Hallo Krabbe, Anton, ThomasFF, holger4x4,
Ich bin echt begeistert von den vielen Erklärungen und Tipps! Hier sind meine gesammelten Kommentare und Rückfragen zur Art der Befestigung:
Eine Wohnkabine ist im Vergleich zu „richtiger“ Ladung ja eher leicht.
Ja und nein. Mit Holz (und vielleicht auch mangels Erfahrung und Optimierungen) wird das wohl schon im Bereich von mindestens 2-3t für den ausgebauten, reisefertigen enden. Nur um Missverständnisse zu vermeiden und weil ich teilweise überrascht bin, wie wenig Sicherung ausreichen soll, möchte ich nochmal konkret nachfragen, ob ihr die Maße von 5m Länge und 2,20m Höhe (bei 2,50m Breite) bedacht habt. Das ist ungefähr doppelt so groß wie eine Absetzkabine für einen Pickup.
Wenn Du den Koffer seitlich eh etwas überstehen lassen willst, dann ist die Sache eigentlich sehr simpel:
Zunächst solltest Du den Koffer auf eine Ladungssicherungsmatte (bzw. Pads) stellen. So hast Du schon einen Großteil der erforderlichen Ladungssicherungskräfte.
Da Du den Koffer eh seitlich überstehen lassen willst verpasst Du ihm unten längst nur ein Winkelprofil (oder bei Gewichtsproblemen mehrere kürzere Winkel), die seitlich gegen den Pritschenrahmen anliegen. Damit hast Du dann seitlich schon mal die erforderlichen Kräfte aufgenommen.
Ich sehe da zwei Möglichkeiten:
1. Die Bretter der "Außenfassade" vertikal anbringen und nach unten überstehen lassen. Das hätte wahrscheinlich auch noch Vorteile in Richtung Abführen von Feuchtigkeit/Regen.
2. Den oben gezeigten Koffer auf Kanthölzer stellen, die teils am Koffer unten und Teils auf der Pritsche festgeschraubt sind und für eine seitliche Führung sorgen. Was meint ihr, wie hoch solche Kanthölzer sein müssten? Muss das Hartholz sein oder geht "normales" KVH?
Wahrscheinlich wäre eine Kombination von beidem sinnvoll.
Die Antirutschmatten sind sicher sinnvoll. Allerdings möchte ich den Koffer ungern mit der ganzen Grundfläche auf die Pritsche stellen. Da sammelt sich doch dann bestimmt Wasser, welches besonders das Holz der Pritsche zerstört, oder? Da wären mir die Kanthölzer von oben lieber, die man vielleicht immer mal "einfach" austauschen könnte.
Nun fehlt nur noch die Ladungssicherung nach vorn und hinten. Hierzu kannst Du nun z. B. an die oben genannten seitlichen Winkel vorn und hinten Anschlagpunkte vorsehen, in die Du den Koffer z. B. unterhalb der Pritsche nach vorn und hinten mit einem Spanngurte sicherst.
Die Pritsche hat nach vorn eine Begrenzung, die sich nicht abnehmen lässt. Damit ist nur noch nach hinten abzusichern.
Wenn Dir mein oben geschriebenes nicht ganz klar wird, dann komm mit dem LKW rum und ich erklär Dir, wie ich es meine bzw. wir können eine andere VDI 2700 konforme Lösung suchen.
Danke für das Angebot. Ich denke, dass ich zu dem fertigen Konzept erst einmal hier eine Zeichnung diskutieren werde. Vielleicht komme ich danach aber doch einmal auf dich zurück.
willst Du die Kabinenwände außen aus Profilbrettern bauen oder aus Sperrholz bzw. Siebdruck? Wenn Du aus Sperrholz / Siebdruck baust, wird das Ding so steif, das Du keinen zusätzlichen Stahlrahmen brauchst. Höchstens einen Rahmen in der bzw. unter der Bodenplatte.
Ich möchte außen ca. 20mm starke Fasebretter aus sibirischer Lärche oder Douglasie und innen etwas dünnere Bretter aus Fichte/Tanne verwenden. Das Ständerwerk soll 6-8cm stark werden und aus KVH (Fichte?) gebaut werden. Weil ich keine Platten verwenden möchte, muss ich wohl auch schräge Kanthölzer im Ständerwerk vorsehen. Für Boden und Decke möchte ich aber Platten (ganz unten und ganz oben Siebdruck wegen der Feuchtigkeit, innen etwas günstigeres) verwenden. Dazwischen wieder das Ständerwerk (keine Ahnung, ob man das da auch so bezeichnet) mit Dämmung.
Es ist ja auch eine Frage des Einsatzes. Willst Du Gelände fahren, und sei es auch nur zum Spaß, oder soll es ein schlechtwegetaugliches Reisemobil werden?
Die Verwindung scheint beim Saurer 6DM nicht zu groß zu sein. Deshalb, und weil ich kein hartes Gelände anstrebe, mache ich mir darum nicht die größten Sorgen.
Wie ist denn deine Pritsche gelagert?
Der Zwischenrahmen (aus Aluminium) ist fest montiert. Die Längsträger sind relativ flach. Darüber sind U-Profile quer zur Fahrtrichtung, die stabiler aus nötig aussehen.
Ich würde die Befestigung recht einfach machen, indem ich den Boden mit der Pritsche "verzahne". Auf den Pritschenboden kommen Kanthölzer, unter den Kabinenboden gleichartige Hölzer, die in das Muster auf der Pritsche passen. Das Muster würde ich so machen, dass die Kabine auf Rollbrettern (oder ganz vornehm auf im Kabinenboden versenkbar angebrachten Rollen) nach vorn geschoben werden kann und nach Absenken an ihrer Position fixiert wird. Wie so ein Muster aussehen kann, würde ich Dir lieber über mail bzw telefonisch erklären, schick mir, wenn Du die Erläuterungen brauchst, die Kontaktdaten (email-Addy bzw Tel.Nr.) über PN.
