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Reisebericht: Picco hüpft vom Kili zur Mara

  • Picco
  • 4. März 2015 um 21:00
  • Picco
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    • 25. März 2015 um 11:43
    • #61

    Kaum sind wir wieder in der Nähe des Gates treffen wir wieder die Giraffe...die sich noch immer sonnt...
    Echt, mir wär das zu langweilig!!!
    Aber diesmal tuscheln wir nur darüber dass sie dringend Sonnencreme benötigt, bieten es ihr aber nicht mehr an...
    Selbst schuld wenn sie unsere Hilfe nicht will, jawohl! ;)
    Aber das Schöne ist: Ab der Giraffe hat's wieder Tiere!
    Und die lassen sich durch unsere knurrenden Mägen nicht stören, schön!
    Um 13:00 sind wir endlich im Camp, nur kurz die Kameras ins Zelt bringen und schon gehts an den gedeckten Tisch!
    Und wieder gibts eine Suppe, eine Hauptspeise mit zweierlei Fleisch, einem spinatähnlichen Gemüse, Kartoffeln und Nudeln, das
    alles in Buffetform und in mehr als ausreichender Menge.
    Zum Schluss natürlich noch ein Dessert: Eine Banane im Honig gebraten!
    Das Tolle daran: Alles schmeckt herrvorragend!!!
    Natürlich nicht mit einem Gourmettempel zu vergleichen, denn das Fleisch muss in Afrika nun mal komplett durchgebraten werden
    um sicher zu sein dass keine Parasiten oder Schlimmeres überleben können, aber geschmeckt hats!
    Wir versuchen auch wieder mit Chege ins Gespräch zu kommen, es kommt noch immer nur sehr wenig zurück...
    Nach dem Essen fixieren wir noch den Nachmittagsgamedrive und ich sage Chege ganz klar dass wir nicht mehr in die Plains
    wollen weil wir heute Vormittag nebst Thommy's und einigen Elefanten kaum Tiere gesehen haben und wir heute Nachmittag
    gleich nach dem Gate links rüber fahren wollen weil wir da von Weitem schon Tiere entdeckt haben...
    Er schaut mich erstaunt an, sagt dann mit etwas beleidigtem Gesichtsausdruck 'ok' und macht sich vom Acker...
    Auch wir gehen uns etwas ausruhen, ich leg mich kurz hin und mach ein Mittagsschläfchen (GOTT!!! Ich werd ALT!!!)
    und anschliessend setz ich mich mit dem Läppi auf dem Schoss auf die 'Veranda' des Zeltes, sichere und sortiere die Fotos.
    Ich bin schnell fertig, da ja heute früh nur wenige überhaupt entstanden sind.
    Schon bald ist 16:00 Uhr, wir treffen uns beim Auto, Chege kommt auch schon bald...
    Am Gate muss Chege wieder die Permits lösen, es dauert wieder 15 Minuten, während derer uns wieder die Masai-Frauen bestürmen.
    Wie schon gestern ist Axel das bevorzugte Objekt der Begierden, wir wollen ihn schon die Hübscheste aufquatschen... ;)
    Auch heute bringen sie es fertig dass sich Bianca und Axel für so einiges interessieren und Lucy ins Geschehen eingreift.
    Aber schon nach kurzer Zeit merkt er dass das heutige Angebot dasselbe wie gestern ist und er ruft den Masaifrauen 'neue Ware bitte!'
    ;)
    Die Damen sind so geschäftig dass auch das Eine oder Andere Teil im Auto auf den Boden fällt, irgendwas fällt sogar zwischen
    Scheibe und Scheibenrahmen runter...das ist weg!
    Die Situation ist mal wieder voll Komik, herrlich!
    Ich sitze völlig unbehelligt zuhinterst und amüsiere mich...
    Endlich kommt Chege wieder und wir fahren los.
    Und tatsächlich: Er fährt nach links!
    Schön, denn wir sehen sogleich Gnu's mit Baby-Gnu's und Zebras und somit schon in der ersten Minute etwa gleichviele Spezies
    wie in den 6,5 Stunden vor dem Mittagessen...

    Oben: Gnu-Mama mit Gnu-Baby...

    Oben: Gnu-Baby...bei dem Bild wurde mir auch klar weshalb die Gnus zuerst säugen und erst lange Zeit später Gras fressen: Sie müssen erst den Hals länger wachsen lassen um überhaupt ans Gras zu kommen!!!

    Oben: Genau so gestreifte Jeans hatte ich mit 16 auch! :D

    Wir fahren etwas weiter, immer schön dem Flüsschen entlang.
    Dies wäre perfektes Leopardengebiet, meine Augen suchen jedes Blatt der umliegenden Bäume einzeln ab...aber kein Leo zu sehen...
    Dafür am Boden was, das man nicht täglich sieht: Eine männliche Steppenweihe am Boden!

    Oben: Viele wissen gar nicht, dass es nicht leicht ist eine männliche Steppenweihe (ein Zugvogel) am Boden zu erwischen.
    Ich wusste es auch nicht...leider etwas unscharf...

    Und dann sehen wir auf der anderen Flussseite, einige hundert Meter entfernt, zwei Autos offroad unterwegs...
    Ein deutliches Zeichen dass da was Interessantes sein muss!
    Chege schaut durch Fernglas, wir durch die Kameras und was sehen wir?
    Ein Rangerauto das ebenfalls offroad unterwegs ist...zu den anderen zweien hin!
    OK, wir sehen auch die Löwen, die das ganze verursacht haben...
    Offenbar werden die beiden gebüsst, denn die Ranger bleiben erst beim Ersten stehen, worauf der wegfährt und die Ranger zum Zweiten fahren und der nach etwa derselben Zeit wie der Erste ebenfalls wieder zur Piste fährt...
    Chege erzählt was das man da wohl nicht offroad fahren darf ausser es ist diese oder jene Situation...
    ...
    Hmmm, ich habs zumindest nicht verstanden wie die Regeln genau sind, ich hab nur verstanden dass die Ranger gut versteckt schon von weitem alles kontrollieren!
    Gut so, hätt ich nicht gedacht!
    Sobald die Ranger weg sind fahren wir natürlich auch zu anderen Flussseite, was in Ermangelung irgendwelcher Furten ein recht weiter Weg ist.
    Und kaum sind wir in der Nähe der Löwen sehen wir schon vier Autos bei den Löwen stehen...also offroad...
    Und was macht Chege?
    Er fährt auch offroad dahin!
    Auf Nachfrage erklärt er dass bis zu fünf Autos dastehen dürfen, wenn aber ein weiteres Auto kommt muss der, der am längsten da steht nach spätestens 10 Minuten wieder wegfahren...zwei dürfen da aber nicht stehen...
    Weshalb auch immer...hmm...wahrscheinlich afrikanische Logik, für einen Europäer wohl nur schwer nachzuvollziehen...

    Oben: Löwen bei dem was sie am Besten können...faul rumliegen!

    Oben: Das dürfte dann wohl ein Männchen sein, nehm ich mal an...

    Oben: Ach ja, hier sieht man die Mähne: Das ist ein Männchen! ;)

    Oben: Oha! Der ist definitiv gelenkiger als ich...

    Oben: Einfach faszinierend, so einem Kätzchen in die Augen zu schauen...

    Oben: Sieht nach einer romantischen Siesta aus...denn diese Dame scheint seine Lieblingsdame zu sein!

    Gruss

    Picco

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  • Picco
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    • 26. März 2015 um 15:54
    • #62

    Hinter uns sind nun auch andere Wagen dazugefahren, so dass wir nun fünf Autos sind.
    Aus zwei der Autos schauen richtige Kanonenrohre raus, gleich vier bis fünf Stück pro Auto!!!
    Wahnsinn was da an Wert durch die Wildniss geschleppt wird!
    Der Ausrüstung nach könnte man meinen dass es sich um Berufsfotografen handelt, aber dem Verhalten nach sind's wohl eher zu reich geborene Berufs-Söhne...
    Sie haben Objektive die mehr kosten als meine komplette Fotoausrüstung und Reise zusammen, aber leisten sich nicht mal einen Fernauslöser oder ein brauchbares Stativ, verpassen vor lauter 'gelangweilt sein' die wenige Action und machen auch sonst nicht den Eindruck als ob sie vom Fotografieren mehr Ahnung hätten als ich...sprich wenig...
    Es sind echt schöne Bilder wenn sie anhand der hörbaren Knippserei aus den anderen Autos realisieren dass es was zu knippsen gibt und dann ganz hektisch ihre Kanonen ausrichten und drauflosballern... ;)
    Und schon alles verpasst haben...
    ... Spricht da der Neid des Besitzlosen?
    Nein, definitiv nicht, so ein X-Kilo-Teil möcht ich beim besten Willen nicht durch die Gegend schleppen!!!

