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Reisebericht: Picco hüpft vom Kili zur Mara

  • Picco
  • 4. März 2015 um 21:00
  • Picco
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    Rorschacherberg / Schweiz
    • 9. März 2015 um 09:46
    • #41

    Meine Tasche auf seinem Kopf liess mich auch erahnen weshalb er so aufgebracht ist! ;)
    Offenbar hätte der uns begleitende Träger meine Tasche tragen sollen!!!
    Und ich hab gedacht dass meine Tasche schon vor mir unterwegs nach unten ist!
    Augusto hat mir dann auf Nachfrage hin erklärt dass einer der Träger unten bleibt und der Andere morgen wieder rauf gehen soll, Vollbepackt mit frischen Esswaren!!!
    ...
    Frische Esswaren??? :-O
    ...
    Na toll!!!
    OBERTOLL!!!
    Wenn das möglich ist und ich das gewusst hätte hätt ich doch gleich oben bleiben können!!!
    GRMPFL!!!
    Warum sagt mir das keiner???
    Nochmals GRMPFL!!!
    Aber jetzt von 3125müM. zum Barafu-Camp auf 4600müM. rauf wäre auch für meine wieder erstarkten Beine zu viel...
    ...vor allem wenn man bedenkt dass es am folgenden Tag zum Gipfel auf 5895müM. gehen wird!!!
    Und den Abstieg hab ich ja auch schon in den Knochen!!!
    Nun bin ich nicht mehr melancholisch sondern richtig schlecht gelaunt...
    Ich wills aber die beiden nicht spüren lassen, denn es bringt nichts und die Guides haben wohl die Situation mit meiner
    Krankheit doch nicht ganz geraft...aber dann war das histaminarme Essen nur Zufall?
    Wir gehen weiter runter, der Wald beginnt gleich hinter dem Camp...
    Meine Gedanken kreisen...
    Mein Adrenalin steigt...
    Ich bin auf 180...
    ...mindestens!!!
    Warum hat mir das niemand gesagt als ich noch oben war???
    Ich wär definitiv aufgestiegen!!!
    Ich hatte ja keinerlei Probleme mit der Höhe, keine!!!
    Innerlich kochend geh ich halb rennend weiter runter, der Träger und Augusto können mir nur mit Mühe folgen...
    Nach etwa einer dreiviertel Stunde auspowern beruhige ich mich wieder soweit dass ich den wunderschönen Wald wieder
    etwas geniessen kann und einige Fotos schiesse.
    Der Träger und Augusto schliessen auch wieder zu mir auf...
    Wir machen eine kleine Pause und essen den Inhalt der Lunchbox, dann gehts schon wieder weiter...

    Oben: Vor lauter Wut übersehe ich den wunderschönen Wald beinahe...

    Oben: Augusto, der Träger und meine Tasche...jetzt halt ich die beiden wieder mit meinen Fotopausen auf...

    Oben: Fantastisch, der Urwald!

    Oben: Ich kann mich kaum satt sehen...

    Oben: Ein nichtspringendes Springkraut...müsste ein Impatiens Kilimanjari sein...

    Oben: Violette Blume...keine Ahnung was das genau ist...auch 'meine' Expertin konnte nicht helfen...

    Oben: Dürfte wieder eine nur am Kili wachsende Pflanze, das Elefantenkraut (Impatiens kilimanjari - Kilimandscharo-
    Springkraut) odrr so sein

    Oben: Kleiner Bachlauf schon ziemlich weit unten...ca. 2600müM...

    Einige wenige Porter kommen uns entgegen, immer einzeln, wohl um frisches Essen rauf zu bringen...
    Vermute ich, denn um nicht zu explodieren frag ich nicht nach...
    Einzig einer hat was auf dem Kopf das garantiert nicht essbar ist: Ein Kilimanjaro-Rettungsgestell mit Rad wie auf der
    folgenden Aufname eins zu sehen ist...
    Mir tut der Kopf schon weh wenn ich den Kerl nur sehe wie er das Riesenteil auf dem Kopf balanciert!!!
    WAHNSINN!!!
    Ich würd den wo irgend möglich hinter mir herziehen, aber sicher nicht das Teil tragen!!!

    Oben: Unten angekommen am 'Abholplatz' auf 2005müM wartet schon ein Rettungswagen auf uns...aber ich werde nicht damit sondern mit einem Land Cruiser zum Gate transportiert... ;)

    Wir warten eine gute halbe Stunde, während der ich zufällig rausfinde wie ich mein Objektiv auf Makro umschalte...Aha!
    So also...
    Aber die Aufnamen die ich dann im Makrobereich gemacht habe sind definitiv nicht berauschend geworden.
    Wir sitzen auf einen riesigen alten umgefallenen Baum und warten wortlos, während um uns herum Insekten fliegen und sogar ein Black-White-Colobusaffe schreiend rumturnt..
    Nun sehe ich aber noch dass sich an meinem rechten Schienbein im Zentrum des Fleckens die Haut ablöst und das blanke Fleisch zu sehen ist!!!
    Das hatte ich definitiv noch nie!!!
    Scheisse!!! So was schockiert doch ein wenig!!! :-O
    OK, Bluten tuts nicht, es ist komplett trocken...
    ...also das Bein wieder mit der Hose bedecken...
    Ich hänge in Gedanken der Tour nach und beschliesse nochmals zukünftig keine Touren über drei Tage ohne frisches Essen mehr zu machen, es geht mit der Histaminintoleranz einfach nicht, so traurig das ist.

    Oben: Die von uns gegangene Machame-Route mit Höhenprofil.
    {Mit Erlaubniss des Admin's des
    Kilimanjaro - Forum's (klick mich)}

    Der Landcruiser ist schon von Weitem zu hören, wir steigen ein, zwei Träger klettern in den Kofferraum, wobei ich keine
    Ahnung habe woher der zweite Träger kommt...
    ...und schon fahren wir langsam runter zum Gate.
    Dort angekommen darf ich mich austragen, inkl. Grund des Tourabbruchs, und schon steht ein Auto von Kilimanjaro Active Tours da, das uns nach Moshi zum Büro bringt.
    Ich bin nicht mehr schlecht sondern wieder melancholisch gelaunt, schaue raus, hab immer wieder Bilder der Tour und der Drei Mitreisenden vor Augen, selbst einige Tränen kullern runter...
    Es ist deprimierend die Tour so zu beenden!!!
    Vor allem da es ja eigentlich nicht nötig gewesen wäre sie zu beenden...wenn ich das mit dem frischen Essen gewusst hätte!
    Bringt nichts...
    Im Büro angekommen begrüsst mich der Chef, Romel Mosha, und lässt mich hinsitzen.
    Dann bespricht er sich mit Augusto auf Suaheli, ich höre dass gesagt wird dass ich nach Usa River gehe für die nächsten Tage.
    Romel erklärt mir als nächsts dass bisher alles im Preis inbegriffen ist und ich ab sofort alles selbst bezahlen müsse...
    Hmmm...
    Ein 'Gute Besserung, können wir noch was für Sie für die nächsten Tage organisieren?' wäre vieleicht besser gewesen als
    sofort klarzustellen was sowieso schon klar war...
    So hat er in mir das Gefühl geweckt dass er sich nicht für die Klienten sondern ausschliesslich fürs Geld interessert...
    Dass ich nicht drei Tage im Hotel geschenkt bekomme ist mir genauso klar wie dass die Guides, Porter usw. trotz meines
    Abbruches ihr Geld bekommen müssen...
    Lediglich die drei Tage weniger Nationalpark-Permit würde ich noch geltend machen wollen, aber das hab ich im Büro
    noch nicht realisiert...
    Romel eröffnet mir dass ich mit dem Fahrer, der uns schon vom Gate zum Office gebracht hat, für 60$ nach USA River gefahren werde, worin ich mit dem Wissen dass das Taxi für die Strecke um die 50$ kostet, einwillige.

    Gruss

    Picco

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  • Picco
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    • 10. März 2015 um 21:12
    • #42

    Schon bald düsen wir los, das Auto ist voll gefüllt mit Portern, dem Fahrer, einer Büroangestellten, Augusto und mir, wir fahren durch halb Moshi und laden die Leute an diversen Orten ab bis nur noch der Fahrer, Augusto und ich übrig sind, dann gehts endlich ins Mountain Inn, wo mein 'Nicht-Berg-Gepäck' auf mich wartet.
    Anschliessend düsen wir los in Richtung Usa River, also in Richtung Arusha.
    Es ist heiss...richtig heiss...
    Heute morgen rieselte noch Eis auf mich runter, jetzt hat's gut 35°C...
    Ich erkläre dem Fahrer anhand der SMS-Wegbeschreibung von Johannes dass er in Richtung Arusha Nationalpark fahren soll, direkt in Richtung Momella Gate.
    Bei dem Abzweiger verlässt uns Augusto, denn er wohnt in Arusha und fährt die letzten Kilometer mit dem Daladala bzw. Matatu.
    Nach einer grossen Baustelle sehen wir rechterhand ein Schild mit der Aufschrift 'Poultry Farm', direkt vor einem Fussballplatz, da müssen wir rechts abbiegen.

    Oben: Vor diesem Fussballfeld rechts der Strasse zum Gate des Arusha Nationalparks geht die Piste zum http://<woltlab-metacode-marker data-name="u" data-uuid="8e105901-d39f-4a69-89b0-a1758810e292" data-source="W3Vd" /> "Our little House", ein familiäres Guesthouse von Happy und Johannes Schiemann (klick mich)<woltlab-metacode-marker data-uuid="8e105901-d39f-4a69-89b0-a1758810e292" data-source="Wy91XQ==" />, weg.

    Wir folgen der holprigen Strasse etwa einen Kilometer, bei einem Abzweig weise ich den Fahrer mehr hoffend denn wissend an geradeaus zu fahren und nicht rechts abzubiegen wie er wollte, und schon bald finden wir uns in einem Stau, gebildet aus zwei Autos... ;)
    Da hat einer sein Auto halt nicht auf dem Parkplatz sondern mitten in der schmalen Strasse parkiert! :D
    Die im Schatten sitzenden Frauen bemühen sich gemütlich den Fahrer zu finden, der bemüht sich ebenso gemütlich das Auto wegzufahren und schon gehts weiter! ;)
    Nach weiterern 10 Metern seh ich endlich das von Johannes beschriebene Zebra-Tor linkerhand!