Das klingt spannend, vielleicht auch schon etwas zu kompliziert gemessen an meinen handwerklichen Fähigkeiten. Aber ich schicke dir einmal meine Kontaktdaten. Eine Skizze könnte da tatsächlich helfen, es besser zu verstehen.
Dazu bieten sich Wantenspanner aus dem Bootsbereich an, mit denen die Masten auf Seglern festgemacht werden. Schon rel. kleine haben eine Zugkraft von mehreren Tonnen. 4 Schraub-Ösen an den Kabinenecken und 4 auf der Pritsche reichen aus. Ein Stückchen Drahtseil mit zwei Endöffnungen könnte zur Verlängerung dienen, es sei denn, Du machst Befestigungen, in die der Wantenspanner direkt eingehängt werden kann, sowas kann man u.U. auch im Bootshandel kaufen.
Die Wantenspanner kann man mit einem Kreuzschlitzschraubendreher und passendem Maulschlüssel je nach Größe zwischen 12 und 17 mm leicht von Hand festziehen oder lösen, so dass die Voraussetzung "mit Bordmitteln lösbar" erfüllt wäre. Gegenüber dem Zurrgurt sind die Wantenspanner weniger auffällig und kommen optisch schöner und unauffälliger daher.
Das klingt zuerst als die beste Lösung, aber ich habe keine gute Idee, wo man diese am LKW befestigt und auch im Holzrahmen des Koffers hat man ja nicht so ideale "Angriffspunkte". Seitlich (wie auf vielen Bildern von LKWs mit Shelter zu sehen) mag ich sie nicht, weil sie ja zur Breite zählen und doch einigen Platz verschenken würden.
Man kann aber auch eine Schraubbefestigung durch den Pritschboden konstruieren... 3 M12 bis M16 Bolzen und entsprechende Muttern, auf einer Grobblechplatte aufgeschweißt, die unter dem Pritschenboden angeschraubt wird, reichen da locker aus, weil sie ja nur das Hochspringen der Kabine durch extreme Fahrbedingungen verhindern müssen... die eigentliche Festigkeit der Verbindung wird ja durch das Lattenmuster auf Pritsche und unter der Kabine erzeugt. Die Verschaubungen kann man in der Kabine leicht in einem Bett- oder Sitzgrupppenkasten o.ä. verstecken.
Das klingt für mich nach der Lösung, für die ich mich entscheiden sollte und ergänzt sich ja sehr gut mit dem, was Krabbe und Anton schon geschrieben haben. Die Metallplatten ließen sich auch irgendwie zwischen die U-Profile des Rahmens klemmen und sollten so eine stabile Befestigung ermöglichen. Dumme Frage: würde so eine Befestigung auch nur hinten reichen, damit sich der Koffer vorn bei Verwindung etwas abheben kann? Vielleicht wäre es noch besser, wenn man die Befestigung jeweils in den Mitten der vier Seiten anbringen würde.
Da wurden auch die Ladebordwände abmontiert, und die Kabine hatte passende Gegenstücke die auf die Scharniere gepasst haben. Da wurde dann je ein Splint oder sowas reingeschoben und damit war die Kabine auf der Ladefläche befestigt.
Ich glaube, dass das bei mir nicht geht, weil das keine Scharniere sind, sondern nur rundliche Vertiefungen, in die man die Laden von oben hinein stellen kann. Sie werden dann von den Verzurrösen in Position gehalten.
Wie ist das denn für die jährliche TÜV Abnahme, oder überhaupt, willst du die Kabine zwischendurch mal abnehmen? Und wenn ja, dann wie? Mit Kran, Stapler, oder eigenen Stützen?
Wenn du eine sehr paßgenaue Zentrierung baust, dann wird das aufsetzen etwas schwieriger. Aber wenn das nur eine gesetzeskonforme Lösung sein muss und sonst nie abgesetzt wird, ist das ja egal.
Ich denke nicht, dass ich den Koffer ohne triftigen Grund abnehmen würde. Die Lösung muss also eher theoretische funktionieren. Ich weiß nicht, inwiefern der TÜV mich bei einer Prüfung zu einer "Demonstration" zwingen könnte. Vielleicht könnte er nicht fordern, dass ich sie abnehme, aber er könnte behaupten, dass sie z.B. nicht stabil genug ist, um ohne Pritsche auskommen zu können. Als "Beweis" bliebe mir dann vielleicht nur das Demonstrieren? Ich plane zwei Vierkantrohre aus Stahl oder Aluminium quer im Boden, für die ich mir später dann noch Kurbelstützen besorgen könnte. Solang ich die nicht habe, könnte man dem TÜV wohl auch erzählen, dass man den Koffer an den Rohren hochheben kann?
P.S.: was ist eigentlich mit den Rungen an den Ecken und in der Mitte? Sind die abnehmbar, oder muss die Kabine dazwischen? Vielleicht kann man die Aufnahmen auch zur Fixierung der Kabine nehmen.
Die sind abnehmbar. Nur die vordere Begrenzungsfläche bleibt. Ich denke, dass ich diese nicht zur Befestigung einplanen sollte, weil ich dann vielleicht auf die Idee käme, dafür "Einbuchtungen" in den Seitenwänden vorzusehen, die wahrscheinlich mehr Stabilitätsverlust als Gewinn bei einer sicheren Befestigung bringen.
Gruß,
Thomas