    Oben: Für das Geld der Objektive auf diesem Bild kann man sich ein neues Cabrio plus einen neunen Geländewagen kaufen...
    Aber leider hilft die ganze Technik nichts wenn man dauernd die Action verpasst... ;)

    Oben: ...wobei die 'Action' sich doch in überschaubarem Rahmen hält.

    Nach recht langer Zeit sehen wir weitere Fahrzeuge zu uns holpern, darunter ein Rangerfahrzeug, das alle Driver etwas nervös werden lässt...
    ...natürlich auch unseren!
    Also fahren wir ab, es ist ja auch schon viertel nach sechs, wir müssen raus!
    Die Mara verabschiedet uns und den Tag wie üblich mit einer traumhaften Wolken-Sonnen-Colage, herrlich anzuschauen!!!

    Oben: Der Himmel der Mara...ein Traum!!!

    Zurück im Camp gibts wieder mal wundervolles afrikanisches Essen, herrlich!
    Chege spricht schon etwas, er fragt uns etwas über unsere Herkunftsländer, macht anschliessend etwas abwertende Sprüche zu den Dingen die er nicht versteht oder nicht glaubt...
    Na ja, Freunde werden dieser vor Arroganz triefende Kerl und ich nicht...
    Ich dachte ich hätte im 2011 im Amboseli den schlimmsten Driverguide erlebt, nun kommen mir langsam Gedanken ob nicht Chege dem den Rang abstreitig macht...
    Er verschwindet bald vom Tisch, wir gehen auch schon bald in die Heia, gute Nacht!

    Gruss

    Picco

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    • 27. März 2015 um 16:19
    • #63

    Tag 16: Punkte fixierende Herden und deren Folgen...

    Guten Morgen, Hyäne da draussen, danke für's wecken mitten in der Nacht!
    Die Hyäne klingt recht nah, nicht direkt ausserhalb des Zeltes und noch weniger innerhalb (zum Glück), aber die dürfte
    im Dorf sein!
    Die Hunde lärmen...und einer winselt nur ganz kurz, dann ist Ruhe...
    Der dürfte das Zusammentreffen mit der Hyäne nicht überlebt haben...
    Ein Auto fährt ins Camp...Chege???
    Zumindest ist er gestern Abend weggefahren...und wir sind die Einzigen hier...der hatte wohl eine lustige Nacht!
    Na ja, solange er seinen Job macht kein Problem...
    Ich dreh mich nochmals um und döse bis das iPhone losrasselt.
    Um 06:00 Uhr wollen wir uns zum Frühstück treffen und um 06:20 abfahren, so dass wir auch wirklich um 06:30 am Gate sind!
    Auch dieses Mal können wir recht schnell durch das Gate, da ja die Eintritte von gestern noch gültig sind.
    Wir düsen wieder nach links, diesmal aber von Anfang an über den Fluss weil wir hoffen dass die Löwen von gestern noch
    immer faul dort liegen wo sie gestern schon faul rumlagen...
    Aber nix da!
    Weg sind sie!
    Also bleiben wir mal stehen und Chege und ich packen das Fernglas aus...jajajaja, diesmal hab ich's zum ersten Mal auf der
    Reise auf Gamedrive mitgenommen!
    Und da fällt uns eine Herde Antilopen auf, die alle in dieselbe Richtung schauen: Zum Auenwäldchen am Bach unten!
    Wir schauen was die Tiere wohl sehen, ich entdecke auf der anderen Seite des Wäldchens eine weitere Herde Tiere die genau denselben Punkt anvisieren, nur eben von der gegenüberliegenden Seite her...
    ...und plötzlich realisier ich ES...
    ...und im selben Moment sagt's Chege: 'There must be a Leopard!'
    Wuuuuhuuuuuu!!!!
    Wobei es schon eine Frechheit ist dass der Guide gleich schnell ist wie ich... ;)
    Wir suchen also mit unseren Feldstechern, die noch nie ein Feld gestochen haben, die Bäume ab...
    ...nichts...
    Also fahren wir dort hin!
    Dummerweise ist es wieder die andere Bachseite, also wieder eine Furt gesucht und wieder etwa einen Kilometer zurück, nun aber auf der Richtigen Seite!
    Wir düsen holpernd im Standgas daher, suchen jedes Blatt an den Bäumen, jeden Zweig der Büsche, jeden Halm des Grases ab nach schönen, gefleckten Katzen...
    ...und finden nichts!
    Wobei das Gelände schon nicht wirklich übersichtlich ist und der Leo auch im nicht einsehbaren Bachbett sein könnte...
    Zum Zeitpunkt als wir mit Sicherheit an der Stelle vorbei sind wo der Leo sein müsste schauen die Tiere nicht mehr in nur eine Richtung sondern grasen gemütlich in alle Richtungen...
    ...hmmm...wurden wir von den Viechern verarscht???
    Wir schauen uns in der Umgebung um, da sieht Chege mit seinem Fernglas hinter uns eine weitere Herde Tiere, die alle in dieselbe Richtung schauen und auch in jene Richtung gehen!
    Eigentlich ein untrügliches Zeichen für Raubkatzen auf Wanderschaft!
    Wir fahren hoch und was sehen wir da???

    Oben: Eines meiner Lieblingsbilder dieser Reise!
    Drei Mähnen-Löwen wandern vergnügt umher...auch wenn hier nur zwei zu sehen sind, es waren drei!
    Dies ist eines meiner liebsten Bilder dieser Reise, auch wenn es technisch sicher noch besser hätte sein können!
    Aber bei 1020mm KB-Aequivalent und Blende 7,1 (Blendenautomatik statt manuell irgendwo zwischen 13 bis 22, ich Depp) und der Entfernung bin ich trotzdem zufrieden...
    ...mehr oder weniger...

    Wau, drei Löwen mit Hippie-Frisur statt der kaum vorhandenen Mähne der Löwen die ich im Nairobi National Park gesehen hab...
    Sie sind zwar noch sehr weit entfernt und gehen parallel zur Strasse, aber wir hoffen schon dass sie noch in unsere Richtung schwenken...
    Aber zuerst verschwinden sie im Busch, von den Antilopen genauestens beobachtet und verfolgt!
    Chege schlägt vor noch etwas weiter nach vorn zu fahren, was uns für einen kurzen Moment die Aussicht die auf der obrigen Foto zu sehen ist bringt.
    WAU!!!
    Wenn ich jetzt noch die Kamera richtig eingestellt gehabt hätte wärs ein fantastisches Bild geworden!
    Aber alles ging so schnell...
    ...und ich bin noch in den fotografischen Anfängerschuhen...
    ...und überhaupt und sowieso...
    Die Löwen verschwinden hinter den nächsten Büschen, nun nicht mehr so verfolgt, denn in den Büschen können die Antilopen die Gefahr nun mal nicht so genau abschätzen weil sie die Löwen nicht immer im Blickfeld haben können...
    Wir fahren noch einige Meter weiter bis wir sehen dass der erste Löwe die Richtung ändert und auf uns zu kommt!
    Jetzt wirds spannend!
    Puls 180!
    MINDESTENS!
    Sie kommen nicht ungefähr auf uns zu, nein, sie kommen GENAU auf uns zu!!!
    Einer der beiden ersten Löwen hat offenbar mal eine schlimme Verletzung im Gesicht gehabt und dabei wohl ein Auge verloren...
    Die Wunden sind zwar verheilt, aber ein Schönheits-Chirurg würde seinen Reichtum bei dem Anblick gleich wachsen sehen...
    Mehrere Fellfetzenlappen hängen an der Seite des Gesichtes und übers eine Auge...kein schöner Anblick mehr!
    Ich vermute da gabs mal einen heftigen Rivalenkampf um ein Rudel...
    Und er sieht nicht nach 'Gewinner' aus...
    Aber so ist die Natur, so sind auch die Katzen!
    Hart im Geben, aber auch hart im Nehmen!
    Der Einäugige legt sich hin, der andere geht weiter genau auf uns zu!

