• Hallo,
    ich hab in einem anderen Thread schon mal nachgefragt, wie und ob ich die Winkelprofile an den Übergängen Wände-Dach auch als Laminat machen kann. Direkt auf das Dach-Wand auflaminieren. Da haben einige von abgeraten und sagten, ich solle lieber Winkel kleben, da sich die Kabine mit verklebten Sikawinkeln noch bewegen kann.
    Meine Frage ist nun, ob sich die Kabinen wirklich so sehr bewegen / müssen?!?!
    Ich würde gerne meine verklebten Winkel wieder runterreißen und die Kanten laminieren. Ohne weitere Winkel zu verkleben?!?
    Wasser sickert durch die Verklebung durch und läuft dann in meinen Wohnwagen!
    Was haltet ihr davon?

    Gruß
    Steffen

  • Hmmmmm...... wenn ich das so lese: "Wasser sickert durch die Verklebung", dann frage ich mich, welche grundsätzlich konstruktiven Fehler Du gemacht haben könntest, dass dies passieren kann. Wenn Du zwei Siebdruck- oder Multiplexplatten rechtwinklig aneinanderschraubst und die Ecke mit einer Leiste ausgefüllt (geklebt und geschraubt) hast, damit die Verbindung Deiner Platten auch hält, denn auf 6 oder 9 mm stumpf gestoßen, gespaxt und verklebt reicht in einem beweglichen System auf Dauer nicht aus, dann frage ich mich, wo da Wasser herkommen soll, wenn Du die Ecke mit einem Aluwinkel überdeckt und diesen mit einem geeigneten Kleber befestigt hast. Die Eckverbindung allein müsste eigentlich wasserdicht sein, jedenfalls, solange das Hirnholz der Siebdruckplatte nicht vergammelt ist, und das dauert, wenns ungeschützt ist, schon mindestens 3 Jahre.

    Wenn Wasser durchkommt, dann müssen die Plattenstöße während der Fahrt so heftig gegeneinander gearbeitet haben, dass sich Schraubverbindungen und Klebestellen gelöst und geöffnet haben müssen.

    Diese Ursache musst Du zuerst erforschen, sicher herausfinden und beseitigen, denn das Überlaminieren ist nur ein Herumdoktorn an den Symptomen und beseitigt dann die eigentliche Krankheit nicht. Wenn alle Lasten, die Dein vorhergehendes Befestigungssystem in der Eckverbindung aufgebrochen haben, vom maximal 3 bis 5 mm dicken Laminat getragen werden sollen, dann wird dieses auf Dauer auch brechen, denn es ist ja im Prinzip spröde, wenn es ausgehärtet ist. Abgesehen davon ist die Haftung zwischen Siebdruck und Laminat sowieso DER Schwachpunkt dieser Lösung, denn auf ggf. auftretende Scherkräfte ist das jedenfalls nicht ausgelegt.

    Ich hab die Details Deiner Konstruktion nicht mehr im Kopf, aber hast Du nicht ohne Isolierung gebaut? Lattengerüst und mit Siebdruck beplankt? Hast Du einen Gesamtverbund hergestellt mit den Außenwänden, der Decke und den Möbeln? Oder ist das Oberteil Deines Wagens wie eine leere auf den Kopf gestülpte Holzkiste, also Möbel alle unten und oben alles leer?

  • Hallo,
    Thomas: Danke für die ausführliche Antwort!

    Mein Lattenrahmen und die Möbel bilden einen Gesamtverbund mit entsprechender Verschraubung (Bolzen). Beplankt ist es dann mit 4mm Siebdruck und isoliert mit 50mm Styrodur udn dann wieder 4mm Sperrholz innen.
    Die einzelnen Wandelemente sind mit Sika verklebt und wie beschrieben verbolzt.
    Ich vermute, mein Fehler war, dass ich Holzwinkel genommen habe und keine Aluwinkel. Sie sollen nur der zusätzlichen Abdichtung der Kanten dienen, nicht der Stabilität. Im Holzbau bin ich zu Hause, daher fiel die Wahl auf Holz=Fehler! :oops:

    Was meine Frage betrifft zu der Verwindung. Wenn ich nun keine Winkelprofile verwende, die aufgeklebt sind, sondern diese gegen direkt auflaminierte Kanten ersetzte, war meien Sorge, dass durch die nun starre Verbindung von Seitenwand und Dach, keine Bewegung mehr möglich ist. Vielleicht verwindet sich der Bau ja trotz Verschraubung und Verklebung??!!?