    Oben:Wenn man nach etwa 1 km Geradeausfahrt auf der linken Seite dieses Tor erreicht drückt man auf die Hupe und
    schon eilt jemand vorbei um das Tor zu öffnen...und schon ist man bei Johannes und Happy!

    Drinnen angekommen geb ich dem Fahrer seinen Tipp und schon kommt Johannes auf mich zu!
    Schön ihn endlich mal ohne Computer dazwischen erleben zu können!
    Ich erhalte Haus Nr.1, direkt neben dem Haupthaus, wo Johannes und Happy mit den Kindern wohnen.
    Ich geh erstmal unter die Dusche, ich stinke sicherlich wie ein Iltis!!!
    Anschliessend wird mal etwas umgepackt, Fotos gesichtert, mich ausgeruht...und eine Coke aus dem Kühlschrank genommen und genüsslich getrunken!!!
    Das erste Mal was anderes als Wasser, The oder Instant-Kaffee seit dem Beginn der Kilitour!!!
    Und die Coke schmeckt!!! :D
    Zufällig entdecke ich eine neue App im iPhone, klicke sie an und was seh ich da?

    Oben: Die Überwachung ist total! Mein iPhone hat alles aufgezeichnet ohne dass irgendeine App eingeschaltet war!!!
    (Printscreen vom 27.01.2015)

    Soso, über 15'000 Schritte hab ich also im Durchschnitt gemacht, maximal 26'874 pro Tag...nicht schlecht!!!
    Nach dieser Weltverändernden Erkenntniss geh ich mal zum Johannes rüber, wir setzen uns hin, trinken was zusammen und plaudern über Gott und die Welt!
    Sympatisches Kerlchen!
    Irgendwie hatte ich immer den Eindruck dass er etwas älter ist als ich, aber ich wäre nie auf die Idee gekommen dass er gleich alt ist wie mein Vater!
    So kann man sich irren!
    Der Nachmittag verfliegt schnell, Johannes kocht das Abendessen, alles mit frischen Zutaten und sehr lecker!
    Die beiden Kleinen, Christian und Johannes jun. sind natürlich auch am Tisch und (noch) ganz scheu... ;)
    Wir plaudern noch etwas weiter und so um 22:30 gehts langsam ins bequeme Bett, gute Nacht!

    Gruss

    Picco

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  • Picco
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    • 12. März 2015 um 07:14
    • #43

    Tag 10: Es wird mit aller Kraft erholt!

    Guten Morgen!
    Hab gut geschlafen und meine Wunde am Bein heilt schön, es hat sich schon ein Häutchen gebildet!
    Toll, mein Körper funktioniert offensichtlich noch! :D
    Gemütlich aufstehen, dringliche Geschäfte tätigen und ab zum Frühstück!
    Johannes hat den Tisch mit allerlei Brötchen, Confitüre (sehr lecker), Kaffee, Fleisch, Käse und und und gedeckt...
    ...für die Eier kommt seine Haushaltshilfe und nimmt die Bestellung auf.
    So lässt sich der Tag beginnen! :D
    Auch heute plaudern wir wieder viel, auch über die Bezahlung...die leider nicht per Kreditkarte möglich ist.
    Und Johannes will das Geld!!!
    ;)
    Also fahr ich mit Johannes mit, er muss einige Einkäufe machen und ebenfalls zur Bank.
    Das Limit am Automaten der Bank an Usa River's Hauptstrasse sind 400'000 TSh pro Aktion, keine Ahnung obs auch ein
    Tageslimit gibt...
    Noch etwas an Getränken einkaufen und schon gehts wieder zurück nach Hause.
    Eine SMS von Lucy kommt rein, offenbar hat's ihn im Camp mit der Höhenkrankheit erwischt so dass er ins Millenium-Camp
    absteigen muss.
    Und er schreibt dass Axel und Bianca zwar auf dem Gipfel waren, aber die Kraterbegehung und natürlich auch die Kraternacht
    abgesagt haben und ebenfalls auf dem Weg ins Millenium-Camp sind...
    Oha!
    Dabei hat sich vor allem Bianca so auf die Kraterbegehnung gefreut...

    Oben: Die kleine lauschige Laube vor dem Essraum...

    Oben: 'Mein' Häuschen von aussen...

    Oben: 'Mein' Schreibtisch in 'meinem' Häuschen.
    Die Herkunft des Raumausstatters ist nicht zu übersehen! ;)
    Aber ein bequemes Bett, ein Kühlschrank, eine grosse Dusche, ein anständiges Klo,
    eine (kleine) umgitterte Terrasse mit Moskitonetz...alles vorhanden!

    Es ist ein ereignisarmer Tag, ich tu nichts ausser ausruhen, etwas plaudern, ohne Mittagessen gleich zum Abendessen und...
    ...zum Abschluss des Abendessens mit Johannes einen wirklich guten Rum geniessen!
    Genau der richtige Tag und Ort um sich zu erholen, es geht mir schon deutlich besser als am Tag davor...
    ...sicher auch dem wieder frischen Essen 'geschuldet'!
    Schon ist's wieder Zeit ins Bett zu gehen, gute Nacht!

    Gruss

    Picco

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  • sharkrider
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    • 12. März 2015 um 08:39
    • #44

    Picco - HUT AB vor Deinem Abbruch. Da gehört sehr viel Courage und Einsicht dazu, das zu machen.

    Ich habe seinerzeit lange die Berichte von einer Weltumfahrung mit 4x4 Fahrzeugen mitgelesen. Irgendwann war nur noch ein Fahrzeug übrig und man hätte an dieser Stelle abbrechen müssen. Aber man musste mit diesem eine Fahrzeug unbedingt weiterfahren (obwohl das eigentlich in jedem Offroad Einsteiger Training gepredigt wird, dass man besser grundsätzlich mindestens zu zweit unterwegs ist), natürlich scheitern und hat so letzlich die dort lebenden Menschen gezwungen die Crew abzubergen und zu versorgen. Bei 2stelligen Minus Graden, Schnee bis zum abwinken und kaum fahrbaren Straßen. Als angeblicher Profi eine - in meinen Augen - sehr peinliche Vorstellung.

    Picco - Du hast da Größe bewiesen und es war die RICHTIGE Entscheidung. Dass da frisches Essen auf dem Weg war, soltest Du wohl nicht wissen. Das war Karma. Ich kann Dir nachfühlen, wie sehr das schmerzt, dass Du so kurz vor dem Ziel abbrechen musstest. Und gerade deshalb

    Chapeau


    Erschreckend finde ich allerdings Dein IPhone :shock:

  • Picco
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    • 12. März 2015 um 12:55
    • #45

    Hoi Sharky

    Zitat von sharkrider

    Chapeau


    Danke! :D

    Zitat von sharkrider

    Erschreckend finde ich allerdings Dein IPhone :shock:


    Ich auch...falls Du auch eins hast müsste da auch die App 'Health' drauf sein, kommt beim Update mit, zumindest ab iPhone 5...die zeichnet so einiges auf, hat aber auch Positives wie eine Notfallseite wo man Infos hinterlegen kann die dann ohne Passwort abgefragt werden können.
    z.B. Medikamente, Herzschrittmacher, Allergien, Nummer des Arztes, Kontaktpersonen usw.

    Gruss

    Picco

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  • Picco
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    Rorschacherberg / Schweiz
    • 14. März 2015 um 13:24
    • #46

    Tag 11: Der Rückfall und die Party...

    Ui!!!
    Das fühlt sich nicht gut an!!!
    Schwindel, Blähungen, Durchfall, Temperaturschwankungen...offenbar ein Rückfall!
    Da trifft's sich's gut dass ich nichts organisiert habe, denn heute werd ich viel rumliegen und versuchen zu schlafen!
    Aber schon kommt ein SMS, wieder von Lucy, er schreibt dass sie heute schon zurück ins Mountain Inn gebracht werden...
    ...und dass die obligatorische Party mit den Guides, Trägern usw. wohl heute schon stattfinden soll...
    ...
    Was???
    ...
    Aber das können die doch nicht einfach so um einen Tag vorverschieben!!!
    Vor allem da sie wissen dass ich weit weg bin und in einer anderen Lodge und drei Nächte gebucht sind und sowieso!!!
    DAS GEHT DOCH NICHT OHNE MICH!!!
    Und da rattert auch schon das iPhone los, morgens um viertel vor acht...
    Romel ist dran, er ist aber kaum zu verstehen, die Verbindung ist schlecht...
    Ich versteh nur was von 'Party' 'tomorrow' und schon ist die Verbindung unterbrochen...
    Offenbar stimmts!
    Ich schreib Romel eine SMS, dass ich doch was gebucht habe und die Party doch nicht einfach verschoben werden könne, er antwortet dass die anderen Drei heute schon runterkommen und die Party heute schon stattfindet...
    Ich nerv mich massiv!
    Ich wär doch so gerne bei der Party dabei gewesen, aber ich bin nicht bereit zwei mal 50$ fürs Taxi zu bezahlen, halb krank und mit Durchfall von Usa River nach Moshi und wieder zurück chauffiert zu werden nur weil jemand unbedingt die Party vorverschieben will!!!
    MANN!!!
    Für mich ist klar, und das geb ich dem Romel auch per SMS durch: Wenn die Party heute stattfindet dann ohne mich!
    Keine Antwort von Romel...
    Später stellte sich heraus dass das die Idee zwar von Seiten von KAT kam, Bianca, Lucy & Axel aber entschieden haben die Party heute zu machen damit nicht alle Träger, Guides und auch sie selbst wieder zum Büro reisen müssen.
    Also hab ich die Abstimmung 3 zu 1 verloren...die Komunikation war schlecht, aber einen Mehrheitsentscheid akzeptiere ich als guter Schweizer natürlich auch dann wenn's schwerfällt.
    Was ich aber nicht akzeptieren kann ist wie es zu dem Entscheid kam!
    Am Vortag, noch am Berg, wurde das schon diskutiert und die Drei haben Mohamed gesagt dass sie mich dabei haben wollen.
    Offenbar wurde ihnen später gesagt dass ich nicht zu erreichen war...
    Auch unten im Büro hat KAT informiert dass sie mich nicht erreichen konnten, dabei hat Romel ganz klar meine erste SMS schon vor 08:00 Uhr beantwortet, also deutlich bevor die anderen Drei im Büro gewesen sein können!
    Und dass er das darauffolgende SMS nicht erhalten haben soll glaub ich schlicht nicht!
    Das erste schon, das direkt darauf Folgende nicht?
    Wohl kaum...und darin stand ja genau dass die Party ohne mich stattfindet wenn sie heute durchgeführt wird!
    Also wusste KAT ganz genau was Sache ist!
    Auch wurde gesagt dass die Sekretärin versucht habe mich telefonisch zu erreichen, ich kann dazu nur sagen dass mein iPhone die ganze Zeit des Vortages wie auch dieses Tages eingeschaltet war und Empfang hatte und nebst Romels Anruf nur ein einziges Telefonat an den zwei Tagen reingekommen ist, nicht aus Tansania sondern aus der Schweiz, geschäftlich!
    Und schlecht kann der Empfang nicht gewesen sein denn das geschäftliche Gespräch war glasklar!
    Übrigens von genau jener Stelle aus wo ich die ganze Zeit war...
    Ich weiss was ich darüber zu denken habe...und in der Situation der anderen Drei hätt ich mit den Infos sicher auch so entschieden wie sie.

