Problem AGM Batterie

  • An alle Elektriker.

    Da ich absoluter Elektro Laie bin hier einige Fragen.

    In meinem Postkoffer ist ein Elektoblock EBL 208 S und ein Solarladeregler LR 1218 von Schaudt verbaut. Baujahr 2010/2011. Mit Solaranlage.

    Dazu kommt eine Bordbatterie NDS Green Power AGM mit 150 AH. Baujahr 2018.

    Als Verbraucher gibt es einen Waeco Cool Matic MDC 50 Kühlschrank und 3-4 LED Lampen.

    Wenn man am Landstrom hängt und auch tagsüber mit Solar gibt es überhaupt keine Probleme.

    Jedoch wird es auch einmal dunkel und dann sollte der Strom ja aus der Batterie kommen.

    Nach ca. 1 Stunde sinkt die Leistung ab und der Kühlschrank geht auf Störung und versucht dann alle 30 sec wieder zu starten. Jedoch ohne Erfolg.

    Die LED Lampen brennen noch weiter.

    Jetzt habe ich gelesen, daß der Elektroblock gar keine AGM Batterien voll laden kann.

    Oder ist die Batterie hinüber?

    Kennt sich jemand mit so etwas aus.

    Grüße aus dem schönen Schwarzwald.

  • Hallo Luki,

    es wird wohl deine Batterie hinüber sein.

    Was tun?
    Batterie 12h laden lassen, Verbraucher aus. Batterie 1h ohne Last oder Ladung ruhen lassen, dann die Spannung messen. Da sollten ca. 13,4 - 13,2 V anliegen. Deutlich weniger - Batterie platt. Nach einer Stunde Kühlschrank sollten auch noch über 13 V anliegen.

    AGM Batterien sind ziemliche Diven, was die gerne für eine Ladekurve haben möchten. Der Elektroblock ist meiner Meinung nach o.K., auch wenn die Ladeschlußspannung mit 14,3V für eine AGM recht tief ist. Häufig sonst 14,6 - 14,8V.

    Alle nicht Lithium-Akkus sollten nur zur Hälfte entladen werden, darüber sinkt die Lebensdauer deutlich. Eine einfache Spannungsanzeige im Aufbau kann einem da weiterhelfen. 10,5V ist ein häufig genannter Wert welcher nicht unterschritten werden sollte. Ich würde mir da aber eher 11,5 oder 11V als Grenze setzen.

    Hier mal ein kleiner Leitfaden zur AGM:

    https://www.victronenergy.de/upload/documents/Datasheet-GEL-and-AGM-Batteries-DE.pdf


    Grüße Martin

  • Wenn du außer dem Kühlschrank keine Verbraucher hast, dann hol dir eine einfache 100Ah Lithium Batterie, die kosten ja heutzutage nicht mehr viel und du hast deine Ruhe. 14,3V Ladespannung reicht da aus.

    Gruß, Holger

  • Bei Baujahr 2018 kannst du von einer defekten Batterie ausgehen. Die wenigsten Blei Aufbaubatterien halten so lange durch, da es oft immer wieder zur (annähernden) Tiefenentladung kommt, was Bleibatterien, wie AGM, gar nicht mögen.

    Eigentlich wäre es vernünftig jetzt auf Lifepo4 umzusteigen. Mittlerweile hat man in etwa die selbe Energieausbeute, bei selbem Preis. Dafür hast du dann einige Vorteile, wie zb, dass Tiefenentladung keine Rolle spielt.

    Michael

  • Hallo,

    für Bleibatterien gibt es sogenannte Pulser zur Desulfatierung. Habe damit schon die Lebensdauer der ein oder anderen Batterie verlängert. Die Gel-Batterien im Wohnmobil meiner Eltern überlebten über 15 Jahre. Wenn die Batterie schon schwächelt: am besten ausbauen und für eine Woche an ein Erhaltungsladegerät hängen und den Pulser parallel dazu anschließen.

    Und wenn die AGM-Batterie nicht mehr zu retten ist: auf LiFePo4 umsteigen - wie schon Michael geschrieben hat.

    Grüße Philipp

  • Hallo und vielen Dank für Eure Antworten.

    Ich denke auch, daß meine Batterie hinüber ist.

    Lithium Batterie wäre schon schön.

    Aber kann ich die mit meinen Geräten auch aufladen. Einstellung geht nur für Blei/säure und Blei/ Gel.

    Ich hänge mal die Anleitung für den EBL 208 S an.

    Event könnt Ihr da etwas herauslesen.

    Danke

  • Moin,

    da der Block 14,3 V Ladeschlußspannung liefert, halte ich den nicht für optimal bei Lifepo-Zellen. Da liegen dann je Zelle 3,575V an. Spannung der Zellen kann auch über ein BMS geregelt werden, z.B. trennen bei 13,6V laden und 11,6V Entladung. Es ist eine Glaubenssache, wie Ladung und Entladung geregelt wird.

    Grundsätzlich funktioniert dein EBL mit einer Lifepo-Batterie.


    Hier mal ne Ladeempfehlung für Lifepo-Zellen.