    Was den Hinweis betrifft, dass die Verklebung der Winkel nicht optimal war, stimme ich zu, oder vermute es. Da hab ich wohl zu wenig von dem Phenolharz abgeschliffen, damit die Verklebung auch halten kann. Ich konnte jetzt beim "Rückbau" teilweise die verklebten Winkel ohne Rückstände abziehen. An anderen Stellen klebte es hingegen gut?!?!? :roll::oops:

    So ganz verstehe ich ja selber nicht, wo das Wasser herkommt. Das Dach liegt auf den Seiten auf. Gesehen habe ich ja leider nie, wo das Wasser genau
    reingekommen ist, ich vermute ja nur, dass es die Ecken sind.

    Ich werde nun weiter alle Winkel wieder runterreißen, bis auf das rohe Holz schleifen und entweder neue Winkel verkleben oder eben über die Ecken laminieren!

    Auch wenn es nicht so klingt, für meinen ersten Wohnwagen bin ich sehr zufrieden mit dem Resultat. Kinderkrankheiten eben. Wenn man die in der Kindheit durchmacht, hat man im Alter seine Ruhe. Abgesehen davon hab ich doch einigen (Balu) versprochen auf nem Treffen in meiner Tropfsteinhöhle - wegen möglicher mangelnder Isolierung - nen Bierchen zu trinken!

    Gruß,
    Steffen

  • Also wenn ich das so lese, dann würde ich da auch nicht weiter dran rumlaminieren.
    Mach die Holzleisten ab, schaffe einen trockenen, nicht klebrigen Untergrund und verklebe Aluwinkel mindestens 40x40mm mit UV festem Sika rundum. Dann muss der Kram dicht sein!

    Gruß, Holger

  • Hi Stefan, ich versteh immer noch nicht, wieso an Deiner Verschraubung/Verklebung Dach an Seitenwand Wasser durchkommen kann, Winkel hin oder her.
    Hast Du zwischen den senkrechten Ständerleisten oben im Anschluß nur stumpf gestoßen und die Winkel-Leisten sollten allein die Verbindungs- und Abdichtungsaufgaben übernehmen?
    Wenn das so ist, dann bewirken undichte Leisten natürlich, dass Wasser durchkommt, aber dann frag ich mich, wieso das trotz 50mm Styrodur innen sichtbar wird?
    Ich glaub, das müsste ich mir ansehen, um es zu verstehen.....hihihi

  • Hi Thomas,
    wenn ich das richtig in Erinnerung habe, kommst du aus der Nähe meiner alten heimat Aachen, oder? Nur leider wohne ich nun, um mal vorbei zu kommen, 400 km entfernt!?!

    Das Wasser wird sich einen Weg gesucht haben bis nach unten und sammelte sich dann am Boden. Die Isolierung kann kein Wasser aufnehmen und somit entstanden schöne Pfützen unten!
    Auf dem Foto kann man sehen, wo es reinkommt!

    Hier kann man sehen, wie die Wände aufgebaut sind. Leider schon von innen beplankt. Die Siebdruckplatte vom Dach liegt bis zu den Ränder oben auf den Rahmen der Wände auf. Der Lattenrahmen vom Dach ist somit zwischen den Wänden!


