Vorstellung und ein paar Fragen zum GfK Aufbau Kabine für Allrad-LKW

  • Das saubere und dauerhaft dichte Verkleben der einzelnen Platten ist sicherlich nicht einfacher, als das Schlitzen und Biegen einer durchgehenden Sandwichplatte.

    Aber das Schlitzen und Biegen käme halt noch on-top zum Verkleben der einzelnen Platten.

    Die Eckwinkel müsste man dann ja auch noch entsprechend der Biegung verarbeiten... und es macht vielleicht schon ein Unterschied, ob man einfach mit Blöcken oder gewölbten Objekten arbeitet.

    Dagegen sehe ich keine so riesigen Vorteile, außer besseren Luftwiderstand (der bei meinem Fahrzeugtyp ohnehin schlecht ist, aber gleichzeitig keine hohen Geschwindigkeiten gefahren werden) und gefälligere Optik. Aber ihr könnt mich gerne noch überzeugen und mir Links/Beschreibungen zukommen lassen, wie man die Platten auf Biegung bekommt und verarbeitet. Ich lerne gerne dazu.

    Ich habe aber auch gesehen, dass Ormocar durchgängige (2500 mm lange) 45° GFK-Winkel anbietet... damit kann man den "kritischen" Knick (danke nochmal für den Hinweis) beim unteren Teil der Dachabsenkung sicherlich so verkleben, dass das dauerhaft dicht ist. Das stelle ich mir gerade nicht so aufwendig vor.

    Dazu habe ich gleich eine Frage - kennt ihr noch andere Hersteller, die solche 45° GFK Winkel anbieten? Ich finde immer nur 90° Winkel.

    Bei Ormocar kostet so ein Winkel gleich mehrere hundert Euro und ich benötige ja vier davon.

  • Das fertigen von gebogenen Abdeckwinkeln ist recht einfach. Da ja "nur" die Kräfte zum Zusammenhalt der zwei Platten benötigt wird, kann man mit einer Trennscheibe den zu dehnenden oder stauchenden Schenkel alle paar Zentimeter einflexen und nach dem fixieren mit Faserspachtel ausfugen.

    Hier vor dem Lackieren gut zu sehen wie ich das meine:

    Klick mich und ich verwandelt mich in ein Foto.

    Gruß Nunmachmal, 🇹🇷 40.427476,32.647948

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

  • Also ich würde zumindest den unteren Knick, wo das Wasser stehen kann, vermeiden. Am Alkoven kannst du ja mit Winkeln arbeiten.

    Ormocar macht sowas alles aus einem Stück, also Rückwand, Dach und Alkoven incl Alkovenboden. Das würde ich mir aber auch nicht zutrauen, das ist ehr was für Profis. Und deine Platten sind ja auch nicht so lang.

    Gruß, Holger

  • Hallo und noch ein schönes neues Jahr euch allen!

    Es sind wieder ein paar Wochen ins Land gegangen aber die GFK Platten habe ich immer noch nicht gekauft. Zuletzt hatte der Verkäufer die Maße korrigiert... Nachdem er von mir den Kaufvertrag erhalten hat kam er plötzlich auf die Idee, die Platten doch mal nachzumessen. :cursing:

    Irgendwie würde das alles schon noch passen, aber ihm ist zudem auch aufgefallen, dass eine Ecke und die Kanten beschädigt sind. Wir sind, letztendlich auch wegen der Art und Weise, schon kurz davor den Kauf abzubrechen...

    Jetzt zu meiner Frage: was macht man mit abgelösten Ecken und Kanten? Neu besäumen? So lassen und mit GFK Profil verkleben? Oder kann man das GFK wieder mit der Isolierung (PU-Schaum) verkleben?

    Ich hänge mal ein Foto an, ich hoffe man kann es erkennen.

    Viele Grüße


    Christian

  • Wenn das nicht zu viel ist, kann man da schon Kleber reinspritzen und die Oberfläche wieder anpressen. Wenn das aber großflächiger und rundum ist, dann würde ich da ehr die Finger von lassen.

    Sowas passiert wenn man die großen Platten von Hand schief über den Boden zieht :rolleyes:

    Gruß, Holger

  • Vielen Dank für die schnelle Anwort! Also bei den Kanten sieht es schon eher großflächig aus und es ist halt auch schwer zu sagen, wie weit nach innen die Ablösung des GFK noch geht. Also ob man da mit ein paar cm neu besäumen hinkommt. Andererseits betrifft es wohl nicht die Waben-seite, welche dann ja außen wäre. Für mich sieht das an den Kanten eher nach Schaden wegen der Lagerung aus. Also bei der einen Kante bspw. sieht die obere Ecke noch gut aus und erst 20 cm weiter ist da plötzlich ein Spalt zw. Isolation und GFK Schicht. Die Platten stehen halt schon seit 3 Jahren da rum und auch 'nur' überdacht und nicht in einer geschlossenen Halle oder so...