    Ich geh mal zum Essensraum rüber, wo Johannes soeben mit frischem Brot einmarschiert.

    Oben: Frühstück bei Johannes...

    Nun gibts Frühstück, auf's Mittagessen verzichte ich auch heute freiwillig, und bis zum Abendessen dös ich die
    meiste Zeit gemütlich vor mich hin und versuch mich zu erholen...
    Mein Körper brauchts offenbar!
    Blutdruck ist am Boden, Puls hoch, die Tempertur springt lustig zwischen 34,2°C und 37,5°C hin und her...
    Nur langsam normalisiert sich der Zustand...
    Aber etwas hats dann doch noch gegeben an diesem Tag, nämlich ein Widersehen mit Augusto, dem Guide der mit mir runterging!
    Er hatte den Auftrag mich abzuholen und mit dem Daladala (=Kleinbus-Sammeltaxi) nach Moshi zu bringen...
    Er ist ja ein lieber Kerl, aber ich hab ihm gesagt dass ich Romel klar durchgegeben habe dass die Party entweder zum ursprünglichen Termin oder ohne mich stattfindet und ich nicht mit dem Daladala nach Moshi reise!
    In ein Daladala (in Kenya als 'Matatu' bekannt) bringen mich keine zehn Pferde!!!
    Nicht bei der Fahrweise die man bei denen grossteils sieht, dafür leb ich zu gerne!
    Erst recht nicht wenn ich krank bin...
    Wir haben dann noch kurz etwas gequatscht und uns verabschiedet...
    Nach dem Abendessen nochmals einen guten Rum mit Johannes zusammen und schon gehts wieder in Richtung Heia-Bettchen!
    Gute Nacht!

    Gruss

    Picco

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  • nik100943(inaktiv)
    Gast
    • 14. März 2015 um 14:34
    • #47

    Gute Besserung, Picco ... 8)

    Als Christenmensch weisst Du ja, das verspricht uns schon das Alte Testament:

    Auf Erden kriegt jeder das ab, was er verdient ... :mrgreen:

    Dann kann's Dir ja nur immer besser ergehen ... :twisted:

    In diesem Sinne: Ohren steif halten ... :roll:

    Grüsse vom Mainzer Lerchenberg
    Nik

  • Picco
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    • 15. März 2015 um 09:18
    • #48

    Tag 12: Bruzzel-Bruzzel...

    Schon früh rappelt das iPhone, denn heute fährt mich Johannes nach Moshi!
    Ich fühl mich wieder gut und meine Wunde ist innerhalb des Fleckes kaum mehr zu sehen...zum Einen weil der Fleck recht dunkel ist, zum Anderen weil die Haut über dem Fleisch schon erstaunlich fertig aussieht!
    Ich staune...bin aber echt froh dass es da offenbar keine Entzündung gab!!!
    Duschen (Natürlich mit abgedeckter Wunde, was glaubst Du denn???), anziehen, packen, dann wird gefrühstückt, dann werden die beiden Jungs eingepackt, denn die müssen davor noch zur Schule gefahren werden.
    Um pünktlich zu sein müssen wir um 07:30 los...
    Ebenfalls dabei ist Jessica, zum Glück, wie sich noch herausstellen wird...und sie macht dem Gerücht dass man auf Frauen immer warten muss alle Ehre...die Haare wollten nicht wie sie wollte... ;)
    Auch ein Grund weshalb ich meine Haare nicht style... :D
    Zuerst werden die beiden Jungs zum Schulbus beziehungsweise zum Schulhaus gefahren, dann düsen wir los in Richtung Moshi.
    Die Strecke dauert ewig, es sind gut 70km, davon ist nur die Hauptstrasse in gutem Zustand, aber auch da hat's 'Bumper' als Massname gegen schnelles Fahren.

    Oben: Auf der Fahrt von Usa River nach Moshi schaut er so harmlos aus...

    Wir benötigen ab der Schule eine gute Stunde bis wir in Moshi sind, und dann...
    ...ja, dann...
    Geb ich falsche Anweisungen für die Route!!!
    ICH!
    Ich, der ich normalerweise beinahe alles wiederfinde, finde die Lodge nicht!!!
    HILFE!!!
    ...
    Und die Hilfe kommt von hinten...in Form von Jessica's Einwand, denn sie weiss noch wodurch sie vor Tagen mit Sikoyo gefahren ist!
    Zu meiner Ehrrettung muss ich aber schon sagen dass wir davor nie direkt von der Lodge in Richtung Usa River gefahren sind...
    ...lediglich als ich ankahm vom Flughafen her, aber da war's dunkel...
    Und natürlich finden wir die Lodge, die aber ziemlich weit weg vom Stadtzentrum in Richtung Kenyanische Grenze liegt...
    Johannes witzelt schon dass wir bald die Grenze passieren, ich witzle zurück dass ich Pass und Visa dabei hab...
    Und schon stehen wir in der Seitenstrasse zur Lodge!
    Wir fahren also rein, steigen aus und ich geh schon mal zur Rezeption um mich anzumelden.
    Noch während ich mich anmelde kommen Axel, Lucien und Bianca dazu und es wird wieder geplaudert und Infos ausgetauscht.
    Sicher eine halbe Stunde lang haben wirs lustig zusammen, bis Jessica und Johannes wieder gehen müssen.
    Noch mal kurz verabschieden, es war schön in Happy's & Johannes' 'Our little House' (klick mich), auch wenn ich Happy leider nicht kennenlernen konnte, da sie mit Kundschaft auf Tour war.
    Wir andern hüpfen ins Restaurant, plaudern ein wenig, ich pack mein Zeug ins Zimmer, anschliessend wird der Pool geentert
    und nicht nur Wasser-, nein, auch Luft- und erst recht Sonnengebadet!
    HERRLICH!!!
    Dummerweise merken wir alle viel zu spät dass die afrikanische Sonne und die europäische Haut beim Zusammentreffen schnell
    mal rot ergibt!

    Oben: Entspannung am und im Pool...mit zu wenig Sonnencreme bei allen!!!

    Uiuiui...zu dem Zeitpunkt haben einige Rücken schon von weiss zu rot gewechselt... :(
    Und nun wirds Zeit um mal den Garten der Lodge anzuschauen:

    Oben: Pentas sp. gehört in die Kaffeefamilie, Rubiaceae...was auch immer das genau bedeuten mag...

    Oben: orange, könnte eine Cleome aus der Kapernfamilie sein, doch bin ich nicht sicher...und 'meine' Expertin leider auch nicht...
    ...irgendwie fällt es mir schwer zu glauben das diese Pflanze irgendwas kapern könnte, also das mit der 'Kapernfamilie' stimmt nicht sicher...
    Kann jemand helfen?

    Oben: Noch eine Pentas sp., gehört noch immer in die Kaffeefamilie, Rubiaceae

    Oben: eine Commelina sp.

    Oben: Könnte eine Tecomaria capensis sein...

    Oben: Die Gartenanlage neben dem Pool...

    Oben: Lantana trifolia - einheimisch.
    Gleiche Gattung wie das Wechselroeschen, das hier in gelb und orange eingeführt wurde und sich rasend schnell verbreitet.

    Oben: Callistemom citrinus, eingeführt aus Neuseeland.
    Die Blüten dieses Busches hängen wie Flaschenputzer runter, was ihm seinen englischen Namen gegeben hat: 'Bottlebrush Tree'

    Oben: Offenbar ein Exot, wohl auch als Touri in der Lodge am Ausspannen..

    Oben: Mein Zimmer

    Oben: Blick zum Klo...

    Oben: ...und Blick vom Klo...

    Wir hängen den ganzen Tag noch etwas rum, Romel kommt um seine Bewertungen abzuholen (zu dem Zeitpunkt hab ich noch nicht
    gewusst was da betreffend Party genau abgegangen ist, ich habe nur schlechte Laune mit ihm weil die Party am Tag davor
    statt heute stattfand und er nicht antwortete...er zeigt auch keine Freude mich zu sehen...ich hab die von den anderen
    Dreien ausgefüllte Bewertung aber doch unterzeichnet...wenn ich damals schon mehr gewusst hätte wäre es eine ganz andere
    Bewertung geworden!!!),
    und schon bald ist Abend...
    Schon kurz nach dem Abendessen gehts ins Bett, zur letzten Nacht in Tansania für diese Reise, denn morgen früh um sechs
    düst unser Flieger hoffentlich mit uns nach Nairobi!
    Gute Nacht!

    Gruss

    Picco

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  • Picco
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    Rorschacherberg / Schweiz
    • 16. März 2015 um 15:29
    • #49

    Tag 13: Lange Reise in die Mara...oder doch nicht?

