wer kennt Multimobil Kabinen?

  • Hallo, mir wurde eine Multimobilkabine von Anfang der 90er angeboten. Bisher konnte ich über den Hersteller nicht viel herausfinden. Kann mir jemand was zu der Qualität und eventuellen Schwachstellen sagen?
    Macht es überhaupt Sinn eine so alte GFK-Kabine zu kaufen bzw. woran kann man erkennen ob sie die Jahre gut überstanden hat. Habe da mal was von wasserziehendem weichwerdendem GFK gehört..:?:

  • Hallo,
    die Firma Multimobil gehörte mal einem Herrn Oberwarenbruck oder Oberwahrenbrock. Er war ursprünglich mal Teilhaber von Variomobil. Dann hat er sich selbständig gemacht mit Multimobil. Er wollte damals gerne bei Bocklet als Teilhaber einsteigen, der wollte aber damals sein Ding alleine machen. In der Zeit von Multimobil hatte er immer auf der Wohnmobilmesse in Essen einen Prototypen stehen. Da steckten super Ideen drin, aber nie waren sie fertig und konnten nicht so richtig glänzen. Ich glaube es fehlten ihm damals die Mittel?
    Später wechselte er zu top travel Wohnmobile und dann als Betrater für Bootsbau svb.
    Auch hier hatte schon jemand mal geschrieben, dass er jemand ist, der alles über Wohnmobilbau weiß. Er hat uns vor über 20 Jahren bei Variomobil (Da räumte er gerade seinen Schreibtisch)alle grundlegenden Kenntnisse über Wohnmobilbau vermittelt. Da blieb keine Frage offen.

    Christel

    Wenn kein Wind weht, zeigt auch der Wetterhahn Charakter.

  • Zum Schluß gehörte Multimobil Herrn Heinze, dem ehemaligem Besitzer von Schneider-Mobile, allerdings betrieb er die Firma nicht lange bevor sie endgültig die Tore schloss.

  • Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, dann ist das hier ein Multmobil-Aufbau:

    Den jetzigen Besitzer habe ich erstmalig auf dem Fronleichnam-Sauerland Treffen am Biggesee getroffen. Ein wirklich schickes auto auf 613er Basis war das.

  • Hallo,

    ich besitze ein Multimobil, und zwar das, das als Prototyp auf Chevy-Basis in Essen ausgestellt wurde. Ich habe es von der Firma Fox in Wiesbaden (zu der Zeit Importeur von US-Cars) 1993 gekauft.
    Wie geschildert wurde es von Herrn Oberwahrenbrock gebaut und später von Alpha Barth innen ausgebaut. Ich habe noch etliche Änderungen vorgenommen und den Innenausbau verschönert. Mein erster AUfbau war von Variomobil (siehe http://www.van-page.com) und ist mehr oder weniger dem Alufraß zum Opfer gefallen. Die Leisten waren nie dicht und haben immer wieder zu Wasserschäden geführt. Mir kommt nur noch GfK ins Haus.

    Zum Multimobil (http://www.van-page.com:( Der Aufbau besteht aus GfK, laut Katalog ist die Isolierung Styrofoam. Das ist bekanntlich empfehlenswerter als Styropor. Leider hat sich später herausgestellt, dass die Platten doch im Inneren Styropor als Basis tragen. Das liegt wohl daran, dass das Fahrzeug als Prototyp gebaut wurde.
    Die Anformung des Aufbaus an das Führerhaus besteht aus Holz, auf das gespachtelt wurde. Ich habe das mittlerweile durch GfK ersetzt.
    Die Frontfenster fehlen bei mir, weil ich sie habe entfernen und durch GfK ersetzen lassen. Die Fenster sehen zwar super aus, waren aber nie dicht zu kriegen. Wenn jemand diese Fenster braucht, ich hab noch zwei.

    Der Aufbau hat an den Kanten Anker aus Aluminium. Darüber wurde ein GfK-Profil geklebt und an den Rändern abgedichtet. Leider reißt irgendwann der 2k-Lack und es tun sich Risse auf, durch die Wasser ins Innere gerät. Ich habe deshalb alle Kanten auf dem Dach aufgeschliffen und die Dachrundprofile mit dem Dach selber laminiert, sodaß es keine Übergänge mehr gibt die reissen könnten. Da sich der Aufbau bei der Fahrt bewegt, reißt der Lack dann unterhalb der Anker, das macht aber nix, da dort kein Wasser eindringen kann.

    Problem mit den Ankern: das Profil steht auf dem Dach über. Dadurch bleibt immer Wasser auf dem Dach stehen. Der Chevy hat ein 5ton-Fahrgestell, unbeladen bleibt das Wasser im Knick in der Mitte stehen. Ich experimentiere mit Ablaufrinnen.

    An einer Stelle ist wohl vom Dach her (Übergang Knick vorn/hinten) Wasser in die Seite geraten. Dort löst sich das GfK vom Styropor. Wenn man irgendwie rankommt, kann man das wieder ankleben (es gibt einen Super-Kleber dafür in Kartuschenform). Ich mußte das machen, da an einer Stelle vom Fenster her ein Spannungsriß im GfK entstanden war. Ist leicht zu reparieren mit Profi-Harz von r&g. Das Problem ist, daß sich das GfK in der Sonne ausdehnt und Falten wirft, wenn es nicht mehr an der Isolierung klebt. Dadurch wird die Ablösung mit der Zeit immer schlimmer. Kleben geht gut im Herbst: GfK aufheizen mit Fön, es dehnt sich aus. Dann Kleber reinspritzen und GfK abkühlen, es zieht sich zusammen und klebt (zusätzlich hab ich eine Holzplatte zum Gegendruck angebracht).

