Bordelektrik Absetzkabine

  • Ich möchte in meiner Absetzkabine eine komfortable Bordelektrik haben.

    1. Die Gelbatterie soll während der Fahrt aufgeladen werden.
    2. Die Gelbatterie soll alle Verbraucher versorgen, wenn ich keinen Zugang zu einer 220V Steckdose habe.
    3. Wenn ich auf dem Campingplatz Zugang zu 220V habe, soll die Bordversorgung darüber laufen.
    4. Die Gelbatterie soll auch von dieser 220V Außensteckdose aufgeladen werden.
    5. Das ganze soll natürlich so komfortabel sein, daß ich keine Schalter umlegen muß. Soll alles automatisiert ablaufen.

    Was benötige ich dafür für Bauteile? Was muß man ausgeben? Hat auch jemand einen Einbauplan (Schaltplan) dafür?. Wie sieht die Schnittstelle VW-Bus-T5 / Absetzkabine aus?
    Vielen Dank für die Hinweise!!!

  • Hallo wolfgangchen

    Das was du vor hast ist sicher nicht ganz einfach, da die Gel Batterie eine andere Ladekennlinie benötigt wie die Starterbatterie, deshalb musst du ein IUoUo Lichtmaschinen Laderegler einbauen.
    Und natürlich noch ein Ladegerät das auch für Gel Batterien ausgelegt ist, z.B.
    Von Waeco .
    Ich hab dir mal einen Standard Schaltplan mit eingefügt wo man natürlich noch denn Laderegler mit einbeziehen muss.
    Es gibt aber auch noch alles in einem von Der Firma http://www.schaudt-gmbh.de/

    Noch ein Link mit Tipps zu Ladegeräten und Regler


    http://www.solarlink.de/leitfaden.htm

    Gruß thom

  • Hallo thom,

    ein spezieller Lichtmaschinenregler ist m. E. nicht notwendig, da der Lima-regler i. d. R. auch bei einer Gelbatterie nicht in den bereich der Gasungsspannung läd. Und egal, ob Gelbatterie oder Säurebatterie, über den normalen Lichtmaschinenregler wird die Zweitbatterie nie 100 % geladen. Deshalb sollte man generell das Wohnmobil zumindest ab und an an 230 V hängen, um die Batterien durchzuladen.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Hallo Wolfgangchen,


    Zuerst einmal würde ich mir überlegen auf die Gelbatterie zu verzichten und aös Zweitbatterie eine Säurebatterie zu nehmen, da Du so ca. 10 kg wertvolles Gewicht einsparst. Und bei einer Absetztkabine auf T5 solltest Du schon auf das Gewicht achten. Und auch Säure-Batterien gibt es in Zyklenfester Ausführung (Oft als Solarbatterie bezeichnet).

    Zu Deinen Fragen:

    1) Ganz klassisch mittels eines dicken Kabels zwischen den +-Polen der Starterbatterie und der Zweitbatterie und einem Trennrelais (Nimm ein spezielles Relais mit Lösch- bzw. Schutzdiode und min. 70 A). Sicherungen nicht vergessen (50 A) und ebenso starke Masseverbindung von Kabine zum Fahrgestell. Schaltpläne solltest Du hier im Forum mehrere finden.
    2) Wenn Du alles auf 12 V laufen hast ist das ja der Normalfall. Wenn Du noch 230 V brauchst, dann musst Du noch einen Wechselrichter einplanen, der aus den 12 V 230 V macht. Ansonsten halt kurzes Kabel mit ca. 10 – 25 mm² Querschnitt (Je nach der Summe der Verbraucher) zu einem Kombinierten Verteiler/ Sicherungshalter, und von da ab weiter zu den Verbrauchern. Tip: möglichst jeden relevanten Stromkreis einzeln absichern und nimm einen Sicherungshalter für Flachsicherungen, dann hast Du in der Kabine und im Basisfahrzeug den gleichen Sicherungstyp und musst nicht noch 3 Verschiedene Arten Sicherungen mitführen.
    3), 4) Über ein entsprechendes Automatikladegerät. Das läd zum einen die Zweitbatterie und dient zum anderen als Netzteil für die Verbraucher. Falls Du eine Gelbatterie nimmst muß das Ladegerät speziell dafür ausgelegt sein. (Ladekennlinie und Ladeschlussspannung). Nimm ein Ladegerät mit IuoU Kennlinie, die Batterien werden es Dir danken. Wenn Du Gelbatterien einbaust solltest Du auch noch drauf achten ein Ladegerät mit externen Temparatursensoren zu nehmen, da die richtige Ladeschlussspannung auch von der Batterietemparatur abhängig ist und Gelbatterien da empfindlich sind. Gelbatterietaugliche Ladegeräte ohne Temparaturkompensation laden die Batterien oft nicht zu 100% voll, da sie schon bei einer niedrigen Endspannung aufhören, damit die Gefahr des Gasens bei höheren Temparaturen nicht gegeben ist. (Bei höheren Temparaturen muß dieLadeschlußspannung niedriger sein, damit die Batterie nicht anfängt zu gasen, bei niedrigen Temparaturen muß die Ladeschlussspannung höher sein, damit die Batterie voll geladen wird.) Entsprechene Ladegeräte gibt es u. a. von Votronic oder Waeco (Mobitronic)
    Ansonsten ist das Anschlussschema folgendes: Einspeisung der 230 V über einen 3-polige blaue CEE-Einbaustecker. Dann möglichst kurzer Kabelweg (3x2,5 mm²) zu den Sicherungen (2 Sicherungen 10 A, für Phase und Nullleiter, da diese bei Verwendung von Schukosteckern vertauscht werden können. Die Auslösehebel für die Sicherungen müssen mechanisch verbunden werden. Dann sollte im eigenen Interesse noch ein FI-Schalter folgen. (Es gibt auch Kombigeräte mit den 2 Sicherungen und FI-Schalter in einem Gerät). Von da dann mit Gummischlauchleitung (kein PVC-Kabel) zu den einzelnen Steckdosen. (Getrennt von 12 V Leitungen verlegen, am besten in seperatem Kabelkanal oder Leerrohr. Aus Sicherheitsgründen noch einen Potentialausgleich aller metallischen Gegenstände mit dem Schutzleiter durchführen (4 mm² Kabel von Spühle, Herd, ... zum PE des Stromanschlusses). In eine der Steckdosen kommt dann das Ladegerät.

