Handlaminierte Wohnkabine (GFK) für Pickup

  • Kabine mit Klappdach und festen Seitenwänden
    oder – ein Projekt nimmt Formen an...


    Einige kennen mich aus dem Pickup-Wohnkabinen-Forum.
    Aufgrund der viele GFK- und Laminier-Diskussionen der letzten zeit, möchte ich auch hier einmal meine Tupperdose präsentieren:

    Die (Kurz-) Geschichte dahinter:

    Zielsetzung meiner Wunschkabine:
    - Containertauglichkeit
    (nie weg)
    - minimales Leergewicht
    (deutlich unter 600 kg, da ich meinen MD21 nicht überfordern will ;)
    - absolute Geländetauglichkeit
    (Zitat Schriefi: „Was der Wagen kann, muss die Kabine auch mitmachen können...!“)
    - Minimalausstattung Modell „Zelt mit festen Wänden“. Brauche eben keinen Backofen in der Kab...

    -- Und natürlich alles im finanziellen Rahmen ;)

    Schnell war klar: Eine Explorer muss her!
    Inserat im Explorermagazin, Beobachtungen bei ebay, Mobile, hier,...
    Ums kurz zu machen: Die meisten wissen, dass eine gut erhaltene Kabine sehr schwer zu bekommen ist.

    Also musste ein Eigenbau her. Folgende Ideen hatte ich:
    Fe-Konstruktion? - zu schwer, kann nicht schweißen
    Al-Konstruktion? - leichter, kann aber immer noch nicht schweißen!!
    Holzaufbau? - habe ich persönlich wenig Vertrauen... Geschmacksache...

    Also blieb nur noch GFK.
    Beim Betrachten der m²-Preise für fertige Platten dann leichte Kaltschweißigkeit, Tachikardie und Luftnot...
    Außerdem erschien es mir paradox, teure Platten zu kaufen, wieder zu zersägen und erneut an der Stabilität zu arbeiten....

    Dann ist da noch die förderliche Tatsache, dass ich beruflich mit Faserverbundwerkstoffen + Co zu tun habe...

    Also habe ich - nach etlichen Vorversuchen im temperierten Sägeraum (Winter)- die ganze Kabine von Hand laminiert.

    Grobe Eckdaten:
    - Faserverstärkte Sandwich Monocock-Bauweise, 6 cm Fußboden (davon ca. 4 cm mit PU gedämmt), 5 bis 6 cm Wandaufbauten (je nach Partie)
    - begehbares Dach, Nutzlast THEORETISCH >120 kg
    - Im aufgeklappten Zustand feste Seitenwände, Porta-Potti für Notfälle (beides Bedingungen meiner besseren Hälfte )
    - von weiblicher Hand designtes Innenleben (ebenfalls die Freundin)
    - Al-beplankte Abschlüsse und Kanten. Finde ich einfach optisch schöner, als GFK-Profile.
    - Scharniere aus Niro-Stahl und Schrauben V2A, bzw. V4A.
    - Heckklappe als Unterstand und Dach für Außendusche nutzbar. Verbesserungsvorschlag von Explorer-Besitzer Schriefi, der wirklich Gold wert war/ist.
    - Gewicht 400- 500kg (berechnet nach Materialverbrauch, genaues Wiegen kommt bestimmt noch)

    ---- insges. gefühlte 153969 Arbeitstunden, Kopfzerbrechen nicht mitgezählt ----


    Hier ein kurzer Überblick zum Ablauf (Zeitraffer):


    Bild 1:

    Vorversuche im erwähnten Sägeraum. U.a. eine Fragestellung: welches Kernmaterial an welcher Stelle einlaminieren?...

    Bild 2:

    Form der unteren Partie (Bodenwanne).

    Bild 3:

    Die Kabine --> noch als Rollenware ;)

    Bild 4:

    Innenansicht durch die Hecktür. (Zeitsprung)
    Die grünliche Fläche im hinteren Teil (GFK), sowie die seitlichen Innenwände wurden später noch mit Teppich verkleidet.
    Hinter der ersten Klappe befindet sich die Wasserversorgung (Kanister).
    Die zweite hält für Küchenutensilien her.

    Bild 5:

    So sieht sie aufgeklappt und unlackiert auf dem Fahrzeug aus.

    Bild 6:

    Schwedenurlaub 2008.

    Die Kabine ist auf den Bildern lediglich grundiert. Letztes Wochenende habe ich Sie verspachtelt und lackiert.
    2K PU Schutzlack in RAL 7001 und 7013.

    Bilder werde ich am Wochenende nachreichen...

  • EINFACH NUR SCHICK! Sieht einfach super aus deine Kabine. Auch das GFK überzeugt! Hast du evtl. nochmal Bilder von innen im fertig ausgebauten Zustand.
    Konntest du dein Leergewicht von 600kg unterbieten?

    Gruß
    Tobias

  • tolles Fahrzeug und perfekte Ausführung.

    Was hast Du für ein Material als Verstärkung an den Gasdruckhalterungen einlaminiert ?

    der Urologe

    Vorsorge tut gut - KAT fahren

  • Die gasdruckfedern sind an AL-Winkelprofilen befestigt.
    Habe GD-Federn vom schrottplatz geholt und einfach so lange welche an die schiene befestigt, bis das dach relativ leicht zu öffnen war... ;)

    Die aufnahme am dach erfolgt parallel, somit ist nicht zwingend eine verstärkung nortwendig gewesen.
    Alternativ hätte ich streifenweise Hybridgewebe eingearbeitet...

    Insgesamt ist die kabine eher überdimensioniert was den lagenaufbau und die harzmenge angeht.
    Habe übrigends auch bidiagonalgelege verwendet -so wie du!

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