    Oben: 1zu1-Crop mit 1020mm KB-Aequivalent aus riesiger Entfernung...da sind doch so einige Narben zu sehen...
    Auch das Gesicht kommt mir schräg vor, könnte auch ein Schädelbruch oder so was gewesen sein...zum Beispiel von einer Giraffe oder einem Zebra...

    Oben: Löwe Nr.1, der voran geht...direkt auf uns zu!

    Der erste Löwe kommt immer näher, beäugt uns immer wieder sehr aufmerksam während der Dritte weiter hinten aus dem Busch kommt und sich zum Einäugigen gesellt, was diesen aufstehen und weitergehen lässt.

    Oben: Der Dritte kommt, der Zweite geht...

    Oben: Dem will man nicht im Dunkeln begegnen... :-O

    Der Erste geht in nur etwa einem Meter Entfernung hinter mir vorbei, der Einäugige kommt auf uns zu und fixiert uns nur halb so stark wie der Erste es getan kat, wohl weil er nur halb so viele Augen auf uns richten kann.
    Derweilen verschindet der Erste schon in den Büschen unterhalb der Strasse.
    Der Dritte schlendert auch lässig in unsere Richtung, und kurz vor uns schwenkt er nach rechts um hinter uns durchzugehen, natürlich nicht ohne uns einen abschätzigen Blick zuzuwerfen!
    Was erdreisten wir uns auch mitten in seinem Weg zu stehen...

    Oben: Er scheint nicht erfreut zu sein dass wir genau da stehen wo er durch will!

    Nachdem die Drei unter uns in den Büschen verschwunden sind fahren wir weiter auf der Suche nach einem Weg dorthin wo die Löwen hingehen.
    Und...wir finden Einen!
    Die Löwen machens sich in einem grossen Busch gemütlich, während zwei Safaribusse angefahren kommen, die offenbar durch uns auf die Löwen aufwerksam wurden, denn bisher hatten wir die Drei für uns alleine!
    Und diese beiden Busfahrer zeigen uns wieder mal wie man sich als Driver eben nicht verhalten sollte!
    Der Erste fährt beinahe bis in den Busch, der Zweite direkt zwischen uns und den Löwen durch, so dass wir kurz nichts mehr sehen...
    Danke, Depp!!!
    Die Löwen fühlen sich offenbar bedrängt, der Einäugige ist zwar der Einzige, den wir innnerhalb des Busches sehen können, aber der faucht die Minibusse deutlich an...
    Kurz darauf verlassen die Löwen den Busch...und die Minibusfahrer setzen denen so nah nach dass sie ihnen beinahe über die Schwänze fahren!!!
    UNGLAUBLICH!!!
    Der hinterste faucht den Minibus wieder an und trabt dann davon...
    Zum Glück ist die Geländegängigkeit der Busse nicht gut genug um den Löwen zu folgen...und kaum sind die Löwen nicht mehr zu sehen düsen die beiden wieder ab...
    Löwen gesehen, abhacken, nächstes Tier bedrängen... 'kotz' :(
    Echt, solchen Drivern sollte man die Lizenz entziehen!!!
    Wir machen uns nochmals auf die Suche nach dem Leoparden, der nicht weit von hier sein müsste, werden aber trotz intensiver Suche nicht fündig...
    Also fahren wir wieder mal an der Giraffe vorbei, die noch immer da liegt...
    Mir kommt echt langsam der Verdacht dass die ein ernsthaftes Gesundheitsproblem haben könnte...

    Oben: Sie liegt noch immer da...hmmm...stimmt mit der wohl was nicht???

    Noch immer in Gedanken betreffend des Wohlbefindens der Giraffe sehen wir in einem Busch ein paar Vögel, die still da sitzen!
    Und was mich richtig erstaunt: da sitzt auch ein 'Ab-in-den-Busch-Vogel'!
    Und er geht eben nicht ab in den Busch!

    Oben: Der 'Ab-in-den-Busch-Vogel', auch 'Go-away-bird' oder Weissbrauenspornkuckuck genannt...
    ...auf jeden Fall ein Centropus superciliosus, jawohl!

    Oben: Zwei Rötelschwalben (Cercropis daurica), erstmals bewusst wahrgenommen...

    Gruss

    Picco

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    • 29. März 2015 um 08:34
    • #64

    Weiter gehts!
    Chege fährt auf der Hauptstrecke, wir geniessen das schöne Wetter, die herrliche Landschaft, all die Tiere rundherum...
    ...die je länger je weniger werden!
    Das Gras wird höher, die Hügel flacher...wir sind wieder auf dem Weg in die tierlosen Plains!
    Nach kurzer Durchgabe dass wir nicht wieder in die Plains wollen gehts auf Nashornsuche in die Hügel.

    Oben: Nein, das sind keine Waldelefanten, das müssen Gras-Busch-Hügel-Elefanten sein!

    Wir fahren und suchen, suchen und fahren...
    Lange finden wir nichts, gar nichts!
    Dann, ja, dann finden wir was: Eine Agame auf einem Stein...na ja... :-/
    Die Sonne steht schon hoch, das Licht ist hart, also kein schönes Agamenbild...
    Wenig später sehen wir einige Giraffen und halten bei denen an...
    ...und schon entwickelt sich da eine Schlägerei!!!
    Eine beinahe ausgewachsene Giraffe verprügelt eine etwas Kleinere...
    ...bis eine ganz ausgewachsene Giraffe zu Hilfe kommt und die fast Ausgewachsene verprügelt!
    :D

    Oben: 'KRAWUMM'

    Oben und unten: 'Peng' mit danebenstehender Gaffer-Giraffe, dem ursprünglichen Opfer...

    Irgendwann hat die fast Ausgewachsene genug und trottet davon, was wir auch tun...dummerweise ist aber die Piste plötzlich
    zu Ende und unser Vorwärtsdrang wird dadurch zu einem Umkehrdrang...
    Zum Glück!
    Denn auf dem Rückweg sehen wir wieder TIERE!!!
    Einen ganzen Strauss voll Sträusse!!!
    Wir bleiben eine Weile stehen und schauen denen zu, wobei ich so seltsame Gelüste nach Brathähnchen bekomme...
    Weshalb auch immer...

    Oben: Poulet/Brathähnchen XXL...

    Weiter gehts, wir hoppeln um die nächste Kurve und schon kommt uns eine Eliherde entgegen...
    Also Auto gestoppt und sich in Position geworfen...
    ...und...
    ...zuschauen und geniessen!

    Oben: Haben so was Beruhigendes...

    Oben: Hoch das Bein! :D Sind doch immer wieder schön anzuschauen: Topi's! (Damaliscus lunatus topi)

    Oben: Gabelracke (Coracias caudatus)...und eines meiner Favoritenbilder dieser Reise!

    Nach etwa einer halben Stunde reissen wir uns los, aber schon nach kurzer Zeit will uns noch eine Elefantenherde begutachten,
    wie schon in der Ersten hats ein Baby dabei, das diesmal sich im Gegensatz zum Baby der ersten Gruppe nicht nur scheu hinter
    Mama's Beinen versteckt sondern sich ganz keck zeigt!

