Festinstallierten Gastank aus Gasflasche füllen ???

  • Hallo an alle

    Und Frage an Gasfreaks.

    Kann man im Notfall (z.B. weit weg von Zivilisation oder in exotischem Ausland) einen leeren Unterflur-Gastank mit einer vollen Gasflasche füllen.

    Also etwa so: Hochdruck-Verbindungsschlauch, von dessen Enden eines an die Gasflasche (ohne Druckminderer) und dessen anderes Ende mit passendem Tankzapfen an den Tankstutzen des Fahrzeugs kommt.

    Selbstverständlich ist das nicht. In beiden Tanks ist ja ein Überdruck, der ganz wesentlich von der Tanktemperatur, aber auch vom Gasgemisch abhängt. Man müsste also die Gasflasche zum Erwärmen ein wenig in die Sonne stellen. Und klar, die Gasflasche auf den Kopf stellen, damit flüssiges Gas über den Schlauch in den Tank fließt.

    Angenommen das ginge, zumindest theoretisch. Ist das gefährlich. Kann ich mir kaum vorstellen, das System ist doch geschlossen.


    Aber jetzt wirds kriminell.

    Angenommen, die im Ausland erhältliche Gasflasche hat ein Gewinde, das nicht auf meinen Adapter passt und ich finde keine Zwischenstücke.
    Ich kaufe im Ausland einen Hochdruckschlauch, der an die exotische Flasche passt. Den schneide ich in der Mitte ab und fummle ihn mit Tülle und stabilen Schlauchklemmen an einen ebenfals abgeschnittenen Schlauch, an dessen anderem Ende ein Tankzapfen für den LPG-Tank ist.

    Vorausgesetzt ich kriege die selbstgebastelte Schlauch-Schlauch-Verbindung druck- und gasdicht, dann müsste ich doch wieder ein sicheres geschlossenen System haben.

    Geht das ? Kann man so etwas riskieren ? Wenn nicht, wo ist die Schwachstelle ?

    Schöne Grüsse und festes Nachdenken

    Sepp R

  • Zitat

    Aber jetzt wirds kriminell.

    Genau :!:
    Aber mal im Ernst, wie weit glaubst Du, kommst Du dann mit den paar Kg Gas?
    Oder hast Du immer ein paar volle Flaschen dabei? :wink:

    Gruß Ralf

  • Ein Druckausgleich zwischen zwei Druckgefäße findet solange statt bis auf beiden Seiten der gleiche Druck besteht. Will meinen je mehr Flaschen Gas Du umfüllst, desto mehr bleibt in den Gasflaschen übrig und desto weniger geht in den Tank rein. Ich kenne den Druck von Flaschen und Tank nicht, denke aber ist kein praktikables System.

    Aber sicherlich wird Krabbe das Ganze aufklären. 8)

  • an u076...

    Meiner Meinung hast Du da nicht recht.
    Der Druck in einer Gasflasche wird vom Druck in der gasförmigen Phase oberhalb des Flüssigkeitsspiegels bestimmt. Und der ist in erster Näherung unabhängig von der Menge Gas in flüssigem Zustand - solange flüssiges Gas vorhanden ist. Wenn die ganze Flüssigkeit rübergelaufen ist, ist die Spenderflasche sowieso leer.


    An Questman

    Ich denke an dieses Verfahren nur in Sonderfällen und würde dafür nur eine kleine 5 Liter Flasche vorsehen. Auf Reisen in Europa brauche ich das garnicht, meine 20 Liter reichen immer bis zur nächsten Tanke, zumal der große Vorteil des Tanks eben der ist, dass man jederzeit zwischenfüllen kann und nicht bis zum Ende der Gasvorräte warten muss.


    Ich hätte mir bei dem beschriebenen Fall nur einen GAU vorstellen können: angenommen die Schlauch-Schlauch-Verbindung rutscht während des Überfüllvorgangs ab. Dann würde flüssiges Gas austreten, welches sich sofort in Gas auflösen würde. Das wäre dann recht explosiv.

    Also geht es technisch um eine ganz ganz sichere Schlauch-Schlauch-Verbindung. Wie könnte man eine solche unter Feldbedingungen realisieren.

    Sepp R

  • Es gibt 1kg Propanflaschen zum Löten die man selber befüllen kann. Dafür gibt es sogar entsprechende Fülladapter. Wenn beide Flaschen die gleiche Temperatur haben bekommst du fast nichts in die andere da sich in der entleerenden Flasche der Druck (und die Temperatur) durch verdampfendes Propan absenkt. Die 1 kg Flaschen haben dafür eine kleines Ventil was man aufdrehen kann und durch das Abgasen in der zu befüllenden Flasche (in der Gasphase) senkt sich wiederum der Druck, so das man diese ganz befüllen kann. Natürlich sollte man dabei Zigarre rauchen :twisted: . Ob das so zulässig ist kann ich nicht sagen aber es wird so angeboten, viel verkauft und von fast jedem Heizungsmonteur benutzt.