    Wie stark kleben denn die Schichten aneinander? Kann ich da einfach mit einem dünnen Spatel die Spalte an den Kanten abtasten oder löst sich dabei unmittelbar die GFK schicht, bevor ich einen Widerstand merke?

  • Das geht halt relativ schnell. Ich hab gerade mal an einem Reststück probiert: An der Ecke mit dem Daumennagel unter die Deckschicht, und man bekommt die damit los. Nicht der Kleber geht los, sondern die oberste Schicht vom Schaum.

    Da das bei dir nur die Innenseite ist, denke ich kann man damit leben. Wo es lose ist, etwas Kleber reindrücken, aber nicht zu sehr versuchen die Schichten auseinander zu biegen, das macht es nur schlimmer. Vor dem Transport die betroffenen Kanten mit Streifen Panzertpe sichern, damit nicht noch schlimmer wird.

    An der Wabenseite sird das nicht passieren, weil die Waben so steif sind.

    Gruß, Holger

  • Hallo,

    ich habe jetzt die GFK-Sandwichplatten gekauft und der Transport ist für Ende des Monats geplant.

    Die Verklebung würde ich mit dem hier schon vielfach verwendeten Körapur 666/90 oder 120 realisieren.

    Da habe ich gleich bzgl. der Verarbeitung ein paar Fragen:

    - Ihr würdet Körapur für die Verklebung der Wände miteinander und für die Verklebung der Wände mit den GFK-Winkelprofilen verwenden? Oder lieber einen MS Polymer für die Wände untereinander, welcher Unebenheiten im Material eventuell besser ausgleicht und flexibler ist?

    - Brauche ich bei Körapur 666 Abstandshalter um eine Klebeschichtdicke zu gewährleisten? Wenn ja, wie dick? Ich habe da bspw. schon Unterlegscheiben, gekürzte Schaschlik-Spieße, Kabelabschnitte, PE-Stückchen, O-Ringe usw. gesehen. In den Verarbeitungsanweisungen von Körapur 666 steht leider nichts konkretes dazu.

    - Wie wird das Zeug am besten aufgetragen? Im Eimer anrühren und dann in Leerkartuschen füllen oder einfach großzügig mit der Spachtel auftragen und mit einer Zahnspachtel verstreichen?

    - Muss ich die GFK-Winkelprofile und die GFK-Platten vorbereiten (bspw. anschleifen, mit Isopropanol/einem Cleaner entfetten/reinigen)? Ich habe kein Gel-coat auf den GFK-Platten, ist da anschleifen trotzdem angesagt?

    - Wie viel Kleber sollte ich für den Kabinenbau einplanen? (grobe Menge)

    Vielen Dank für eure Hilfe und beste Grüße


    Christian

    Einmal editiert, zuletzt von megaohm (19. März 2024 um 19:10) aus folgendem Grund: Formatierung

  • Der Kleber ist Klasse. Immer nur soviel anrühren, wie du in der Zeit verarbeiten kannst. Der Becherwechsel beim anrühren ist wichtig. Nur so bleiben keine ungemischte Ecken!

    Da sicher immer Kleber übrig ist, kann man mit den Resten die Fenster- und Türausschnitte spachteln. Vorher bisschen den Schaum ausfräsen.

    Anschleifen und entstauben gehört zum Kleben immer dazu. Erst entfetten, dann schleifen, dann entstauben.

    Ich habe die Winkel und ähnliches mit Körapur geklebt. Spaltmaße braucht der Kleber nicht.

    Meine Platten habe ich auf Gehrung gesägt. Den Schaum der Platten an den Ecken habe ich mit Bauschaum geklebt.


    Gruß Nunmachmal, 🇬🇷 38.310693,21.779789

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.


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  • So, die Platten sind jetzt endlich da. :)

    Waren doch garnicht so leicht zu verladen, wenn man nur zu viert ist… aber nun liegen sie trocken in der Halle.

    Parallel habe ich das Fahrzeug durch die Vollabnahme gebracht. Langsam kann es also mit dem Ausbauen losgehen.

    Ein offener Punkt, bei dem ich aktuell noch keine zufriedenstellende Lösung gefunden habe, betrifft noch die Verbindung der Kabine mit der Pritsche des LKWs und damit einhergehend auch die Verladung der Kabine. Die Pritsche ist circa 10 cm breiter als die Kabine und die originalen Anschraubpunkte befinden sich ganz außen. Ich hatte jetzt schon die Idee eine Unterkonstruktion für die Kabine zu entwerfen, die bis nach außen zu den Anschraubpunkten führt und die Kabine mit der Unterkonstruktion zu verkleben. Man könnte dann auch noch Anschweißösen (Anschlagpunkt anschweißbbar) an den vier Ecken der Unterkonstruktion anbringen, um die Kabine zu verladen und später nochmal von der Pritsche abnehmen zu können. Nun dürfte die Unterkonstruktion nicht zu schwer werden und auch nicht so hoch aufbauen. Ansonsten baut man sich irgendwie einen zweiten Zwischenrahmen und den wollte ich mir ja gerade mit der Pritsche sparen. Aluminium möchte ich für die Unterkonstruktion nicht nehmen, falls die Pritsche vielleicht doch an den Anschraubpunkten Kräfte einleitet. Das muss ja nicht viel sein, aber bspw. größere Vibrationen bei Fahrten über Wellblechpisten wären denkbar. Thema ist hier die schlechte Schwing- bzw. Dauerfestigkeit von Aluminium.

