Zündsicherung beim Propangaskocher

  • Hallo miteinander,

    mein 2 flammiger Cramer Propangaskocher aus dem Jahr 2001 wurde viel benutzt und war verdreckt.

    Nach Reinigung der Gaswege geht nun die Zündsicherung viel langsamer als vorher - d.h. bei Auspusten der Famme tritt noch recht lange Gas aus bevor die Zündsicherung dicht macht.

    Wie lange darf das denn dauern und
    wie funktioniert die denn mit den seltsamen Elektrokabeln ohne Strom?

    Bestimmt weiß das jemand!
    Freue mich auf Eure Antwort.
    Gruß vom Alten Hans

  • Hallo Alter Hans,

    wie lange sich die Zündsicherung Zeit lassen darf, bis sie die Gaszufuhr unterbricht weis ich leider nicht. Ich habe irgendwas mit max. 60 Sekunden im Kopf, aber das erscheint mir eigentlich zu lang. Warten wir mal bis sich Christianus zu dem Thema meldet, der sollte es wissen.

    Aber wie die ohne Elektroanschluß mit nur einem Kabel funktionieren kann ich Dir sagen: Die funktionieren nicht elekktrisch. Der Fühler ist ein Bimetall, bei dem zwei Metalle mit unterschiedlicher Wärmeausdehung fest miteinander verbunden sind. Ab einer gewissen Temperatur "verbiegt" sich das Bimetallelement dann und gibt dann das Ventil frei. (Deshalb muß man bis dahin auch den Knopf drücken und das Ventil so offen halten). Beim abkühlen springt das Bimetall dann mit einem deutlichen knacken zurück in seine Ursprungslage und verschließt das Ventil wieder.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Hallo Krabbe,

    vielen Dank für die schnelle Antwort.

    60 Sekunden dauerts gewiß nicht bis die Zündsicherung schließt, aber auch 30 Sekunden sind mir nicht geheuer.

    Mit der Bimetallgeschichte weiß ich eigentlich Bescheid - und doch ist es früher oft so gewesen, daß die Zündsicherung bei brennender Flamme die Gaszufuhr absperrte bis ich an den Kabelschuhen
    (es sind je zwei vom Brenner zum Bedienknopf - eines davon isoliert, und alles mit Elektrokabelschuhen versehen) unter dem Herd etwas gerüttelt hatte.
    Ein erfahrener Wohnmobilist hatte mir das gezeigt. Es sieht so aus als ob ich durch das Rütteln eine Kontaktkorossion beseitigt hätte.

    Verstehen tu ich das absolut nicht.

    Vielleicht kann Christian oder jemand anders weiterhelfen.

    Gruß vom Alten Hans

  • Alter Hans
    Nach max. einer Minute, muss das Ding dichtmachen, das ist Norm und weiter nicht bedenklich.

    Das Ding funzt elektrisch, da ist kein Bimetall.

    Verlangt jetzt keine wissenschaftliche Ausarbeitung von mir, ich kanns nur grob erklären.
    Am Reglerventil ist ein Zündsicherungsellement mit einer Spule verbaut, (eine elektrische Spule) zum Brenner führt ein Kapilarröhrchen mit Fühler, in diesem Röhrchen ist ein Salz (keine Ahnung welches)nur soviel zur Sache, wird der Fühler heiss, erzeugt die chemische Wirkung zwischen Kupfer und Salz im Kapilarröhrchen einen Strom im Milliwattbereich, der Gasregelknopf muss gegen einen Federdruck so lange gedrückt werden, bis genug Strom fließt um die Spule zu erregen damit sie in dieser offenen Position bleiben kann.
    Erlischt die Flamme, wird der Kreislauf unterbrochen, die Spule ist nicht mehr erregt, die Feder sorgt dafür das die Gaszufuhr über einen Kolben mit Dichtung gegen die Düse unterbrochen wird.
    Schlaue Geschichte, nicht ?

    Dieses Kapilarröhrchen ist am Regelventil verschraubt, das kann man wegmachen und die Kontaktfläche mal an der Innenfläche der Hand oder Daumen abreiben, da ist Lötzinn das mit der Zeit oxidiert, durch das Reiben wird die Fläche wieder blank und alles geht wie zuvor, eine Dichtung gibt es da nicht, es besteht keine Gefahr, ordentlich festziehen reicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous (17. Oktober 2006 um 21:45)

  • Ups,

    bin immer davon ausgegangen das das ein Bimetall ist. War das dann wenigstens früher mal so, oder war ich jetzt komplett auf dem Holzweg?

    Ich seh schon, ich muß den Kocher bei mir noch mal rausschrauben und mir das Ganze ganz genau ansehen.

    Danke für die Aufklärung Christianus.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • nein, war immer schon so, wohl irrtümlich im Volksmund als Bimetall deklariert.
    Diese Zündsicherungen sind im Übrigen auch in allen Gasbetriebenen Hausgeräten verbaut, mal größer, mal kleiner (zwei Größen) kann also auch über den Gasfuzi (Muster mitnehmen) bezogen werden, die Kapilarröhrchen auch, da gibt es mehrere Längen und Anschlüsse, jedoch kombatibel, die Länge zB spielt keine Rolle.

  • Hallo zusammen,

    bei diesen Dingern nutzt man den Peltier-Effekt aus, der ja auch in den gleichnamigen Kühlboxen zur Anwendung kommt.

    Verbindet man unterschiedliche Metalle (z.B Kupfer,Eisen, Kupfer)miteeinander und erwärmt eine Kontaktstelle (Kupfer/Eisen), so baut sich eine geringe Spannung auf und wenn der Stromkreis geschlossen wird, kann auch ein geringer Strom fließen. Dieser wird dann in der Spule genutzt, um das Ventil offen zu halten.

    Bei den Kühlboxen läßt man nun den Strom aus der Batterie fließen und das bewirkt, das die eine Kontakstelle heiß wird und die ander sich abkühlt. Das sit auch der Grund, warum man bei den Kühlboxen auf die Polarität achten muß, sonst heizt man.

    Besten Gruß

    HWK

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