    Um 03:00 Uhr müssen wir los...und nach Mitternacht kommt eine sehr laute Truppe in die Lodge...danke!!!
    Na ja, im Gegensatz zu anderen hab ich ein wenig geschlafen...
    Um 02:00 beginn ich zu packen, geh zumindest für diese Reise ein letztes Mal in Tansania aufs Klo und geh kurz vor drei Uhr nach vorn zur Rezeption...
    Axel kommt mir schon entgegen, ich bin offensichtlich der Letzte...dass diese Luxemburger und Deutschen auch immer überpünktlich sein müssen, tststs...
    Da seh ich als Schweizer ja richtig alt aus dagegen...
    Das Auto ist auch schon da, also rein mit dem Gepäck und uns und ab durch die warme Nacht zum Flughafen!
    Am Flughafen zeigt sich dass nebst uns, einigen anderen Touristen und den Wachleuten noch niemand da ist...
    Gähnende Leere auf jedem Platz der Angestellten...
    Wir füllen schon mal die Ausreiseformullare aus und stellen unsere Taschen dorthin wo wir vermuten dass die Ticketausgabe
    stattfinden wird...vieleicht...wenn denn jemand kommt...
    Keine Ahnung mehr um welche Zeit, vieleicht etwas vor 05:00 Uhr erscheinen dann plötzlich drei Angestellte, die doch tatsächlich beginnen die Tickets auszustellen und das Gepäck entgegenzunehmen!
    Man staunt!
    Alles geht, wie es sich für diese Zeit gehört, sehr, sehr langsam...wirklich sehr, seeeeeeehhhhhhhhr langsam...
    ...wenn nicht sogar noch langsamer...
    Die Taschen haben zum Teil ziemlich Übergewicht, aber alle zusammen sind leichter als alle zusammen sein dürfen...
    ...und so stellen wir auch alle Taschen gleichzeitig auf die Waage, was problemlos angenommen wird... ;)
    Es dauert und dauert, aber irgndwann hab auch ich unsere vier Boardingpässe in der Hand!!!
    Und los gehts durch die erste Passkontrolle, wo ein griesgrämig dreinblickender Beamter in seinem Kabinchen sitzt und die Fingerabdrücke, die Pässe und unsere Gesichter kontrolliert und befindet dass wir das Land verlassen dürfen!
    Halleluja!!!
    Wir gehen direkt zu den nächsten Sitzplätzen, da das Restaurant noch geschlossen ist.
    Von dort haben wir die soeben passierte Sicherheitskontolle schön im Blickfeld...
    ...und da latschen Leute einfach so durch!
    :D
    Geradeaus durch, ohne mit der Wimper zu zucken, ohne dass der griesgrämige Beamte sich die Leute anschaut!
    Wer hier also sicher ausreisen will muss sich schon selbst anstellen, sonst wird er nicht kontrolliert!!!
    :D
    Herrlich, Afrika live!!!
    Nach einiger Zeit gehts dann weiter durch die Handgepäckkontrolle und den Metalldetektor in die Wartehalle, erstaunlicherweise
    kann ich auch hier mit meinen Bergschuhen durchlatschen.
    Das hat mich schon in Zürich und Nairobi gewundert, aber offenbar haben meine Schuhe kein Metall drinn...erstaunlich!
    Und schon bald gehts in den Flieger rein, wie immer am Kilimanjaro Airport erst mal zu Fuss zum Flieger und dann rein.
    Plötzlich geht alles sehr schnell!
    Der Flieger, der um 06:00 starten sollte, fährt um 05:40 Uhr los und startet um 05:49 Uhr!
    Das hab ich auch noch nicht erlebt!
    11 Minuten zu früh gestartet!
    Sachen gibts, die gibts nur in Afrika! :D
    Draussen ist's noch sehr dunkel, die Scheiben sind dreckig und zerkratzt, am Horrizont sieht man erste Anzeichen dass es bald mal Tag wird...
    ...und den Kili?
    Den Kili sieht man nur als grossen Schatten auf der rechten Seite!
    Wir sind etwa 10 Minuten zu früh um einen grandiosen Sonnenaufgang mit dem Kili im Vordergrund zu erleben!
    Von Ol Doinyo Lengai sieht man überhaupt nichts, stockdunkel auf jener Seite!
    Nach einiger Zeit dreh ich mich dann doch noch um und kann einige Bilder durch die zerkratzte, dreckige Scheibe machen...

    Oben: Der Kili hat noch die Morgenröte im Gesicht...

    In Nairobi gelandet sind wir recht schnell durch die Zollabfertigung, ich kann mit meinem Single-Entry-Visa auch ein zweites Mal einreisen, die anderen Drei haben die ausgefüllten Formullare ja auch dabei und sind zum Teil sogar noch schneller als ich da durch geschlüpft!
    Trotz Fiebermessung wegen der Ebolaepidemie...
    Das ging echt schnell, Kompliment, Nairobi Airport!
    Aber das Gepäck lässt auf sich warten...
    So haben wir schön Zeit für die erste Klobesichtigung in Kenya und auch für die Feststellung dass schweizer Fränkli aufgrund der am 15.01.2015 beendeten Ankoppelung des Frankens an den Euro und der daraus resultierenden Kursunsicherheit nicht gewechselt werden!
    Na ja...meine Dollar sollten reichen, aber es werden wohl nach dem Trinkgeld für den Fahrer nicht mal mehr 50$ übrigbleiben wenn ich nicht noch irgendwo mit der Kreditkarte bezahle...
    Und plötzlich, TATATAAAAA, kommt unser Gepäck lässig uns Eck geschlingert!
    Wir also schnell raus, wobei sich eine Zollbeamtin dann noch für mein Gepäck interessiert, es dann aber doch nicht behalten möchte.
    Schon stehen wir draussen und sehen Schwärme von Fahrern die hier Touristen abholen!
    Also geh ich die ganze Bande von vorne nach hinten, von hinten nach vorne, wieder nach hinten, doch noch mal nach vorne ab...
    ...und meine im falschen Film zu sein!
    NIEMAND HAT EIN SCHILD MIT MEINEM NAMEN ODER DEM NAMEN DES SAFARIUNTERNEHMENS!!!
    Und gleich noch drei Ausrufezeichen: !!!
    Shit, hat der sich nur verspätet oder sind wir einem Betrüger aufgesessen?
    Immerhin kennen wir ihn nicht wirklich, nur per eMail, und haben den Grossteil des Geldes vorab überwiesen!
    Klar hab ich einen noch unbezahlten vierstelligen Betrag dabei, aber die überwiesene Summe ist nicht wenig!
    Ich mach mir echt Sorgen!
    Schon rechne ich mir aus was wir sonst noch alles machen können fals er nicht kommt...
    Haben wir uns von der wirklich perfekten und sehr sehr schnellen Arbeit von Raphael in die Irre leiten lassen?
    Wir haben Vertrauen in ihn geschöpft, vor allem weil er zu jeder Zeit immer sofort und kompetent geantwortet hat...
    Und jetzt steht er nicht da!!!
    Nach wenigen Minuten des Wartens und hoffens dass er bald aufkreuzt nehm ich das iPhone hervor und ruf ihn auf die Büronummer an...
    ...ring-ring...ring-ring...
    Und plötzlich eine Stimme!!!
    Leider eine vom Band, die mir auf Suaheli erklärt dass die Nummer unbekannt sei!!!
    :-O
    Mir bleibt der Mund offen stehen...ich glaubs nicht!!!
    Und natürlich versuch ich's auch aufs Mobile, und da...
    ...
    ...DASSELBE IN GRÜN!!!
    Scheisse!!!
    Mir schwirrt ein Lied durch den Kopf, und das gefällt mir gar nicht...denn es schwirrt mit leicht abgeändertem Text da durch...ein Lied von DÖF aus den Achzigern...
    "I steh in der Hitzn und wart au da Draiver abrr er kumt ned (kumt ned, kumt ned, kumt ned)
    i woart auf das Brummen vo am Toyota Diesel abrr s brummt ned (brummt ned, brummt ned, brummt ned)
    di Dame vom Band di sagt zu mir: "Die Telefonnummer ist ned verfügbar hier!"