    Habt ihr da noch eine Idee? Wieviel Auflagefläche braucht der Rahmen dann zum Kabinenboden? Ich könnte beispielsweise zwei Mal ein „H“ quer machen (also eigentlich zwei Mal ein „doppel T“) dann wäre in der Mitte aber zwischen den Radkästen circa 1x1,2m „Luft“, wo die Kabine nicht aufliegt und zwischen den Stegen des doppel T. Außerdem wäre die Frage, wie stark/breit die Stege vom H jeweils sein müssten.

    Hat da jemand Erfahrungswerte?

    Die Bodenplatte besteht aus 9mm MPX und 2mm GFK, dazwischen 37mm Dämmung.

    Ich habe halt so gar kein Gefühl dafür, wie großflächig der Boden auf einem Rahmen aufliegen muss.

    Anderenfalls könnte ich die Kabine auch direkt mit der Pritsche verschrauben und die etwas überstehenden GFK-Profile am Boden mit Anti-Rutsch-Matten ausgleichen. Aber da wüsste ich gerade nicht, wie ich die Kabine drauf und je wieder von der Pritsche bekommen könnte. Oder legt man sich da einfach bspw. zwei Zurrgurte mit Ösen drunter und fertig? Ein weiterer Gedanke ist, dass bei starken und langen Regen der Kabinenboden im Wasser steht und das Wasser dann auch schlecht wieder abfließt. Da müssen die Löcher im Boden (Bodendurchführungen) wirklich wasserdicht sein, damit die Dämmung kein Wasser zieht. Außerdem kann das halt nach ein paar Jahren modern, so meine Vorstellung. Was meint ihr dazu?

    Letzte Möglichkeit wäre noch den Boden der Pritsche zu entfernen... aber dann wird es mit der Deklaration als Ladung halt echt nichts mehr. :(

    Ist mir schon klar, dass eine verschraubte Kabine streng genommen wohl auch nicht mehr als Ladung gilt (sofern nicht die Schrauben zum Boardwerkzeug passen - was bei mir der Fall wäre). Aber da könnte man eventuell noch mit dem TÜV-Prüfer diskutieren...

  • Oder habt ihr sonst noch Ideen, wie man ein paar cm zwischen Kabinenboden und Pritsche gut (günstig, leicht und großflächig) ausgleichen kann?

    Die Anti-Rutsch Matten aus Gummi sind halt teuer und schwer und damit eigentlich nur für ein paar mm geeignet...

  • Ich würde die Kabine auf Antirutschmatten stellen und zum Befestigen an den Seiten dreieckige „Konsolen“ schweißen und an den Seiten der Kabine so verkleben/verschrauben, dass die an den Seiten in die / an die Halterungen der Bracken passen. Und dann damit verbolzen/verschrauben.

    Anheben könntest Du dann auch an den Konsolen.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Sorry, versteh ich jetzt nicht wirklich.

    Kabine schmaler 2,55 kann ich nachvollziehen, meine ist 2,35 und so breit wie das Auto, bin froh beim fahren rechts und links 10cm weniger zu habe.

    Also m.E. Pritsche auf schmaleres bringen oder Koffer so breit wie die Pritsche.

    Gruß Ralf

  • Ich würde die Kabine auf Antirutschmatten stellen und zum Befestigen an den Seiten dreieckige „Konsolen“ schweißen und an den Seiten der Kabine so verkleben/verschrauben, dass die an den Seiten in die / an die Halterungen der Bracken passen. Und dann damit verbolzen/verschrauben.

    Anheben könntest Du dann auch an den Konsolen.

    Also du würdest die Befestigung (Konsole) an die Seitenwände kleben?

    Die Idee hatte ich tatsächlich noch nicht.

    Problematisch wird wahrscheinlich bei dem geringen Platz von 5 cm pro Seite die Kräfte abzufangen, auch hinsichtlich Verladung.

    Außerdem besteht dann eventuell das Problem mit dem Wasser unter der Kabine, weil die Antirutschmatten ja keine wasserdichte Verbindung herstellen.

    Jedenfalls vielen Dank für den Hinweis - darüber muss ich mal nachdenken.


    Ansonsten suche ich immer noch nach einer Lösung um die paar cm zwischen Boden und Pritsche, also zwischen einer möglichen Unterkonstruktion, ausgleichen zu können.

    Holz würde durch das Wasser bestimmt aufquellen/gammeln, daher wäre irgendein Kunststoff, welcher kein Wasser zieht und möglichst leicht ist, gut... hat da jemand noch eine Idee?

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