Tag 8: Wie kommt Montezuma in die endlose Weite?
Wach!
Und draussen ists noch dunkel, mein Handy behauptet es wäre 04:00 Uhr.
Also lausch ich in die Nacht...
...wobei 'lauschen' das falsche Wort ist, denn der schnarchende Freund des Kanadiers ist wirklich sehr laut!
Aber zum Glück genug weit von mir weg dass es auszuhalten ist.
So kann ich auch die nahe Hyäne gut hören, ebenso wie den brüllenden Löwen etwas weiter weg.
So schön!
Zumindest solange ich (oder jemand anders) nicht gefressen werde.
Aber im Zelt sind wir ja sicher.
Nur leider nicht sicher vor einem idiotischen Fahrer, dre um 04:30 Uhr direkt beim Zeltplatz den Motor startet!
Auch wenn ich in der entferntesten Ecke des Zeltplatzes bin störts doch gewaltig den Naturgenuss!
Zum Glück bin ich schon wach, von einem unnötigerweise gestarteten Motor geweckst zu werden bräuchte ich definitiv nicht!
Wobei das Auto nicht bewegt wird sondern nur im Standgas vor sich hinröchelt.
Dem Ton nach ein Vierzylinder, also wohl ein Land-Rover, da die Land Cruiser hier (fast) alle Sechszylindermotoren haben.
Aber auch wenn mir Land-Rover gefallen so wünsche ich ihm Achs und Radbruch für diesen Tag!
Ich werde nie begreifen weshalb ein professioneller Fahrer seine eigenen Gäste mit diesem unnötigen Laufenlassen zu Schlafenszeiten belästigt!
Machen hier aber einige, hatten wir ja im Tarangire schon.
So um 04:45 wird der Motor wieder abgestellt...
...und um 05:18 bellt ein Tier ganz nah bei uns!
Ob es aber ein Pavian oder eine Anti- oder sogar eine Pro-Lope ist kann ich nicht heraushören.
Na ja, bevor wir um 07:00 Uhr zum Frühstück watscheln lässt auch noch ein Nilpferd seine Laute durch die Seronera hallen.
Nach dem Frühstück gehts auf Ganztagesgamedrive in den Südwesten der Serengeti!
Und los gehts gleich neben dem Parkplatz:
Oben: Auch wenn ich Vögel kaum kenne und eine Strauss kaum von einer Trappe unterscheiden kann so tippe ich hier auf ein Männchen der Weissbauchtrappe (White-bellied Bustard oder Eupodotis senegalensis erlangeri), die der Blautrappe recht ähnlich sieht.
Selbst herausgefunden, aber bestätigt von 'meiner' Vogelexpertin Elvira.
Oben: Und das da rechts dürfte seine Angebetete sein...weshalb sollte er sich sonst so rausputzen?
Oben: Landschaft der Seronera nahe unseres Campingplatzes.
Oben: Auch nahe an unserem Campingplatz wandern diese Elis rum...
Oben: ... und sogar die seltenen Serengetiballone sind schon wach und fliegen durch die Gegend.
Oben: Einsamer Marabu auf wohl vor Schrecken über dessen Aussehen abgestorbenen Baum.
Oben: Undefinierter Federbausch auf Akazie.
Etwas genauer als als Federbausch bezeichnet ihn Elvira als Marmorweber (Grey-capped social weaver oder Pseudonigrita arnaudi)
Als Erstes fahren wir zur nahen Tankstelle, wo wir...tanken!
Ich vertrete mir dabei schon mal die Beine ohne mich dabei zu verletzen und versuch die Vögel und die anderen Kleintiere zu fotografieren, aber mein Objektiv lässt mich objektiv gesehen im Stich.
Doch dann entdecke ich etwas, von dem immer wieder behauptet wird dass es das nur in den beiden Amerikas gibt, nämlich...
...unglaublicherweise...
...einen Puma in der Serengeti!!!
Oben: Der Beweis: Es gibt mindestens einen Puma in der Serengeti!
Oben: Da staunt sogar der maskierte Cabanisweber (Lesser masked weaver oder Ploceus intermedius, kein Schreibfehler, es ist wirklich kein Canabis-Weber) ungläubig aus seiner Maske!
Oben: Und der gehässig dreinschauende mir unbekannte, weil sich nicht vorstellende Vogel schaut nicht weniger erstaunt.
Aber dank 'meiner' Elvira weiss ich nun dass dies ein Rotschwanzweber (Rufous-tailed weaver oder Histurgops ruficauda) ist, ursprünglich in Tansania endemisch, nun auch in der Massai Mara zu finden.