Holzkoffer auf LKW-Pritsche befestigen

  • Hallo Krabbe, alle,


    ja, ich habe das Kabinengewicht bedacht. Aber 3 t sind jetzt im Hinblick auf Ladungssicherung wirklich nicht viel.
    Interessant wird es bei Betonklötzen in der Größe...

    Wenn Du unten eine Siebdruckplatte hast und die Platte oder Kabine so stabil ist, dass Du sie auf 4 oder 6 Punkte abstellen kannst, dann reichen 4 oder 6 Pads von sagen wir mal 15 x 15 cm, ca. 1 cm hoch. Dann hättest Du bis auf die Auflageflächen, wo die Kabine auf den Pads steht, überall den knappen cm Luft unter der Kabine und solltest keinerlei Feuchtigkeitsprobleme bekommen.

    Die Sache mit der seitlichen Absicherung kannst Du durchaus über die Bretter der Außenfassade machen. Da würde ich dann aber keine Verzurrung dran anbringen. Das niederhalten der Kabine müsstest Du dann anders realisieren. Wobei eine Schraubverbindung durch die Pritsche natürlich technisch geht.
    Aber da Du den Koffer ja eh 15 cm breiter bauen willst als die Pritsche kannst Du bei 20 mm Brettern für die Fassade ja noch ein 54er Rahmenholz seitlich unter den Kofferboden Schrauben. Das hätte auch den Vorteil, dass es hier reiben kann. Bei entsprechendem Verschleiß ggf. tauschbar.

    Ich denke, dass es in diese Richtung geht. Entschuldige aber trotzdem mein Misstrauen, welches auch daher kommt, dass du fast der einzige bist, der das "so locker" sieht. Von anderen Seiten bekomme ich gesagt, dass es viel massiver befestigt und ausgestaltet werden muss. Gibt es da außer dem 143€-Dokument vielleicht etwas verbindliches zum Nachlesen, was du empfehlen kannst für jemanden wie mich, der nicht die Bescheinigung für den gewerblichen Gütertransport gemacht hat. (Das soll jetzt nicht nach Problemen mit Textverständnis klingen. Ein allgemeines technisches Verständnis ist durchaus vorhanden und Formeln bereiten mir auch keine Probleme. ;) ).

    Was ist eigentlich bezüglich der Verschraubung wegen den Vibrationen und Stößen während der Fahrt zu beachten?


    Bei dem Baujahr würde ich mich hinsichtlich der Ladungssicherung im übrigen nicht ohne nachzurechnen auf die vordere Ladeflächenbegrenzung verlassen. Müsste aber auch erst mal nachschauen, ob es zu der Zeit schon entsprechende Fetsigkeitsanforderungen in den einschlägigen Normen für LKW-Ladeflächen gab.

    Bei dem Saurer ist alles vergleichsweise massiv gebaut. Da könnte man bestimmt auch schwerere Dinge am Blech der Karosserie befestigen. ;)

    Gruß,
    Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von thomueller1 (2. September 2019 um 22:15)

  • Hallo Urs,


    Davon kannst Du ausgehen. Zitat aus der Verkehrsregelverordnung, Artikel 73: Die Ladung darf mehrspurige Motorfahrzeuge und Anhänger seitlich nicht überragen. Zitat ende.
    Da steht explizit Fahrzeug und nicht Ladebrücke. Zu 99.9% dürfte das daher keine Probleme bereiten. Sollten die 0.1% eintreffen und du gerätst an einem übereifrigen Schroter der meint es dürfe nicht über die Ladebrücke hinausragen kannst du ihm ja ohne gross zu diskutieren mal den Paragraphen der oben genannten Verordnung vor die Füsse werfen :shock::wink:

    Danke! Damit ist das Thema wohl abschließend behandelt.


    Ist das ein ex Schweizer-Armee-Fahrzeug? An so einem Saurer geht ja nie was Kaputt (böse Zungen behaupten Saurer existiere deswegen nicht mehr), aber für den Fall der Fälle, wie sieht es mit Ersatzteilen aus? Sind die noch problemlos erhältlich?

    Ja, der Saurer kommt aus der Schweiz und wurde bei der Armee offensichtlich vorbildlich gepflegt. Ich habe ihn aber bei einem freundlichen Händler gekauft. Ich hoffe, dass du mit der Qualität recht hast und dass ich eher wenige (teure) Ersatzteile brauche. Verschleißteile soll es auch von Zulieferern geben und vieles andere gibt es bei einem Händler in der Schweiz, der die Reste von der Armee übernommen hat. Wegen dem Monopol sind die Preise da aber scheinbar nicht besonders attraktiv. Mittlerweile habe ich auch schon netten Kontakt zu weiteren Saurer-Besitzern bekommen. Ich denke, dass das schon irgendwie klappen wird. Und wenn nicht: die Saurer sind vergleichsweise günstig. Man kann also nicht zu viel verlieren.

