Ich kann abo hier leider nicht ganz zustimmen, da er i. m. A. falsch Argumentiert.
Von Verschiebeströmen kann bei parallelgeschalteten Batterien tatsächlich nicht gesprochen werden, wenn beide Batterien in Ordnung sind. Das Phänomen „Verschiebeströme“ wird aber auch nicht als Argument gegen die Parallelschaltung verschiedener Batterien genommen, sondern als Argument gegen Trennrelais zur Trennung von Starterbatterie und Aufbaubatterie. Und das sind zwei völlig verschiedene Dinge.
Rein theoretisch kann es schon nicht zu großartigen Strömen zwischen parallelgeschalteten Batterien kommen, da dazu ein entsprechender Potentialunterschied (= unterschiedliche Batteriespannungen) vorhanden sein müsste. Das kennt jeder vom Batterieladen, zum Batterieladen muss die Spannung des Ladegerätes höher sein, als die Spannung der Batterie.
Wenn nun aber zwei oder mehr Batterien parallel geschaltet sind, dann habe sie die gleiche Spannung. Somit kann kein Ladestrom (oder Verschiebestrom) zwischen Ihnen fließen.
Grundsätzlich kann man natürlich verschieden große und/oder verschieden alte Batterien parallel Schalten. Und wenn beide Batterien noch in Ordnung sind, dann wird der Anwender auch keine negativen Effekte bemerken, und eine schnelleres oder vorzeitiges altern beider Batterien wird er in der Praxis auch selten feststellen können, oder dem parallel schalten zuschreiben können. Dies aber nicht, weil es nicht stattfindet, sondern weil es, genau wie das altern einer einzelnen Batterie, ein schleichender und langsamer Prozess ist. Und wenn zwei verschiedene, parallel geschaltete Batterien nach 4 oder 5 Jahren Nutzungsdauer defekt sind, dann wird niemand sagen können, ob zwei gleiche Batterien, oder eine große Batterie vielleicht noch 2 Monate länger „gelebt“ hätte. Einfach, weil zum einen noch viele andere Faktoren bei der Batterielebensdauer eine Rolle spielen, und weil man halt auch keinen Vergleichsmöglichkeit hat.
In meinem Wissensbasisbeitrag zu Batterien habe ich dazu ja auch schon was geschrieben:
Zwei Batterien sind niemals exakt gleich. Und gerade wenn sie unterschiedlich groß / alt oder von unterschiedlichen Herstellern sind weisen sie immer unterschiedliche in Lade- / Entladekurve, Ruhespannung, Grad der Sulfatierung, Innenwiderstand etc. auf.
Damit kommt es zu gegenseitiger Beeinflussung wie Ladungsverschiebungen etc.
Eine Batterie ist immer etwas „besser“ als die andere. Da sich aber gemeinsames (Spannungs-)Niveau einstellen muss, da beide Batterien ja verbunden sind wird die bessere Batterie immer etwas „ausgebremst“. Und dadurch wird die jeweils bessere Batterie auch (geringfügig) schneller altern als sie es normalerweise tun würde.
Mein Fazit: Das parallel schalten von verschiedenen Batterien kann Probleme verursachen, muss es aber nicht.
Wenn irgend möglich sollte man gleiche Batterien nehmen, dann sind die wenigsten Probleme zu erwarten. Sollte dies aus Platzgründen nicht möglich sein, oder sollen vorhandene, gebrauchte Batterien aufgebraucht werden, dann kann oder muss man natürlich verschiedene Batterien zusammenschalten. Wenn man aber eh neu kauft bzw. die Batterieunterbringung plant, dann sollte man aber (für die technisch bessere Lösung) gleiche und gleichgroße Batterien nehmen.
Wichtig ist beim parallel schalten von Batterien aber auch die richtiger Verdrahtung. So sollten z. B. bei einer vorhandenen Batterie nicht einfach die zweite Batterie neben die erste gestellt, und die jeweiligen Batteriepole direkt gebrückt werden, da so aufgrund der unterschiedlichen Leitungslängen zu den Batterien unterschiedliche Ladespannungen ankommen. Statt dessen sollte von den Polen beider Batterien gleichlange (und ausreichend dicke) Anschlusskabel zu jeweils einem zentralen Plus und Minuspunkt gehen, wo die Batterien dann gleichzeitig miteinander und mit der Fahrzeugelektrik verbunden werden.