Hallo,
bisher habe ich Euch gelegentlich über den Ausbau meines Ford Transit Allrad mit Ormocar Kabine berichtet. Den nutze ich dieses Jahr in Europa und nächstes Frühjahr geht er dann "to the Americas" für eine Panamericana Tour. Da wir aber als Rentner Zeit haben, touren wir mit unserem Womo nur in unserem Winter im Warmen oder auf der Südhalbkugel. Im Sommer leben wir in Canada, genauer bei Banff in Alberta.
Von dort erkunden wir Nordamerika und brauchen dazu natürlich ein Womo. Ich habe mich für einen Pick-up mit Hubdachkabine entschieden.
Der Pick up ist ein Nissan Titan doublecab, (ist unser einziges Auto und die Kids kommen gelegentlich zu Besuch) Bj. 2006, den ich in neuwertigem Zustand mit 120.000 km (das ist für die V 8 nicht viel) günstig bekommen habe (etwa 15.000€). Darauf kommt eine Hawk Kabine von FWC (http://www.fourwheelcampers.com/index.php/prod…-6-5-short-bed/). Da mir natürlich der angebotene Ausbau nicht gefallen hat (Ausbauen macht doch so Spaß), habe ich eine Leerkabine geordert. Die kommt Anfang Juli und dann mache ich mich an den Ausbau. Ziel ist es möglichst leicht zu bauen und mich zu beschränken. In Canada und USA kann man ungestört sich außen aufhalten. Die Kabine ist nämlich ziemlich klein. Geplant ist auf der Fahrerseite eine Küchen- und Schrankzeile, auf der Beifahrerseite eine Eckbank mit den beiden Flanken an der Stirn- und an der Beifahrerseite. Beifahrerseite hinten kommt ein kleines Schränkchen mit Porta Potti hin.
Wasser kommt wahrscheinlich in Kanistern unter die Bank an der Stirnseite. Kanister deswegen, da ich so das Auto leichter winterfest machen kann (in der Gegend hat es schon mal -30c). Kochen werden wir mit unserem guten alten Coleman 2 Flammen Benzinkocher, den wir leicht sowohl innen (hoffentlich selten) als auch im Freien verwenden können. Zur Stromversorgung plane ich eine Batterie mit Trennrelais (Cyrix 120) mit etwa 100 Ah. Wahrscheinlich auch etwa 100 wp Solar. Licht über LED. Kühlbox wird etwa 50l von Waeco, Thetford o.ä. Mal sehen was ich da für Deals finde.
Die größte Herausforderung wird die Beschaffung der Teile. In Nordamerika ist der Selbstbauermarkt kaum existent und Leichtbau auch keine Kernkompetenz.
Wenn die kabine da ist und es dann los geht, werde ich berichten.
Gruß
Stefan
US Pick-up mit Hubdachbabine
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... tja, der Trend zum Zweit-Wohnmobil ist ungebrochen

Viel Erfolg beim Ausbauen!
Leerkabinen-Wolfgang -
Also, wenn es in den USA Isoplatten ähnlich dem Styrodur gibt, außerdem für innen Kleber wie Sika 221 oder 252, sollte das gehen. Dünnes Sperrholz und Schrauben setze ich auch in den USA als vorhanden voraus, alle Häuser bestehen ja daraus....hihihi....
Leichtbauwände kann mit einem Rahmen aus 20x20 mm Vierkantleisten, den man mit Styrodur ausfacht und vorn und hinten mit 4 mm Sperrholz oder innen sogar mit 3 mm Preßplatte abdeckt, herstellen. Wenn man daran schwerere Sachen wie z.B. eine Küchenplatte anschrauben will, zieht man in den Rahmen einfach zwei zusätzliche Leisten senkrecht ein, die halten alles. An der Wand wird das mit aufgeklebten 20x20 Leisten, die aufgeklebt und mehr fürs aushärten mit Spax angeschraubt werden, befestigt.
Die Küche macht man mit einer normalen Haushaltsspüle....Shurflo Druckpumpen stammen aus den USA..... wo ist das Problem? Notfalls kannste mich ja mal für 4 Wochen zu Dir einladen, dann zeig ich dir alles....hihihi......