    :-O
    HILFEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE!!!
    Sind wir jetzt gestrandet???
    Ich überlege schon was wir nun machen, ob uns Elvira von Bushtrucker Tours (klick mich) aus der Patsche helfen kann oder wie oder was...
    Ich geh etwas umher, schau mir nochmals die Schilder an, fordere jeden auf mir sein Schild zu zeigen...
    ...da kommt plötzlich ein sehr gepflegt aussehender Mann auf mich zu, etwas unsicher, doch als ich ihn anseh ist er sich scheinbar doch plötzlich sicher!
    Er grinst mich an und entschuldigt sich für die Verspätung!
    Es ist Raphael von East African Exotic Safaris (klick mich), der im Stau stecken geblieben ist...
    OK...
    Währen wir nicht zu früh gelandet hätten wir nur kurz warten müssen, insofern: Shit happens!
    Wir gehen zum Auto, einem recht neuen verlängerten Land Cruiser HZJ79 mit der Aufschrift 'Birdwatching East Africa'...
    ...also ein zugemietetes Auto!
    Kein Problem damit...
    Der Fahrer nimmt sofort das Gepäck und beginnt es zu verstauen...normalerweise begrüsst man zuerst die Gäste...
    Na ja, dann geh ich halt zu ihm hin und nachdem er fertig ist begrüsse ich halt ihn.
    Er schaut mich mit grossen Augen an und sagt dass er Chege (Ausgesprochen 'Tschege') heisst.
    Wir nehmen Platz und er fährt los, rein in die verstopfte Stadt, während ich dem Raphael die restliche Zahlung bar überreiche.
    Es dauert ziemlich lange in der Stadt...der Verkehr ist halt wie üblich in Nairobi recht stauend...
    Wir laden Raphael aus, verabschieden uns und fahren in Richtung Stadtauswärts!
    Ich frage Chege nach Wasser, da keines bei den Sitzen ist, er antwortet dass er das erst mal kaufen muss wenn er gleich zur Tankstelle fährt...
    Hmm...ohne Wasser und mit leeren Tanks die Touris abholen???
    Etwas fragwürdig...was ich Chege auch durchgebe!
    Wir fahren also zur Tankstelle, er tankt, Axel und Lucy kaufen im Tankstellenshop (!!!) ein und ich geh zum Klo...
    Dann endlich fahren wir los, aus Nairobi raus!
    Immer wieder faszinierend ist wie die Gegend zwischen Nairobi und dem Aussichtspunkt am Grabenbruch aussieht...
    ...so gar nicht afrikanisch, beinahe wie auf einem geraden Teilstück des Flüälapasses...oder ist's der Ofenpass???
    Erstaunlich!
    Und irgendwann kommt man eben an diesen Grabenbruch, wo Aussicht weit und die Strasse steil abfallend ist...
    Ein wunderschöner Ausblick!
    Unten angekommen sind wir schon bald am Abzweig nach Narok...
    ...und werden von einem Soldaten angehalten!
    Oha! :-O
    Chege spricht mit ihm und fährt dann einige Meter in Richtung Narok bis zu einer Tankstelle, wo er das Auto parkiert und dann endlich sagt dass es in Narok irgendwelche Ausschreitungen gegeben habe und die Strasse dorthin gesperrt wäre!
    TOLL!!!
    Er steigt aus und sagt wir sollen bitte im Auto warten...
    Wir sehen ihn rumtelefonieren, da sitzen, ins Handy tippen, telefonieren, weglaufen, reden...
    ...während das Auto in der Sonne steht, wir drinn sitzen und warten...
    Langsam kommen die ersten unzufriedenen Bemerkungen dass Chege mal endlich Infos geben könnte...
    Die Stimmung im Auto verschlechtert sich langsam, ich steig aus und schau mich nach Chege um, seh ihn nicht...
    Wir stehen sicher schon mehr als eine Stunde nur da, ohne eine Info...
    Die Bemerkungen werden unzufriedener, die Bemerkenden ebenfalls...und ich mach etwas, was ich vorher noch nie gemacht habe!
    Ich nehm den Fahrer in Schutz!
    Normalerweise bin ich derjenige der beim ersten kleinen Ding das mir nicht passt gleich mal den Tarif bekannt gibt damit es nachher klappt, aber diesmal nehm ich ihn in Schutz mit der Aussage dass das für Ihn auch eine ungewohnte Situation ist und er dementsprechend überfordert ist damit und wir ihn nicht noch mehr unter Druck setzen sollten...
    ...
    Wenn ich gewusst hätte wie sich alles danach entwickelt hätt ich ihn da schon 'in den Senkel' gestellt, wie's die anderen Drei ja wollten!
    Aber nein, ich muss ja Frieden stiften...ich Depp!
    Irgendwann sieht Axel Chege wieder und spricht ihn an ob er irgendwelche Infos habe...
    Und...
    ...
    ...Chege hat!!! :)
    Öffenbar wurden zwei Masai-Politiker wegen Korruptionsverdacht inhaftiert, was die Bevölkerung der Masai-Stadt Narok dazu veranlasste die Strassen zu blockieren und Diverses anzuzünden!
    Und: Es hat mindestens zwei Tote gegeben bei diesen Ausschreitungen!!!
    Später ist dann von bis zu 5 Toten die Rede...
    ...
    Uiuiui, unser Kenya-Teil des Urlaubes beginnt ja fröhlich, judihui!!!
    :(
    Nach vielen Telefonaten ist dann mal Raphael drann, Chege gibt mir das Telefon und Raphael schlägt uns vor dass wir eine Nacht am Lake Naivasha verbringen, ohne Aufpreis.
    Da wir zwar die Lodge bei der Mara gebucht haben aber einen Tag weniger in der Mara sein werden sparen wir so den Parkeintritt,
    das reicht um in eine günstige Lodge zu gehen!
    Sollte sich nun jemand wundern dass ich noch betone dass es ohne Aufpreis ist dem sei gesagt dass Raphael genausowenig für die Situation kann wie die Betreiber der gebuchten (und bezahlten) Lodge oder wir...dass Raphael so ehrlich ist
    und das von sich aus sofort so vorschlägt spricht dafür dass wir den richtigen Touroperator gewählt haben!
    Wir fahren also wieder...endlich!!!
    Nach einer erstaunlich langen Fahrt kommen wir um etwa 14:00Uhr im 'Fish Eagle Inn' an und können uns endlich an den Tisch setzen und etwas essen!
    Denn wir haben seit gestern Abend ja noch nichts gegessen...ausser einigen Keksen und so Zeug die Axel (wer denn sonst wenn's ums Essen gehts?) an der Tankstelle in Nairobi gekauft hat.
    Und was macht das Essen?
    Es lässt sich bestellen, kommt und schmeckt! :D
    Und es tut soooooooooo gut!!!
    Erst nach dem Essen beziehen wir die Zimmer, wäre die Reihenfolge anders gewesen wären wir wohl auf dem Rückweg zum Restaurant elendiglich verhungert!!!
    Die Zimmer die wir bekommen sind zwar klein und dunkel, aber Zweckmässig und sauber!
    Einzig meine Kameraeinstellungen sind nicht so zweckmässig...
    ...ich vergess noch immer dauernd dass ich nicht im Automatikmodus fotografiere...
    Und so kann ich halt nur wirklich miese Fotos anbieten, die vor der Bearbeitung recht speicherfreundlich platzsparend weil beinahe schwarz sind...

    Oben: Das Bett! Unverkennbar!

    Oben: Das Zimmerinterne Büro...

    Oben: Klo, Dusche, Lavabo...weder von Links nach Rechts noch umgekehrt!

    Oben: Das Restaurant...mit echt brauchbarer Küche!
    Hat alles sehr gut geschmeckt!

    Oben: Der Pool...

    Oben: Links gehts zu unseren günstigen Zimmern, geradeaus zu den teurerern Zimmern und rechts zum Massenschlag.

    Oben: Unsere Zimmer

    Gruss

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  • dreamteam
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    • 16. März 2015 um 21:17
    • #50

    Woaw Picco, wirklich toller Bericht!!! :)

    LG,
    Beni

    You weren't born just to pay taxes and die...
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  • sharkrider
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    • 16. März 2015 um 22:44
    • #51

    Yep und ich bin gespannt auf die Fortsetzung.

  • Picco
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    • 17. März 2015 um 06:22
    • #52

    8) Danke, danke, danke 8)

    Gruss

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  • Picco
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    • 17. März 2015 um 14:04
    • #53

    Nachdem wir uns etwas hingelegt und die Lodge erkundet haben...
    ...hmm....war vieleicht auch in anderer Reihenfolge...
    ...gehen wir zur Rezeption und buchen eine Bootstour auf dem Lake Naivasha, was irgendwo um die 30$ kosten soll für eine Stunde.
    Wir gehen also runter zum Wasser, das von viel Grünzeugs begrenzt faul daliegt und gehen über einen Steg, der auch schon mal besser ausgesehen hat zu etwas Länglichem, was wohl 'unser' Boot sein wird.
    Also setzen wir uns in dieses lange schwankende Etwas das da im Grünen liegt und bemerken dass unter dem Grünen ziemlich viel Wasser ist...
    Kein Wunder: Das Grüne sind Wasserhyazinthen! :D
    Dementsprechend sind wir schon auf dem Steg übers Wasser gegangen...wer hätte gedacht dass ich auch mal übers Wasser gehen kann...
    ...damit wurden andere schon Weltberühmt! ;)
    Und los gehts!
    Der Motor heult kurz auf und schon zeigt uns der Guide Vogel nach Vogel...
    Es wimmelt von den Viechern!

    Oben: Purpurhuhn, Porphyrio madagascariensis auf den eingefuehrten Wasserhyazinthen

    Oben: Langzehenkiebitz, Vanellus rassirostris

    Oben: Graufischer (Ceryle rudis)

    Oben: Rallenreiher, Ardeola ralloides
    Wie aufmerksame Beobachter vieleicht feststellen können gehört der Rallenreiher nicht zu den flugunfähigen Vögeln...
    ...wenn auch seine Flughöhe etwas gar niedrig zu sein scheint...

    Oben: ...und auch Meister Kormoran versucht sich als Pilot...

    Oben: ...während seine Kollegen gemütlich auf einem ziemlich dürren Bäumchen sitzen!

    Oben: Wunderschön, der Papyrus...

    Oben: Und jetzt bitte etwas Andacht, denn wir sehen einen Heligen Ibis, Threskiornis aethiopicus!

    Oben: Oha!
    Muss wohl auch mal sein...

    Oben: Blaustirnblatthuhn oder Jacana, Actophilornis africanus

    Gruss

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    • 18. März 2015 um 07:11
    • #54

    Oben: Er fischt nicht, er reihert!
    Also ist es kein Graufischer sondern ein Graureiher, Ardea cinerea!

    Oben: Weissbrustkormoran, Phalacrocorax lucidus und Riedscharben, Microcarbo africanus

    Oben: Auch wenns so aussieht: Nein, der hat keinen Genickbruch, das ist ein Schlangenhalsvogel (Anhinga rufa),
    die sehen so aus...

    Oben: Eurpäische Rohrweihe, Circus aerughinosus (ein Zugvogel), Graureiher und ein Blaustirnblatthuhn, das momentan nicht scharf ist, hübsch vereint!

    Oben: Mal wieder ein Graureiher, Ardea cinerea

    Oben: Edelreiher, Mesopyx intermedia und Weissbrustkormorane. Wasshyazinthen und Papyrus

    Oben: Und bitte wieder etwas Andacht, ein Heliger Ibis (Threskiornis aethiopicus) übt den Striptease und zeigt uns
    schon mal die verstecktesten Federn...

    Oben und unten: Europäische Rohrweihe, Circus aerughinosus, und was mir wohl niemand glaubt: ich hab sie im Flug erwischt...
    ...mit dem langen Objektiv bei je 156mm (KB=312mmm) plus 1,7-fach Konverter (KB=530mm), ca 1600 Pixel-Bildausschnitt!
    Bin schon ein wenig stolz drauf diesen sehr schneller Flieger erwischt zu haben!!!

    Gruss

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    • 18. März 2015 um 19:49
    • #55

    Oben und unten: Ein- und Derselbe Rötelpelikan (Pelecanus rufescens), mal von hinten, mal von Vorne genommen.

    Oben: Nein, das ist kein Glubschaugenvogel und auch kein Glubschaugenfisch sondern ein Hippo...mit Glubschaugen...

    Oben: ...und Zähnen!!!

    Oben: Beim Anblick dieses Gebisses zieht sich sogar der Graureiher (Ardea cinerea) zusammen!

    Oben: Giant Kingfisher (Megaceryle maxima), sieht man auch nicht jeden Tag...

    Oben: Malachite Kingfisher (Alcedo cristata)...schwirig zu fotografieren, da die kleinen Bastarde dauernd abhauen und das Papyrus schwankt wie die Sau!
    GRMPFL!!!

    Oben: Und schon ist die Stunde vorbei, es geht im Schnelltempo zurück!

