Seit einer Woche bin ich nun wieder in Deutschland und der LT hat erst einmal Pause. Nach 4 Monaten ist es nun Zeit für ein kleines Resümee.
Die Kabine hat sich recht gut bewährt und die ersten 4 Monate in Island recht gut überstanden. Die von vielen vorhergesagten Probleme durch die feste Verbindung von Fahrerhaus und Kabine haben sich wie von mir erwartet trotz des Einsatzes im Hochland mit einigen kräftigen Verschränkungen nicht eingestellt.
Die Isolation der Kabine ist ok, bis Anfang September hatte ich die Heizung insgesamt nur ca. 10 Minuten laufen. Dann begann der Winter und die Heizung würde öfters nötig. Nachteilig ist allerdings das die Kabine so hoch gebaut ist und keine Seitenschürzen hat, dadurch pfeift der kalte Wind unter dem Kabinenboden durch und es kann sich auch kein Wärmepolster bilden, sprich der Fußboden ist recht kalt in den Bereichen wo ich keinen doppelten Boden habe.
Die Möbel haben alle gehalten und auch beim Fahren keine Geräusche von sich gegeben. Die einzigen nervigen Geräusche macht die Kabine wenn sie sich beim Erwärmen ausdehnt, vor allem wenn morgens nach einer kalten Nacht die Sonne rauskommt knackt sie schon sehr vernehmlich.
Super bewährt hat sich die Eingangstür aus GFK-Profilen mit 3fach Verriegelung. Kein Vergleich mit der Ami-Tür im altem LT.
Was mich aber zum Fluchen gebracht hat waren die Seitz/Bonocarfenster.
Es ist wirklich eine Frechheit was die Hersteller da liefern, billigster Plastikmist mit Fehlkonstruktionen.
Die Fensterflügel verziehen sich teilweise und liegen dadurch nicht mehr an den eh fehl konstruierten Dichtungen an und der Wind pfeift fröhlich durch. Die Flügel liegen im Neuzustand ja schon nur so gerade eben an den Dichtungen an und durch das schon geschilderte Verziehen und das Ausleiern der Verschlüsse entsteht dann ein Spalt.
Das Thema Echtglasfenster rückt in meiner To-Do Liste immer weiter nach oben.
Probleme hatte ich leider durch herstellerseitig nicht geöffnete Lüftungsöffnungen bei den Tankdeckeln und ein mutwillig beschädigte CEE-Eingangssteckdose, wodurch ich leider Wasser ins Auto bekam und an drei Stellen sich die HPL-Beschichtung an meinen Möbeln gelöst und Wellen geworfen hat. Das macht mir nun etliches Kopfzerbrechen, zum einen habe ich so etwas noch nie erlebt und ich grübel halt darüber nach ob und wie ich die Beschichtung wieder glatt angeklebt bekomme, da ein Ausbau an 2 Stellen nur mit aller größtem Aufwand möglich ist.
Der LT selbst hat sich während der 11.000 km tapfer geschlagen und ist trotz der schmalen Reifen problemlos auch die schwierigsten Hochlandstrecken gefahren.
Allerdings hat er doch ein paar Macken bekommen, so habe ich immer wieder Probleme mit dem linken vorderen Bremssattel, ein Radlager hat Spiel bekommen, im Auspufftopf hat sich irgend etwas gelöst, das Ausrücklager meldet sich sehr deutlich zu Wort und bei der Vorderachsaufhängung kackt irgend etwas.
Nun heißt es in den nächsten Wochen die Mängel zu beseitigen, den letzen kleinen Rest vom Ausbau fertig zu stellen, das Fahrerhaus wohnlicher zu gestalten und über die endgültige Farbgebung nachzudenken. Und bevor der LT wieder zurück nach Island geht braucht er noch ein paar Pferdestärken mehr und die Reifen müssen auch deutlich an Breite zulegen.
Ansonsten waren die letzten Monate in Island sehr schön, im Juni und Juli hatten wir super Wetter (6 Wochen ohne einen Tropfen Regen), der August war durchwachsen und der September stürmisch und winterlich mit teilweise kräftigem Schneefall.
Ein paar Bilder aus dem Sommer habe ich schon im Netz, weitere folgen bald.