    Oben: Baby-Eli...ganz mutig sicher 1m von Mama entfernt!!! ;)

    Schon bald wird's Zeit zur Lodge zu fahren, das Mittagessen wartet...und ist wieder mal sehr gut!
    Der Küchenchaf fragt uns ob wir am Abend mal was nicht nur afrikanisch Angehauchtes sondern was rein afrikanisches haben wollen.
    Was für eine Frage: Klar wollen wir!!!
    Die Vorfreude ist mindestens so gross wie die Freude der Küchenmanschaft uns echt afrikanisches Essen zuzubereiten!
    Und man sieht ihnen die Freude an!
    Sehr schön! :D
    Anschliessend gehts unter die Dusche...aber nicht weil ich beim Essen so gesabbert hätte, nein, einfach nur so als Entstinkungsaktion!
    Nach nur 10 Minuten volles Rohr den Warmwasserhahn offenlassen kommt auch warmes Wasser! ;)
    Es stimmt halt schon: Der Europäer hat die Uhr, der Afrikaner die Zeit!
    ;)

    Gruss

    Picco

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    • 29. März 2015 um 17:12
    • #65

    Noch etwas hingelegt und Fotos gesichtet, schon ist's wieder halb vier und wir entern das Auto!
    Wieder mal gehts durch das von Kunststoffabfällen vermüllte Dorf zum Gate, wo die Masaifrauen schon auf ihren Axel warten.
    Wieder werden Axel, Lucy und Bianca bestürmt (und ich in Ruhe gelassen) und trotz des Vorsatzes nichts mehr zu kaufen sind die
    Damen wieder mal erfolgreich und wir amüsiert!
    Nach der obligatorischen Viertelstunde für's Permit verabschieden wir uns von den Damen zum letzten Mal und fahren wieder in
    Richtung des vermuteten Leoparden.
    Aber der Leo bleibt was er schon ist: Nur vermutet...
    Gesehen haben wir ihn nicht...
    Ist wohl noch zu scheu sich zu präsentieren, das arme Kätzchen...
    Chege hält immer wieder an und schaut etwas rum...
    Ich versuche mir Einzureden er versuche die Geräusche zu werten, hab aber das Gefühl dass er nicht sonderlich motiviert ist...
    Er spielt auch viel an seinem Handy rum, gähnt immer wieder...und sagt wie üblich keinen Ton wenn er wieder so anhält...
    Ich frag ihn ob er was sieht und er antwortet 'No, just listening'...
    Sagt's, setzt sich mit einem durch den Spiegel zu mir gerichteten nicht netten Blick wieder aufrecht hin und fährt weiter.
    Immer wieder telefoniert er, so wie ich's verstehe privat, wozu er meist anhält...
    Mit dem bisschen Suaheli das ich verstehe (und dem Babygeschrei aus dem Telefon) meine ich was von einer Geburt gehört zu haben...
    Wenn's so was Freudiges ist verstehen wir natürlich dass er da schon einige Male telefonieren muss, wir sind ja auch keine
    bösartigen Unmenschen!

    Oben: Immer wieder schön anzuschauen sofern man keine Biene ist: Bienenfresser!

    Wir holpern etwas von der Hauptpiste weg, ich such noch immer einen Leo im Busch, aber nix da, nix Leo für heute!
    Nicht nett!
    Dafür ruft Bianca plötzlich 'DA!' und zeigt mit dem Finger in die Wiese!
    Ich schau hin und seh nur ein recht schnell rennendes Etwas, beinahe ganz vom kurzen Gras verborgen!
    Also wohl keine Giraffe...
    Es ist schnell, flach und sehr lang, ich würde meinen es ist mit Schwanz über einen Meter lang...
    Bis ich die Kamera oben hab ist das Tier kaum mehr zu sehen, ich kann nur noch draufhalten und abdrücken, wobei das Gras
    dem Autofokus die Arbeit nicht gerade erleichtert...
    Für mehr als eine schlechte und unscharfe Aufname und einige komplett unbrauchbare Bilder hat's leider nicht gereicht.
    Was ist das?
    Eine Manguste, ein unrasierter Leguan oder 'mein' Leo im Fasnachtskostüm???
    OK, die letzten zwei Varianten sind relativ unwahrscheinlich...und Chege hat sogar gesagt was das sein könnte...
    ...aber ich habs vergessen...
    ...so gehts einem mit 48...vergessen...tststs...

    Oben: Er stinkt zwar nicht wie ein Iltis, sieht aber so aus...ist aber eine Mangustenart...
    Ich tippe auf Sumpfmanguste (Atilax paludinosus), bin aber allen Andere als sicher...
    Leider wa rnur noch das draufhalten und abdrücken möglich...ich galube ich hab sogar ohne durch den Sucher zu sehen
    nur noch abgedrückt, schon war er nicht mehr zu sehen.
    Hier ein 1zu1-Crop in miserabler Qualität...

    Irgendwann sehen wir Elefanten am gegenüberliegenden Hang entlangwandern...
    Sie wandern parallel zum Tal, also in der Schräge, die linken Füsse höher als die Rechten...
    Sieht man auch selten, zumindest hab ich das noch selten gesehen.

    Oben: Einer ist den Anderen schon vorgeprescht und frisst nun genüsslich den Busch leer...
    Ich meine man sieht ihm an wie's schmeckt!
    Haute Cuisine à la Busch!

    Oben: Fröhliches Rumlungern...

    Oben: Wie meist stehen nebst den Elis auch noch einige Impalas rum...von denen hat's so viele dass man sie kaum mehr fotografiert...

    Nach diesem Halt finden wir in geringer Entfernung Büffel, wo bei einem das vordere linke Knie extrem
    angeschwollen ist, eine richtige Kugel hängt da am Bein!
    Der Büffel hinkt auch, die Schmerzen sind ihm anzusehen!

    Oben: Das Geschwulst am Knie ist bald grösser als der Büffel selbst...
    Würde mich ja schon interessieren was das genau ist...
    Ich hab immer wenn ich so was sehe das Bedürfniss das Ding irgendwie zu öffnen und den wahrscheinlich drinn im Überfluss vorhandenen Eiter rauszulassen...

    Aber auch seine Kumpels haben teilweise solche Riesengeschwülste an den Beinen...was auch immer es ist, es sieht nicht gut aus!
    Irgendwann haben wir's gesehen und setzen uns...für jeden bisherigen Driverguide das klare Zeichen zum Aufbruch, aber
    offenbar ist's für Chege nicht klar genug...
    Wie schon bei den Elefanten vor den Büffeln sitzen wir eine Weile da, sinnlos, ohne was interessantes zu sehen...
    Bei den Elis haben wir ihm dann mal gesagt dass wir weiterwollen, hier macht es wieder den Anschein als ob er etwas hören
    würde...
    Ich frag ihn ob er was hört und er antwortet 'No, just standing here!'...
    ...
    Echt, bin ich jetzt im falschen Film?
    Realisiert der Typ eigentlich nicht was sein Job ist?
    Realisiert der Typ nicht dass wir ihn schon mehrmals auf anständige Art und Weise durchgegeben haben dass wir Tiere sehen wollen?
    Ich sag ihn 'No, we don't want just standing here, we want to see animals, let's go!' und mein Tonfall dabei ist ziemlich deutlich!
    Da's schon wieder nach sechs ist beenden wir diesen extrem langweiligen und von Chege völlig in den Sand gesetzten Gamedrive
    und fahren zurück zur Lodge!
    Und dort erwartet uns das Essen!
    Ugali, dieses spinatähnliche Gemüse, Ziege und Schaf...
    Und es ist das Leckerste Essen das wir in dieser Lodge hatten!
    Echt richtig gut, das würd ich auch in der Schweiz gern essen gehen!!!
    Mit Chege sprechen wir nicht viel, unsere Lust ihn kennenzulernen ist an diesem Abend recht gering...
    Er kommt wie schon an den Vorabenden ohne Getränk an den Tisch und bestellt auch nichts zu trinken, wie immer.
    An den Vorabenden hat Bianca ihm jeweils ein Glas ihres Wassers angeboten, diesen Abend nicht...also fragt er halt ob er Wasser darf...
    Immerhin hat er sich jeweils bedankt...
    Bald ist er weg und wir verziehen uns auch schon bald, denn es ist richtig kalt heute Abend.
    Also hü-hüpf ins Bettchen, gute Nacht!

