Vorstellung und Frage zu Boiler

  • Servus,

    ich will mich erst einmal vorstellen. Ich heise Eva-Maria. Wir, das sind mein Buddy Marco, unser Hund Ramirez und ich wollen in ca. 2-3 Jahren zu einer einjährigen Afrika-Reise aufbrechen. Nach Afrika soll auch noch Südamerika folgen. Nach vielen Gesprächen und viel stöbern im Internet ud viel Planen haben wir jetzt so ziemlich genaue Vorstellungen, wie unser Womo mal aussehen muß. Vor allem euer Forum hat uns viel weitergeholfen. Der Ton hier ist freundschaftlich, professionel und konstruktiv kritisch (das ist in Foren doch oft ein Problem).

    Das Basisfahrzeug wird wohl ein MAN 13.280
    Die Koffermasse betragen (nach unseren aktuellen Plänen) innen L=510, B=224, H=200.

    Eigentlich wollten wir kleiner und leichter (unter 7,5t) bleiben, aber da wir begeisterte Taucher und UW-Fotografen sind, hat alleine die gesamte Ausrüstung hierfür zu viel Volumen und Gewicht, sodaß wir uns dann doch für eine Hausnummer größer entschieden haben. Auch unser Hund (eine Deutsche Dogge) trägt nicht unwesentlich zu dieser Entscheidung bei.

    Ich möchte am Wochenende mit den ersten Reinzeichnungen des Grundrisses fertig sein und freue mich darauf, euch unseren Plan vorzustellen und Feedback zu bekommen.

    Aber hier meine Frage, an der ich sein ein paar Tagen kaue und mir keinen Reim darauf machen kann.

    Wir wollen für die Heizung (nötig wegen Patagonien-Temperaturen) eine Webasto Therme 90 ST. Jetzt bleibt das Warmwasser für die Dusche. Da haben wir uns einen 15-20 Liter Boiler vorgestellt.
    Aber wie funktionert das jetzt wirklich? Wird das Brauchwasser ebenfalls von der Therme aufgeheizt und dann vom Boiler nur noch warmgehalten oder ist bei einer warmen Außentemperatur (wie in Afrika) die Therme abgeschalten und das Wasser wird dann vom Boiler aufgeheizt?

    Und ist ein 24V Boiler mit 400 Watt die richtige Wahl. Leider habe ich bei verschiedensten Herstellern von Boilern keine brauchbaren Infos zum Stromverbrauch gefunden. Da ich gerade an der Energiebilanz-Liste sitze, würde mich schon interessieren, wielange der Boiler denn benötigt, um die entsprechende Menge Wasser auf 70° aufzuheizen und wieviel Ampere benötigt er in der Warmhalte-Phase. Nur mit einer V und Watt-Angabe ist kein echter Verbrauchswert zu ermitteln. Da hoffe ich auf eure Erfahrungswerte. Wenn ich das habe, kann ich mich auch mal dran machen, die benötige Dimmensionierung der Solaranlage zu errechnen.

    Grüße aus dem winterlich-weissen Bayern
    Eva-Maria

    - Meist führt der längere Weg schneller zum Ziel -

    Es gibt keine Lösung, weil es kein Problem gibt. (Marcel Duchamp)

  • Hi Eva-Maria,

    also erstens brauchst du dafür Strom ohne Ende, um Wasser zum Duschen aufzuheizen. Ob bei 400 W das Teil überhaupt ausreicht, um genügend Warmwasser nachzuliefern, um angenehm duschen zu können, weiß ich auch nicht, halte ich aber eher für unwahrscheinlich.

    Was ich machen würde (WIEDER!): Ihr habt für die Kabinenheizung eine Warmwasserheizung. Euer MAN ist wassergekühlt. Also ideale Voraussetzungen!

    Kombiniert die Wamwasserheizung mit der Motorkühlung (aber trennbar!). Dann kauft euch einen Wärmetauscher. Bei mir ist das ein Elgena-Boiler, man kann aber auch selber bauen. z. B Bierfaß mit VA-Rohren drin, die Enden nach draußen gelegt, zusätzlich einen Einlauf und einen Ablauf. Oder halt aus dem Sanitärhandel bzw. vom Schrottplatz, ... .
    An den Wärmetauscher schließt du einmal die Warmwasserheizung an und über einen T-Stück den Motorkühlkreislauf - wie gesagt, sollte per Kugelhahn oder so trennbar sein). An die zwei verbleibenden Anschlüsse den Warmwasserkreislauf, alles ab 20l Volumen ist ausreichend, schließlich ist die Brühe ca. 75° (je nach Thermostat) warm. Gut isoliert habt ihr nach einer kleineren Fahrt selbst am nächsten Tag noch ausreichend Wasser zum Duschen - FÜR UMME - durch die Motorabwärme beim Fahren.