    LiFePO EVE 280ah | LiFePO4 Batteriezelle Grade A EVE LF280K 3,2 V | LiFePO4 Zellen kaufen
    Batterietyp LiFePO4 Stromspannung 3,2 V Kapazität 280ah Innenwiderstand ≤0,25 mΩ Lade-/Entladestrom 1C (A)…
    www.lifepo.shop


    Grüße Martin

  • Ob man die Zellen zu 95% oder 97% geladen bekommt ist doch egal, daher geht das schon mit 14,3V. Eine höhere Erhaltungsspannung wäre schön, aber das geht auch mit den 13,8V.

    Gruß, Holger

  • Hallo,

    Ich finde 14.3V (3.575V/Zelle) eigentlich eine gute bis ideale Ladespannung für Lifepo. Ich lade auf recht konservative 3.5V Zellspannung. Weniger konservativ wäre 3.6V oder 3.65V ohne nennenswerten Energiegewinn und mit vertretbaren höheren Verschleiss. Ganz Mutige würden das sogar ohne BMS und Balancer machen und sofern die Zellen nicht auseinander driften funktioniert das auch. So mutig wäre und bin ich aber nicht... 😉

    Aber eigentlich ist die Ladespannung als solche beim Laden nicht extrem relevant. Die kann auch höher sein, z. B. 14.6V oder sogar noch höher. Das schlicht und einfach weil die Zellen die höhere Spannung bis zum Ladeende gar nicht "sehen". Die sitzen von ca 20-90% Ladung gemütlich irgendwo um die 3.3V und fertig. Wenn das Ladegerät nun versucht eine Höhere Spannung einzustellen fliesst einfach mehr Strom bis die Spannungen der Zellen und die vom Ladegerät angeglichen haben. Da spielen dann Verluste auf den Leitungen usw auch irgendwann noch eine Rolle aber das lassen wir mal um es nicht unnötig zu verkomplizieren.

    Bei deinem Ladegerät wird es so sein dass der das begrenzende Glied sein wird. Der lädt ja nach dem IUoU Prinzip. Also am Anfang nach I also dem Strom. Dass heisst der stellt die Spannung so ein dass die max 15A welche er liefern kann erreicht sind. Ab 90% bzw 95% muss mann aber schauen dass der BMS auf Zellebene die Spannung misst und bei erreichen der gewünschten Ladeschlusspannung den Ladestrom unterbricht sodass man gar nicht in die U-Phase der Ladekurve (also z. B. 14.6V) kommt...ansonsten würde man die Lifepo überladen. In deinem Fall könnte man theoretisch auf den BMS verzichten da dein Ladegerät auch in der U-Phase ja theoretisch nur 3.575V pro Zelle liefern kann...das funktioniert solange die Zellen ballanciert sind. Wenn das nicht der Fall ist könnten 3 Zellen immer noch bei 3.4V sein, die 4. würde dann aber die restlichen 4.1V bis zu den 14.3V ab bekommen und ziemlich sicher daran verrecken.

    Was in der Erhaltungsladephase passiert kann ich nicht wirklich einschätzen...vermutlich nicht viel, höchstens dass er Mühe hat wieder auf Laden zu schalten weil die Spannung von Lifepo nicht so tief absinkt dass er merkt dass er wieder laden sollte...aber:

    Grundsätzlich funktioniert dein EBL mit einer Lifepo-Batterie.

    Ich gehe davon aus ass das auf eigene Erfahrungen beruht. Darum würde ich da keine grossen Bedenken haben.

    Hab jetzt nicht die ganze Anleitung gelesen, aber sollten da Tiefentladeschaltungen vorhanden sein, welche bei Blei die Geräte abschalten um den Akku zu schützen, die würden dann nicht mehr funktionieren da die Typischerweise zwischen 10.5 und 11.5V abschalten, dein Lifepo aber nie diese tiefe Spannung erreicht (wenn doch wirst du einen neuen brauchen😉) . Gegen Tiefentladung schützt in dem Fall auch der BMS.

    Gruss

    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • Es ist sogar zu empfehlen, die Ladeschlussspannung etwas niedriger zu legen, dann halten die Zellen länger. Solarladeregler und gute BMS für Lifepo4 haben diese Einstellmöglichkeit eingebaut. Der Nachteil ist etwas reduzierter Ladestrom. Fällt aber in der Praxis nicht wirklich ins Gewicht. Ich habe meinen Solarladeregler zb auf 14,4V begrenzt, obwohl die Zellen mit 14,6V zurecht kämen. Ein Freund hat sogar auf 14,2V begrenzt. Die Erhaltungsladung ist ohnehin nur 13,8V. Das ist der Wert, auf den die Spannung absinkt, wenn nicht geladen wird, 100% Ladung. Das wird auch mit 14,2V erreicht, nur langsamer. Theoretisch könnte man auch mit 13,8V laden, um die Batterie voll zu bekommen, allerdings würde das sehr viel länger dauern. Mach dir also keine Gedanken, wenn "nur" mit 14,3V geladen wird. Das ist völlig OK.

    Michael

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