Welche Basis für Eigenausbau (Gewicht, Ausbau, Zuladung)?

  • Gegen den Vario sprechen halt die niedrigen Stückzahlen und die damit teuren Ersatzteile. Verfügbarkeit ist ja bei Daimler nicht problematisch - zumindest vom Originalhersteller zu entsprechenden Preisen. Da vermute ich einfach unter dem Strich ist der 814er sehr viel günstiger und robuster. Ansonsten von den Grundparametern wäre der Vario nahezu ideal.

  • Von Ersatzteilen nimmt sich das nicht viel.Wir haben öfters schonmal Vario's, und von Ersatzteilen ist es wie bei anderen Mercedes auch. Der Zubehör hat alle gänigen Teile verfügbar, und bei Mercedes sind die Preise wie bei anderen modellen. Wir hatten mal für einen Kunden für einen 614 Vario die Preise angefragt, weil er meinte das es ja sehr teuer wäre das neu zu bekommen. Erst die Antwort vom Zubehör, da ist der fast vom Hocker gefallen, weil er wohl immer das 4 fache zahlt (anfrage für nen kompleten satz, 4 scheiben + beläge) dann bekamen wir den Preis von Mercedes, und der war nochmals Billiger.... Weiß nicht mehr wie teuer es war, aber es war schon sehr günstig, fast schon PKW niveau von den Preisen her...

    Motormäßig sind die ja ziemlich identich mit den ategos. Die haben ja auch die 4,25l maschine drin. Und den Rest an verschleißteile ist auch gängig...
    Das einzige was nicht billig ist, ist halt die anschaffung. das spricht allerdings nicht gegen ihn, das heist er ist gefragt, und wertstabil.

  • Moin

    Da hat Fido recht.... Teilemässig hält sich Mercedes bei allen LKW Typen in Grenzen... habe mal an meinen alten 813 Auspuff und Achsstabi vorne Radbremszylinder hinten usw. gewechselt.... ist zwar schon ein paar Jahre her... habe nur noch im Kopf das ich doch angenehm überrascht war mit dem Preis.... hatte mit mehr gerechnet :)

  • Bei der Auswahl der Basis müssen vorher ein paar Weichenstellungen getroffen sein.
    In die Diskussion, ob so eine "Auf Dauer drin leben" - Geschichte sinnvoll ist und ob Du die Aufenhalte ömmesönst in freier Natur autark so umsetzen kannst, wie Du Dir das vorstellst, will ich erst garnicht eintreten.... das allein wäre ein Buch....hihihi.....

    Aber eins geb ich Dir mal zu bedenken: Du wirst für Aufbau und Einrichtung ziemlich viel Zeit und Geld investieren und wie ich das so sehe, ist Deine Planung über einen längeren Zeitraum angelegt. Also verbietet sich meiner Meinung nach der Kauf eines schrottigen Basisfahrzeugs, es sei denn, Du bist ein Topp-Schrauber auch im Autobereich und kannst als ersten Baubereich eine komplette Restauration des Fahrzeuges durchführen. Das setzt allerdings zwingend eine möglichst heizbare Halle und entsprechendes Werkzeug incl. Schweißgerät und dergl. voraus.

    Die zweite Entscheidung ist natürlich der Aufbau. Du sprachst vom Möbelkoffer sogar mit Ladebordwand. Solche Aufbauten sind relativ schwer mit den Verzurrschienen und einem soliden Boden mit viel Metall, die Ladebordwand selbst geht von 500 kg bis 750 kg aus, da hast du nicht nur die Klappe und die Gelenke und die Hydraulik, sondern auch die doch recht schwere Batterie für die Hubvorgänge, alles Gewichte, die Dir für die geplante umfangreiche Ausstattung fehlen. Allerdings, wenn Du auf der Straße ausbauen willst, bleibt Dir nix anderes als der Koffer, für andere Bauweisen brauchst Du die Halle...siehe oben.....

    Dann hab ich bei flüchtiger Durchsicht der Angebote in Mobile.de gesehen, dass kurze Führerhäuser überwiegen. Diese sind vergleichsweise unkomfortabel, Du solltest Wert auf ein langes Führerhaus legen - wobei man ein kurzes selbst verlängern kann, wenn man gut im Schweißen ist - was Du mit bequemen luftgefederten Isry - Einzelsitzen ausstattest.