    Hat sich gelohnt, diese Bootstour, wunderprächtig wars!!!
    Auch dank des tollen Guides!
    ...leider hab ich seinen Namen vergessen...
    Auf jeden Fall wars viel, viel besser als in den Unruhen erschossen oder erschlagen zu werden...was ich mir übrigens beides
    als eher nicht so angenehm vorstelle...
    Nochmals etwas hinlegen, kurz ins Internet um eine Entwarnung betreffend der Unruhen ins Facebook zu stellen und schon ist
    Zeit fürs Abendessen!
    Auch das schmeckt uns sehr, was uns aber nicht so schmeckt ist die Tatsache dass Chege nicht auftaucht...
    Nicht dass er ins Wasser gefallen wäre, nein, denn seit dem Mittagessen haben wir ihn nicht mehr gesehen...
    Infos wären ja schon nicht schlecht...zum Glück hat sich Bianca seine Nummer geben lassen, so dass ich ihm eine Whatsapp-
    Nachricht senden kann...
    Ich schreibe um 20:43 Ortszeit 'Hy Chege, here is Claudio. Do You have any news for us? Kind regards' und bekomme exact
    10 Minuten später zur Antwort 'Hi Claudio. Waiting for the 9 o'clock news and the last few calls. But as at 6 pm today I
    felt we should leave tomorrow morning at 0730hrs.'
    Nun ist mein Englisch zwar nicht das Beste, aber dass die Antwort eher ein 'Vieleicht fahren wir, vieleicht fahren wir nicht' als eine klare
    Ansage ist bemerk ich doch noch.
    OK, denk ich mir, dann werde ich ja noch Infos bekommen ob wir morgen gehen oder nicht...
    Auch ich schau mir die Nachrichten um 21 Uhr an, die Bilder von Narok sind echt furchteinflössend!!!
    Mit brennenden Autos, Nagelbrettern, Bäumen usw. verbarikadierte Strassen, Menschen die anderen mit Macheten nachrennen
    Soldaten die schiessen...es herscht Krieg in der Stadt durch die wir durch müssen!!!
    Da mein Vertrauen in Chege schon etwas schwindet schreib ich Elvira, die Chefin von Bushtrucker Tours (klick mich),
    an und frage sie ob sie was weiss.
    Sofort kommt die Antwort dass seit kurzem die Strasse wieder offen ist.
    Aus den Nachrichten weiss ich dass die zwei Politiker wieder freigelassen wurden und diese nun an vorderster Front der
    Aufständigen stehen und mit der Regierung verhandeln...und solange verhandelt wird soll Waffenstillstand herschen...
    Von Chege hören wir nichts mehr...
    Wir beschliessen dass wir am Morgen um 07:30 abfahrbereit dastehen...und wehe Chege kommt nicht...
    Schon früh gehts ins Bett, wir sind hundemüde, teilweise hatten wir eine Freinacht, teilweise zwei-drei Stunden Schlaf...
    Aber seit 03:00 Uhr sind wir auf Reise...da darf man abends um halb zehn schon mal müde sein...
    Gute Nacht!

    Gruss

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    • 19. März 2015 um 18:13
    • #56

    Tag 14: Fahrt durch die Barikaden in die Mara...

    Schon um 03:00 Uhr herum bin ich hellwach, da noch immer erhöhte Histamin hält mich davon ab lange zu schlafen...
    Zeit um die Bilder zu sichten und auszusortieren!
    Um 05:30 beginn ich mal zu packen, Geschäfte zu tätigen und zu duschen, um 06:30 wollen wir uns zum Frühstück treffen.
    Wie nicht anders zu erwarten bin ich zwar pünktlich, aber wieder mal der Letzte! ;)
    Wir diskutieren die Situation betreffend Narok und auch das 'sich nicht melden' von Chege...
    Begeisterungsstürme hat er noch bei keinem von uns entfacht!
    Trotzdem geniessen wir das Frühstücksbuffet und anschliessend schleppen wir unsere Taschen nach vorne...
    Bedienstete sehen wir ausserhalb des Restaurantes noch keine...
    Ich schicke Chege eine Whatsapp dass wir bereit sind für die Abfahrt...
    Noch etwas im Internet surfen und tatsächlich kommt Chege um halb acht daher!
    Halleluja, er lebt noch! :-/
    Sofort laden wir alles ein und schon kommt der Manager der Lodge, weil er um das Geld für die Getränke fürchtet, dahergerannt...
    Erstaunlicherweise rannte niemand daher als wir unsere Taschen schleppten...tststs...
    Da wir (vor allem ich) fälschlicherweise der Meinung sind dass je ein Getränk pro Mahlzeit im Preis inbegriffen ist bitte ich Chege die Rechnung zu begleichen, was er verweigert.
    Nach kurzem Hin und Her, bei dem auch kurz angesprochen wird dass wir bis er kam nicht wussten ob wir heute fahren oder nicht ruft Chege Raphael an, der mir das mit den Getränken genau erklärt.
    Und Raphael hatte recht, korrekt wie immer!
    Also bezahl ich mit Kreditkarte alle Getränke und die Andern zahlen mir ihren Anteil in Dollar zurück, so dass nun auch meine Dollars sicher bis Ende Reise reichen.
    Endlich fahren wir ab, bald schon sagen wir der geteerten Strasse ade und holpern über staubige Pisten...stundenlang!
    Bei einem Curioshop (Souvenierladen) hält er an, die Pause tut auch unseren Arschbacken ganz gut...
    Natürlich gehen wir rein, die ganze Halle ist voll von Schnitzereien, meist Ramsch, teilweise aber auch schöne Dinge!
    Aber alle, ausnamslos alle völlig überteuert beschriftet!
    Schnell stürzt sich einer der Verkäufer auf Bianca, offenbar hat er ihr angesehen dass sie ernsthaft interessiert ist was zu kaufen.
    Nach langem hin und her findet sie etwas was ihr gefällt...zumindest bis der Verkäufer den Preis nennt: 99$!
    Dann beginnt er, der Verhandlungsmarathon!
    In Kurzform etwas so: 99$!
    'No, that's much to much! 20$?'
    'No, 20$? Impossible! 70$!'
    'No, 70$ is still to much! 30$?'
    'Oh, no, i can't give it für 30$! 50$!'
    'No, 50$ is more than we want to pay, 40$?'
    'Oh, no, i have a wife and children...i can't give it for 40$!'
    Ich habs zwar nicht selbst gehört weil ich schon früher raus bin, aber etwa so könnts gewesen sein bis Lucy und Bianca auch rausgingen und ins Auto stiegen.
    ...
    ...und der Verkäufer ans Auto kam uns folgenden Vorschlag machte: '40$ and a Coke!'
    Und darauf gingen die Beiden ein!
    Also wieder rein in den Curio-Shop, das Ding eingepackt und eine Coke geordert: 'A Coke? 5$ please!'
    :D
    Also Souvenier und Geld wieder zurück und über den Preis einer Coke verhandelt! :D
    Schlussendlich haben sie's dann gekauft und wir hatten wieder mal was zu lachen über diese Geschichte!
    :D
    Afrikanische Verkaufsmethoden, herrlich!
    Wir holpern wieder weiter in Richtung des Oloolaimutia Gate des Masai Mara Natural Reserve's und kommen dabei natürlich durch Narok, wo ja gestern die Ausschreitungen waren.

    Oben und unten: Spuren der brennenden Strassenblokaden des Vortages.

    Oben und unten: Nagelbretter zuhauf...

    Heute scheint die Stadt wieder friedlich zu sein...die Spuren der Vorfälle sind aber gut zu sehen!
    Chege tankt nochmals voll und bemerkt einen schleichenden Plattfuss hinten rechts, der natürlich gleich repariert wird.
    Bald hoppeln wir über Schlaglöcher mit Strassenfragmenten weiter nach Oloolaimutia, wo das 'Enchoro Wildlife Camp' (klick mich) auf uns wartet.
    Je näher wir dem Dorf kommen umso verschmutzter ist die Landschaft, überall Plastik, wohin man auch schaut!
    Im Dorf selbst ist es unglaublich vermüllt!
    Echt eine Schweinerei!
    Und der Wind treib den Plastik vor sich her...auch in die Mara!
    Selbst da wo die Haustiere der Bewohner fressen ist alles voll Plastikmüll!
    Ich möchte nicht wissen wie viele Tiere hier schon an verstopften Mägen elendiglich verhungert sind...
    Traurig und unnötig!
    Die Piste im Dorf zum 'Enchoro Wildlife Camp' (klick mich) ist ohne grosse Bodenfreiheit nicht zu meistern, Stufen von 15-20cm sind zu überwinden...
    Aber direkt nach der Einfahrt ist die Piste in gutem Zustand und kein Müll mehr zu sehen!
    Dafür linkerhand Zelte und Hütten in übelstem Zustand, halb überwuchert!
    Wir ahnen Schlimmstes!!! :-O
    Doch dann öffnet sich der Busch zu einer kleinen Lichtung wo die Rezeption und das Restaurant stehen, unsere erschreckten Gesichter entspannen sich wieder, denn hier sieht alles bestens aus!
    Wir sind froh endlich angekommen zu sein und werden in der Rezeption schon über das Camp informiert.
    Alles ist sehr einfach, aber sauber und sympatisch!
    Geführt wird das Camp von einer Masai-Vereinigung, also dürfte das Geld direkt zu den Leuten hier fliessen und nicht in sowieso schon vollen Geldbeuteln einiger reicher Typen verschwinden..hoff ich mal ganz naiv!
    Wir werden noch kurz befragt was wir essen wollen und schon gehts zum Zimmerbezug.
    Der Masai, der meine Tasche trägt ist spindeldürr, ich denke er hat nur etwa das doppelte Gewicht der Tasche und nicht mal die Hälfte meines Gewichtes, aber sein Stolz verbietet es ihm sich von mir helfen zu lassen.
    Er windet sich ab meine jetzt noch etwa 22kg schwere Tasche auf die Schultern zu hieven, ich kann mich kaum zurückhalten ihm nicht doch zu helfen!
    Der arme Kerl...aber er will seinen Job machen, da darf ich ihm genausowenig nehmen wie seinen Stolz!
    Na ja, irgendwann schaft er's dann doch noch und wir latschen los!
    Ich bekomm das Zelt mit dem Namen 'Leopard'...wie passend!
    Zumal der Leo klar mein Lieblingstier ist!
    Bei Bianca und Lucy ist's das Zelt 'Serengeti' und bei Axel das Zelt 'Buffalo'.

