spät und sehen echt kaputt aus!
    Aber es ist deren Job!
    Zumal der Eine ja nur eine kleine Tasche zu tragen hat...keine Ahnung, vieleicht 6kg, der Andere ja auch nur etwa 10kg...
    Na ja...es ist ihr Job!
    Weiter gehts!
    Unser Guide treibt uns an, obwohl wir seinen Worten zufolge so schnell sind! ;)
    Es wird weiterhin immer steiler und nun auch langsam kühler!
    Wir sind immerhin schon auf rund 2500müM, als wir weitere Baum-Löcher im erkalteten Lavastrom von 2002, auf dem wir gehen, entdecken!

    Oben: Und hier sieht mans deutlich, teilweise ist sogar die Rindenstruktur zu erkennen!

    Oben: Wie man sieht sieht man dass es hier schon steiler aussieht!

    Während dieses Teilstücks bemerke ich wer hinter mir dauernd so laut quasselt und lacht: Der Träger, der sich darüber beklagt wie
    anstrengend es ist diese ach so schwere Tasche hier rauf zu tragen und sein Freund, der zweite Träger mit Sven's kleiner Tasche!!!
    Da fällt mir doch beinahe der Unterkiefer zu Poden!
    Würde der Depp weniger Party machen könnte er auch besser atmen, das ist sein einziges Problem, nicht das Gewicht der Tasche!
    So wie die zwei quasseln würd ich ja schon in der Ebene ins Keuchen kommen!!!
    Na warte, Kerlchen, Du kriegst das Wasser wieder in die Tasche!!!
    Party machen wenn er meint ich sehe ihn nicht und einen auf beinahe sterben wenn er denkt dass ich ihn sehe, so ein Simulant!

    Oben: Rastplatz Nummer 3, auf 2788müM, gemäss GPS-Tracker...und nein, Sven schaut nicht mich böse an sondern den Berg, den man meist im Blickfeld hat, was nicht wirklich motivierend ist... :-/

    Und wie erwartet schauen unsere Träger drein als ob sie ganze Felsbrocken auf den Rücken hätten...
    Na bravo!
    Kaum hat er meine Tasche abgelegt pack ich ihm wieder zwei Flaschen Wasser rein, die ich bisher zusätzlich zum Fotogeraffel und meiner anderen Flasche getragen habe!
    Er schaut mich nur verdutzt an und freut sich nicht über die Aktion und irgendwie glaub ich er hat auch nicht kapiert was ich ich ihm gesagt habe...sein Englisch ist wohl nicht so gut, aber mein Französisch oder Suaheli sind es eben auch nicht...
    Wieder gehts nach 15 Minuten weiter, und nun wirds steil...das bisher war sozusagen Ebene, nun kommt der Berg unter die Füsse!!!

  • Schon bald erreichen wir den Ort wo der Lavaausbruch 2002 stattfand, denn der war an der Bergflanke und nicht oben wie man erwarten würde!
    Wie sehen neben uns eine kleine Schlucht wo die Lava durchgeflossen ist, und wir staunen wie stark das schon alles bewachsen ist!

    Oben: Blick vom Weg in die Schlucht wo die Lava 2002 austrat...

    Oben: Nach einer kleinen Kraxelaktion hatte ich bessere Sicht in die Schlucht!
    Aus dem in der Mitte zu sehenden dunklen Loch schoss damals die Lava!

    Weiter gehts!
    Dummerweise starte ich als einer der Letzten, denn einige Leute vor mir geht der offensichtlich absolut nicht Bergerfahrene Holländer, der immer wieder stoppt, aber nicht aus dem Weg geht!
    Wenn man an ihm vorbei will geht er weiter, und das viel zu schnell, dann muss er wieder stoppen und so weiter!
    Dazu stolpert und rutscht er immer wieder, was bei seinem Gang mit extrem V-Förmig aufgesetzten Füssen kein Wunder ist!
    Ein Vorbeikommen ist kaum möglich und er wirft mich dadurch völlig aus meinem Takt!
    Das braucht man wirklich nicht wenn man einen Berg erklimmt und nicht zuviel Kondition hat...
    Hinter mir quasseln die beiden Träger immer weiter, selbst der Guide hinter mir nerft sich über die Zwei, er dreht sich immer zu ihnen um und schüttelt den Kopf...
    Durch die ewigen Rhytmusstörungen geschwächt mach ich einen kurzen Halt, den der Guide nutzt um mit den beiden Trägern mal ein deutliches Wort zu sprechen...
    Dabei zeigt der Guide zu mir und zeigt auf meinen Rucksack und sagt was von 'Maji', das suahelische Wort für Wasser...
    Offenbar hat er ihm klar gemacht dass ich ihm einiges seiner Arbeit abgenommen habe weil er so gejammert hat obwohl er dauernd quasseln kann...
    Von da an ist eine Weile Ruhe...
    Aber meine Beine machen nicht alles so wie ich es gerne hätte, ich hab eine Schwäche...
    So brauch ich mehrere kleine Pausen von vieleicht einer Minute um wieder zur Gruppe aufzuschliessen, die selbst eine ungeplante Pause mitten auf dem Weg einlegt.
    Kein Wunder, denn es ist schon richtig steil!
    Nach einigen Minuten gehen wir weiter, etwas langsamer als zuvor.


    edit Leerkabinen-Wolfgang: Bild-Link korrigiert. Ich muß doch zeigen, daß ich den Bericht ganz genau studiere... ;)

    Oben: Blick zurück...die Strecke vom Tal da zuunterst bis hierher auf 3160müM haben wir inklusive Pausen in 4 Stunden und
    15 Minuten hinter uns gebracht! Der Start war gemäss Karte auf 1994müM.
    Das sind immerhin schon 1166 der angekündigten 1500 Höhenmeter!!! :-/

    Oben: Es ist steil und grün...und anstrengend!