    Wenn du ne Halle hast, würde ich Dir eine Bauweise empfehlen, die Dir Gewicht spart und manches vereinfacht und besser zugänglich macht, zugleich auch erlaubt, aus einem größeren Angebot auszuwählen, weil Du nur ein Fahrgestell mit Kabine brauchst.
    Erstens ist die Technik besser zugänglich, wenn Du ein vergleichsweise altes billiges Auto restaurieren musst, zweitens kannst Du bei freiliegendem Fahrgestell die "Keller" des Autos leichter bauen, der z.B. neben Stauräumen isolierte und notfalls auch beheizbare Tanks vorsieht und Dir damit mehr Platz in der Kabine verschafft.
    Darauf würd ich eine dicke, aber leichte Bodenplatte befestigen aus von unten 6 mm Siebdruck, Innenleben als mit 60 mm Styrodur ausgefachter Leiterrahmen aus 60x40mm Holzlatten quer mit 60x60 mm Außenrahmen und oben mit 12 mm Multiplex abgedeckt. Auf dieser Platte kannst Du leicht die Möblierung aufbauen und auch die Wohntechnik ist offen zugänglich gut installierbar. Die Möbelrückwände sind gleichzeitig die Innenwand aus 6 mm Multiplex. Die Außenwand machst Du in der guten alten Ständerbauweise mit 40 mm dicken Leisten und fachst die mit 40 mm Styrodur aus, alles fein sauber verklebt und sparsam verschraubt. Auch das Dach machst Du so mit ein paar Leisten mehr, damit Du es auch notfalls begehen kannst. Das ganze kannst Du noch dadurch versteifen, indem Du die Innenaufteilung und die Möbel wie Schotten im Bootsbau ausführst und zur Unterstützung mit heranziehst. Die Innenwände und Möbelseiten kannst Du auch in Leichtbau machen mit 20x20 mm Leisten, auf der Sichtseite mit 4 mm Sperrholz und nach innen mit Pressplatten, auch dies alles mit 20 mm Styrodur ausgefacht. Ist stabil, billig und leicht.
    Womit Du die Außenabdeckung machst, kommt drauf an, wie Du es haben willst, also 1,5 mm GFK Platten, Aluminium oder was auch immer Du preiswert findest. Achte drauf, dass das Material gut lackierbar ist, denn Du willst es ja nicht unbedingt gleich sichtbar als Womo haben, und mit ner geschickten Lackierung kannst Du es als Betriebswagen tarnen. Mit der Selbstbauweise gehen auch Fensterabdeckungen mit Klappen davor, so dass bei geschlossenen Klappen der Campingcharakter verborgen bleibt. Und z.B. Kunststoff rostet nicht.
    Insgesamt gewinnst Du bei einer solchen Bauweise einiges an Gestaltungsfreiheit, allerdings wird die Bauphase, denk ich mal, was länger. Aber das Ergebnis wird dauerhafter und weniger reparaturanfällig. Und wenn Du auf leichte Zugänglichkeit der Technik achtest und die Baufortschritte sauber dokumentierst mit Schalt- und Verlegeplänen, hast Du später mit dem Unterhalt weniger Probleme, als wenn Du für einen Technikreparatur jedesmal das halbe Auto auseinanderreißen musst.

    So, das wars erstmal von meiner Seite.... Nachdenken in der Planungsphase hilft nicht nur bei der Auswahl der Basis.......

  • Kann man das ganze nicht auch als Pferdetransporter "Tarnen"? Die sind doch auch alle optich wie wohnmobile...
    Ansonsten hört sich die Bauweise an wie bei mir. Nur halt größer ^^. Die Wände und schränke innen würde ich allerdings anders machen Das dünne Material wirkt nicht sehr wertig. Anstatt stabiles Birkensperrholz mit 4mm + leisten zu nehmen, würde ich lieber 12-16mm Pappelsperrholz nehmen. Das ist in dieser stärke auch stabil, und durch die stärke deutlich wertiger und nicht schwerer...