    Oben: Mein Zelt von innen: Das bequeme Doppel-Bett und das Einzelbett, das ich als Gepäckausbreitefläche nutze.

    Oben: Die einfache Dusche aus Planenstoff und Holzlatten, bei der nach effektiv 10 Minuten warmes Wasser kommt.
    Einfach, aber sauber (auch wenn die Plane nicht so sauber aussieht wie sie ist) und funktioniert!

    Oben: Das Klo bietet nur genügend Beinfreiheit, ist aber ebenfalls zweckmässig und sauber!

    Oben: Das Lavabo, sogar mit Spiegel...das Geschmiere stammt von mir...

    Kurz nach dem Zeltbezug gehts essen, wir sind gespannt was uns da erwartet!
    Da das Essen noch nicht fertig ist setzen wir uns an einen Tisch, Chege kommt auch zu uns.
    Ich frag ihn ob er Kinder habe, er antwortet 'No!'...
    ...
    ...
    ...
    Mehr kommt nicht...
    ...
    ...keine Gegenfrage, keine andere Info...
    ...nur betretenes Schweigen am Tisch...
    Bianca, Lucy und Axel starten auch noch einige Versuche, er bleibt einsilbig wie ich's noch nie vorher erlebt habe...
    Weder Infos über ihn noch über die Firma noch Fragen an uns, die Antworten völlig einsilbig, nichts, worauf man aufbauen könnte...absolut nichts...
    Scheint ein sehr spezieller Mensch zu sein...
    Na ja, solange er einen guten Job macht ist's auch ok, vieleicht hat er nur einen schlechten Tag...
    ...hoffen wirs mal...
    Schon wird das Essen serviert, auf zu Tisch...einem Anderen...
    Es ist definitiv sehr afrikanisch, hat nicht viel vom üblichen in den Lodges zu essenden europäisch angehauchten Zeug, und es schmeckt!!!
    Im grossen Ganzen muss man sagen dass dies durchaus eine sehr preiswerte Alternative zu anderen Lodges in der Gegend ist, vorausgesetzt, man legt nicht viel Wert auf Luxus.
    Die Bediensteten sind alle sehr zuvorkommend, einer spricht sogar etwas deutsch, man kann's hier aushalten!

    Gruss

    Picco

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    • 20. März 2015 um 14:40
    • #57

    Nach dem Essen wollen wir natürlich auf Gamedrive!
    Also ins Auto und los gehts!
    Chege will das Dach öffnen, ich sag 'it's ok, i make it' und machs, da ich ja eh schon hinten bin.
    Er schaut mich mit einer Mischung aus Freude und Verwunderung an, offenbar ist er sich nicht gewohnt dass wir 'miteinander' reisen und nicht 'wir' und der Fahrer jeder für sich.
    Die Strecke vom 'Enchoro Wildlife Camp' (klick mich) zum Oloolaimutia Gate ist innert 4-5 Minuten gemeistert.
    Was dann dort kommt jedoch nicht!
    Das dauert!
    Denn zum Einen scheinen die Formalitäten lange zu dauern, zum anderen belagert und eine wilde Horde Masai-Frauen!
    Bianca, Lucy und ich haben die Fenster schon rechtzeitig geschlossen, Axel hat seines offen...
    ...und glaubt ja nicht dass die Damen das nicht sofort bemerkt hätten!!!
    Ab sofort war Axel das Hauptobjekt der Begierde! :D
    Er versucht sich anständig und respektvoll zur Wehr zu setzen...wir andern Drei lachen uns weg!!!
    Herrlich!!!
    Dann nimmt Bianca was in die Hand, Lucy schaut es sich auch an und schon sind die Damen, die Axel nicht nah genug kommen, bei ihm!
    Er öffnet das Fenster und beginnt zu verhandeln, die Damen halten ihre Dinge rein, und alles kostet 5$!
    Lucy handelt und handelt, und irgendwann stellt er den Damen mit einem verschmitzten Grinsen im Gesicht DIE Frage des Tages:
    'Who makes the best price?' :D
    Echt, Situtionskomik vom Feinsten, was haben wir gelacht!!!
    Die Damen waren nun kaum mehr zu halten, Axel und Lucy wurden bestürmt als wären sie die einzigen Männer auf einem Planeten voller Frauen... ;)
    ...odrr so ähnlich... :D
    Natürlich wurde auch gekauft, so um die 9$ sind da schon liegen geblieben bei einem ausgehandelten Stückpreis von 1-3$.
    Und dann kommt endlich Chege zurück, um die 15 Minuten braucht er jeweils für die Formalitäten...was mir unnötig lange vorkommt...
    Und endlich fahren wir durch's Tor: WIR SIND IN DER MASAI MARA!!! :D
    Endlich wieder!
    Vor 5 Jahren und zwei Monaten war ich das erste und bisher letzte Mal in der Mara, jedoch oben am Oloololoo-Gate, wo wir in in einigen Tagen ebenfalls sein werden!
    Auch hier hats noch Plastikmüll aus dem Dorf, weniger, aber es hat!
    Und: Es hat Tiere!!!
    Und nicht wenige!
    OK, vor allem Topi's, Thomson-Gazellen, Gnu's, Impala's und Zebras, aber schon bald etwas was normalerweise selten zu sehen ist...
    Aber es gibt Reisen während derer sich gewisse Sichtungen häufen, so wie wir im Februar 2012 10 Leopardensichtungen innert 24 Stunden hatten...
    Auf dieser Reise wird's zwar nicht so extrem und es sind auch nicht die Leo's (leider), aber die Schakale sehen wir noch des Öfteren!
    Auch schön!

    Oben: Schakal der Dritte (einer von Dreien), ein Schabrackenschakal (Canis mesomelas)

    Die Landschaft ist einfach nur wunderschön, die Wolken, der Himmel...ich hab ja gewusst dass die Mara wunderschön ist, aber so schön hatte ich's nicht mehr in Erinnerung!
    Und meine Mitreisenden sind auch voll begeistert!
    Schön!
    Es hat nicht viele Autos, aber es hat...was mich etwas wundert, denn Touristen hats kaum in Kenya...
    Scheinen sich alle hier zu versammeln...
    Und schon bald sehen wir unsere erste Giraffe in der Mara...

    Oben: Offenbar gehts der Giraffe nicht so gut, sie hat sich hingelegt.
    Wir beraten ob sie sich nicht einen Sonnenbrand holt und ob wir ihr etwas Sonnencreme einstreichen sollten...
    Da sie aber nichts dergleichen wünscht (in Wirklichkeit reagiert sie nicht mal auf unsere Bemühungen) fahren wir weiter...

    Oben: Ein weiterer Schakal, diesmal warens zwei...

    Schon von weitem sehen wir die riesige Büffelherde durch das Tal den nächsten Hügel rauftrotten...
    Hinterher hinkt ein Kalb mit offensichtlich verletztem Vorderbein.
    Die Mutter wartet, die Herde macht auch nichts anderes, das Kalb ebenfalls...was ja nicht Sinn der Sache ist bevor es bei der Herde eingetroffen ist...Dummerchen...
    Die Wolken sind schon dichter und dunkler als noch vor fünf Minuten, schon bald spür ich die ersten Regentropfen...
    Trotzdem lassen wir natürlich das Dach offen, wir haben ja schon viel zu lange keinen Gamedrive mehr gemacht umd wegen der paar Tropfen zu schliessen...
    ...wobei...
    ...nun prasselts doch schon richtig heftig runter...
    Spielen wir die Harten oder zeigen wir dass wir auch Weicheier sein können?
    Es schüttet schon heftig als endlich jemand (War's Chege?) sagt dass es ins Auto regnet und mir als leztem noch draussen Stehenden sozusagen vorschreibt reinzukommen und das Dach zu schliessen...
    ;)
    OK, wenn's denn sein muss komm ich halt auch ins Trockene...
    Wir bleiben bei der Herde stehen oder sie bei uns, keiner weiss es so genau...

    Oben: Ein Vogel zieht einem Büffel den Schnodder aus der Nase...lecker! :-/

    Irgendwann ist der Regen zu Ende, und es ist langsam Zeit gemütlich zurückzufahren.
    Chege nimmts sehr genau mit der Torschlusszeit, man könnte fast von Torschlusspanik sprechen!
    Wir fahren durch wunderprächtigste Landschaft mit fabulösesten Wolkengebilden in Richtung Gate...

    Oben: Wunderprächtig fantastisch gigantische Landschaft (kommt live wesentlich besser rüber)...
    aromatischem Kräuter-mit Geschmack in der Luft!

    Oben: Die Wolken formen fabulösiastische Gebilde (kommt live wesentlich besser rüber)...
    ...nur um sie Minuten später wieder umzuformen!

    Oben: Mal heller, mal dunkler...

    Oben: ...mal mit erhobenem Wolkenfinger...

    Oben: Wie man unschwer erkennen kann ist das kein Büffel sondern ein Graurückenwürger, Lanius excubitoroides, oder anders gesagt: Ein Vogel!

    Oben: Bei der Ausfahrt knipps ich noch in voller Fahrt einige Thomson-Gazellen, die sind halt so viele dass man die, wie die wunderschönen Impala's, kaum mehr fotografiert...denn sie stehen ja überall rum!