    Gruss

    Picco

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  • nik100943(inaktiv)
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    • 29. März 2015 um 17:49
    • #66

    Hallo,
    der Büffel-Bulle mit dem dicken Knie hat ein Problem. Vermutlich verursacht durch "Tuberkelbazillen". Nicht selten in Afrika. Verbreitet sich üblicherweise durch Kontakt mit anderen erkrankten Artgenossen oder durch "kontaminiertes" Futter.
    Seine Prognose ist solange ganz gut, wie seine Immunabwehr die Infektion einigermaßen im Griff behält.
    Am Ende wird er aber durch die Erkrankung so geschwächt werden, dass er für die stets präsenten "Kätzchen" zum fast gefundenen Fressen werden wird. So ist das in der Natur geregelt.
    Hier die medizinisch korrekte Zustands- bzw. Verlaufsbeschreibung:
    "Gliedschwamm, weiße Gelenkgeschwulst, fungöse oder tuberkulöse Gelenkentzündung (Fungus oder Tumor albus articulorum, Arthrocace), eine chronisch verlaufende, von der Synovialschleimhaut oder vom Knochen ausgehende und allmählich durch üppig wuchernde Granulationen die Gelenkknorpel und die umgebenden Weichteile erweichende Gelenkentzündung, die alsbald auch die knöchernen Gelenkenden durch Verschwärung (Karies) zerstört und häufig durch Fieber und Säfteverluste das Leben des Kranken auf das höchste bedroht. Dieses bösartige Übel, das durch die Entwicklung von Tuberkeln innerhalb des Gelenks entsteht, beginnt meist mit einem Gefühl von Schwere und Spannung in dem erkrankten Gelenk, das nach und nach mit einer unter der Haut liegenden, schwammig anzufühlenden Geschwulst umgeben wird. Dazu gesellen sich heftiger Schmerz und Hitze in der affizierten Stelle, außerdem Allgemeinleiden des Körpers, Fieber und Schwäche."
    Noch einen schönen Urlaub ... :roll:
    Grüsse
    Nik

  • Picco
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    • 29. März 2015 um 19:12
    • #67

    Wau, Nik!!!

    Da staunt der Picco!!!
    Klingt irgendwie realistisch...und unangenehm!

    Auf jeden Fall danke für die Erklärung!!!

    Gruss

    Picco

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  • Abgemeldeter User
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    • 29. März 2015 um 21:51
    • #68

    .....aber die dicken Biester trauen einem nicht über den Weg und wirklich stillhalten tun die auch nicht, wenn man mit einem scharfen Messer an die sowieso schon arg schmerzhafte Geschwulst ran geht......

    ...und für den Tierarzt mit dem Narkosegewehr, der Pflegestation, dem Transport - LKW oder gar -Heli und den vielen Leuten, die sich drum kümmern müssten....à la Daktari....hihi.... ist kein Filmproduzent da, ders finanzieren würde....

    Wildnis eben und für wiederverwendung durch Löwen, Hyänen und Geier ist gesorgt......es kommt nix um.....

    Es ist übrigens interessant, dass Hyänen und Geier von den Infektionen nicht angesteckt werden (von Löwen weiß ichs nicht). Deren Metabolismus vernichtet alle Bakterien und Viren im Verdauungsapparat. Deswegen ist die EU - Maßnahme, die die Fütterung der Europäischen Geier in Frankreich (Cevennen) mit verendetem Nutzvieh verboten hat aus Angst vor der Kreuzfeld-Jakobskrankheit purer Unsinn, weil die Geier die Kadaver schadlos vernichten, man muss nur dafür sorgen, dass die dafür eingerichteten Podeste kommen, damit dort keine Füchse/Hunde drangeraten. So, wie es jetzt ist, müssen die Bauern die Tiere teuer über den Abdecker und die offizielle Tierkörper - Entsorgung vernichten lassen. Die Geier, die von den toten Wildkadavern allein nicht satt werden können (sind nicht so viele, dass es genug wären), verhungern oder verbreiten sich über ganz Europa, sie sind schon in allen Gebirgen in D und A und CH gesichtet worden, dito in E....selbst in Niedersachsen hat man so ein Tier gesehen.

    Aber Claudio, toller Bericht und noch bessere Fotos. Der ist ja so realistisch, dass man sich auf die Dinge, die einen dort erwarten können, einrichten kann, wenn man denn dahin will.

  • nik100943(inaktiv)
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    • 29. März 2015 um 23:00
    • #69
    Zitat von ThomasFF

    .....aber die dicken Biester trauen einem nicht über den Weg und wirklich stillhalten tun die auch nicht, wenn man mit einem scharfen Messer an die sowieso schon arg schmerzhafte Geschwulst ran geht......

    ...und für den Tierarzt mit dem Narkosegewehr, der Pflegestation, dem Transport - LKW oder gar -Heli und den vielen Leuten, die sich drum kümmern müssten....à la Daktari....hihi.... ist kein Filmproduzent da, ders finanzieren würde....

    Wildnis eben und für wiederverwendung durch Löwen, Hyänen und Geier ist gesorgt......es kommt nix um.....

    Es ist übrigens interessant, dass Hyänen und Geier von den Infektionen nicht angesteckt werden (von Löwen weiß ichs nicht). Deren Metabolismus vernichtet alle Bakterien und Viren im Verdauungsapparat. Deswegen ist die EU - Maßnahme, die die Fütterung der Europäischen Geier in Frankreich (Cevennen) mit verendetem Nutzvieh verboten hat aus Angst vor der Kreuzfeld-Jakobskrankheit purer Unsinn, weil die Geier die Kadaver schadlos vernichten, man muss nur dafür sorgen, dass die dafür eingerichteten Podeste kommen, damit dort keine Füchse/Hunde drangeraten. So, wie es jetzt ist, müssen die Bauern die Tiere teuer über den Abdecker und die offizielle Tierkörper - Entsorgung vernichten lassen. Die Geier, die von den toten Wildkadavern allein nicht satt werden können (sind nicht so viele, dass es genug wären), verhungern oder verbreiten sich über ganz Europa, sie sind schon in allen Gebirgen in D und A und CH gesichtet worden, dito in E....selbst in Niedersachsen hat man so ein Tier gesehen.

    Aber Claudio, toller Bericht und noch bessere Fotos. Der ist ja so realistisch, dass man sich auf die Dinge, die einen dort erwarten können, einrichten kann, wenn man denn dahin will.

    Lieber @ThomasFF,

    tatsächlich wird die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK) nicht, wie Sie vermuten, durch Bakterien und/oder Viren verursacht.

    Daher ist Ihre Vermutung, dass CJK im Verdauungstrakt von Geiern und Hyänen quasi eliminiert wird, nicht ohne weiteres richtig.

    CJK gehört, ebenso wie z.B. auch BSE, zu den Prionenerkrankungen.

    Prionen (PrPSc) sind keine Krankheitserreger im klassischen Sinne. Sie unterscheiden sich wesentlich von Viren und Bakterien, da sie kein eigenes Erbmaterial (Gene) enthalten. Sie überstehen Hitze von 100° C, Chemikalien und viele Desinfektionsmittel. Im Boden können sie sogar Jahre überdauern.

    Prionen (PrPSc) sind Eiweiße, die möglicherweise durch Genveränderungen oder Infektion eine abnorme Faltung aus den körpereigenen Prion-Eiweißen (PrPC) gebildet werden. Der Begriff Prionen ist eine Kurzform für den englischen Begriff "proteinaceous infectious particle", (eiweißartiger ansteckender Partikel).

    Die fehlgefalteten Prionen lösen bei Menschen und Tieren (Schaf, Ziege, Rind u.a. Säugetiere) verschiedene Krankheiten des Zentralen Nervensystems aus, die unter dem Begriff transmissible, spongiforme Enzephalopathien (TSE, übertragbare schwammartige Gehirnerkrankungen) zusammengefasst werden. Sie zeichnen sich durch eine lange Inkubationszeit, einen großen Verlust von Nervenzellen und einer schwammartigen Umstrukturierung des Gehirns aus.

    Zu diesen Erkrankungen gehören beim Menschen unter anderem die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, das Gerstmann-Sträußler-Scheinker-Syndrom (GSS) und die letale familiäre Insomnie. Bei Tieren treten der Rinderwahnsinn (BSE) und die Traberkrankheit der Schafe (Scrapie) auf.

    Krankmachende Prionen (PrPSc) können normale Prionen (PrPC) zu krankmachenden Prionen umformen.