Ich freu mich schon auf die großen Sears-Märkte, ein Paradies für Bastler....hihihi.... -
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Es sind eher die Feinheiten, die fehlen. Es ist halt alles auf 10m Womos ohne Platz- und Gewichtsprobleme ausgerichtet. Es gibt natürlich Druckpumpen, aber keine Tauchpumpen, die für eine einfache Wasseranlage genügen. Es gibt rohes Sperrholz, aber keine beschichteten Platten. Kleine Spülen, kleine Wasserhähne nur für Kaltwasser, Schwenktischbeschläge, Fehlanzeige. Es gibt aber so spannende Sachen wie ein Doppelklebeband von 3M (siehe hierhttp://http://www.expeditionportal.com/forum/threads/…-of-work!/page9), mit dem man zuverlässig Aluplatten auf Alurahmen kleben kann. Nennt sich VHB Tape (http://solutions.3m.com/wps/portal/3M/…N=5485815&rt=c3) und klebt wie Sau.
Die Teile, die es gibt, sind allerdings preiswert. Die Leerkabine mit ein paar Extras und inkl. Alkovenbett kostet etwa 6.000€. Man muß halt umdenken und kann nicht einfach zu reimo fahren.
Gruß
Stefan -
.... ist dann angesagt. Auf Sperrholz kann man Teppichboden kleben oder es lackieren, wenn man keinen kleinen Hahn für Warm- und Kaltwasser findet, bau zwei kleine Kaltwasserh. nebeneinander. Mit Mikroschalter gibts die da sowieso nicht, also bau ne kleine shurflo ein...die whisperer z.B., geht auch.... oder lass Dir Tauchpumpen und Hähne von einem Besucher mitbringen....wenn Du ne Druckanlage hast, gehen auch Mischhähne aus dem Hausbereich
Für kleine Waschbecken frag mal beim Gastronomieausrüster nach, die haben bestimmt kleien Becken für Nasszellen in Motels oder so....
Na ja, ich bin da ganz zuversichtlich, dass Du es schaffst. Viel Erfolg....
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Man kann doch heute alles über dem internet bestellen? Hab damit auch in Spanischer Pyreneeën kein Problem, und da gibt's auch kein Reimo...
So Wasserhähne und dergleichen für Womos bekommt man auch so. Fritz Berger zB liefert Weltweit glaube ich. Aber es gibt doch auch Kabinen und Wohnwagen in der USA, seh da gar kein Problem, oder? -
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...ist bei Versendung von und nach USA/Canada immer ein Kostenproblem. Sobald der Versender eine Palette ins Spiel bringt, biste je nach Gewicht schnell bei über 500 $ Versandkosten. Extrem ist das bei Blechteilen für amerikanische Oldies..... die Frontstoßstange eines 57er Cadillac Eldorado braucht z.B. 2 Paletten, das sind deutlich über 1000 $ Transport bei nur 200 $ Preis der unverchromten Rohware, noch schlimmer wirds bei Hauben oder gar Scheiben. Wenn Du da nicht ne andere Möglichkeit hast wie Beiladung in einem importierten US-Truck oder einen Kapitän als Blutsbruder..... ich hätte beide Möglichkeiten gehabt, aber habe an meinen Amerikanern nie was kaputtgemacht, GsD....hihi......
Aber wenn ich mir mal ein Quad zulegen sollte......dann in den USA kaufen, kosten dort nur die Hälfte neu und ein Drittel jung gebraucht, und im LKW rüberbringen lassen......Ein Freund brauchte mal ne neue Klimaanlage für einen 1965er Ford Thunderbird, kostete neu 140 $ komplett laut Katalog, aber 375 $ Transport, da haben wir sie lieber bei Mike & Franks in Köln besorgt für 300 €, hatten die am Lager und wir bekamens sofort.
Die importieren das containerweise und die Fracht für einen vollen 40 foot Container kostet auch nur 1800 $.... nur das einzelne Kleinzeug ist so teuer .......
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Natürlich kann man per Internet weltweit bestellen, aber wie bereits gesagt ist das bei Überseeversendung sehr teuer und auch kompliziert mit der Verzollung. Lohnt sich für einen Wasserhahn oder ein Tischbein nicht. Ich werde, wie von Thomas empfohlen, improvisieren und halt nur eine praktikable und nicht die optimale Lösung wählen. Das muß ich sowieso, da ich so schnell wie möglich "einsatzbereit" sein möchte. Also erst einmal die Grundbedürfnisse eher provisorisch und den Rest nach und nach, wenn das Wetter mal schlecht ist. Bei 300 Sonnentagen im Jahr in unserem Ort kann das aber dauern.
Bei meinen Recherchen habe ich aber auch einige recht pfiffige Lösungen gefunden, die ich in Deutschland noch nicht kannte. So zum Beispiel mobile Durchlauferhitzer für Warmwasser bei Außenduschen. Werde die mal sammeln und hier vorstellen.