    Was ich sagen will ist wenn du an dem zu befüllenden Gastank aus der Gasphase Gas abblasen lässt bekommst du den Tank auf jeden Fall voll gefüllt.
    Das mit dem Schlauchgedönse lass mal lieber sein. Da gibt es vernünftige Adapter zu kaufen.

    Einmal editiert, zuletzt von blubber (8. Juli 2009 um 17:16)

  • Hallo Sepp R,

    für den Notfall gibt es einen Füllschlauch, der auf der einen Seite den Anschluss für den Tank und auf der anderen Seite einen Anschluß ür die üblichen 5 und 11 kg Flaschen hat. Sofern das identische Gasgemisch im Tank und in der Flasche ist, kann man auch umfüllen, sofern die Spenderflasche eine etwas höhere Temperatur hat. So drückt dann der daraus resultierende Druck die Flüssigphase (Flasch auf den Kopf stellen - aber leicht schräg, damit nicht Rostpartikel in das Rückschlagventil des Tankes kommen). Durch das Umfüllen wird leider in der Spenderflasche Platz frei, was durch Gas ausgefüllt werden muß. Dadurch muß flüssiges Gas verdampfen, was dann wieder die Flüssigphase abkühlt und zur Reduktion des Druckes führt. Gleichzeitig wird der Platz im Tank knapper, so das Gas kondensieren muß. Das bedeutet dann, dass sich die Flüssigphase im Tank erwärmt. So kommt dann bei unzureichendem Temperaturunterschied das Umfüllen zum Erliegen. Es sit aber möglich - z.B. im Winter eine auf Raumtemperatur gehaltene volle Gasflasche in einem Rutsch in den Tank zu füllen.

    Sollte das Gewinde nicht zur Flasche passen (z.B. Ausland), so gibt es im Handel Adaptergwinde. Ein Durchschneiden und ein Gefummel mit Schlauchschelle ist sicherlich kriminell. Sollte der Schlauch undicht werden strömt flüssiges Gas aus und kühlt die direkte Umgebung auf ca. minus 40 Grad C ab. Das sind Frostbeulen und Verbrennungen an den Händen. Das sich da eine gefährliche Mischung von GAs und Luft zusammenbraut mal ganz abgesehen.

    Wir haben uns für den Notfall solch einen Schlauch machen lassen, aber genutzt wir er halt nur im Notfall. Rost aus den Flaschen, der dann in das Rückschlagventil des Gastanks gespült wird und dann ein Schließen des Ventils beim Abklemmen der Flasche verhindert, macht wirklich dann "Kopfschmerzen".