    Es gilt keineswegs als gesichert, dass Tiere, die z.B. mit BSE "infiziert" sind, folgenlos an Aasfresser verfüttert werden können. Weil die krankmachenden Prionen, wie geschildert, ausgesprochen widerstandsfähig sind. Selbst für Alligatoren, Geier und z.B. auch für die unverwüstlichen Hyänen gibt es keine Studien, die nachweisen, dass deren "Mägen" Prionen schadlos vernichten können. Immerhin haben diese "fehlgeleiteten Eiweiße" völlig unversehrt die Brennöfen der Tierkörperbeseitigungsanstalten über"lebt".

    Daher haben sich Fachleute bis dato geweigert, tote Tierkörper mit Prionenerkrankungen quasi zu verfüttern. Das ist auch gut so ... :mrgreen:

    Grüsse vom Mainzer Lerchenberg
    Nik

  • Abgemeldeter User
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    • 30. März 2015 um 00:20
    • #70

    ...Du hast mir was neues beigebracht, was ich so nicht wußte........

    Aber wenn wir weiter darüber diskutieren wollten, sollten wir das über einen anderen Weg tun , sonst "zerlabern" wir diesen thread mit seinem ganz anderen Thema. Aber derzeit habe ich keinen Bedarf. ich werd mich im Netz weiter schlau machen und wenn ich Fragen haben sollte, kommt ne PN.

    Sorry Claudio.....war so nicht gewollt.....

  • Picco
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    • 30. März 2015 um 06:55
    • #71

    Hoi zämä

    Zitat von ThomasFF

    Sorry Claudio.....war so nicht gewollt.....


    Kein Problem, passt doch zum geschwollenen Knie!
    Und eine Bemerkung ist sicher noch kein Zerlabern... :wink:

    Gruss

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  • sharkrider
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    • 30. März 2015 um 19:01
    • #72

    Machst Du dann ENDLICH mal weiter mit Deinem Bericht :roll:

    Ist einfach zu gut wie Du schreibst und die Fotos dazwischenstreust Picco :D

    Danke, dass Du uns teilhaben lässt :wink:

  • Picco
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    • 30. März 2015 um 23:39
    • #73

    Hoi Sharky

    Moment, moment....ich musste heute Abend einige Kontakte knüpfen gehen um meinen Reisezielen Sambia, Demokratische Republik Kongo und Südsudan näher zu kommen...ich kann nicht nur schreiben, ich muss auch planen um wieder mal was Neues schreiben zu können... :wink::lol:8)

    Und danke für Dein Feedback, da macht das Reisebericht schreiben doch gleich mehr Spass! :D

    Gruss

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    • 31. März 2015 um 20:31
    • #74

    Tag 17: Fahrt durch Tansania...

    Brrrr.....Schlotter-Schlotter!!!
    Verdammt!
    Da ist man in Afrika und friert sich den Arsch ab...
    ...zumindest wenn man unter der Decke hervor kommt...
    Aber es nützt nichts, ich muss packen!
    Denn heute gehts auf Ganztagesgamedrive vom Südosten der Mara in deren Nordwesten...so zumindest der Plan!
    In der Zwischenzeit bin ich vorsichtig geworden mit Reisezielen!!! ;)
    Also alles rein in die Tasche, davor natürlich noch Geschäfte tätigen, waschen, Zähne und Company putzen usw...
    Und um 07:00 ab zum Frühstück!
    Und was bin ich trotz Pünktlichkeit wieder mal?
    Ja, genau, der Letzte! :D
    Wir essen gemütlich, schlürfen den Kaffee und debatieren über's Trinkgeld für die Tippbox...
    Ich sag dazu nur so viel: Die Crew des Camps hat alles sehr gut gemacht uns entsprechend hoch ist auch der Tipp in die Box!
    Beim Verabschieden sag ich den drei Vertretern des Camps noch wie gut es uns gefallen hat, wie gut das Essen war und natürlich
    auch dass in unseren Augen der viele Müll im Dorf wo man als Tourist durchfahren muss abschreckend ist!
    Sie alle drei schauen mich mit grossen Augen an, ich versuche ihnen zu erklären dass Europäer und Amerikaner in solchen
    Bereichen anders denken als Afrikaner, und sich am hierzulande normalerweise rumliegenden Plastikmüll stören!
    Natürlich sag ich ihnen auch dass wir es sehr schaade finden dass es hier so schön und sauber ist, die Leute aber erst das
    vermüllte Dorf sehen und dann denken es wäre hier auch so...
    Ich bin mir nicht sicher ob's angekommen ist, sie wirkten auf mich nachher zwar sehr nachdenklich, aber ich hatte nicht den
    Eindruck dass sie irgendwie beleidigt gewesen wären...
    Ist ja immer so eine Gratwanderung wenn Europäer bei Afrikanern Kritik üben...ist alles nicht so einfach!
    Aber ich hoff für das Camp dass der Müll verschwindet und dadurch weniger Gäste abgeschreckt werden...
    Anschliessend fahren wir los, ab auf Gamedrive mit Start im Enchoro Wildlife Camp (klick mich) und Ziel im Mara West Camp (klick mich), einmal quer
    durch die Mara, vom Oloolaimutia Gate zum Oloololo Gate...
    Ich stells mir traumhaft vor... :D
    Durchs Gate gehts wie immer am Morgen sehr schnell, wir fahren gleich danach wieder nach links und suchen nochmals den Leoparden...
    Erfolglos wie in den letzten Tagen... :(
    Aber immerhin sehen wir einige schöne Vögelchen...
    :-O
    Moment, hab ich das von den 'schönen Vögelchen' geschrieben???
    Und dann noch als Ersatz für einen Leo???
    HILFEE!!!
    Werd ich jetzt ein Birder???
    Ich hoffe doch dass sich mir dieses Schicksal erspart!!!
    :-O

    Oben: Gruenschwanzglanzstar (Lamprotornis chalybaeus)

    Oben: Ein Weissrückengeier (Gyps africanus), der den Mund ganz schön voll nimmt!!!

    Oben: ...und dann mit dem gestohlenen Holz flieht, der Feigling!!!

    Oben: Überhaupt kommt es mir vor als ob alle Vögel heute losfliegen sobald sie mich sehen...
    Ist denn meine Frisur so schlimm??? :-O
    Ist übrigens ein Zwergspint (Merops pusillus), ein Jungvogel, fliegend!

    Oben: Entweder ist dieser Gelbkehlgross-Sporn (Macronyx croceus) blind, mutig oder meine Frisur ist doch nicht so schlimm...

    Oben: Der Sumpf, neben dem die Giraffe noch immer faul auf der Strasse liegt...wunderschön!!!

    Oben: Die Gegend ums Oloolaimutia Gate...auf eine unspektukaläre Art einfach schön!

    Oben: Die flachen Felsen beim 'Keekorok Airstrip'...

    Weiter gehts in die Plains, die wieder so wenige Tiere haben...und die wenigen Tiere die's hat sind mit fünf bis sechs Speizes
    schon erschöpft...
    So schön die Weite auch ist, es ist schnell mal langweilig...weil stundenlang dasselbe!
    Chege fährt meist im zweiten Gang Standgas umher...vieleicht will er Zeit schinden weil um das Permitt für den Mara Triangel
    erst nach dem Mittag lösen zu müssen...
    so könnte er wohl einen Tag Gebühren sparen...aber die Idee kommt mir erst zuhause in den Sinn.
    Während der Fahrt halt ich mich zurück, denn ich bin betreffend Chege schon an einem Punkt angekommen wo ein Gespräch sehr
    emotional geführt werden würde...
    Dadurch dass ich Chege am Anfang leider in Schutz genommen habe hat sich in mir so eine Art Blockade aufgebaut, im Sinn von
    'wenn ich ihn da in Schutz genommen habe kann ich ihn hier nicht angreifen'...
    ... :-O ...
    Echt, genau um nicht in diesen Teufelskreis zu kommen sag ich jeweils frühzeitig meine Meinung, aber in dem Teufelskreis
    steck ich jetzt!
    Und die anderen Drei erleben wohl was Ähnliches...
    Denn alle nerven sich über Cheges Schleicherei, aber niemand sagt was...
    Definitiv ein Fehlverhalten von uns Touristen, aber nach so viel Fehlverhalten und schlechter Arbeit von Chege (ich hab
    nur einen kleinen Teil geschrieben, war sehr zurückhaltend...) sind wir wohl alle irgendwo zwischen Resignieren und Explodieren...
    Ich zumindest, bei den Anderen kann ich's nur vermuten...
    Aber immer noch haben wir die Hoffnung dass er sich die anständig geäusserte Kritik der letzten Tage zu Herzen nimmt.
    Nach 40 tierlosen Minuten explodiert die Fauna regelrecht!!!
    Fünf Spezies auf einem Bild, WAU!!!
    Für die Plains wie wir sie bisher erlebt haben ein neuer Rekord!!! ;)

    Oben: Eine wahre Tierfülle versucht uns zu überwältigen!!!