    Gruß,
    Thomas

  • Hallo Thomas,

    ja, leider sind die VDI Schriften nicht frei verfügbar.
    Recht gut war die DGUV Information Ladungssicherung (ehemals BGI 649), die leider zurück gezogen wurde. Ich habe sie hier: https://www.staplerschulung-schneider.de/images/downloads/BGI649.pdf aber noch gefunden.
    Die Bilder darin sind alt, aber die grundlegenden Regeln zur Ladungssicherung gelten so noch.
    Insbesondere die Grundlagen am Anfang und später die spezielleren Dinge ab ca. S. 100 (und da dann auch die Infos bezüglich Ladungssicherungsmatten (Ziff. 16 ff.)) dürften für Dich interessant sein. Im Mittelteil kommen viele Speziallösungen, die für Dich uninteressant sind.

    Ansonsten schick mir Deine Adresse per PN. Ich müsste noch ein gut verständliches Lehrbuch zur Ladungssicherung rumliegen haben, von dem ich nächste Woche vermutlich eine neue Auflage bekomme. Das „alte“ kann ich Dir dann gerne schicken.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Hallo

    hier mal ein Beispiel, was so alles als Ladung durchgeht. Diese Art Zwergenhaus hat ein Bekannter von uns schon vor Jahren gebaut, da war von diesen Minihäusern noch nirgends die Rede.

    Die waren einfach mit einer Dicken Schraube an jeder Ecke auf einem Tandemhänger befestigt und somit mit Bordmitteln lösbare Ladung. Wie das Ding auf den und vom Hänger kam hat niemanden interessiert.

    Nur schneller als 100km fahren war schlecht, da flogen die Pappschindeln weg... :mrgreen:

    Leider hab ich kein Bild worauf man den Anhänger nur mit der "Ladung" sehen kann. Aber er hat einige davon gebaut und auch verkauft.

    Der Zaun bzw. die Miniveranda und die Treppe wurden natürlich beim Fahren abgebaut. Aber wie man erkennt, gab es hinten rechts sogar ein Klohäusel. 8)

    So was ähnliches noch mal als Link:https://www.josef-didam.de/fachwerkhaus/

    VG

    Anton

  • Hallo zusammen,

    entschuldigt bitte, wenn ich nochmal auf dieses Thema zurück komme. Und zwar habe ich mir überlegt, wie ich die Idee von den nach unten über die Pritsche überstehenden Aufbau mit möglichst einfachen Mitteln umsetzen könnte. Ich trau der Sache bei dieser Befestigungsart mit Holz nicht so ganz, muss ich gestehen. Aber mit einem Metallrahmen am Rand der Pritsche, in den ich dann den Holzkoffer stellen und befestigen (schrauben, kleben, ...) würde, könnte ich mir vorstellen, dass es klappt. Hier sind 3 Ansichten meiner Vorstellung:


    In rot sieht man den Boden der Pritsche und den seitlichen Rahmen unter der Pritsche, der ziemlich stabil wirkt. In blau ist ein L-Profil gezeigt, welches auf der Pritsche aufliegt und bei abgenommenen Laden seitlich (und hinten) ca 7cm übersteht. So kann ich die Breite der Pritsche von 236cm auf 250cm verbreitern. Dieses Profil nimmt dann später den Koffer auf. In hellbraun darunter befindet sich ein weiteres L-Profil, welches fest mit dem blauen Profil verbunden (verklebt, verschraubt, vernietet, ...) ist. Dieses Profil liegt seitlich und hinten außen am Boden der Pritsche an und bewirkt, dass der Aufbau horizontal nicht verrutschen kann. Damit sich der Koffer auch nicht nach oben (und nicht nach hinten) bewegen kann, wird das hellbraune Profil über einen Abstandshalter in grau an der Pritsche verschraubt.

    Damit man sich das vielleicht noch etwas besser vorstellen kann, sind hier noch zwei Fotos von einer Ecke der Pritsche:


    Die Scharniere der Laden müssten entfernt werden. Die frei werdenden Löcher stehen dann für die Verschraubung des hellbraunen Profils an der Pritsche zur Verfügung.

    Mir ist bewusst, dass der Koffer so starr mit der Pritsche verbunden wäre, die wiederum starr mit dem Fahrzeugrahmen verbunden ist, und dass das keine gute Sache bei Verwindungen ist. Ich würde allerdings nicht sofort das harte Gelände damit austesten sondern es langsamer angehen. Falls es Probleme mit der Verwindung gäbe, ließe sich wohl eine Federlagerung der Pritsche relativ einfach nachrüsten.

    Versteht ihr halbwegs, wie ich das meine? Was haltet ihr davon?

    Gruß,
    Thomas

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