    Gruß,
    Steffen

  • Wie ich das sehe ist es das alte Siebdruck-Kleber-Problem und vielleicht auch ein etwas optimistisches Vorgehen. Du hast also senkrecht stehend von außen Siebdruck - Leiste - Sperrholz, darauf flach gelegt Siebdruck als Dach. Wenn Du zwischen Dachsiebdruck und die Wandoberfläche dauerelastischen Kleber aufgebracht hast und das ganze von oben in die Leiste verschraubt alle 10 cm, dann sollte das nach menschlichem Ermessen eigentlich dauerhaft dicht sein. Die Holzwinkel oben drauf dienen der Verschönerung, decken die Schraubenköpfe ab und verhindern, dass der Wind von der Seite das Wasser auf die Klebernaht drückt.
    Was passiert jetzt während der Fahrt? Die Dachplatte, die ja, wie ich mich zu erinnern glaube, nicht isoliert ist, fängt durch das Einfedern des Fahrwerks das Schwingen an und bewegt sich relativ zur Wand, weil sie an den Stellen, wo sie weite Räume überbrückt, in der Mitte tiefer kommen kann als am Rand. Dadurch, weil sie sich an der Innenkante der Wand abstützt, entsteht an der Außenkante ein kleiner Spalt, es arbeitet also. Da der Kleber auf dem Siebdruck nicht vernünftig haftet und Du wahrscheinlich zu wenig oder gar keine Schrauben drin hast, wirds undicht und die Holzleisten kleben ja auch nicht vernünftig und bewegen sich mit. So kann das Wasser sich seinen Weg suchen........
    So versuch ichs mal, für mich zu erklären.......ich glaub ich komm der Wahrheit ziemlich nahe........Was Du an den Ecken noch zusätzlich an Schwächen erzeugt haben könntest, kann ich mir nicht so genau vorstellen, aber da muss auch noch was sein.
    Resultat ist, dass die gesamte Eckverbindung den Bewegungsbeanspruchung während der Fahrt nicht standhält. Ich denke mal, Du wirst die gesamte Dachbefestigung mal nachsehen müssen, auch mal von innen versuchen, das Dach anzuheben, um die Haltbarkeit des Stoßes zu überprüfen. Wenn dabei ein größerer Spalt entsteht, musst Du das Dach neu befestigen. Problematisch dürfte dabei wirken, wenn das Dach in der Mitte "durchhängen" kann beim Schwingen, dass sich mit Drehpunkt auf der Innenkante der Seitenwand ein ziemlich kräftiger Hebel entwickelt hat, wobei der Kraftarm viel länger als der Lastarm ist und damit die Scherkräfte recht hoch sein dürften. Im Prinzip müßtest Du verhindern, dass das Dach in der Mitte schwingt, also es versteifen, damit es auch in der Fahrt plan aufliegt.
    Ein starrer Aluwinkel würde sich mitbewegen und nach einiger Zeit lockert sich auch die beste dauerelastische Klebeverbindung an der Stelle.
    Die billigste Lösung wäre meiner Ansicht, das Dach mit zusätzlichen Schraubenreihen an der Seitenwand solider zu befestigen, also 2 kilo 3,5 x 40 Nirospaxe reindrehen rundrum. Das deckst Du dann mit einem Winkel aus dicker LKW-Plane ab, die Du mit schmalen Aluleisten auf Butylband festschraubst. Also Butylband aufs Dach innen neben den Schraubenreihen, darauf der eine Rnad der LKW-Plane, Aluleiste drauf und festschrauben. Die LKW - Plane um die Ecke legen, auf Höhe des unteren Rands der innenliegenden Wandleiste ebenfalls Butylband drauf und die Plane seitwärts festschrauben. Die Plane sollte nicht ganz straff gespannt anliegen, ein bisschen Spiel kann sein, aber nur ganz wenig, der Bewegungsspalt ist ja nicht so groß. Das sollte dicht sein, wobei du natürlich die Schraubenköpfe im Alu mit UV-beständigem Dichtungsmittel einschmierst (SIKA UV-Beständig, Würth o.ä.). Die Plane wirst Du alle paar Jahre erneuern müssen, weil sie unter der Witterung verschleißt.
    Ich bin gespannt, ob einem Freund hier dazu was besseres einfällt, denn ich bin ja doch nur ein "advanced-Black & Decker - Bastler"....hihihi.....
    PS: Ja Eifel bei Aachen stimmt.

  • Hallo,
    @ Thomas: Das ist auf dem Foto vielleicht etwas mißverständlich zu sehen. Ich ahbe natürlich für das dach auch einen Rahmen, der zwischen den Seitenwänden liegt und nur die Deckschicht auf den Seitenwänden aufliegt.
    Wenn mein Sohn auf dem Dach rumturnt, biegt sich nichts durch. Ich vermeide es hingegen dann doch! :)

    @All: Noch mal die Frage in den Raum. Muß ich bei nem Anhänger, was kein Offroad-Hänger ist, auf Verwindung der Kabine achten, oder absorbiert tatsächlich das Fahrgestell die Torsion? Bei den großen Fahrzeugen wird hier doch oft über eine entsprechende Lagerung etc. gefachsimpelt, damit sich alles noch bewegen kann?

    Gruß
    Steffen

  • Na Torsion an der Kabine kann es bei einem einachsigen Anhänger mit Achse in der Mitte wohl nicht geben.
    Aber wie Thomas schon beschrieben hat, kann es schon Vibrationsbeanspruchung auf die Eckverbindung geben durch Schwingung einzelner Elemente wie z.B. dem Dach.

    Gruß, Holger

  • Hallo Steffen

    Ich habe gerade deinen Vorgang gelesen,
    das gleicht fast einem Albtraum.

    Mein Kumpel hat schon vor 2 Jahren eine Komplette
    Womo - Kabine gebaut und ähniche Probleme.
    Wasser sickert durch die Alueckprofile und nach
    meinen Beobachtungen löst sich der Kleber von den Platten.

