Hallo Leute,
gerne möchte ich mich in diesem Forum mit anderen Selbstausbauern austauschen.
Nachdem ich in der Vergangenheit bereits einige Projekte realisiert habe (eine GFK Absetzkabine auf einem VW Taro, eine Holzkabine auf einer Peugeot Pritsche, Umbau eines Eriba Troll und Camping Ausbau eines VW Caddy), möchte ich mich heute mit meinem aktuellen Fahrzeug bei euch vorstellen. Seit ich in Rente bin, können meine Frau und ich jetzt längere Reisen unternehmen. Früher haben wir oft versucht, in den wenigen Urlaubswochen möglichst viel zu erleben und sind mit dem Wohnmobil von Stellplatz zu Stellplatz gezogen. Nun ziehen wir es vor einige Tage oder Wochen an einem Campingplatz zu bleiben und die Umgebung intensiver kennen zu lernen. Deshalb haben wir uns für einen Zugwagen entschieden der unsere selbstgebaute Wohnkiste zieht. Diese Holzkiste, etwas anderes ist sie auch nicht, steht auf einem Alu Plattform Anhänger und gilt als Ladung.
Es ist bekanntlich nicht verboten, in einer Holzkiste zu schlafen, die meisten Erdenbürger landen sowieso irgendwann darin...
Der Aufbau ist mittels 4 Kurbelstützen vom Anhänger abnehmbar und die Befestigung ist sogar vom TÜV als ordnungsgemäß bescheinigt worden. Wegen des verbauten Klappdachs passt das Gespann in meine Garage und kann dort die usselige Zeit von November bis März witterungsgeschützt überdauern. Den Anhänger nutze ich dann ohne Aufbau z.B. zum Brennholztransport. Der Aufbau wiegt fahrfertig 930 kg, das Eigengewicht des Anhängers beträgt 220 kg, also zusammen 1150 kg, bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 1500 kg bleiben also 350 kg echte Zuladung. Weil Fahrräder, Campingmöbel und Boot trocken und sicher im Zugfahrzeug transportiert werden, reicht die Zuladung allemal aus.
Der Aufbau besteht aus schmalen, gefälzten Rahmen aus massiver Eiche, in die zur Aussteifung der Wände 12 mm Fichte 3-Schichtplatten geschraubt sind. Der Boden ist aus 19 mm 3-Schichtplatte gefertigt und liegt hinterlüftet mittels Eiche Leisten auf dem Aluanhänger auf, dadurch ist er gegen Spritzwasser von unten dauerhaft geschützt. Das Klappdach besteht aus einem Rahmen aus 3-S Platte, 5 mm Sperrholz und aussenseitig 0,8 mm weißem Aluminiumblech. Das Dch wird mit einer 50 Jahre alten Handbohrmaschiene und Gewindestange mühelos auf- und zu gekurbelt. Die Kabine ist nicht zusätzlich isoliert, für echtes Wintercamping also nicht geeignet. Aber mit der 2 KW Trumaheizung wird es bis 0 Grad Aussentemperatur mollig warm. Das Holz ist innen nur geölt, kann also Feuchte aufnehmen und wieder abgeben, Schwitzwasser tritt noch nicht einmal an den Echtglas Scheiben auf. Nachts klappen wir die Schlagläden herunter, die dienen als Sicht- und zusätzlicher Wärmeschutz. Bei der Bettkonstruktion haben wir uns eine
"Klappsofa" Variante ausgedacht, bei der tagsüber eine Betthälfte als Rückenlehne fungiert. Dahinter "verschwindet" dann die Bettwäsche, Umbau und Bettenmachen dauern nur eine Minute. Bei heruntergeklapptem Bett (140 x 198 cm) bleiben noch 2 Sitzflächen erhalten, über die man bequem ins Bett steigen oder noch sitzen bleiben kann. Die Konstruktion spart 70 cm Länge des Aufbaus. Unter dem hinteren Teil des Betts befindet sich unsere "Garage", also Stauraum für allen möglichen Krempel und die Ladestation für die E-Bike Akkus. In der Kabine ist übrigens eine Trenntoilette verbaut. Auf der Website Meine Trenntoilette/Ausbaubeispiele findet ihr noch Details dazu.
Vielleicht interessiert ja jemand unsere Wohnkiste, gerne tausche ich Anregungen und Ideen mit euch aus. Liebe Grüße Peter