Erdung / Schutzleiter 230V bei GFK-Sandwich Kabine notwendig?

  • Moin!

    Da mir die Frage wegen der anstehenden Elektroinstallation doch etwas unter den Nägeln brennt ( und nicht später die Wohnkabine...) klammere ich mal die Fragestellung aus meinem Bautagebuch aus:

    Zitat

    Wie gesagt, geht es nun an die Technik. Und da wurmt mich gerade die 230V-Installation. Diese wird sehr rudimentär sein. CEE-Einspeisesteckdose, FI/LS (dieses Teil von TigerExped), dahinter 2 Steckdosen, eine für's Ladegerät (Victron Blue Smart IP22 12/20) und eine 'freie' Steckdose für was auch immer, wenn man Landstrom hat. So. Ich habe nun keine großartige Ahnung von 230V. Lasse natürlich vor Inbetriebnahme mal einen Fachmann drübergucken.

    Ich verstehe nun nicht, ob und wo ich den Schutzleiter anschließen soll!? Der sollte an Fahrzeugmasse angeklemmt werden? Ich verstehe die Notwendigkeit dabei nicht, da ja der gesamte Koffer aus GFK besteht, das Auto dazu noch auf Reifen steht... Wird der Schutzleiter tatsächlich benötigt? Wenn ja, müsste ich den Schutzleiter also an die von der Lima kommende 12V-Leitung klemmen? Ist mir ein Mysterium! :D

    Nochmals: Ich kann zwar sauber und ordentlich verdrahten, aber Ahnung von 230V habe ich keine... Dennoch (oder gerade deshalb?) erscheint es mir nicht einleuchtend, weshalb der Schutzleiter nötig sein sollte. (Leitende) Teile aus Metall (Spüle , Wasserhahn, etc) sind in Holz an GFK verbaut und haben keinen Kontakt zur Elektrik. 12V Elektrik (Schalter etc) sind auch in Holz und GFK verbaut. Einzig die Kühltruhe (12V) besteht außen aus Metall, hat aber nicht mit 230V zu tun, außer die Frau macht beim Föhnen (an Landstrom angeschlossen) den Deckel der Kühltruhe auf...

    Was sagen denn nun die Fachleute und erfahrenen Praktiker dazu!? Muss das, und wenn ja, warum?

    Schönen Gruß,

    Bastian

  • Moin Michael,

    danke für den Link. Über diesen bin ich beim Quälen der Suchfunktion auch schon gestolpert. Habe diesen allerdings nur überflogen, da es dort ja hauptsächlich um Wechselrichter geht. Habe aber keinen. Aber wohl ein Ladegerät, welches beim Landstromanschluss 12V für die Bordelektrik liefern soll. Ganz blauäugig gehe ich mal davon aus, dass dort eine interne Sicherung flöten geht, wenn mal intern etwas zwischen 230/12V kaputtgeht. Zwar lese ich für mich raus, dass der Schutzleiter an Aufbaumasse nicht notwendig ist, das ist aber eher eine Interpretation meinerseits... Wirklich schlauer bin ich noch nicht 8o

    Natürlich kann ich mir sicherheitshalber den Aufwand machen und ein (grüngelbes 2,5mm²?) Kabel an den von der Motorbatterie kommenden 12V-Eingang (-) klemmen. Aber ich muss mir ja keine unnötige Arbeit machen... Verstehen würde ich es halt gerne :)


    Schönen Gruß,

    Bastian

    PS: Der FI/LS ist ein ABB DS202C B16 A30, zweipolig messend/schaltend, falls das was zur Sache tut...

  • Ich kann Dir leider nicht mehr dazu schreiben, da ich fachlich nicht entsprechend vorgebildet bin. Aber vielleicht meldet sich ja ein fachlich Versierter.

    Gruß vom Niederrhein
    Michael

  • Schauen wir mal die Sache praktisch an.

    Was soll der FI verhindern? Dass Strom durch dich bei, wegen einem Defekt spannungsführendem Metallteil, in die Erde fließt.

    Dafür musst du 1. Landstrom angeschlossen haben (WR hast du ja nicht), 2. ein 230V elektrisches Gerät ein berührbares Metallteil unter Spannung setzten und 3. du noch auf einer wenigstens etwas leitfähigen Unterlage stehst. Das kann die feuchte Wiese draußen sein, innerhalb der GFK Kiste wird das ehr selten passieren, es sei denn du hast ein großes Feuchteproblem.

    Unter 2. fallen Bauteile wie eine Edelstahlspüle und ein metallisches Kochfeld in die der berühmte Fön oder irgendwas anderes fallenn könnte. Die Metallteile habe ich alle mit dem gelb-grünen Kabel an den Erdungseinspeispunkt (CEE) angeschlossen und mit der Fahrzeugmasse verbunden.

