
Liebes Tagebuch,
erstaunlicherweise bekommen hier
offensichtlich Beiträge mit Leid, Schmerz und Krisen mehr Klicks,
als die "nackten" mit Bildberichten von monatelanger
Arbeit
Nun denn...
Legen wir los – Geschichten gibt es genug – einem Selbstbauer wird ja nicht langweilig...
Mein Flehen führte zu göttlichen Reaktionen - Post von Gott - unglaublich!!!
Erbat ich doch noch vor einigen Wochen um "bessere" Bauwochen...
Mittlerweile musste ich auch bei vielen Bedarfsteilen auf "just in time" umsteigen, weil ich einfach in vielen Bereichen den Überblick verliere und erst merke, dass was fehlt, wenn ich es brauche...
Man könnte meinen, ich würde hier Pfeifen für eine Kirchorgel zusammenstellen – da soll man noch einen Überblick behalten...
Also schnell was bestellt und am avisierten Liefertag morgens gewartet, gewartet, gewartet – bevor ich ein Zeichen bekam...
Briefkasten klappert...
Yeah! Supi – so früh... Cool – ich mach nur noch "just in time!"
Brötchen aus der Hand geworfen und
sofort zum Briefkasten gerannt... Ok – schnell noch die Arbeitshose
angezogen
Tür auf – Kurzsprint zum Briefkasten und?
Nix... Kein Großbrief... Keine Warenlieferung... Kein Päckchen...
Ein kleiner Einwerfer.
"4 Dinge, die Gott mich schon immer wissen lassen wollte!"
Aha... Eigentlich bräuchte ich primär dringend meine Polyamid Unterlegscheiben...
Gott wird wohl dauerhaft ein Auge auf mich haben und von der Bestellung wissen... Natürlich weiß er das... Also geblättert und mein Wissen erweitert – musste ja eh noch auf die Post warten...
1. ich brauche Rettung! Ok – Rettung – wer kann die nicht gebrauchen!?
2. ich kann mich nicht selbst retten! Das wird jetzt zu einer kniffligen, ausweglosen Situation?
3. der Ersteller des Einwerfers hat zum Glück die ewige Rettung für mich parat! Doch ein Notausgang aus dieser kniffligen Situation – Licht am Ende des Tunnels?
4. ich bin ohne seine bezahlbare Hilfe für ewig verloren! Oh jesses!
Aha...
Kann es jetzt noch schlimmer kommen!?
Welch Unheil wird über mich hereinbrechen!?
Habe ich das wirklich verdient!?
Welche Zahlungsarten bietet Gott eigentlich an!? Ich bräuchte das Material ja langsam mal – müsste also mindestens eine Sofortüberweisung sein.
Ich gehe ganz tief in mich... Falte meine Hände zu einem Gebetskabinenbauerdreieck, falle beinah auf die Knie und spreche ganz leise...
Bitte, bitte – verzeih mir alles, was ich je nie hätte tun oder fordern sollen und all das, was ich hätte tun sollen, es aber aus allzu irdischen Gründen nie getan habe... Ich werde auch nie mehr über meine Hartplastikdichtungen fluchen!
Und lass heute bitte unbedingt meine Polyamid Unterlegscheiben kommen – hänge ich schnell noch hintenan...
Rums – der Briefkasten scheppert wieder...
Lecko mio...
Mensch – das ging ja schnell, denke ich mir! Nur mal kurz zu einem Wunschgebet angesetzt und schon kommt der Zusteller? Oder könnte es ein weiterer Einwerfer sein, der bei mir den Druck erhöhen soll (ich bin doch schon vom ersten Flyer her verloren)!?
Wieder raus und? Dadääääääääää
– Polyamid Unterlegscheiben – als ob sie direkt aus Walhalla in
meinen Briefkasten gefallen wären
Na – das hat ja wirklich prima geklappt! Muss ich jetzt nicht mehr die Hotline der Kurzpredigt abhören!?
Überleg, überleg, überleg...
Zack – (wenn ich auf meine Knie falle, macht das inzwischen auch so ein Geräusch wie bei durchdrehenden Schraubenköpfen) -
Bitte, bitte – lieber Gott!
Wie sieht es denn aus mit einer Dreingabe von einer Hart-PVC-Dichtung und den schon ewig bestellten Schließzylinderabdeckungen!?
Stille – nix... Keine Himmelsklänge – keine Kurzpredigt - noch nicht mal Rauschen – schon gar kein Briefkastengeklapper...
Schade – hätte ja klappe(r)n können! - denke ich mir – aber ich hab ja auch noch nix gezahlt – selbst schuld...