    Das GfK selber ist jetzt 16 Jahre alt und zeigt nirgendwo Alterserscheinungen. Der Aufbau war mit 2k-Lack endlackiert, es kommt keine Sonne ans Harz. Es ist einfach ein wunderschönes Fahrzeug. Ich arbeite gerade an einer Motorhaube mit Lufthutzen und Flammenlackierung.

    Was würde ich heute anders machen: Der Aufbau sitzt freitragend auf dem Leiterrahmen des G30. Der Rahmen ist so stark, dass er noch ewig tragen wird. Der Aufbau wird allerdings immer durchs eigene Gewicht belastet und biegt sich naturgemäß nach unten. Ich würde daher heute einen Stahlrahmen darunterschweißen, der bis an die Seiten führt und die Anbringung von Staukästen erlaubt wie bei den großen Amis.

    Mehr Infos und Bilder gibts auf http://www.van-page.com. Wenn noch jemand Multimobil fährt bitte bei mir melden: sunseekerjoe@web.de

    lG Joe

  • hallo sunseekerjoe,

    das war wieder mal ein echter hit in diesem Forum !!
    und wohl auch , weil es ein offenes Forum ist -

    ein Gast liest längere Zeit mit und gibt einmal einen absolut kompetenten Beitrag -weil die eigene Erfahrung gerade zum Thema passt. Ich bezweifle, ob solche Kommentare bei langen Anmelde , etc. Scenarien kommen würden. Ein Forum , das gut zusammenhält und sich durch Bodenheimer Weinfeste untereinander kennt, läßt Spinnern , die ein offenes Forum sprengen wollen , wenig Raum.
    lange Rede - kurzer Sinn - :idea:
    Wolfgang mach weiter so in Deinem Leerkabinen-Forum.

    der Urologe

    Vorsorge tut gut - KAT fahren

  • Zitat von sunseekerjoe

    ...Wenn noch jemand Multimobil fährt bitte bei mir melden: sunseekerjoe@web.de

    lG Joe

    hallo joe

    toller beitrag

    ich habe zwar kein multimobil, fahre aber die selbe fahrzeug basis

    hast du eine ahnung wo ich die vorderen kotflügelverbreiterungen inkl der trittbretter für den G30 herbekommen könnte?

    lg
    g

  • Hallo Abo,

    von mir zum Beispiel. Ich hab mehrere in ebay ersteigert, ein Paar davon hab ich zersägt und vorn angebaut. Auf meiner Van-Page sieht man auch die LED-Beleuchtung der Trittstufe. Die ist echt krass, beleuchtet locker die Hauswände gegenüber gleich mit. Ich hab deshalb eine weitere Aluleiste zum drüberklipsen, dann wird die Stufe nur noch indirekt beleuchtet. Dann fehlt natürlich der gewisse Show-Effekt. Die Motorhaube mit den Lufthutzen kriegt noch ein Knight-Rider-Lauflicht in die Hutzen...

  • Und hier noch ein paar Bilder von den Reparaturarbeiten

    Bild 1: neue Laminierung der Verbindung zwischen Alkovenunterkante links und dem Aufbau hinten. Das kleine Rohr dient der Entlüftung des ALu-Ankers, eventuell eindringendes Wasser oder Kondenswasser kann hier rausfließen (muß sich noch rausstellen, ob das eine gute Idee ist....)

    Bild2: Obere Dachkante rechts hinten; dort läuft das Wasser zusammen. Bild zeigt Zustand vor Schleif- und Lackierarbeiten

  • Guten Tag allesamt,
    Bin auch Eigner eines Multimobil-Womo .
    Chassis 613, Bj. 82, Kabine 1992, Länge 7,5 m, Ausbau selber.
    Ist das zweite Objekt nach einem 406-Kastenwagen.

    Kann im wesentlichen die Aussagen von sunseekerjoe bestätigen
    (Ablösungen GFK, undichte Frontfenster im Alkoven und Undichtigkeiten an den meisten Klappen).
    Verarbeitung eher durchschnittlich und es wurden wohl nicht immer die besten Materialien verbaut.
    Allerdings wurde ein Hilfsrahmen verwendet und die Anformungen Kabine/Fahrerhaus bestehen aus GFK-Formteilen.
    Der Leiterrahmen wurde nach der Hinterachse abgesägt und tiefergelegt.
    Im Rahmen fand dann noch ein 300-l Tank Platz.
    Unterm Boden im isolierten Bereich 1 Abwassertank 120l und
    1 Fäkalientank 120l , darüber eine Bootstoilette.


    lG Gerhard aus Berlin

Jetzt mitmachen!

Mit einem Benutzerkonto kannst du das womobox Forum noch besser nutzen.
Als registriertes Mitglied kannst du:
- Themen abonnieren und auf dem Laufenden bleiben
- Dich mit anderen Mitgliedern direkt austauschen
- Eigene Beiträge und Themen erstellen