....möchte ich nicht unwidersprochen lassen....
Lass uns doch mal den Ablauf eines Schlagloches z.B. durch dicht an die Bankette Heranfahren in einer Kurve auf enger Landstraße bei Begegnungverkehr, also alltägliche Situation, nachvollziehen.......
Als erstes plumpst das rechte Vorderrad in das Schlagloch, das Auto fällt rechts vorn runter und wird in die Federn und dann abrupt wieder hochgedrückt. Ehe die Last des gesamten Vorderwagens ganz unten ist, hat das Rad seinen ursprünglichen Platz wieder eingenommen, denn die Masse des Fahrzeugt hat ja eine gewisse Trägheit. Die Feder wird beim Hochfedern in ihrem Weg durch das etwas abgesenkte Fahrzeug beschränkt und stemmt sich gegen die Fahrzeugmasse, gibt erst etwas nach und stemmt dann das Auto wieder hoch, das federt nach und wird gedämpft. Soweit läuft alles genau so ab wie bei einem Festaufbau. Die Verwindung des Fahrwerks ist dabei vernachlässigbar gering. Gleichzeitig wird auch der Vorderwagen an der linken Seite ein wenig einsinken und nachfedern, DAS hält jedes LKW - Chassis ohne weiteres aus, denn dafür ist es gebaut. Einen wirklich gravierenden Unterschied zu einem pendelnd gelagerten Kabinenvorderteil sehe ich nicht, zumal der Lastanteil der Kabine, der hinter dem Fahrerhaus auf die Kabine drückt und damit die Vorderachse mitbelastet, sehr viel geringer sein wird als das Gewicht von Motor, Getriebe und Fahrerhaus.
Wenn das Hinterrad bei Einzelbereifung (Bei Zwillingen sind die Verhältnisse durch die breitere Auflage u.U. etwas anders) in das Schlagloch rollt, fällt wieder das Rad in das Loch, die Feder wird dadurch entlastet, drückt nach unten und kriegt dann von unten den Stoppschlag nach oben dadurch, dass das Rad wieder aus dem Schagloch hochgedrückt wird. Der Wagen, weil hinten leichter, fällt kaum. Die Kabine wird durch die beidseitige Befestigung vorn am mittlerweile wieder beruhigten Vorderwagen stabil geradegahalten und was sich unter dem Auto an Bewegungen des Fahrwerks abspielt, interessiert die überhaupt nicht, soweit es um Torsionsbewegungen handelt. Aber das gesamte Heck wird durch das Schlagloch auch in vertikale Bewegung versetzt, denn die linke Seite stützt ab und die dortige Feder wird auch in Schwingungen versetzt. Dieser Bewegungsanteil auf und ab wird vom mittigen Pendellager aufgefangen, die Kabine drückt und wenn das Fahrwerk wieder einfedert, zieht sie bzw folgt der Fahrwerksbewegung nach unten. Auch das ist nicht anders als bei einer starren Befestigung, weil die Torsion in diesen Fahrzuständen nicht stark ist.
Von in dieser Art relevanter Torsion können wir nur dann ausgehen, wenn es im üblen Gelände zu gröberen Verschränkungen kommt, also die Achsen größere Winkel zueinander formen. Und dann ist man normalerweise nicht so schnell unterwegs, dass dynamische Lastspitzen das Fahrwerk bis zum Bruch beanspruchen. Schaut euch die Fahrwerke von echt geländetauglichen LKW doch an, also die Kohlbrandbrücke in HH ist auch nicht viel solider gebaut.....hihihi......was soll dem die 500 kg der halben Kabinenlast, je nach hinterem Überhang auch weniger, ausmachen?
Ok, bei nem hochgelegten Sprinter mit seinen zarten Blechröhrchen als Tragwerk mag die Sorge ja berechtigt sein, aber mit dem fährt man nicht in ein Gelände, bei dem eine Dreipunktlagerung zwingend erforderlich wäre.