    Angenehmer Nebeneffekt: Morgens ar....kalt, Warmwasserheizung an und Motorkühlkreislauf vorheizen, Motor ist wesentlich schneller in einem optimalen Betriebsbereich, Kabine sehr schnell warm! Achtung, nicht vergessen, bei Fahrt die Warmwasserheizung abzuschalten!

    Fragen dazu? Gern, habe obiges System so bei mir verbaut.

  • Hallo Eva-Maria,
    erst mal willkommen hier. Schön. daß es noch mehr "Verrückte" gibt.
    Wir stecken auch mitten in der Planung unseres Allrad "Mannis". Allerdings eine Nummer kleiner als 7,5Tonner. Bezüglich der Aufwäemzeiten u.z.w des Boilers kann dir wohl so leicht keiner helfen, da das stark vom Boilerhersteller abhängt. Was ich aber zu bedenken gebe ist: Nach langen Gesprächen mit Herrn Bocklet und anderen Besitzern und Nutzern solcher Fahrzeuge scheint klar zu sein, daß 9kw für die Heizung hoffnungslos überdimensioniert ist. Damit hat die Heizung viel zu kurze Einschaltzyklen und verkokt schnell. Das Blöde daran ist, daß man dann gleich ein paar Teile auswechseln muß. Nur reinigen hilft da nix. (Sagt Webasto). Zum Boiler: Wir haben einen 10l ElegnaBoiler mit zusätzlicher elektrischer Heizpatrone von 230V/600W. In unsere "alten Womos " hatten wir immer einen 10l Truma Gasboiler. Aus dieser Erfahrung wissen wir, daß uns 10l Warmwasser reichen. Einer duscht vor dem Frühstück, der andere hinterher. Mit der Heizpatrone soll der Boiler das Wasser in unter 20 Minuten von 20 auf 70° bringen. Läuft die Heizung (bei uns eine Webasto 5kW) ist der Boiler im Heizkreislauf eingeschleift.
    Während des Fahrens kann der Boiler über einen Wärmetauscher vom Motorkühlwasser erhitzt werden. Ebenso über Lichtmaschine/Wechselrichter ,Solaranlage/Wechselrichter oder Landstrom 110V-240V ist eine elektrische Aufheizung möglich.
    Ist aber alles noch Theorie, weil wir auf unsere Leerkabine warten.
    Viele Grüsse und viel Spass beim planen.
    Lothar
    (ab Mai 2010 erst mal weg :D )

  • Hallo Eva-Maria,

    das Konzept Warmwasser mit Kühlwasser (s. Joe) können wir auch nur empfehlen. Wir haben einen Isotherm-Boiler (16 Liter) verbaut, der per Kühlwasser und über 230V heizbar ist.

    Bei der Wahl eines Boilers bitte aufpassen, dass der maximale Druck des Boilers und der Druck der Frischwasserpumpe zusammenpassen (Pumpendruck kleiner als Boilerspezfikation) bzw. ein Druckminderer verbaut wird - für uns der Grund, nicht Elgena zu nehmen.

    Wir verzichten auf die Wasserheizung für den Aufbau (Luftstandheizung ist installiert). D.h. wir haben Warmwasser wenn wir am Vortag gefahren sind oder wenn wir Außenstrom haben - das reicht für unsere Reisegewohnheiten aus. Die Isolation des Boilers ist Klasse - Duschen für 2 am nächsten Morgen ist auch nach einer kurzen Fahrtetappe am Vortag problemlos.

    Gruß, Tobias.

    2016er Sprinter 319CDI mit Ormocar-Koffer, gasfreier Ausbau.
    Mehr zu unserem Fahrzeug gibt es in der Campergalerie - unsere Reisen nach Mittel- und Nordeuropa findet ihr hier.

  • vielen, vielen Dank für die informativen Antworten. Jetzt ist mir schon einiges klarer.