    Zurück im Camp geht's kurz ins Zelt, um 19:30 wollen wir uns zum Abendessen treffen.
    Da's hier recht kühl wird sobald die Sonne Feierabend macht zieh ich auch noch einen warmen Pullover an und mach mich auf den Weg aus dem Zelt raus...
    Was mir problemlos gelingt!
    :D
    Etwas weniger problemlos gestaltet sich aber das Schliessen des Zeltes, denn der Reissverschluss öffnet sich hinter dem Schlitten wieder!
    Nicht nett!
    Also sofort zu einem der rumstehenden Masai und ihm das gezeigt, er meint ich soll mal essen gehen, er würde sich drum kümmern.
    Also geh ich zum Restaurant, wo natürlich alle schon warten...obwohl ich wieder nicht zu spät bin!
    Einzig Chege fehlt noch, setzt sich dann aber auch bald dazu.
    Wir probieren wieder mit ihm ins Gespräch zu kommen, er ist noch immer sehr wortkarg und einsilbig, aber nicht mehr so extrem wie am Mittag.
    Ein wirkliches Gespräch kommt nicht auf, so wechseln wir halt wieder ins uns wesentlich besser gelegene Deutsch.
    Ist für ihn zwar langweilig, aber da er sich sowieso nicht am Gespräch beteiligt ist das ja auch egal...
    Wir sind ja nicht zu seiner Unterhaltung hier!
    Wenn schon dann umgekehrt...
    Das Essen setzt sich aus Suppe, Hauptmalzeit die am Nebentisch selbst geschöpft wird und aus Fleisch, Nudeln oder Reis oder Ugali sowie Gemüse besteht, zusammen.
    Anschliessend gibts noch Dessert, sehr lecker das Ganze, erst recht wenn man bedenkt dass das Essen grösstenteils über offenem Feuer zubereitet wird!
    Schon relativ früh hüpfen wir ind Bett, denn es ist recht frisch im seitlich offenen Restaurant.
    Aber...
    Es ist nicht immer alles so einfach wie's sein sollte...
    Der Reissverschluss konnte im Dunkeln nicht repariert oder ersetzt werden...also werd ich aufgefordert mein Zeug zu packen und in ein anderes Zelt umzuziehen.
    Natürlich geht da nur mit einem Träger, der mir die Tasche förmlich aus der Hand reisst... ;)
    Mein neues Zelt heisst 'Rhino', was durchaus auch passt, da dies der Urlaub ist, in dem ich die bisher meisten Nashörner gesehen habe...
    Und ich hoffe doch dass es noch mehr werden, in der Mara hat man da ja durchaus Chancen!
    Also alles wieder auspacken und schon gehts unters Moskitonetz, wo ich noch einige Fotos sortiere, beschneide und für den Reisebericht auswäle...
    ...bis mir die Augen zufallen...
    Gute Nacht!

    Gruss

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    • 21. März 2015 um 00:11
    • #58

    Picco Picco - Du machst es echt spannend :D

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    • 22. März 2015 um 08:10
    • #59
    Zitat von sharkrider

    Picco Picco - Du machst es echt spannend :D


    8) Man macht was man kann... 8)

    Gruss

    Picco

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    • 22. März 2015 um 20:16
    • #60

    Tag 15: Gamedrive!!! :D

    Brrrr...
    Schweinekalt...
    Es ist 02:00 Uhr morgens und ich bin erwacht weil ich fiere...obwohl ich komplett zugedeckt bin!
    Also flugs das Moskitonetz gelupft und die Decke des kleinen Bettes dazugenommen, gut eingepackt und...
    ...weitergeschlafen...
    Früh morges rappelt das iPhone freudig los...
    ...ich entrapple es dagegen sehr unfreudig...
    Aber es hat recht: Ich muss aus den Federn!
    Um 06:15 wollen wir Frühstücken, um 06:30 öffnet das Gate, dann wollen wir da sein!
    Also schnell, schnell rein in die Hose, rauf auf's Klo, rein in die Socken und Schuhe (diese Reihenfolge sollte man tunlichst
    beachten!) und T-Shirt angezogen, die Kameras gepackt und raus aus dem Zelt!
    Irgendwo dazwischen hab ich mich natürlich auch noch gewaschen, die Augen zusammengesetzt (wär ja blöd wenn ich nichts seh)
    und die Zähne geputzt...
    Kurz nach sechs (es dämmert schon!) bin ich im Restaurant und was seh ich da?
    Meine drei Mitreisenden sitzen schon am Tisch! ;)
    Kurz darauf werden wir von der Küchenmannschaft begrüsst und das Essen kann losgehen!
    Auch hier: Sehr lecker!!!
    Auch Chege kommt noch dazu und isst was.
    Nachdem er fertig ist gehen wir zum Auto und düsen los, es ist kurz nach halb sieben.
    Wobei 'düsen' bei der Piste durchs vermüllte Dorf kaum möglich ist.
    Schritttempo ist vielerorts angesagt, maximal!
    Zum Glück ist das Gate direkt neben dem Dorf und nicht weit entfernt!
    Aber ich denk mir jedes Mal wenn wir von der sauberen Lodge in das vermüllte Dorf fahren dass das doch einfach nicht sein darf!
    Am Gate sind diesmal (noch) keine Masai-Frauen zu sehen, Chege muss aber offensichtlich erst die Ranger wecken, es dauert
    lange bis sie das Tor öffnen...
    Schaade, denn wir hätten durchfahren können, da das gestern gelöste Permit ja noch keine 24 Stunden alt ist.
    Nachdem wir endlich durch sind sehen wir die Masai-Frauen vor dem Gate auch schon Stellung beziehen...
    Zu spät, meine Damen! ;)
    Wir holpern relativ zügig über die Hauptpiste in Richtung der Mara-Plains, und was sehen wir auf dem Weg weiterhin rumliegen?
    Ja, genau, die Giraffe, die schon am Vortag unsere Hilfe nicht wollte!
    Und das arrogante Vieh antwortet auch heute nicht auf unsere Vorschläge mit der Sonnencreme!
    Na ja...an uns solls nicht liegen!
    Soll die nur nie kommen und wegen Sonnenbrand jammern... :-O

    Oben: Einfach wunderschöne Landschaften!

    Oben: Grant-Gazelle (Nanger granti, früher Gazella granti) mit sehr schön sichtbarem Seitenstreifen

    Oben: Schwarzbauchtrappe, Lissotis melanogaster, Maennchen. Die sind schwer von der Hartlaubstrappe zu unterscheiden...

    Es geht weiter zum 'Keekorok Airstrip', der auf 5570ft oder 1698müM liegt, und dort hält Chege ungefragt an und sagt dass
    wir hier auf's Klo gehen können...
    OK...
    ...hätte zwar keiner gemusst ausser ihm, aber vorsorglich nimmt Bianca auch mal die Gelegenheit am Spühlknopf...
    Ist natürlich auch eine Möglichkeit länger zu schlafen wenn man das Geschäft während der Arbeitszeit verrrichtet und zu
    spät zum Frühstück kommt...
    Ich zweifle erstmals ob es richtig war dass ich ihn am ersten Tag in Schutz genommen habe, bleibe aber ruhig...genau WEIL
    ich ihn da schon verteidigt habe...aber ich nerv mich ein wenig...und denk mir 'gib ihm eine Chance'...
    Die Kloanlage bei den Männern ist aber offenbar in einem Zustand der Chege nach Bianca ebenfalls aufs Damenklo gehen lässt...
    Wir fahren weiter, ich hab dabei den Eindruck dass Chege nicht wirklich weiss wohin er will...
    Rundherum ist das Gras hoch, so dass man keine Tiere sieht...da kommen uns bei einer Kreuzung zwei Autos der daneben liegenden
    Lodge entgegen.
    Die Fahrer reden kurz und schon macht mir Chege den Eindruck dass er nun weiss wo er hin will...
    Lassen wir uns überraschen!

    Oben: Das Perlhuhn hat seinen Helm auch schon montiert und ist nun ein Helmperlhuhn (Numida meleagris)

    Oben: Eine Gruppe Impala-Junggesellen steht auch schon rum...um die Zeit nicht selbstverständlich für Jungesellen!

    Die Fahrt führt über Hügel und durch Täler bis wir uns auf einer weiten Ebene mit recht kurzem Gras wiederfinden.
    Einige Thomson-Gazellen stehen zwischen einigen Bäumen...und auf einem dieser Bäume hat's ein Geiernest!
    Und jetzt das Unglaubliche:
    ...Tatataaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa...
    ...
    Mit Geiern drinn!!!
    :D

    Oben: Weissrückengeier (Gyps africanus) im Weissrückengeiernest!

    Oben: Sekretäre (Sagittarius serpentarius) auf dem Weg ins Büro.

    Wir fahren und fahren, und das sehr langsam...und um uns herum immer dasselbe: weite Ebene mit Thomson-Gazellen und einigen
    wenigen Antilopen...
    Nicht sehr interessant, was man auch daran sieht dass ich der Einzige bin der nicht nur steht sondern auch noch...
    ...und jetzt kommt's...
    ...nicht zwischendurch schläft!
    Bei Axel weiss ich's ja, aber bei Bianca und Lucy hab ich das noch nie erlebt!
    Na ja, ein spannender Gamedrive ist's ja nicht wirklich, ich vermute er sucht Geparden oder wenns etwas mehr Busch hat Nashörner...
    Ich sag noch zu ihm dass es hier sehr wenig Tiere hat, er bestätigt es wie immer ins Lenkrad flüsternd ohne den Kopf zu
    drehen damit man ihn besser verstehen könnte und...
    ...macht weiter wie bisher!
    Ich deute das nochmals als Zeichen dass er etwas sucht...denn ein Guide der vom Gast hört dass es wenig Tiere hat macht
    normalerweise sofort dass man mehr Tiere zu sehen bekommt, nicht so Chege.
    Nach einer Umrundung eines kleinen Bereiches voller Busch sind die anderen drei wieder wach und wir stossen auf...
    ...na was wohl???
    Ja, Thommy's!
    ...die Achthundertvierunddreissigsten odrr so...

    Oben: Thommy's Clique (Eudorcas thomsonii)

    Da ich meine Schuhe trotz der Thommy's noch an den Füssen habe nehm ich an dass mich die Sichtung wie auch der bisherige
    Gamedrive nicht aus den Latschen gehauen hat.
    Wir fahren weiter, links und rechts hats Gras und einige Thommys, wenige Bäume und auf einem Baum...
    ...na was wohl???
    Ein Geiernest!

    Oben: 'Kontollturm an Geier-Air: Landeerlaubniss erteilt!'
    Offensichtlich handelt es sich bei dem Ding da oben nicht um ein Weissrückengeiernest sondern um einen Weissrückengeier-Airstrip...

    Oben: Gabelracke bzw. Gabelrake (Coracias caudatus), auch Grünscheitelracke oder Gabelschwanzracke genannt

    Da es schon kurz vor elf ist gehts langsam wieder zurück in Richtung Mittagessen, den ganzen, wirklich weiten, ausser Thommy's beinahe tierlosen Weg zurück...

    Oben: Im Wikipedia steht nebst anderem auch dass der 'Kronenkranich (Balearica pavonina) ist eine Vogelart...'
    Ob er das ist kann ich nur vermuten...was ich hiermit hochoffiziell tu!

    Gruss

    Picco

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