    Das schützt dich auch davor, wenn im Ladegerät irgendwas durchschlägt und die Phase auf den + oder - Ausgang kommen würde. Da reichen ja mehr als 30mA Kriechstrom (Staub der Jahre + Feuchtigkeit), das wird aber keine interne Schmelzsicherung auslösen.

    Gruß, Holger

  • Moin!

    Danke für die verständliche Veranschaulichung, nun sehe ich etwas klarer... :D Stellt sich noch die Frage des Anschlusses. Also Schutzleiter der CEE-Einspeisung auf Verteilerschiene im Verteilerkästchen mit dem FI/LS, von dort ein grün/gelbes Kabel an Fzg-Masse, die Schutzleiter der beiden Steckdosen (+evtl. ein ebensolches Kabel von der Spüle) auch an die Verteilerschiene. So in etwa?

    Der Anschluss an Fzg.-Masse könnte dann an der Masseverteilerschiene der von der Starterbatterie kommenden Versorgungsleitung angeklemmt werden. Äh... auch richtig? ^^ Oder braucht es da eine separate Leitung an den Fzg.-Rahmen? Ich habe es bis jetzt so verstanden, dass die 230V Versorgung in Wohnmobilen strikt von dem 12V System getrennt sein sollte, aber das scheint in Bezug auf den Schutzleiter ja gar nicht möglich zu sein. Ob ich den Schutzleiter nun an den Rahmen klemme, oder direkt an die Starterbatterie oder Lima, die Masse ist ja die selbe...

    Ist mein Vorhaben dann so in Ordnung?


    Schönen Gruß,

    Bastian

  • Installation in einem Womo/WoWa sollte immer zweipolig geschaltet sein , da es im Zweifel keine definierte Phase und null gibt ... Ein Potentialausgleich sollte grundsätzlich an alle Metaloberflächen angebracht werden auch am Rahmen

  • Hallo zusammen,

    ich bin auf das Thema gestoßen, da ich es immer noch nicht richtig geblickt habe. Im Moment ist der Plan in unserer GFK Absetzkabine eine 230V Installation nachzurüsten, um Landstrom zu haben oder per Wechselrichter während der Fahrt (HWK-Prinzip)

    Ich möchte jetzt einen Wechselrichter in unserem Sprinter installieren. Klar soweit, 12V Anschließen (z.B. einen einfach Victron Phönix). Den Erdungsanschluss der 230V Ausgangsseite lege ich dann auf Fahrzeugmasse?

    Dann lege ich ein Drei-Leiterkabel unterm Auto zur Kabine (eine Seite Schukostecker, die andere Seite blaue CEE-Kupplung) und per CEE Dose ins Auto. Direkt dahinter kommt eine kombinerte 2-Phasen Sicherung mit FI.

    Im Anschluss zwei Schukosteckdosen. Der PE wird an der Sicherung+FI vorbeigezogen und auf die Schutzkontakte der Steckdosen gelegt.

    Muss ich den Schutzleiter in der Kabine noch irgendwo anschließen? Es gibt eine Metallspüle isoliert im Küchenschrank (kein Kontakt zur Elektrik, weit weg) und einen Alurahmen, an welchem z.B. das 230V Kabel verlegt wird.

    Ich würde jetzt nur den Erdungsanschluss des Wechselrichters im Auto ans Auto anschließen. Dieser hat ja aber keinen Kontakt zur Kabine, wenn ich am Campingplatz angeschlossen bin. Da ziehe ich den vom Auto kommenden Stecker ab und schließe das "normale" Landstromkabel an die gleiche CEE Dose an.

    Hoffe das versteht man so, sonst mal ich es auf :)

    Danke und Grüße

    Christian

    -Sprinter Doka mit Absetzkabine (im Bau)

  • Alles richtig. PE an Fahrzeugrahmen, Waschbecken z.B. kannst Du ignorieren.

    Im Prinzip ist der FI vor allem Schutz der Personen außerhalb vom Fahrzeug. In sofern sollten alle von außen berührbaren Metallmassen Erdpotential haben. Innen bekommen die Geräte dies ja über die Steckdose.

  • Vielen Dank. Aber ich würde ja ab der Eingangsdose den PE, aus Mangel von Möglichkeiten, nicht auf Masse legen. Das ist ja das, was ich nicht blicke...

    Edit: und das ist ja eigentlich vorgeschrieben, PE nach der Dose mit 4mm2 auf Masse. Aber wie macht man das bei einer GFK Box?

    -Sprinter Doka mit Absetzkabine (im Bau)


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