    Besten Gruß

    HWK

  • Ich kenn das Umfüllprinzip von 11 kg Flaschen voll auf leer. Das benutzt man im Notfall, wenn die eigene Eigentumsflasche durch unvorhergesehenen Mehrverbrauch vor der Rückfahrt leer geworden ist und eine professionelle Füllung aus Zeitgründen nicht mehr möglich ist.
    Ich kann an jede Flasche einen Geräteschlauch anschließen, dazwischen hab ich einen Adapter, selbst mit 5 cm Stahlgasrohr und Schneidringverbindungen hergestellt und mit über 10 Bar Druckluft getestet, mit dem ich die Schlauchenden verbinden kann. Für den Anschluß an ausländische Flaschen hab ich den Euro-Adapterset aus dem Gashandel.
    Wenn eine Flasche leer ist, die andere voll, dreht man die zwei auf und es stellt sich Druckausgleich her, d.h., es hört auf zuströmen, wenn beide Flaschen halb voll sind.
    Ich hab vor allem bei ausländischen Flaschen Pfandflaschen benutzt nach Absprache mit einem Camperfreund aus dem Heimatland der Flasche, der die dann übernommen und die halbe Flasche aufgebraucht hat, natürlich mit nem großzügigen Preisausgleich.
    Man kann auch mehr in die leere Flasche bekommen, indem man vor dem Füllen die leere Flasche im Schatten mit übergelegten nassen Tüchern ne Stunde runterkühlt und die volle Flasche sich in der Sonne aufheizen läßt. Dann sollte man zwei Liter heißes Wasser bereit haben (Solarsack über Mittag in der Sonne), das schüttet man, wenn das überströmen zurückgeht (hört man) über die heiße Flasche, aus der man umfüllt. Das gibt dann nochmal einen ordentlichen Schub. Wenn das Geräusch aufhört, sofort alles zudrehen, sonst läufts zurück. Mehr als 75 bis 80% bekommt man aber nicht aus der vollen Flasche heraus, so hat das Nachwiegen ergeben. Den Zirkus hab ich mir aber nie angetan, das hab ich bei einem Niederländer gesehen, der das immer so machte. Der konnte aber die Restmenge innerhalb eines Tages selbst verbrauchen, weil er Metallskulpturen machte und viel mit dem Lötbrenner arbeitete. Da hat er die leere Flasche morgens bei Weiterfahrt beim Händler zurückgegeben.
    Ich denke mal, dass das Umfüllen in den Fahrzeugtank nur dann Sinn macht, wenn der ganz leer ist, denn sonst bekommst Du aus der 11 Kg Flasche gegen den Druck im Tank nicht genug rein.
    Ein professionell gemachter Adapter vom Befüllstutzen des Tanks zum Flaschenanschluss sollte absolute Grundvoraussetzung sein, um - machen wir uns nix vor - ein solch bedenkliches, verbotenes und nicht ganz ungefährliches Unterfangen durchzuführen. In den zwei Notfällen, wo ichs gemacht habe, habe ich drauf geachtet, das wirs abseits von anderen Womos ein wenig in der Wildnis getan haben und dass ein frischer Wind von See her blies. Als jetzt die Schläuche ein paar Jahre alt waren und ersetzt werden mussten, hab ich keine neuen gekauft und auch der selbst gebastelte Adapter bleibt zu Hause.
    Wenn ich unterwegs im Ausland viel verbrauche, weil ich früh im Jahr viel heizen muss, dann hol ich für meinen Wowa eine Leihflasche von einer Ladenkette, die man überall im Land zurückgeben kann, und klemm die als erstes dran und brauch die auf, verwahre meine angefangene eigene Aluflasche für die Rückfahrt. Sonst komme ich, wie jetzt gerade wieder praktiziert, mit 2 x 11 kg locker durch einen Urlaub von 10 Wochen und ein paar Tagen, wobei der Kühli allerdings zu 95% auf 230 V auf dem Campingplatz läuft und wir nicht viel kochen. Geheizt haben wir auf Stufe 1 bis 3 auch nur max. 5 Abende (als uns die Schafskälte im Cantal auf 1150 m Höhe erwischte). Das mit dem geringen Verbrauch hängt natürlich von der individuellen Reisegestaltung ab und ist vor allem nicht auf den Womobetrieb, wo man häufiger den Stellplatz wechselt, ohne weiteres zu übertragen.

  • Zitat von Thomas Frizen-Fischer

    ......Ich denke mal, dass das Umfüllen in den Fahrzeugtank nur dann Sinn macht, wenn der ganz leer ist, denn sonst bekommst Du aus der 11 Kg Flasche gegen den Druck im Tank nicht genug rein.
    Ein professionell gemachter Adapter vom Befüllstutzen des Tanks zum Flaschenanschluss sollte absolute Grundvoraussetzung sein, .......

    Hallo Thomas,

    beim fest eingebauten Gastank muß leider noch mehr Überdruck aufgebaut werden, damit das Rückschlagventil am Tank aufgeht. Bisher habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht, wenn zwischen dem Tank und der Spenderflasche ein Temperaturunterschied von mehr als 15 Grad war. Dann konnte man kein fats leerem Tank auch eine ganze Flasche auf einen Hieb umfüllen.

    Besten Gruß

    HWK

  • Hallo Thomas

    Wenn ich Deinen Text aufmerksam genug gelesen habe und richtig verstehe, hast Du die beiden Flaschen nebeneinandergestellt, also Du füllst aus der Gasphase um.
    Das dauert ja ewig. Und ich glaube, das ist der Grund für die begrenzet Umfüllrate.

    Wenn man aber die Spenderflasche auf den Kopf stellt und somit aus der flüssigen Phase umfüllt, dann könnte es gehen. Die Temperaturprobleme und vor allem die Temperaturdynamik durch Verdampfen und Kondensieren hat hwk schön beschrieben. Das ist mir jetzt klar. Man muss offenbar die Spenderflasche kopfüber in die Sonne hängen.

    Aber es stimmt schon: In Europa wird man diesen Zirkus vermutlich kaum brauchen. Da findet man mit ausreichend Vorausschau immer rechtzeitig eine Gastankstelle.

    Sepp R

  • sorry, hab ich vergessen zu schreiben, natürlich hatte ich die Spenderflasche mit einem Fleischerhaken kopfunter an einen Baumast gehängt. Aber ohne Temperaturhilfe gings halt meist nur fifty-fifty........

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