MaxxFan statt Mini-Heki: Stromkabel verlegen

  • Moin zusammen,

    ich finde es wirklich ärgerlich, dass auch angebliche Premium-Fahrzeuge die gleichen einfachen Dachluken haben, wie preiswerte Wohnwagen. Während bei Wohnwagen jedes Kilo zählt, spielt das auf IVECO oder MAN keine Rolle, ob die Luken ein paar Kilo schwerer sind.

    Die große Luke über der Sitzecke in unserem Phoenix-Liner werde ich noch durch eine dreifach-verglaste Dachluke von Hünerkopf ersetzen, aktuell steht der Ersatz des Mini-Heki durch einen MaxxFan im Schlafzimmer an. Um den eigentlichen Einbau und das Abdichten mit Dekaseal mach ich mir jetzt keinen Kopf. Auch habe ich endlich ein Dichtgummi ergattert, um die Zwangsbelüftung zu schließen.

    Die Zwangsbelüftung ist in meinen Augen die Erfindung von Leuten, die noch nie bei großer Kälte lange Strecken gefahren sind.

    Nur vor dem Verlegen der Kabel im Dach habe ich etwas Manschetten. Habe schon viele Youtube-Videos mit MaxxFan-Montage angeschaut, den Teil klammern alle aus. Grundsätzlich ist klar: Ich verlängere einen Bohrer, in dem ich ein Stück dünnes Rohr anschweisse und versuche, möglichst gerade durch die Dämmung im Dach Richtung Oberschrank vorzudringen.

    Dort muss ich aber dann ein Loch durch das Blech der Dachhaut bohren, um mit den Kabeln in den Oberschrank zu gelangen, wo Dauerplus liegt. Wie finde ich die Stelle? Erkennt ein Kabeksuchgerät den Bohrer hinter der Alu-Platte? Gibt es andere Ideen?

    Danke und VG, Frank

  • Hallo Frank,

    ob der Metalldetektor den Bohrer durch das Alu erkennt, kann ich dir leider nicht beantworten. Mit einem guten Gerät könnte das gehen, allerdings nicht auf den Millimeter genau.

    Meine Idee wäre jedoch einen starken Magneten zu nehmen. Den stört das Aluminium auf jeden Fall nicht.

    Grüße Philipp

  • Lange Wege im Sandwich lassen sich schwer realisieren. Wir machen das gelegentlich mir einem 16mm Kunststoffrohr, schräg wie Kanüle angeschnitten. Ist aber ne üble Fummelei.

    Tatsächlich kann man Eisenmetalle hinter Alublech problemlos detektieren. Die Sensoren die ich kenne (Bosch) reagieren auch auf andere Materialien mit Pegeländerung. Sind aber in der Ecke wie in Deinem Fall schwer zu handhaben.

  • Danke für beide Tipps!

    es würde ja genügen, die lage des Bohrers kurz vorm Wandschrank genau zu finden, dann bohrt man im Inneren des Schranks ein Loch kurz hinter der Klappe, der Rest verschwindet im Kabelkanal.

    Ich werde berichten!

    LG Frank

  • Ich finde die Idee mit dem Rohr von Robur el conquistador gut.

    Sowas gibt es ja auch als dünnwandiges Metallrohr (z.B. 5,0x0,5mm). Dann vorne mit dem „Dremel“ kleine Zacken o.ä. dranschleifen, in die Bohrmaschine einspannen und los geht’s.

    Grüße Philipp

  • Die Idee mit dem Magneten funktioniert:

    Ein fünf Millimeter Neodym findet ein Stahlrohr durch 1,5 mm Alu auf ca. 3 Millimeter genau.

    Ich werde vom Fortgang der Arbeiten berichten.

    Gruss Frank

  • MaxxFan einbauenKurzer Erfahrungsbericht:

    Ich habe mir 5.5 mm Rohr bestellt, vlt. grenzwertig dünn, aber ich wollte das Dach nicht unnötig schwächen. Bei Batselrohr.de gab es ein Rohr mit 3,5 mm Innendurchmesser. Ich habe das in zwei Längen à 38 cm zersägt plus Rest von 22 cm.

    In die Enden habe ich ein 4 mm Gewinde geschnitten, so dass ich die Stangen wie ein Öl-Bohr-Gestänge koppeln konnte. Die Idee von Phil habe ich aufgegriffen und mit der mm-Trennscheibe an der kleinen Flex vorne eine Schneide gebastelt. Die Bohrmaschine hat in dem Loch 400x400 mm im Dach zwar keinen Platz,aber mit der Schneide vorne ging das auch von Hand gut voran.