Doch wie stand es schon im Wurfzettel?
Ohne deren Hilfe bin ich verloren...
So schreite ich also mit gesenktem Haupte in meine heilige Bauhalle, verkrieche mich in der Kabine auf meinen Gebetsschaum und überlege, ob ich mit leise eingestellter Freisprechfunktion die Bußgeldrettungshotline anrufen sollte...
Vielleicht hätte ich mit Polyamidunterlegscheiben zahlen können? Ich werde es nie erfahren...
Was ist passiert in den letzten Wochen?
- Ich habe eine zusätzliche
Klappendichtung geordert... Letztes Jahr bekam man zumindest noch
einen Liefertermin "ja – so in 2 bis 6 Monaten - vielleicht!" -
heute wartet man auf einen voraussichtlichen Liefertermin...
Dabei sind die immer so freundlich zu mir:
Ach – hallo Herr Majo – wollen Sie wieder ein eiiiiinzelnes Teil mit viiiiiel Arbeitsaufwand für uns bestellen?
Ja! Am liebsten würde ich noch ergänzen: Ist ja offenbar vergoldet... Das lasse ich aber besser, sonst muss ich den Kram selbst im Werk aus geschmolzenen Joghurtbechern gießen... - Die gewaltsam verschlossene Dieselklappe ist immer noch zu - hält gut, die Konstruktion. Ich konnte noch nicht die Muße finden, mich hier mit Kraft dran zu geben und das Ding wieder zu öffnen. Vielleicht baue ich einen weiteren Zugang von innen?
- An der Eingangstür habe ich die Innenseite verkleidet und mit Vorbereitungen für das Stangenschloss begonnen.
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Das ist übrigens soooo schwer – sollte sich das bei einem Einbruchsversuch an der Tür lösen, wird wohl der Einbrecher davon erschlagen werden... Ich sollte ein Warnschild anbringen
Lackieren kann ich mir aber erst mal auf Grund der Temperaturen "schminken"... Kein Lack – kein Schloss – keine Dichtungen – nix fertig an der Tür. Wieder kommt ein ganzer Arbeitsstrang zum Erliegen und ich muss auf andere Tätigkeiten ausweichen... - Die Heckschräge wurde verkleidet (immer als Belohnung nach Hartplastikdichtungsschnitten und -montagen – so langsam gehen mir die Belohnungen aus.
Zum Beitrag - An den Klappendichtungen wurde weiter gebaut:
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Hier hat sich leider beim Fräsen einer Rundkante am Rahmen der Fräseinsatz gelöst, ist ein wenig rausgerutscht und hat mir ne richtig dicke Einfräsung ins Holz gefressen!
Danke!
Freue ich mich schon wieder! Zum Glück ist mir der Fräser nicht noch um die Ohren geflogen... "Hast wohl zu viel Dichtmittel gedrückt und jetzt keine Kraft mehr, um die Oberfräse gescheit zu spannen – Weicheikabinenbauer!" flüstert es mal wieder in meinem Kopf... Aber wofür gibt es Harz und Glasfaser!? Ich will ja auch nicht zu schnell mit der Kabine fertig werden! Und im Gaskasten – da zündet eh keiner von innen Licht an, um was zu gucken... - Der Alu-Rahmen für den Faltenbalg "Durchgang Kabine/Fahrerhaus" wurde gesägt, verklebt und montiert...
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Mit den Airlineschienen habe ich zumindest schon mal angefangen... Kleben muss noch warten – es ist einfach zu kalt...
Der nächste Arbeitsstrang, der zum Erliegen kommt... Jetzt ist aber erstmal Schneepause...
Airlinekabinenbauergruß aus dem "Schlechtwettermodus"!
Majo
Die weitere Grobplanung - weiter geht es mit:
- Arbeiten an den Klappen, wenn die Bestellungen eingetroffen sind
- Fenster müssen vor der HU eingebaut werden, um damit fahren zu können;
- Fußbodendämmung könnte schon vorbereitet (passend geschnitten) werden...
Dann muss die Kabine wieder auf den Unimog.
Bis dahin werden aber wohl noch drei Monate vergehen - und die Zeit vorbei sein, in der ich über eine kleine Trittstufe in die Kabine einsteigen konnte.
Dann heißt es wieder bei jedem (weil es nicht passt-) Minikorrekturschnitt (und derer gibt es unzählige) - 1,4m runter und wieder 1,4 Meter hoch...
So
werde ich den Jahresstart noch in der "Kindergartenhöhe"
genießen, bevor das Stufen-Berg-Training für den 8000er
beginnt...