• Möchte einen Sika Kleber verwenden.Aber Welchen?
    Habe bei meinem Wohnmobilbau ein Alu-Aussenskelett wo jetzt von innen GFK Sandwichplatten hineingeklebt werden.
    Was ich so gesehen haben giebt es da 251,221 usw...

  • Mail Sika doch mal an und stell denen Dein Problem vor. Die haben in ihrem Sortiment bestimmt das Passende für Dich. Denk dran, auf Alu gehört normalerweise ein Haftvermittler.......frag auch speziell danach....

  • Moin,

    ich hatte bei meinem Wohmwagenbau das gleiche Prob. Habe gedacht, ach das wird schon halten, ohne Haftbrücke. Denkste, unbedingt das Alu gut anschleifen, Haftbrücke drauf und dann erst den SIKA Kleber.

    Nicht ohne, sonst haste nur Ärger mit der Klebung. Ich hatte einen Test gemacht, hielt anfangs ganz gut, aber leider nicht lange.

    Gruss Uwe und der Tiger :wink:

  • Hallo zusammen,

    Für alle mal die richtige Klebetechnik Alu auf GFK und umgekehrt (wenn es so gemacht wird hält es für die Ewigkeit):

    beide Flächen anschleifen (Sika Schleifvlies oder 3M ähnlich Korn 320; mindestens aber Schleifpapier Korn 240)
    beide Flächen mit Sika cleaner 205 reinigen (dabei darf zwischendurch auch mal ein sauberer Lappen verwendet werden :wink: )
    ablüften lassen !! min. 10min. max. 2 Std. (nur weil nichts mehr zu sehen ist, muss der cleaner noch nicht abgelüftet sein!) Keine Kh Verdünnung, Reinigungsbenzin oder sonstwas für Reiniger verwenden - Hände weg davon
    Klebefläche Aluminium: dünn mit Sika primer 204 oder 210T einstreichen, mind. 60 min. max. 24 Std. ablüften lassen
    Klebefläche GFK: dünn mit Sika primer 210T, besser Sika primer 215, mind. 60 min. max. 24 Std. ablüften lassen
    Im Innenbereich mit Sika 221 oder 252 kleben; überquellenden Kleber mit Abglättmittel glattstreichen, bitte kein Seifenwasser dafür verwenden.
    Im Außenbereich 521 UV verwenden, glätten s.o.

    Der oben beschriebene Vorgang gilt grundsätzlich für unbeschichtete Oberflächen. GFK mit z.B. Gelcoat Oberfläche kann auch mit Primer 204 bestrichen werden.
    Generell gilt: für alle Eure Klebeverbindungen immer ein Vorversuch starten, das Ganze mal im Gefrierfach lagern, mal mit UV Lampe bestrahlen oder bei 80° im Backofen backen (der Frau VORHER ein Strauß Blumen mitbringen :? ) und schauen was passiert.
    Immer die Ablüftezeiten beachten.

    Für den, den es interessiert, kann ich diese Ganze choose auch für Henkel Teroson aufschreiben (PU und/oder MS Polymer Klebstoffe); selten habe ich auch mit Fuller oder Dinol Klebern zu tun.
    Das Gute an Sika ist nur, dass man es an fast jeder Haustür zu einigermaßen vernünftigen Preisen gekauft bekommt.

    Gruß
    MaDaCu
    (der KEIN Mitarbeiter von Sika Chemie ist und das Zeug auch nicht verkauft, aber vom industrieellen Kleben ein wenig versteht)

  • Hallo MaDaCu Fahrer,

    Gratulation zu der Anleitung; hier ist wirklcih in Kürze alles geschrieben, was man beachten sollte. Aber eventuell noch ein Tipp zur Dimensionierung der Klebenaht: Hier sollte man mal überschlägig rechnen, damit spätere Probleme ausgeschlossen werden.