    Alle paar cm habe ich das Rohr gezogen und die Schaumreste mit einem Schweißdraht aus dem Rohr geschoben. Folgenden Fehler habe ich gemacht:

    Zu sehr darauf geachtet, die Richtung rechtwinklig zur Fahrzeugachse nicht zu verlassen, in dem ich einen passenden Klotz zwischen Bohrer und dem Dach gehalten habe. Dadurch bin ich am Ende doch etwas nach oben ausgewichen. Selbst ein Neodym-Magnet hat dann einen Schweißdraht im Loch nur bis zur Mitte erkannt. Ich habe versucht, über die Position dann zum vermutlichen Ende zu fluchten, im Schrank dann aber das Loch ins Blech nach oben ca. 2 cm neben der richtigen Stelle gebohrt.

    Nun habe ich immer noch das Problem, das Kabel dort zu "fischen" und nach unten umzulenken.

    Besser wäre, etwas aus der Richtung senkrecht zur Fahrzeugachse zu kommen, aber nicht zu weit nach oben, um die Stelle am Ende mit dem Magneten zu finden.

    Das Kabelsuchgerät von Bosch hat einen 3,5 mm Bohrer hinter einem Nummernschild sehr gut gefunden, aber im Dach hat es nicht funktioniert

    VG Frank

    2 Mal editiert, zuletzt von Maeckes (13. August 2023 um 16:02)

  • Nun habe ich immer noch das Problem, das Kabel dort zu "fischen" und nach unten umzulenken.

    Sollte jetzt nicht das Problem sein. Du nimmst ein Eisen- oder Kupfer-, Schweissdraht oder was immer du dah hast mit ca 1-1.5mm Durchmesser (wichtig: es muss fest sein, keine Litze), biegst es mit einer Spitzzange so:

    Die Öse und der Haken sollten relativ klein sein, so um die 5-7 mm Im Durchmesser und 3-5cm zwischen Haken und Öse ist meist ideal. Du schiebst den so gebogenen Draht jetzt ins lange Loch bis du vorne am Loch von unten bist (oder ganz wenig vor diesem Loch).

    Jetzt biegst du einen 2., kurzen Draht ( 30-40cm sollten reichen) genau so und fädelst den durch dein von unten gebohrtes Loch hoch ins andere Loch. Dafür kannst du vorne zwischen Hacken und Öse auch einen Radius rein biegen damit du ums Eck kommst.

    Wenn du damit das lange Loch oben angekommen bist schiebst du es ein wenig weiter. 5-10cm reichen meistens. Wenn es geht schiebsst du es weiter...20, 30cm macht es wesentilch einfacher.

    Jetzt biegst du hinten am kurzen Draht ein Winkel rein, so dass es wie eine Kurbel aussieht und verdrehst damit den Draht im Loch. 5-6 mal reichen meistens, oder so lange bis du einen Widerstand merkst.

    Durch die beiden so gebogenen Drähte verkeilen die sich unweigerlich ineinander und du kannst schön langsam den kurzen Draht, am bessten unter leichter Drehung in die gleiche Richtung wie vorhin raus ziehen.

    Ist je nachdem etwas fummelig aber als ehemaliger Stromer hab ich damit hunderte mal in Leerrohre, Hohldecken usw. rum gefischt. Je nachdem kannst du den langen Draht auch von unten rein fädeln und ihn dann mit einem 2. langen von der langen Bohrung her fischen. Ist unter umständen einfacher die ösen durch die gerade Bohrung zu bringen als um die Kante.

    Noch einen Tip: Die Drähte schneidest du am bessten vorher lange genug ab, klemmst es an einem Ende im Schraubstock ein (zur not kannst du auch an ein Geländer, Balken oder was anderes Festes anmachen), hältst es mir der Kombizange auf der anderen Seite fest und ziehst es mit einem sehr festen Ruck an der Kombizange gerade. So werden sie pfeifengerade, was die Aktion unheimlich erleichtert.

    Dann nur noch das Kabel an diesen so eingezogenen Zugdraht anbinden (Kann ich wenn erwünscht auch den einen oder anderen Tip geben wie es am bessten geht/nicht geht geben) und der rest dürfte problemlos gehen.

    ...alte Stromertricks...

    Gruss

    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • Sollte jetzt nicht das Problem sein. Du nimmst ein Eisen- oder Kupfer-, Schweissdraht oder was immer du dah hast mit ca 1-1.5mm Durchmesser (wichtig: es muss fest sein, keine Litze), biegst es mit einer Spitzzange so:

    Lieber Urs,

    herzlichen Dank für Deine ausführliche und tolle Beschreibung. Leider lese ich die erst jetzt, nachdem ich es geschafft habe. Die Beschreibung ist sicherlich aber auch nicht umsonst gewesen, das finden bestimmt andere noch und können sich so helfen. :)

    Ich musste allerdings auch gar nicht in "Hohlräumen" herum fischen, das Probleme war nur, das Kabel in den sehr engen Bohrungen rechtwinklig um die Ecke zu bekommen. Zur Erinnerung: Mein horizontales Loch hat nur 5,5 mm Durchmesser!