    Oben: Weiss der Geier weshalb man ihn Ohrengeier (Aegypius tracheliotus, Syn. Torgos tracheliotus) nennt...
    Hautlappengeier wäre passender!

    Gruss

    Picco

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  • Picco
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    • 2. April 2015 um 17:23
    • #75

    Eine weitere halbe Stunde holpern wir weiter bis wir endlich wieder Tiere sehen, diesmal Giraffen, von denen eine so ängstlich ist dass sie sich nicht über die Strasse getraut und wir lange warten dürfen...
    Ja, 'dürfen', denn die Riesenviecher so nah am Auto zu haben ist schon was ganz Spezielles!

    Oben: Komm, bsbsbs, Giräffchen, getrau Dich über die Strasse...sonst stehen wir noch bis zum Abend hier!

    Wir holpern in der unglaublichen Geschwindigkeit von 5-10 Stundenkilometer weiter durch tierlose Gegenden, die auch Landschaftlich so viel bieten wie ein Schluck Wasser dem Gaumen bietet...
    Für die, die's nicht bemwerkt haben: Die Landschaft haut mich nicht aus den Socken!
    Wir sind schon etwa eine dreiviertel Stunde seit den Giraffen unterwegs ohne eine Tiersichtung, da sehen wir zwei Autos bei einem Baum, die Leute schauen oben aus den Hubdächern raus zum Baum hin...
    Hmmmm...
    Was könnte denn da so interessant sein?
    Ein Krokodil, ein Nasenbär oder ein Pinguin?
    Nein, eher nicht...
    ...Dummerchen...
    ...aber Kätzchen könntens sein, denn hier ist perfektes Gepardenland!
    Und, oh Wunder, Chege biegt ab und fährt genau drauf zu!
    FREUDE HERRSCHT!!!
    Wir sind alle schon etwas nervös, freuen uns auf die Sichtung, jetzt nur noch den Hügel hoch und wir sind da!
    Ja, endlich Tiere!!!
    :D
    Aber was macht Chege? :-O
    Er dreht 50m davor nach links ab und fährt wieder davon!!!
    :-O
    WAS FÜR EIN .....!!! (Ich darf's gar nicht schreiben...GRMPFL!!!)
    Unglaublich!!!
    Echt, der Typ hat den falschen Beruf, der ist nicht zu gebrauchen!!!
    Ich meine sogar dass wir ihn auf die Autos aufmerksam gemacht haben, bin mir aber nicht mehr sicher...auf jeden Fall darf ich jetzt nicht den Mund öffnen, denn nun bin ich richtig wütend auf den Kerl!!!
    Und ich kenn mich, wenn ich so wütend bin kommt ein Gespräch nicht gut, GAR NICHT GUT!!!
    Na ja, heute Abend sind wir ja beim Oloololo Gate, da kann er kaum mehr was falsch machen, da hat's so viele Tiere dass sogar ein Blinder mit Tomaten auf den Augen maximal 5 Minuten benötigt um Tiere zu finden!
    Während wir so im Standgas dahinrasen telefoniert er wieder viel...er ist definitiv nicht bei der Sache!
    ...
    Doch da!
    Nach einem Hügel gehts los!
    TIERE!!!
    Und das bei Chege im Auto!!!
    WAU!!!
    OK, es ist eine Herde Büffel, aber trotzdem: TIERE!!!

    Oben: Unglaublich! Obwohl wir Chege als Fahrer haben sehen wir Tiere!!! :D

    Oben: So einem Kalb wird in so einer Herde auch desöfteren mal auf den Kopf geschissen...wortwörtlich!!! :-O

    Nur wenig weiter finden wir eine weitere Antilope, etwas ungepflegt und abgemagert hängt sie da oben im Baum...
    Die Redewendung 'sie ist nur noch Haut und Knochen' passt hier nicht ganz, denn Haut ist da auch nicht mehr viel...
    Dieser Schlankheitswahn immer, tststs...
    ...ok...könnte auch eine Leo-Mahlzeit gewesen sein...

    Etwa eine halbe tierlose Stunde später fährt Chege auf einen Hügel rauf, wo wir aussteigen und unsere durchgeschüttelten Knochen
    nicht nur neu sortieren ('Der ist meiner! ... 'Nein, der Andere...' odrr so ;) ) sondern auch von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt bewegen!
    Und was für eine Aussicht wir hier haben!
    Wunderprächtig-Fantastisch-Genial-Elefantös!!!
    Nur dieses ewige Knurren aus unserer Magengegend stört etwas...

    Oben: Aussicht in Richtung Serengeti...

    Oben: Aussicht in Richtung wo wir herkamen...

    Das Knurren wird wohl auch Chege zu viel, wir verlassen den Hügel mit dem Versprechen die Lunchbox im Schatten eines Baumes verdrücken zu können.
    Nach kurzer Strecke in der Ebene kommen wir zu dem keinen Baum, der uns und unseren Lunchboxen Schatten spenden soll...
    ...es aber nicht tut!
    Nicht weil wir ihm unsympatisch wären, nein, wir doch nicht...
    ...sondern...
    Weil da schon eine Hyäne liegt!

    Oben: Hyäne unter 'unserem' Mittags-Schatten-Baum!!!

    Nun stehen wir vor der Wahl den Platz mit der Hyäne zu teilen, was wohl dazu führen würde dass wir und die Hyäne vollgefressen wären und wir infolge Verlustes eines Mitreisenden mehr Platz im Auto hätten.
    Handumkehrt gäbs wohl ein Riesengeschrei des betroffenen Mitreisenden, was wir in der Mittagspause auch nicht brauchen können, also lassen wir die Hyäne hungrig bleiben und suchen uns einen neuen Baum!
    Noch in Sichtweite der Hyäne finden wir einen und Chege platziert das Auto neben dem dürren Ding...
    Schatten hat's, aber nicht viel!
    Da es schlicht zu heiss ist in der Sonne zu sitzen bleiben wir zum Essen im Auto, nur Chege setzt sich raus...und füttert Vögel!!!
    Hallo???
    Oben am Hügel standen noch Schilder auf denen klar steht dass man keinerlei Tiere füttern soll, und hier sitzt unser Guide am Boden auf seinem Hut und füttert Vögel!
    Das kann nur heissen dass Vögel keine Tiere sind...oder unser Guide sich nicht für die Verhaltensregeln interessiert...
    Hmmm...
    Ein Guide der sich gegen die Parkregeln verhält kann ja nicht sein...odrr doch???
    Und sind Vögel Tiere?
    Fragen über Fragen...
    Na ja, ich werd es wohl nie ergründen können...
    Und darum bastle mir nach dem Essen mit meiner Regenjacke ein schattiges Plätzchen und schlafe ein wenig in der guten Stunde, die wir hier rumstehen...
    Die Hyäne macht dasselbe, hat aber den Bau eines Schattenplätzchens nicht nötig, denn sie hat ja einen Baum mit ausreichend Schatten...
    Danke, Mistvieh!!!
    Irgendwann erwache auch ich wieder und wir fahren weiter durch die von der Hyäne abgesehen recht tierlose Gegend bis wir plötzlich, man mag es nicht für möglich halten, etwas sehen das wie Elefanten aussieht!
    Beim Näherkommen, was im zweiten Gang mit Standgas daherholpernd so seine Weile dauert, sehen wir dass die Dinger nicht nur wie Elefanten aussehen und wie Elefanten riechen sondern auch Elefanten sind!
    Juhu, Tiere in der Masai Mara! :D
    Unglaublich!
    Dass wir das noch erleben dürfen...