    In ner kurzen hütte wird (in nem Vario) doch am besten eh die rückwand komplett herausgenommen. Dann hat man genügend gestalltungsfreiraum. Wenn nen Alkhoven kommt, nimmt man zusätzlich noch das dach raus... Dank Leiterrahmen geht das.

  • Hmm... das klingt ja schonmal ziemlich gut. Ich tendiere für die Außenhülle zu GFK oder anderen Kunstoffen. Blech ist schwerer und krigt leichter Dallen.

    Was ist der Vorteil vom langen Fahrerhaus? Wo sind die besser ausgestattet? Nachteilig ist auf jeden Fall, daß die Länge an der Kabine wesentlich besser nutzbar wäre.

    Wenn ich die Kabine zum Fahrerhaus hin öffne und womöglich sogar das Dach runter nehme - was verlangt dann der TÜV in Sachen Stabilität und Gutachten usw. für den restlichen Aufbau? Bei geschlossener Kabine dürfte er sich diebsbezüglich ja ziemlich zurückhalten.

    Eine Halle ließe sich zur Not auftreiben. Die Idee die Kabine auch selbst zu bauen hat was, denn dann würden zum einen die Kabinenabmessungen passen und zum Anderen ließe sich so manches realisieren, was mit nem fertigen Koffer nicht geht.

    Und zum Thema Pappelsperrholz fällt mir nur ein, daß es zu weich ist. Sperrholz gibt es in ziemlich vielen verschiedenen guten Qualitäten - da lässt sich was schönes leichtes stabiles bauen.

    Danke für die Tipps - wenn der Unterhalt vom Vario nachher von den Teilen her nicht ernsthaft teurer ist, würde ich das Mehr bei der Anschaffung auch investieren.

    Hmm... Selbstbau und leichteres Basisfahrzeug - dann reichen eventuell auch 6,5to aus. Da dürften deutlich mehr Varios verfügbar sein.

    Da fällt mir ein - wieviel Aufwand ist es, einen Vario mit Pritsche hinten drauf in ein Fahrgestell zu verwandeln? Die dürfte es recht häufig geben.

    Schrauben ist nicht mein großes Thema - haltbar restaurieren auch nicht.

  • Hallo Mannimmond,

    wenn Du einen Pritschenwagen kaufst ist dieser mit wenigen Handgriffen in ein Fahrgestell verwandelt.
    Die Pritsche ist "nur" an das Fahrgestell angeschraubt. Also, Schrauben raus und Pritsche abheben. Übrig bleibt ein
    nacktes Fahrgestell.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Pritschenwagen haben den Nachteil, dass sie u.U., wenn sie im Bauhgeschäft eingesetzt worden sind, sehr beansprucht waren und die Bauleute sind nicht gerade berühmt dafür, wie pfleglich sie mit ihren Autos umgegangen sind. Wenn Pritsche, dann eine, die mit Plane und Spriegel unterwegs gewesen ist im Zulieferverkehr oder so....

    Optimal wäre natürlich, vom Daimler ein neues Fahrgestell zu kaufen.....wenn man geschickt verhandeln oder sich an die Sammelbestellung einer Spedition oder so anhängen kann, sind da deftige Rabatte auf den Neuwagen möglich......

    Das Fahrerhaus ist eine Sache der Bequemlichkeit... das fängt mit der Verstellbarkeit des Fahrersitzes bereits an... in einem kurzen Haus kann ich z.B. die Lehne nicht weit genug nach hinten neigen...ich sitze da zu steil und beengt..... Eine wenn auch nur 50 cm breite Liegefläche hinter den Frontsitzen bietet nicht nur die Möglichkeit, dass sich der jeweilige Beifahrer mit nem Nickerchen auf langen Etappe ausruhen kann, sondern auch Ablagemöglichkeiten für allen möglichen nützlichen Kram, für den man im kurzen Haus keinen Platz findet. Auch einen Hund, wenn man einen hat, kann man im kurzen Haus so gut wie nicht unterbringen.

  • Hallo

    Ich kann dazu nur zu unserer Seite verweisen.

