• Hi Dieter,

    ums "schön" gehts mir gar nicht ... aber ich habe festgestellt, dass man mit "malen" sehr viel schneller, einfacher und trotzdem hinreichend genau planen kann im Vgl zur CAD-Konstruktion. Bei uns ist ja meist kein CAM dahinter, das ein vorheriges CAD bedingen würde.

    Bei uns Hobby-Wohnmobil-Schraubern geht es ja erstmal darum, den "richtigen" Grundriss zu finden, Platz für Equipment und Menschen auszutesten usw.. Dazu habe ich mir einfach maßstäbliche Zeichnungen oder Bilder aller wichtigen Einzelteile wie Kabine, Heizung, Küchengeräte, Menschen in versch. Positionen (stehend, liegend, sitzend), Bett, Dusche uva angefertigt und platziere sie in den unterschiedlichsten Grundrissen. Auf diese Weise kommt auf eine erkleckliche Anzahl von Varianten, ohne immer bei "Null" anfangen zu müssen.

    Parallel dazu habe ich die "wahrscheinlichsten" Grundrisse noch auf ihre Masseverteilung bezüglich der Achslasten überprüft mit einem Excel-Sheet.

    Doch die schwierigste Arbeit - den richtigen Kompromiss auszuwählen - kann einem aber keine Software abnehmen.

    Bei uns hat es dazu geführt, dass wir fast alle unsere Anforderungen nach 5 (+2 vorne) Fahr- und Schlafplätzen, Sitzgruppe, Küche und Dusch-WC auf 3,57m Kabinenlänge untergebracht haben, inkl großem Stauraum.

    Gruß Peter

  • Ich hätte mit einem Zeichenprogramm ein weiteres Problem (kenne Google, ein no name Einrichtungsprogram, Coreldraw, Sketch, Paint):

    Wenn ich in die Planung eines Grundrisses egal ob für Haus, Wowa oder Womo einsteige, habe ich natürlich einen "gehirninternen" Vorlauf, um ungefähr die Richtung, wo es hingehen soll, zu finden. Dazu gehört auf dem Papier auch ein Lastenheft, was ich alles drin haben will, resultierend aus einem über 50 jährigen Camperleben.

    Dadrüber schlaf ich ein paar Wochen und bin, wenn ich mich dann mit der Detailplanung befasse, erstaunt, wieviele fertige Lösungen meine grauen Zellen schon in der Zwischenzeit selbsttätig entwickelt haben....hihi.

    Wenn ich dann erstmal an die 50 oder mehr Prozent meiner Verstandeskapazitäten dafür einsetzen muss, um mich mit den Ecken und Kanten eines Programms auseinanderzusetzen, dann stört das meine Denkleistung für mein eigentliches Planungsziel ungemein und führt in den meisten Fällen zum Abbruch des Gesamtprozesses, weil ich so sauer über die Schwierigkeiten bin, meine Ideen mit der saudummen Maschine auf diesen verfluchten Bildschirm zu bringen. Nach einschlägigen Erfahrungen in diese Richtung bin ich reumütig zu Papier und Bleistift zurückgekehrt.

    Inzwischen hab ich eingesehen, dass das Grundproblem meine Faulheit ist, ich könnte ja inzwischen, wenn ich gerade nicht plane, so ein Programm lernen, so dass ich es als Instrument einsetzen könnte. Aber wenn man es nicht dauernd benutzt, verliert man das schnell wieder, ist mir mit google sketchup so gegangen.

    Tja, und dann hab ich noch den Vorteil eines recht ordentlichen räumlichen Vorstellungsvermögens.... die angedachten Lösungen erscheinen in erstaunlich realistischen 3D-Bildern vor meinem inneren Auge, wie ich nach Realisierung immer wieder feststelle.

    Und die Latten-Stuhl-Packpapiermethode zum 1:1 Modell in der Garage, um die Maße an die Bewegungsabläufe anzupassen (Ergonomie nennt man das wohl....hihihi), ist sowieso unschlagbar und man kann drauf auch deswegen nicht verzichten, um das Geplante seiner Familie zu "verkaufen".

    So läufts halt bei mir....bei anderen eben anders....hihihi.... :wink::roll:

  • Thomas, das kann ich gut nachvollziehen!
    Bei mir ist ein Großteil der Planung in Urlauben erfolgt, und dann auf dem karoblock mit Bleistift.
    Am Ende habe ich dann maßstabsgerechte Pläne mit Coreldraw erstellt, aber auch einige male geflucht, weil ich das Programm sonst auch nicht benutze. So ist das eben... hauptsache das Ergebnis stimmt, ob mit CAD oder ohne. Wir wollen ja keine Serie bauen!