    Be Klebeversuchen habe ich feststellen müssen, dass die Haftung der Kleber auf ungeprimerten Untergrund schlechter ist (was ja natürlich ist), aber in den meisten Fällen bei den zur Verfügung stehenden Flächen noch voll ausreicht. Wichtih für die Haftung ist allerdings das Aufrauhen und die intensive Reinigung z.B. von Produktionshilfsmitteln bei der Herstellung von GFK und auch Alu-Profilen.

    Bei der Verklebung aussen kann man auch die 221 und die 252 nehmen, sofern die Klebenaht lackiert oder anderweitig vor Licht geschützt wird.


    Besten Gruß

    HWK

  • Hi,

    schönme Anleitung.
    Noch eine Ergänzung: Beim Kleben mit Sika die Teile nicht aufeinanderpressen. Das Sika muß eine gewisse Schichtstärke haben, sonst hält die Verbindung nicht vernünftig.
    Als Abstandshalter kann man z. B. auch Kabelreste 1,5 mm² unterlegen o. ä.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Hallo zusammen,

    zur Schichtdicke hatte ich bewußt nichts geschrieben, da diese natürlich vom Einsatz abhängig ist. Da wir hier (Asche auf mein Haupt) aber von einer Verklebung GFK auf Kabinenskelett reden, gebe ich Krabbe recht: 1,5mm² + Ummantelung = ca. 3mm ist die richtige Schichtdicke.
    Noch ein Tipp: bei einer Profilbreite von 40mm sollte nicht die volle Breite mit Klebstoff aufgetragen werden. hier reicht ein Streifen von ca. 15-20mm.
    1. weniger Material = kürzere Durchhärtung + billiger
    2. weniger Arbeit / weniger Sauereien
    3. am wichtigsten: die Elastizität der Naht nimmt mit Breiten über 30mm stark ab und kann somit weniger Ausdehnung aufnehmen.
    Vermeidet auch die typischen Schlangenlinien beim ausdrücken aus der Kartusche. Sollte sich der Kleber nicht vollflächig verteilen, erzeugt Ihr sehr schöne Nester, in denen sich das Kondenswasser nur so sammelt.
    Zum sauberen Arbeiten im Randbereich sollte man nichtsaugendes, reißfestes Klebeband zum abkleben verwenden (wichtig bei schleif und Lackarbeiten nach der Durchhärtung). Ganz einfaches Paketband hat sich gut bewährt. Achtung: kein Kreppband, dass kratzt man hinterher mm²-Weise herunter :x

    hwk:
    Du hast recht, 221 in Verbindung mit Lack geht selbstverständlich im Außenbereich, nur härtet mir das 221 auf Dauer gesehen zu hart aus und könnte vielleicht später im Lack Risse hinterlassen ??!! - habe dazu aber keine Erfahrung, da wir im Außenbereich immer nur die teurere Variante 521UV verwenden.

    Gruß
    MaDaCu

  • Ach, und einen hab ich noch vergessen:
    achtet drauf, dass die Kabelreste vom Kleber umschlossen sind (gerade wichtig bei Silikonhaltigen Ummantelungen, da haftet nämlich garnichts dran). Oder benutzt als Abstandsstück irgendetwas, das mit dem Kleber sauber haftet.
    Immer darauf achten, dass in die Klebenaht keine Feuchtigkeit eindringen kann. Die verringert die Haltbarkeit der Naht nämlich beträchtlich!

    Gruß
    MaDaCu

  • Hallo MaDaCu,

    bisher habe ich keine Risse - bedingt durch zu intensive Aushärtung - feststellen können. Auch bei wesentlich älteren Womos konnte ich solche Risse bsiher nicht sehen. Risse, die zu beobachten waren, waren eigentlich auf zu geringe Klebnahtdicke im Verhältnis zur Länge der Klebnaht zurückzuführen. Hier war dann der Lack gerissen, da die relative Bewegung der beiden verklebten Materialien zu groß war und die Scheerung im Material nicht mehr aufgefangen werden konnte.

    Auch bei einer einsetzenden Verwitterung des Materials ist es eigentlich nur ein Oberflächeneffekt, der nicht in die Tiefe geht. Die Optik soclh einer Naht leidet aber sicherlich.

    Besten Gruß

    HWK

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