    Nicht, das wir das ultimative Fahrzeug gebaut haben, aber da es unser vierter Ausbau war ist viel Erfahrung eingeflossen.
    Es ist mmer ein Unterschied, ob man jahrelang in der Kabine leben möchte, oder mal max. 3-4 Monate eine Reise macht.

    Wir leben nun seit 5 Jahren in verschiedenen Fahrzeugen


    http://www.man-on-tour.de/unser_neuer.html


    Gruß aus Marokko

    Reisender

  • Zitat von mannimmond

    Und zum Thema Pappelsperrholz fällt mir nur ein, daß es zu weich ist.


    Das kann ich nicht bestätigen. Unser Fahrzeug wurde vor 20 Jahren mit dem vom Pieper, Gladbeck, ausgebaut. Ich würde es wieder verwenden.

    Aus NRW grüsst Berny.
    --------------------------------------------------------------------------------
    Renault Trafic Hochdach, langer Radstand, Selbstausbau 1992.

  • Zitat von Berny


    Das kann ich nicht bestätigen. Unser Fahrzeug wurde vor 20 Jahren mit dem vom Pieper, Gladbeck, ausgebaut. Ich würde es wieder verwenden.


    Hallo,

    bei Pappelsperrholz kommt es stark darauf an wie und ob es beschichtet ist.
    Unbeschichtetes Pappelsperrholz ist in der Tat sehr stoßempfindlich.
    Mit einer Beschichtung ist es nicht mehr so empfindlich.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Zitat von VWBusman

    bei Pappelsperrholz kommt es stark darauf an wie und ob es beschichtet ist.
    Unbeschichtetes Pappelsperrholz ist in der Tat sehr stoßempfindlich.
    Mit einer Beschichtung ist es nicht mehr so empfindlich.
    Gruß Christopher


    Richtig, Christopher, unseres ist mit einer sehr dünnen, jedoch nicht weichen, Folie beschichtet (Kastaniendekor, freundlich hell).

    Aus NRW grüsst Berny.
    --------------------------------------------------------------------------------
    Renault Trafic Hochdach, langer Radstand, Selbstausbau 1992.

  • Es kommt drauf an was man will.
    Über 7,5 t wird ich nicht gehen!
    Am besten sind in der Klasse eigentlich die Mercedes Vario oder die Vorgängerbaureihe auch Düsseldorfer genannt.
    Sowas mit H Kennzeichen ist auch im Unterhalt billig. Leergewicht um die 3 Tonnen mit 3,5 t Zuladung haste eigentlich keine Probleme

    Es gibt ne aufwärts und ne Abwärtsspirale ! Verzichtet man auf Waschmaschine und Mikrowelle und benutzt nur
    nen Laptop dann kann man sich auch nen fetten Generator sparen , geschweige den von irgendwelchen Invertern.
    Lässt du dann noch den allseits beliebten Kamin raus und machst ne Gasumluftheizung und nicht gerade die Alde Fußbodenheizung
    dann sieht es mit 3,5 t Zuladung schon fast luxoriös aus. Da kann dann auch noch nen kleiner Roller hintendrauf.

  • Hallo,
    ich hab einen Sprinter 4,6 T als Fahrgestell. Kabine drauf und ausgebaut. Gesamtlänge 6,4 m, Breite 2,10 m, Höhe 3,15 m. Eingetragenes zGg 3335 kg. Also nicht gnaz 1,4 T Zuladung.

    Gruß Manfred

    Ausbau ist fertig, wird aber hoffentlich eine ewige Baustelle bleiben.
    Unter http://www.marifeee.de, Link "Wohnkabine Selfmade" gibt es ein paar Bilder.

  • Ist zwar schon was älter der thread, aber dennoch interessant. Ein Vario mit 5m koffer ohne lbw wird aber trotzdem schon gut 4t leergewicht haben. Da er trotzdem 7,5t zgg hat bleiben knappe 3,5t nutzlas übrig. Wäre auch meine erste wahl im 7,5t segment.
    4,6t sprinter ist auch nicht schlecht. aber je nach Ausstattung auch schnell an den grenzen der Zuladung. Jedenfalls wenn man soviel luxus will wie hier gefragt...

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