    Oben: Da kommt eine schöne Pflanze am Wegesrand doch wie gerufen um eine kleine Pause zu machen...

    Oben: Riesensenezien...wohl noch eher junge Pflanzen...die sah ich bisher erst am Kilimanjaro!

    Die Beine schmerzen, einige Male kündigen sich Krämpfe an, die ich aber zum Glück mit sofortigem Streching davon abhalten kann zu echten Krämpfen zu werden...
    Aber ich bin auch massiv aufgebläht!
    Jeder der schon mal so viele Höhenmeter an einem Tag gemacht hat kennt das!
    Unangenehm...aber da muss man durch!

    Oben: Man beachte die Steilheit des Berges!!!

    Oben: Kleine Distelähnliche Pflanze...es tut gut während der Pause etwas locker umherzugehen udn sich die Pflanzen anzuschauen!

    Nachdem Sven und ich je eine Orange und einen Pack Kekse schnabbuliert haben gehts auch schon bald weiter, und der Berg ist steil!!!
    Und nicht nur das!
    Nein, er hat auch ab hier keinen Weg mer, nur noch mehr oder weniger bewachsenes Geröll liegt vor uns!
    Aber das Gute daran ist dass wir nun das Ziel wenige hundert Höhenmeter vor uns sehen und wir Zeit haben bis die Sonne untergeht um da anzukommen!
    Und ich lass mir Zeit!
    Bevor es aber hoch geht wendet sich der Guide nochmals an uns und erklärt uns wie das da oben genau zu laufen hat mit den Köchen, der Toilette, dem Abfall usw.
    Erst nach diesem Briefing gehts los auf die letzte Etappe!

    Oben: Noch sitzen sie, im Hintergrund, etwas rechts der Bildmitte, sieht man schon die Bandas in denen wir schlafen werden!
    Im Vordergrund die beiden geschwätzigen Träger...

    Oben: Und nun sitzt niemand mehr, 'aufi muäs i, aufi'!


    edit Leerkabinen-Wolfgang: Bild-Link korrigiert - ich muß doch zeigen, daß ich den Bericht ganz genau verfolge... ;)

  • Oben: Blick runter zum Mt.Shaheru, einem alten Vulkankrater der vom Nyiragongo sozusagen überwachsen wurde.
    Unten ist auch die Hütte zu sehen wo wir den letzten Stopp einlegten.

    Oben: Nach total 5 Stunden und 54 Minuten (inklusive Pausen) bin ich bei den Hütten angelangt!
    Halleluja!
    Reine Gehzeit bei total 5 Pausen à 15 Minuten wären also etwa 4 Stunden 40 Minuten!

    Oben: Und schnell alles in unsere Hütte geschmissen, links Sven's Bett, rechts meines!

    Oben: Blick runter zum Toilettenhäuschen, zu dem man sich am Seil runterhangeln muss...

    Oben: Unsere Küche und rechts das Schlafgemach unseres Kochs.

    Oben: Erstaunlich dass es hier auch Frösche gibt! :-O

    Einige der Truppe und der Guide empfangen die langsam eintrudelnden Leute mit einem herzlichem 'Welcome at the Nyiragongo!'!
    Schon mal aufbauend! :D
    Gleich danach wird mir unser Koch Amtie vorgestellt!
    Sympatisches Kerlchen!
    Ich schmeis dann mein Zeug in unsere Hütte und schon ruft uns Amtie zu einer leckeren Gemüsesuppe zu sich in die Küche!
    Mir fallen dabei sofort die sehr weichen und dünnen Matratzen auf, auch dass sie wie auch das vorhandene Kissen von einem Plastiküberzug vor Verschmutzung geschützt sind.
    Gut für die Hygiene, schlecht für den Liegekomfort!
    Aber nun ab zu Amtie, dem ich zwei Teller von seiner leckeren Suppe abnehme!
    Und dann...
    ...ja, dann gehts rauf zum Kraterrand!
    Also nochmals kraxeln! :(
    Aber zum Glück nur etwa 10 Höhenmeter! ;)
    Und nun lass ich Bilder und zum Abschluss einen Video sprechen:

    Oben: Mein erster Blick in den Krater des Nyiragongo!!! :D

    Oben: Und schon schweift mein Blick zur neuen Quelle, die gemäss Jean erst seit July 2016 da ist.
    Ich meine aber ich hätte schon im April von dieser Quelle erste Fotos gesehen...hmm...auf jeden Fall ist sie erst wenige Monate alt!
    Und extrem aktiv!!!

    Oben: Die bei der Quelle austretende Lava fliesst in mehreren Bächen in den See hinein, beim gegenüberliegenden Bach sieht man sehr schön einen Wasser... ä... Lavafall in den See plätschern!

    Oben: Der Babyvulkan braucht und bekommt Aufmerksamkeit, denn er spritzt und Zischt lautstark vor sich hin!


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