Gruß
Stefan -
... und solange es wirklich 'Kleinteile' sind, gibt's ja auch Reisende, denen man das mit geben könnte - meine Tante kommt in zwei Wochen, vielleicht hätte die Platz
Ziel: Toronto/Niagara.Gruß
Leerkabinen-Wolfgang -
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Hallo Wolfgang,
danke für das Angebot. Aber das Gestell für einen Schwenktisch ist wohl zu groß. Und von Toronto nach Banff sind es mehr als 3.000 km. Das Land ist groß...
Gruß
Stefan -
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So jetzt ziehe ich den alten Beitrag wieder hoch. Ich habe nämlich am 2.7. meine "Shell" (so heißt eine unausgebaute Kabine bei Fourwheel Camper) bekommen und bin jetzt mit dem Ausbau fertig.
Um ehrlich zu sein, war es eher eine teilausgebaute Kabine. Details gibt es bei http://www.fourwheelcampers.com/index.php/products/shell-model/. Es ist ein Hawk mit einer Bodenlänge von 2m. Bereits drin waren: LED Innenbeleuchtung, 2 Außenlampen, ausziehbares Bett (2mx2m) mit Polstern und Kabel für Solaranlage (mal sehen, ob ich Solar wirklich brauche). Es ist eine Hubdachkabine mit einer Dachgröße von ca. 3,20m x 2m. Der Zeltbalg ist aus stabiler LKW Plane mit einer zusätzlichen ausknöpfbaren Innenisolierung ("Arcticpack"). Im Balg sind 4 große Fenster 4 lagig ( Mückengitter, zu öffnende Klarsichtfolie, Verdunklung, Isolierung).Angehoben wird das Dach ganz einfach von Hand, normalerweise sogar ohne Gasdruckdämpfer. Das geht erstaunlich problemlos, aber da ich häufig noch ein Kanu transportiere, habe ich mir als Extra Gasdruckdämpfer geleistet. Die Kabine ist als Aluskelett gebaut und wiegt ohne Einrichtung 320 kg.
Mein Einbau sollte schnell gehen, mit leicht örtlich verfügbaren Materialien, preiswert und leicht sein. Das Gewicht sollte so weit wie möglich auf oder vor der Hinterachse sei (Doppelkabiner).
Das habe ich erreicht, indem Wasserkanister (2 x 20l), 51l Kompressorkühlbox, Druckwasserpumpe und 110 Ah Solarbatteriean der Vorderwand aufgereiht sind.
Die Möbel sind aus 6 mm Bausperrholz (nicht schön, aber sonst gab es nichts Leichtes bei uns) mit einem Rahmen aus 20 x 40 mm Leisten gebaut. Alles ist verschraubt und verleimt. Die "Türen" der Schränke sind aus Vorhangstoff und werden mit Tenax Nägeln geschlossen. Das ist sehr leicht und die Türen sind beim Öffnen nicht im Weg. Gesessen wird auf dem vorderen Staukasten und auf dem Seiteneinzug der Kabine auf den Polstern, mit denen nachts das Bett gebaut wird.
Obwohl ich nur eine kleine Wasseranlage habe, habe ich eine Shureflow Whisperking. Ist zwar Overkill, war aber das Kleinste was es hier gab. Dafür konnte ich dann einen 20 € Ikea Wasserhahn einbauen. Das hat die teure Pumpe etwas ausgeglichen.
Derzeit habe ich kein Gas im Auto. Gekocht wird mit meinem 20 Jahre alten treuen Coleman Benzinkocher. Das hat den Vorteil, daß ich bei schönem Wetter, also im Normalfall, draußen kochen kann. Für kühle Abende, die es hier in den Rockies durchaus gibt, haben wir derzeit nur einen Coleman Benzin-Katalyt-Ofen, der natürlich nur bei guter Lüftung und nicht über Nacht bertieben werden kann. Wenn wir fesstellen, daß das nicht reicht, habe ich den Einbau einer Gasanlage mit Heizung oder einer Benzinstandheizung schon konstruktiv vorgesehen.
Einziger Luxus ist ein Batteriecomputer
Gesamtkosten für die neue Kabine inkl. Fracht und den Ausbau mit allen Teilen liegt bei etwas 12.000€. Das ausgebaute Gesamtgewicht mit leeren Kanistern und ohne Gepäck ist etwa 400 kg.
Bilder habe ich beigefügt.
Gruß
Stefan -
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... na dann bleibt einem ja nur eins, lieber Stefan:
GUTE REISE!
Leerkabinen-Wolfgang
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