    Danke Joe für den Input . Wir werden deinen Rat befolgen und einen Wärmetauscher/Boiler an den Warmwasserkreislauf der Therme und zusätzlich wie von dir beschrieben über ein T-Stück an den Motorkühlkreislauf anschließen. Die Kugelhahn-Trennung benutzt du dann dafür, um bei kalten Nächten und beim Stand den Motorkreislauf nicht mitzuwärmen, ihn vor der Fahrt wieder zuzuschalten.

    Ich habe mir überlegt von der Therem aus 2 Kreisläufe zu verlegen - einen Kreislauf für die Heizung der Kabine, den man im'Sommer'-Betrieb abschalten (trennen) kann. Der zweite Kreislauf ist dann fürs warme Wasser. Aber da hab ich grad noch ne FrageWie erkennt die Thrme, dass das Wasser im Bolier ausreichen warm ist und sich dann abschaltet. Oder steuert man das manuell, in dem man die Therme einfach jeden Morgen für eine gewisse laufen lässt. Ich hof, die Frage ist nicht zu dämlich, aber von Heizungen hab ich wenig Ahnung. Ich versteh mich gut auf Mechanik, Elektro und Möbelbau, aber bei Heizungen steh ich auf dem Schlauch.

    Brauch ich die Heizpatrone des Boilers bei dieser Lösung dann überhaupt? oder hält die die Temperatur des Warmwassers konstant warm.

    Es wird bei uns auch Tage (oder auch mal 2-3 Wochen geben, in denen wir unser Womo gar nicht bewegen (weil wir an einem Ort z.B. auf einen bestimmten Fisch oder Schwarm warten. Taucher können da ausdauernd sein). Dann wird das Wasser doch über die Therme und nicht über den Boiler aufgeheizt, wenn ich euch richtig verstanden habe.

    Danke Tobias für den Input mit der Wasserpumpe. Das sind oft die Kleinigkeiten, die man gerne übersieht, die aber viel Ärger bereiten können.

    Servus
    Eva-Maria

    Es gibt keine Lösung, weil es kein Problem gibt. (Marcel Duchamp)

  • Hi EVa-Maria,

    was meinst du mit Therme bzw. Boiler? Auf welche Aussage beziehst du dich (sorry, habe keine Lust detektivisch alle Beiträge zu lesen um dann evtl. einen Treffer zu landen).

    Also nur um Missverständnissen vorzubeugen und vielleicht erübrigt sich ja da auch die Unklarheit zwischen Therme und Boiler:

    Also Boiler / Heizung oder was auch immer kann mit Gas betrieben sein (Truma ist da DER Hersteller im Campingbereich) bzw. Eberspächer oder Webasto für die Diesel- bzw. Benzinheizungen - egal ob für Warmluft oder Wasser. (Ohne Anspruch auf Vollständigkeit sei noch Alde genannt.) Diese Heizungen haben einen Temperatursensor, bei Truma einstellbar, bei den Eberspächer- oder Webasto-Heizungen ballern die bis max. und schalten dann ab (je nach Einstellung so um die 70°C +/-). DAHER der sehr WICHTIGE Einwand von Lothar, dass die 9 kW hoffnungslos überdimensioniert sind (als Vergleich: moderne Heizungen für komplette Einfamilienhäuser haben ähnliche Werte!!) oder aber ihr habt einen gewaltigen Wasserkreislauf für WARM. Bei meiner D4 sollten es laut Eberspächer ca. 20l min. sein, ob man das 1:1 bei 9kW hochrechnen kann, weiß ich nicht, das kann euch aber Webasto sagen, die sind ähnlich wie Eberspächer SEEEEHR kooperativ. Webseite, Tel.-# suchen und anrufen bzw. Email schreiben, innerhalb weniger Tage hast du kompetente Auskunft bzw. Rückruf.

    In dem von Lothar genannten Elgena-Boiler ist noch bei einigen Modellen eine Zusatzheizung drin, die mittels 230V-Heizspirale (Patrone) das Wasser erwärmen kann. Diese Heizspirale kann auch i. d. R. stufenlos eingestellt werden (meintet ihr das mit Therme?). Diese Heizpartone habe ich auch drin, der Schalter dafür ist aber in der Schalttafel mit einer Sicherungslasche vor "Fehlbedienung" geschützt (eigentlich nur die Redundanz für die redundante Warmwasserbereitung!)