    Oben und unten: Gegend!!! Elefanten!!! Und Büffel!!! Herrlich, wir sind doch nicht die einzigen Lebewesen in der Masai Mara!!!

    Oben: Noch mehr Büffel, herrlich!!!

    Schön diese Herden gesehen zu haben, denn das muss nun für eine Weile reichen!
    Weil: wir hoppeln eine weitere Stunde ohne viel Tiersichtungen durch die Mara... :(
    Plötzlich rennt ein Bewaffneter auf uns zu, weiter hinten sehen wir weitere Bewafnete!!!

    Gruss

    Picco

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  • Leerkabinen-Wolfgang
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    • 4. April 2015 um 22:44
    • #76

    Hallo Picco,

    mehr als drei unterhaltsame Stunden hatte ich jetzt mit dem Lesen Deines Berichtes. Einfach nur genial! Ich schätze mal, daß Du eher mehr als weniger als das Zehnfache an Zeit gebraucht hast, den Bericht zu schreiben! DANKE dafür!

    Gerade mit dem Kibo-Bericht wirkst Du ganz massiv daran mit, daß sich mein Bild von Afrika wandelt! Inzwischen könnte ich mir schon fast vorstellen, irgendwann selbst einmal in die Gegend zu fahren. Noch zwei, drei, vier Berichte über weitere Touren, und ich könnte soweit sein ;)
    Außerdem finde ich es supergut, daß Du dem Reiz des 'hoch-hinaus-Wollens widerstanden hast. Was hätte es Dir (und uns) genützt, wenn Du ganz noch oben gekommen, dann aber vielleicht nicht wieder (auf eigenen Beinen) herunter gekommen wärest. So einen Ritt über knapp 3000 Höhenmeter mit dem 'Einrad' stelle ich mir nicht gerade erquicklich vor! Ob das frisch(re) Essen Dich wieder 'funktinsfähig' gemacht hätte, ist ja nun auch nicht sicher...

    Anderes Thema: Du scheibst von Bussen und von Geländewagen, die Dir dort unten begegnet sind. Wie sieht es mit Wohnmobilen aus? Fahren die nur kreuz und quer durch die Sahara? Was darf man dort mit solchen Fahrzeugen? Was ist sinnvoll? Wie weit kommt man da mit einem T5? Oder braucht man einen T-Rex?

    Viele Grüße aus dem (für Dich) 'hohen Norden'
    Leerkabinen-Wolfgang


    P.S.: ... aber wieder wurde ich daran gehindert, die Teilnehmerliste vom Treffen zu aktualsieren! :roll:

    die nächsten Festivitäten in http://www.Bodenheim.de:

    01.-03.05.2026: 25. Leerkabinen-Treffen

    erstes Juni-WE (05.-08.06.2026): Weinfest - Stellplatz nicht nutzbar

    vierter Sept.-Samstag (26.09.2026): Weinprobe in den Weinbergen


    Stellplatz von Nov. bis Frühjahr 2026 wg. Umbau geschlossen! Bei Fragen eMail/PN an mich

  • Recycler
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    • 5. April 2015 um 09:45
    • #77

    Hallo Picco ,

    Ich lese immer wieder in deinen schönen Reisebericht rein und muss sagen , einfach top geschrieben und wirklich schöne Bilder . Als Tierfreund
    schlägt bei sowas mein Herz einfach höher :) Afrika erscheint mir immer interessanter aber mit meinem 2WD-T3 ist das wohl nichts ?

    Wolfgang ,
    Ich denke dein T5 dürfte das schon schaffen , auch wenn mir für solche Länder schon zuviel Elektronik an Bord ist und wer weiss wie die
    Spritqualität da unten ist ?

    Gruss mirco

  • Picco
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    • 5. April 2015 um 20:14
    • #78

    Hoi zämä

    Danke! Schreib ich doch gerne! Vor allem wenn dann noch Lob kommt, das motiviert!!! :D
    Ob T5 oder T3, machbar ist das schon...aber ob's Sinn macht?
    Grundsätzlich fahren die Afrikaner mit Europa verglichen wie die Schweine, da sind besoffene italienische Spätpupertierende harmlos dagegen!!!
    (Für alle: Ich bin Halbitaliener, ich darf das sagen... :twisted::wink::lol:8) )
    Abgesehen davon sind die Pisten in den Parks für solche Autos nur in der Trockenzeit befahrbar, in der Regenzeit bleiben auch schon mal Land-Rover Defender und Land-Cruiser aller Arten trotz Sperren stecken...
    Die Schlaglöcher und die Speedbumps (absichtlich eingebaute Hügel und Wellen um die Geschwindigkeiten zu senken) sind für alle Autos ein Problem, für einen Camper sowieso!
    Und dann: Wie kommen die Autos da hin?
    Per Schiff nach Dar es Salaam oder nach Mombasa?
    Viel Glück beim aus dem Hafen holen!!!
    Die beiden Häfen haben nicht den besten Ruf...
    Ganz im Ernst: ich an Eurer Stelle würde eine Rundreise in Nordtansania machen, mit Fahrer und einem Landcruiser mit Hubdach!
    So wie ich...ok, zelten muss nicht sein und ist für die erste Reise nach Afrika etwas Hard-Core, aber natürlich auch das absolut Intensivste!
    Ohne Fahrer fahrt Ihr selbst, im Linksverkehr wo nicht die Verkehrsregeln, sondern die Grösse und der Mut für Vortritt massgebend sind...
    Und Ihr seht als unerfahrere Tierspotter natürlich viel weniger Tiere als ein Profi sieht!
    Kosten für eine zweiwöchige Campingreise in Nordtansania zu zweit pro Nase ab etwa 2550$ plus Trinkgeld und Flug, zu viert ab etwa 1850$ pro Nase, plus Trinkgeld und Flug.
    Trinkgeld für Koch und Fahrer/Guide ist etwa 30-40$ pro Tag und Gruppe (Ein Muss, weil Lohnbestandteil), Flug je nachdem... Kilimanjaro International Airport wäre der Ziel-Flughafen.
    Bei Lodges wirds teurer, da sind nach oben keine Grenzen gesetzt...und das Afrikaerlebniss ist eher ein 'ich geh in den Zoo'-Erlebniss...meine Meinung!
    Tendet Camps (Zelt-Camps der Luxusklasse mit Betten, Toilette, WC, Bettflasche usw) wären eine teure, aber gute Alternative zum Campen...
    Wenn für Euch so eine Reise ernsthaft in Frage kommt dann können wir gerne mal darüber sprechen, Ihr könnt Euch in der Zwischenzeit mal meine anderen Reiseberichte kurz durchschauen, da sieht man teilweise auch Pisten und deren Zustände!
    Den Link findet Ihr unten.

    Gruss

    Picco

    http://www.comoltech.ch Meine Reiseberichte

  • Recycler
    womobox-Spezialist
    Beiträge
    336
    • 6. April 2015 um 09:21
    • #79

    Hallo Picco ,

    Na das sind doch mal klare Ansagen , sehr informativ geschrieben :D Ich denke ich würde einen Landcruiser für Afrika ebenfalls vorziehen ,
    denke da dürfte die Ersatzteilversorgung weniger schwierig sein als bei einem T5 , allerdings sind schon mehrere T3 syncro in Afrika rumgekraxelt
    und habens überlebt .
    Aktuell ist sogar ein Käfer mit Wohnwagen in Afrika unterwegs ...

    Gruss Mirco

    PS : Sorry fürs Zerlabern ;)

  • Picco
    Moderator
    Beiträge
    5.581
    Wohnort
    Rorschacherberg / Schweiz
    • 6. April 2015 um 10:40
    • #80

    Hoi Mirco

    Was das 'zerlabern' angeht sehe ich es nicht so dass Ihr das hier zerlabert, da es ja ums Thema Safari in Ost-Afrika geht!

    Zitat von Recycler

    Aktuell ist sogar ein Käfer mit Wohnwagen in Afrika unterwegs ...


    Ja, möglich ist es auch mit meinem Honda CRX Targa, nur nicht auf allen Pisten :wink:

    Gruss

    Picco

    http://www.comoltech.ch Meine Reiseberichte

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