    Auch Hr Bohrer von Ormocar sagte mir, wozu soll ich erst das CAD anwerfen, in der Zeit habe ich ja schon die halbe Kabine gebaut ;) Sie haben ja schon einen ordentlichen Plan mitgebracht...

    Gruß, Holger

  • Hoi zämä

    Ich arbeite ja beruflich mit dem AutoCAD und habe schon sooo viele verschiedene Kabinen im 3d-Modus gezeichnet...aber ich bin immer noch der Meinung dass eine gute Planung nur mit einem guten räumlichen Vorstellungsvermögen möglich ist!
    Auch ich bin mit Doppelmeter, Latten und Kisten auf die Suche nach den bestmöglichen und den minimalen Platzverhältnissen gegangen und habe dazu noch 'Menschen' mit meinen Körperabmessungen im 3d gezeichnet, um auch in der Zeichnung Fehler zu finden.
    Das 3d-CAD hilft sicher, aber das ist weder schneller noch nimmt es Denkaufgaben ab...und 2d-CAD ist weder besser noch schlechter als Handzeichnen...man ist meines Erachtens langsamer mit CAD bis es ans Ändern geht...dann hat man mit CAD Vorteile.
    Wenn man's aber nicht kann...sehe ich keinen Grund CAD zu lernen...die Vorteile sind zu gering.

  • Zitat von Picco

    Ändern...dann hat man mit CAD Vorteile.
    Wenn man's aber nicht kann...sehe ich keinen Grund CAD zu lernen...die Vorteile sind zu gering.

    So sehe ich das auch, mein lieber Picco.

    Es gibt natürlich im Profiberich ganz tolle Sachen. Ich hab für einem Statiker und Architekten im TV mal ein irres Programm gesehen, das aber wie ich Andeutungen entnehmen konnte, weit jenseits der 50 K im Preis angesiedelt werden muss.
    Das kann neben der Zeichnung des Grundrisses die Statik und die Armierung berechnen, legt nach Positionierung der Steckdosen, Stromverbraucher und Lampen den VDE - gerechten Verlauf der Leitungen fest, dasselbe auch für Klima und Sanitär, ggf Datenleitungen, Lautsprecher etc. etc. Auch Fenster und Türen werden abgebildet und es gibt dazu Empfehlungen, was Helligkeit und Verteilung auf den Wänden angeht. Sogar der goldene Schnitt ist einprogrammierbar oder Sheng Fui Regeln.

    Selbstverständlich macht es auch die Massenberechnungen und schließt unzulässige Materialien aus, die muss man aber vorher eingeben......

    Das geilste ist aber die Einrichtungssoftware dazu. Für Möbel gibt man die Maße ein und ordnet die den eingescannten Fotos dieser Möbel zu. Dann kann man die in die Räume verteilen. Unterschiedliche Wandbekleidungen wie Tapeten oder Stoff oder Steine oder Paneele lassen sich auch abbilden und an den Wänden kombinieren. Sogar klassische Stukkaturen sind eingebbar, Wahnsinn.

    Aber das schärfste kommt noch: Man kann wie mit der Kamera in Augenhöhe (natürlich je nach Größe des Menschen einstellbar) durch die eingerichteten Räume fahren und sich die Raumwirkung 3 D anschauen. Dazu kann man das ganze Haus auf dem Grundstück ausrichten und auch drehen, um den Lichteinfall aus verschiedenen Himmelsrichtungen sehen zu können. Man gibt den Punkt in Länge und Breite ein und die Höhe über dem Meer und kann im Zeitraffer den Lichteinfall des ganzen Jahres durchfahren lassen. Auch Wetter ist eingebbar, also bedeckter Himmel und Regen und Nebel. Wenn man das mit der Bildschirmbrille betrachtet, ist es nur noch das eigene Laufen und Drehen, was zur Besichtigung des echten Bauwerks fehlt..... ach ja, stoßen an Ecken von Möbeln kann man sich auch nicht....hihihi. Die Illusion ist perfekt.

    Aber der Rechner ist auch ein Mordsding für ordentliches Geld, ich vermute mal 6 stellig, und man braucht drei Leute, die nur das Programm bedienen, also die Planungsideen ins Programm umsetzen, eine Teamleistung zwischen kreativem Planer und Anwendungstechniker.

    Aber das brauchen wir für unsere Kabinen nicht, denk ich mal. Nur, wenn ich in ein paar Jahren nicht mehr fahren können sollte, dann gibts bestimmt ein Programm, was das auch kann....hihihi.

Jetzt mitmachen!

Mit einem Benutzerkonto kannst du das womobox Forum noch besser nutzen.
Als registriertes Mitglied kannst du:
- Themen abonnieren und auf dem Laufenden bleiben
- Dich mit anderen Mitgliedern direkt austauschen
- Eigene Beiträge und Themen erstellen