    Sollten alle Heizungen auf "Ein" sein: Je nachdem wer als erster die Abschaltschwelle erreicht, schaltet ab, während die andere bis zu derem Erreichen weiterköcheln.

    6 Seiten Konzept der Wamwasserbereitung findet ihr hier bei Interesse zum Download: http://www.gertenbach.info/d_big%20foot%20infos.htm, dann die 6 Links "Mein Konzept der Warmwasserbereitung X" anklicken - viel Spaß.

  • Hallo

    Anbei ein Vorschlag den ich schon mal zur Diskussion eingestellt hatte
    und Dank euch derzeit so aussieht.
    Ich habe derzeit die Ebersbächer Hydronic 10 geplant, nicht wegen der max. Leistung,
    sondern da sie runter auf 1,5 kw sich regeln läst.

    Das ganze ist noch nicht gebaut.

    LG

    Mike

  • Hallo!

    So nun mag ich auch mal meinen Senf dazu geben! Vorweg seien ein paar Dinge gesagt: Ich wohne seit zweienhalb Jahren in meinem 12m-Mobil und habe schon einige Erfahrungen in Sachen Heizung und Warmwasser sammeln können - negativer wie positiver Art. Daher sind meine Tips nicht aus der Luft gegriffen, sondern beruhen auf eigenen Erfahrungen! Ich schreibe einfach mal alles hin, was mir gerade einfällt, auch wenn es Euch jetzt nicht direkt betreffen mag.

    Thema Heizung:
    Ich startet mit einer nigelnagel neuen Thermo 90S, die mir das warme Heizwasser für die diversen Heizkörper und die Fußbodenheizung lieferte. In der Umbauphase, die teils im Winter stattfand, war die Heizung ein wunderbarer Begleiter. Immer vollkommen problemlos gelaufen. Im ersten Winter im Bus gab es bereits Probleme. Das bevorzugte Heizöl wurde trotz Fließverbesserer bei Temperaturen unter -5° zu zähflüssig. Die Dosierpumpe versagte. Lösung: Pumpe warmhalten per Heizwiderstand.

    Ansonsten lief die Heizung in diesem ersten intensiv genutzen Winter wunderbar durch. Ich achtete stets darauf, dass die Heizung möglichst viel im Vollastbetrieb lief, da das Fließ ansonsten versotten würde, wie es mir der Mann an der Webastohotline erklärte. Doch schon gegen Ende dieses Winters begannen die ersten wirklichen Probleme. Die Heizung qualmte und wollte nicht mehr richtig verbrennen. Also Brenner ausbauen und reinigen. Das Keramikfließ wurde in Verdünnung getränkt und gut eingeweicht, so dass sich die Partikel, die sich dort festgesetzt hatten, vollsaugen konnten. Anschließend wurde das Ganze mit einem Brenner ausgebrannt und mit Druckluft vorsichtig saubergeblasen. Das Ergebnis war wunderbar. Alles funktionierte wieder einwandfrei

    Der 2. Winter kam und die Heizung begann erneut zu Mucken. Ich nutze die Heizung stets, um den Motor vorzuwärmen. Dabei läuft sie nur im Vollastbetrieb. Ich kann also sagen, dass die Heizung zu 80-90% Booster- oder Vollaststufe lief. Doch das Fließ war nun endgültig hin. Man kann das Fließ nur gemeinsam mit dem gesamten Brenner tauschen. Kostenpunkt: 120,-

    Also schaute ich mich nach Alternativen um. Ich fand eine gebrauchte Webasto DBW2010 (ca. 11kW). Diese Heizung arbeitet nach einem anderen Prinzip. Der Brennstoff wird unter hohem Druck (7-10bar) durch eine Düse gepresst und zerstäubt. Das Verfahren ist alt und hat sich in vielen Zentralheizungen bewährt, dachte ich mir. Da kann ich nichts falsch machen. Also gekauft und eingebaut. Nachdem ich eine neue Brennerdüse (5,- bei ebay, 10,- beim Heizungshandel, 20,- bei Webasto) eingebaut hatte, lief die Heizung ohne Probleme und das tut sie bis heute! Ich gönnte ihr noch einen großen Filter im Vorlauf, so dass auch kein Schmutz in das Feinfilter der Düse kommen konnte. Wenn mal etwas nicht geht: Düse reinigen oder (besser) tauschen, evtl neue Filterpatrone - und gut.