    Geklappt hat es bei mir wie folgt:

    Von dem 2x1.5 mm² Lautsprecherkabel habe ich auf 10 cm eine Ader entfernt und an die verbleibende Ader ein dünnes einadriges Kabel mit 3 Streifen Panzerband angeklebt. Das dünne Kabel dann von der Fahrzeugmitte eingeschoben und ca. 15 mm am senkrechten Loch noch vorbei.

    Von unten im Schrank habe ich eine "Haarnadel" aus sehr dünnem Bindedraht geschoben und durch Vor- und zurückziehen das Kabel dann nach einigen Versuchen in die Schlaufe bekommen. Beim Ziehen der Haarnadel nach unten hat sich das Kabel umgeknickt und selbst beklemmt, ich konnte das Ende dann mit spitzen Fingern fassen und mit dem dünnen Kabel dann das zweiadrige nachziehen.

    Das Nachziehen des zweiadrigen Kabels ging recht schwer, weil es so gerade in das 5.5 mm Loch passt, aber die 10 cm Panzerband haben das locker ausgehalten und ich habe auch von hinten nachgeschoben. War dann am Ende doch recht einfach, nachdem ich die senkrechte Bohrung im Schrank noch vergrößert hatte.

    VG Frank

    PS: Nachgängig finde ich folgendes Video. Wenn man natürlich solche dicken Löcher ins Dach schneidet, findet man das Ende ganz einfach. Das wäre mir aber zuwider, auch wenn es am Ende vlt. egal ist. Siehe ca. Minute 10-12:

    Maxxfan Deluxe im Wohnwagen / Wohnmobil einbauen [einkleben ohne Schrauben] | inkl. Verdunkelung
    Für den neuen Wohnwagen haben wir uns diesmal entschlossen, keine Klimaanlage einzubauen. Diese ist schwer und wird von uns eigentlich nur in Kroatien genutz...
    www.youtube.com

    Interessant finde ich auch die Idee des Einklebens statt Schrauben in beiden Videos, auch wenn wir ein Aludach haben. Schrauben sind immer ein Schwachpunkt!

    So wird ein Maxxfan am Wohnmobil eingebaut
    Maxxfan wird bei uns nur verklebt nicht verschraubt Schepanik Reisemobile e.KJunkersstrasse 147638 Straelen Tel. 01712816460https://g.co/kgs/KFfvDFhttps://ww...
    www.youtube.com

    2 Mal editiert, zuletzt von Maeckes (13. August 2023 um 16:04)

  • Kann man einfach bestellen, zb. hier:

    Maxxfan Maxxair Deluxe Umlaufdichtung für die Zwangsentlüftung
    Diese Umlaufdichtung schließt die Zwangsentlüftung des Maxxfans. Die Windgeräusche minimieren sich durch diese Dichtung…
    www.rvtechnik.de

    Als ich dann die Dichtung montieren wollte, habe ich erst gesehen, dass die Zwangsbelüftung nicht wie beim Heki nur aus einer fehlenden Dichtung besteht, sondern das Gehäuse ja hinten auch noch zusätzlich eine große Aussparung hat, die es zu schließen gilt.

    Lösung:

    Vom vorderen Rand der Öffnung habe ich mit Stift und Pappe die Rundung abgenommen und auf einen 50 mm breiten Alustreifen aus dem Baumarkt übertragen, dessen Dicke recht genau der Rundung des Kunststoffgehäuses entspricht:


    Die beiden Enden des Alu-Bleches habe ich im Schraubstock mit der Zange verkröpft (Pfeil im Bild 1), dass es dort etwa so aussieht:

    und das Blech mit dem MaxxFan-Gehäuse verschraubt.

    Der Vorteil ist, dass man die Original-Dichtung rundherum mit nur einer Fuge verwenden kann. Das Ergebnis sieht so aus und hat sich auf der ersten Testfahrt bewährt, es zieht bei der Fahrt wirklich nicht mehr:


    Gruss Frank

Jetzt mitmachen!

Mit einem Benutzerkonto kannst du das womobox Forum noch besser nutzen.
Als registriertes Mitglied kannst du:
- Themen abonnieren und auf dem Laufenden bleiben
- Dich mit anderen Mitgliedern direkt austauschen
- Eigene Beiträge und Themen erstellen