    Da ich gerade auch einen Alkoven baue und einen extrem sauberen
    und genauen zeitraubenden Aufwand betreibe was das Verkleben betrifft,
    hoffe ich daß dieser Kelch an mir vorbei zieht ohne hängen zu bleiben.

    Die befürchtung mit der Verwindung kann ich dir nehmen, da dein kleiner Hänger
    ja ein 3 Punkt Auflagesystem ist.
    Bei großen Serienwohnwagen wirkt sich es schon beim herum laufen im Fahrzeug
    aus, bei nicht aufgebocktem Zustand.
    Und da deine Kanten mit Leisten verstärkt sind, flattert ja auch nichts.

    Ich glaube ich würde die Kanten mit Aluprofil und elastischem Marken Pu- Kleber und
    wenn erforderlich mit den Platten mit Primer die Klebeflächen bearbeiten.

    Oder wenn du dieser Vorgang Kritisch siehst, über das ganze Dach bis auf die Kanten runter
    mit 1 -2 lagen Vlies und GFK eine komplette schicht drauf setzen.
    evtl.prüfen die verklebung Harz - Plattenoberfläche !

    Das währe aber meine letzte Variante.

    Viele Grüße Dieter

    Qualität setzt sich eben durch !
    und wie verfahren
    Mit einem Womo kann man sich nie verfahren,
    man lernt höchsten neue Wege u. Ziele kennen.

  • Hallo Dieter,
    noch träume ich nicht schlecht davon. Bin also guter Dinge, die Sache in den Griff zu bekommen.
    An GFK hab ich ja auch schon gedacht. Daher die Frage der Verwindung. Mein Plan war es, die Ecken eben so ca. 10 cm breit mit einem GFK-Winkel zu laminieren. Nicht, wie du es sagst als komplette "Haube".
    Meine Befürchtung, da die elastische Klebeverbindung fehlt, reißt die Verbindung GFK-Winkel und Dach/Wand an irgend einer Stelle wieder auf, platzt so zu sagen ab?!

    Habe und kann mich noch nicht entscheiden zwischen Aluwinkel 40x40 oder eben laminierten Winkeln.
    Gruß
    Steffen

  • Steffen

    Wenn du in deinen Anhänger rum läufst im angehängtem Zustand,
    merkst du es ja, wenn du in die Ecken gehst ob was nach gibt.
    Wenn dies nicht der Fall ist, dann Verwindet sich auch nichts.

    Ob Alu oder GFK ist laut verschiedenen Herstellern egal.

    Alu war bei mir leichter zu beziehen und ist leichter billiger dafür
    schlechter im Lackieren.

    GFK ist schwerer teuerer und bei GFK- koffer kein Material- Mix
    und besser beim Lackieren.

    Bei deiner Konstruktion hätte ich kein Problem mit einem Aluprofil mit Radius

    Viele Grüße Dieter

    Qualität setzt sich eben durch !
    und wie verfahren
    Mit einem Womo kann man sich nie verfahren,
    man lernt höchsten neue Wege u. Ziele kennen.

  • Nach Stunden der Aufarbeitung, sieht mein Wohnwagen nun so aus.

    Alle Kanten großzügig bis aufs rohe Holz abgeschliffen. Die Fläche ebenfalls sehr gründlich angeschliffen.

    Jetzt kommt die Arbeit die Kanten wasserdicht zu bekommen.
    Habe ja schon mal wegen der möglichen Verwindung der Kabine in die Runde gefragt, was besser ist? Direkt auf die Kanten laminieren, oder Winkel mit Sika aufkleben?


    Bevor ich nun anfange mit der Laminierarbeit, noch einmal die Frage in die Runde - sicher nicht direkt auflaminieren?? Ist die Verwindung wirklich größer als vermutet?

    Wenn sich die Variante mit aufkleben eines Laminates durchsetzt, werde ich wohl eine "haube" machen, die das ganze Dach bedeckt und an den Kanten ca. 10 cm weit runter geht.
    Hoffe, ich bekomme so eine große Form auch wieder von dem Dach ab?? Hat jemand noch nützliche Tipps dazu?

    Danke
    Gruß
    Steffen

Jetzt mitmachen!

Mit einem Benutzerkonto kannst du das womobox Forum noch besser nutzen.
Als registriertes Mitglied kannst du:
- Themen abonnieren und auf dem Laufenden bleiben
- Dich mit anderen Mitgliedern direkt austauschen
- Eigene Beiträge und Themen erstellen