    Seitdem läuft die DBW2010 ohne Probleme, wo hingegen die 90S immer noch auf ihren neuen Brenner wartet.

    Für diesen Winter habe ich auf einen guten alten Holzofen zurückgegriffen, denn Holz brennt immer und scheint mir bei den derzeitigen Ölpreisen die günstige Alternative. Dennoch steht die 2010 Gewehr bei Fuß, um mir die Tanks zu heizen bzw. den Fußboden zu wärmen.

    Zu den Heizleistungen:
    Es stimmt schon, dass 9 oder auch 11kW für eine so "kleine" Box, wie Ihr sie habt, evtl etwas überdimensioniert erscheinen und manch einer sagen wird, dass die 90S zu schnell versottet. Das stimmt nur bedingt. Es hängt sehr stark von Eurem Heizverhalten ab. Ich hatte eine zeitlang in der 2010 eine größere Düse (nicht nachmachen!), so dass die Heizung in etwa 18-20kW hatte. Ich fand es noch besser als "nur" mit 11kW, denn das morgentliche Aufheizen ging wesentlich schneller von statten. Gegen Ende der Aufheizphase wurden die Schaltzyklen der 2010 natürlich kürzer, denn sie kennt iGgs. zur 90S nur Ein oder Aus. Aber das war nicht weiter störend.

    Frage ist eben, wie man die Heizung betreiben will. Meiner Erfahrung nach hat es bei guter Isolierung ausgereicht, die Heizung 3-5 Mal pro Tag für ca. 1h bei 5-10° Minus heizen zu lassen. Dabei lief die 2010 fast zu 100% und die 90S zu 70% in der Boosterstufe und nochmal 10-20% in Vollast. Will man die Heizung den ganzen Tag laufen lassen, so dass die Temperatur im Womo so konstant wie möglich ist, würde ich eher zu 90S tendieren und das Versotten in Kauf nehmen; stören einen die leichten Temperaturschwankungen nicht, wäre die 2010 meine Wahl, da sie wesentlich einfacher aufgebaut ist, leichter zu warten und weniger zu Fehlern neigt als ihr hochtechnisierter Bruder.

    Warmwasser:
    Kommen wir zum Spannenden.... Fließend warmes Wasser. Ja es ist ein Genuss unter der Dusche unter warmen Wasser zu stehen! Ich startet mit einem Truma-Boiler der Extraklasse. 10l-Truma Schiffsboiler. Die Bezeichnung habe ich vergessen bzw. verdrängt. Neu ca. 900,- damals. Ich konnte einen gebrauchten erstehen. Ist im Prinzip der gleiche Boiler wie der, den man für Womos bekommt, nur mit dem Unterschied der Abgasführung. Diese kann nahezu beliebig verlegt werden, wohingegen die Womover. immer direkt nach außen oder nach oben durchs Dach gehen muss. Das Teil versagte bereits nach einem halben Jahr Dauerbetrieb den Dienst. Platine hin. Materialkosten ca. 100,-. Weil der Boiler auch relativ gashungrig war und mir das Warten am Morgen, wenn ich den Boiler nachts austellt hatte, zu nervig wurde, entschied ich mich für einen Gasdurchlauferhitzer aus dem Hausbau. Die gibt es auch mit geschlossener Abgasführung. Funktioniert seitdem wunderbar. Nachteil: Hoher Wasserverbrauch. Bis das Wasser warm wird, fließen einige Liter durch.

    Zum Stromverbrauch:
    Die Standheizungen sind echte Stromfresser. Egal welche Variante man nimmt, sie fressen ihn nahezu. Mit Batterien kommt man da nicht weit. Ich hatte 900Ah an Bord!
    Übrigens: Wasser mit Strom aufzuheizen, ist so ziemlich das Dümmste, was man machen kann. Ihr werdet schnell merken, wie wertvoll jede Ah in eurer Batterie ist.

    Alternativen:
    Sparsamer sind da Gasheizungen. Ich denke da gerade an die Wasserheizungen von Alde, das sind kompakte kleine Würfel mit 3-6kW Heizleistung, die quasi alles in einer Box bieten. Warmwasser und Heizung. Mir scheinen sie einen sehr guten Eindruck zu hinterlassen. Sparsam im Verbrauch von Strom und Gas. Allerdings braucht man eben Gas!