    5) S. o. Läuft alles automatisch. Du brauchst nichts umzuschalten.

    6) Bauteile:
    Laden der Zweitbatterie über Lichtmaschine: Kabel min
    10 mm², besser 16 mm², Trennrelais, 2x Sicherungshalter mit Sicherung 50 A (jeweils möglichst kurz am Pluspol der beiden Batterien, Sinnvoll sind Streifensicherungen), etwas dünneres Kabel (1,5 mm², blau) für die Ansteuerung des Trennrelais vom D+-konakt der Lichtmaschine, entsprechende Polklemmen für die Batterien.
    12 V-Verteilung in der Kabine: Sicherungshalter, Sicherungen, Kabel in verschiedenen Querschnitten (und am besten auch Farben), so von 0,75 mm² für eine einzelne Neonröhre bis hin zu 6 mm² für Heizung oder Kühlschrank.
    230 V Anlage: CEE-Einbaustecker blau, schwere Gummischlauchleitung 3x 2,5 A, bei Absicherung mit 10 A kann man im Fahrzeug auch 3x1,5 mm² nehmen, 2 x Sicherung 10 A mit Gehäuse (und am besten mit FI-Schalter, gibt es fertig im Campingzubehör), Kabelkanal oder Leerrohr, Steckdosen, Kabel 4 mm², Grün-Gelb für Potentialausgleich. Gutes Automatikladegerät.
    Generell:Quetschverbinder, Kabelschuhe, Aderendhülsen, AMP-Stecker usw. Kabel nicht verlöten, sondern nur verppressen. Eine preiswerte und gute Quetschzange mit Wechseleinsätzen für Isolierte und unisolierte Stecker gibt es beim Westfalia-Versand. Lohnt sich zu kaufen.

    7) Kosten: Trennrelais 15 – 25 €, Sicherungshalter f. Streifensicherungen ca. 5 €, Sicherugshalter ca. 5 – 20 €, CEE-Einbaustecker ca. 10 – 15 €, 230 V Sicherungen (mit FI) ca. 10 – 50 € (50 – 150 €), Ladegerät ab 170 €, Kabel ca. 30 – 50 €, Stecker und Kleinkram ca. 20 – 50 €

    8) Schaltpläne: Solltest Du hier im Forum mehrere finden. Bei Reimo auf der Homepage ist aber auch was zu finden.

    9) Kommt drauf an, was Du alles benötigst. Wenn es nur um die Verbindung für die notwendige Fahrzeug-Beleuchtung nach hinten und eine Ladeleitung von Lichtmaschine zur Zweitbatterie geht, dann kommst Du mit der 13-poligen AHK-Steckdose hin. (Kabel für die Ladeleitung und die zusätzliche Masseverbindung dick genug wählen und auf 2-3 Steckkontakte aufteilen. Wenn es noch ein paar Leitungen mehr sein dürfen (wie bei einem elektrotechnischem Spielkind wie mir) empfehle ich zusätzlich noch eine Harting-Steckverbindung aus dem Industriebedarf. (Oder halt ne zusätzliche 7-polige AHK-Steckdose).

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

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