    Meine Tips für Euch
    Ihr seid eher in warmen Ländern unterwegs, wo es höchstens nachts kühl werden kann (Wüste!). Ich glaube nicht, dass ihr zwingend eine Heizung braucht, die in ihrem Regelverhalten an eine Zentralheizung im Haus erinnert. Warmwasser braucht man relativ selten. Wenn ihr regelmäßig fahrt, lohnt sich ein Boiler für Warmwasser, der über den Motorkühlkreislauf gespeist wird. Einen Tag oder auch zwei hat man damit relativ warmes Wasser. (Der Wärmeverlust nach außen ist dabei zu vernachlässigen, entscheidend ist, dass sich das Wasser im Boiler durch die Entnahme natürlich mit dem nachfließenden Kaltwasser vermischt!). Wenn Ihr plant, länger zu stehen, dann kann man diese Variante u.U. beibehalten, schleift den Boiler aber nicht direkt in den Motorkühlkreislauf. Dazu mehr später. Allerdings hat man immer den Nachteil, dass man recht viel Raum verschenkt, denn 60l sollte der Boiler mindestens haben!

    Ich würde eine viel einfachere Variante bevorzugen, die ich allerdings nur bei anderen erfolgreich getestet gesehen habe: Eine große Standheizung: 20-30kW. Die heizt den Innenraum sehr schnell auf, braucht daher in Summe weniger Strom und man kann sie zur Warmwasseraufbereitung verwenden. Dazu schleift man in den Heizkreis der Heizung einen Plattenwärmetauscher (ca. 100kW) ein. Auf der anderen Seite lässt man das Brauchwasser durchfließen. Bevor man zu duschen beginnt, schaltet man die Heizung ein, warte wenige Minuten und schon kanns losgehen. Ein Thermostatmischer an der Dusche sorgt für konstant Temperatur. Das hat einen wirklich entscheidenden Vorteil: Bakterien! Wenn man Wasser über längere Zeit temperiert hält (<55°), dann steigt das Wachstum von Bakterien imens an. Erst bei höheren Temperaturen werden diese wieder abgetötet. Gerade in südlichen Ländern, wo das Wasser nicht immer einwandfrei ist, sehr entscheidend. Ich denke da gerade z.B. an die Legionellen, die sich bei 40° wunderbar vermehren. Ok, ich schweife zu sehr ab.

    Es gibt noch andere Alternativen. Da wären z.B. die Öfen von Reflex oder Kabola. Das sind Ölöfen, die eigentlich für den Schiffsbau hergestellt werden, lageunabhängig sind und auch im WoMo verbaut werden können. Entscheidender Nachteil: Verbrennungsluft wird aus dem Raum genommen! Aber: diese Öfen funktionieren nach einem alten absolut robusten Prinzip: Öl tropft auf ein Fließ, das durch die laufende Verbrennung warm gehalten wird, verdampft und verbrennt. Diese Öfen gibt es mit eingebautem Wärmetauscher für Wasser, womit man entweder Heizkörper betreiben oder Warmwasser aufbereiten kann.

    Und dann ist da noch der gute alte Holzofen. So einer steht seit 2 Wochen in meinem Bus und macht es stets wunderbar lecker warm. Allerdings wirds nachts eben kalt!

    Aus all meinen bisherigen Erfahrungen kann ich sagen, dass alle Komponenten, die speziell für WoMos entwickelt wurden NICHT dafür taugen, wenn man ein Jahr oder länger im WoMo wohnt. Sie sind nicht für Dauerbetrieb ausgelegt. Sie sind teuer. Nahezu alle Komponenten (mit Ausnahme der Wasserpumpe), die ich aus dem Womobereich habe oder hatte, haben mir Stress, Ärger oder Entäuschung gebracht.


    So, wer es bis hier her geschafft hat: Herzlichen Glückwunsch!


    Eva-Maria, wenn Du mehr wissen willst, auch z.B. inbezug auf Strom, und ein paar meiner Erfahrungsberichte im Detail hören willst, dann ruf mich an. Ich habe mir hier schon fast die Finger wund geschrieben! Nr gibts per PN!

    Viele Grüße,
    Manjo

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