Reisebericht: Picco in Tansania und Kenya 2025

  • Tag 8: Wie kommt Montezuma in die endlose Weite?

    Wach!
    Und draussen ists noch dunkel, mein Handy behauptet es wäre 04:00 Uhr.
    Also lausch ich in die Nacht...
    ...wobei 'lauschen' das falsche Wort ist, denn der schnarchende Freund des Kanadiers ist wirklich sehr laut!
    Aber zum Glück genug weit von mir weg dass es auszuhalten ist.
    So kann ich auch die nahe Hyäne gut hören, ebenso wie den brüllenden Löwen etwas weiter weg.
    So schön!
    Zumindest solange ich (oder jemand anders) nicht gefressen werde.
    Aber im Zelt sind wir ja sicher.
    Nur leider nicht sicher vor einem idiotischen Fahrer, dre um 04:30 Uhr direkt beim Zeltplatz den Motor startet!
    Auch wenn ich in der entferntesten Ecke des Zeltplatzes bin störts doch gewaltig den Naturgenuss!
    Zum Glück bin ich schon wach, von einem unnötigerweise gestarteten Motor geweckst zu werden bräuchte ich definitiv nicht!
    Wobei das Auto nicht bewegt wird sondern nur im Standgas vor sich hinröchelt.
    Dem Ton nach ein Vierzylinder, also wohl ein Land-Rover, da die Land Cruiser hier (fast) alle Sechszylindermotoren haben.
    Aber auch wenn mir Land-Rover gefallen so wünsche ich ihm Achs und Radbruch für diesen Tag!
    Ich werde nie begreifen weshalb ein professioneller Fahrer seine eigenen Gäste mit diesem unnötigen Laufenlassen zu Schlafenszeiten belästigt!
    Machen hier aber einige, hatten wir ja im Tarangire schon.
    So um 04:45 wird der Motor wieder abgestellt...
    ...und um 05:18 bellt ein Tier ganz nah bei uns!
    Ob es aber ein Pavian oder eine Anti- oder sogar eine Pro-Lope ist kann ich nicht heraushören.
    Na ja, bevor wir um 07:00 Uhr zum Frühstück watscheln lässt auch noch ein Nilpferd seine Laute durch die Seronera hallen.
    Nach dem Frühstück gehts auf Ganztagesgamedrive in den Südwesten der Serengeti!
    Und los gehts gleich neben dem Parkplatz:


    Oben: Auch wenn ich Vögel kaum kenne und eine Strauss kaum von einer Trappe unterscheiden kann so tippe ich hier auf ein Männchen der Weissbauchtrappe (White-bellied Bustard oder Eupodotis senegalensis erlangeri), die der Blautrappe recht ähnlich sieht.
    Selbst herausgefunden, aber bestätigt von 'meiner' Vogelexpertin Elvira.


    Oben: Und das da rechts dürfte seine Angebetete sein...weshalb sollte er sich sonst so rausputzen?


    Oben: Landschaft der Seronera nahe unseres Campingplatzes.


    Oben: Auch nahe an unserem Campingplatz wandern diese Elis rum...


    Oben: ... und sogar die seltenen Serengetiballone sind schon wach und fliegen durch die Gegend.


    Oben: Einsamer Marabu auf wohl vor Schrecken über dessen Aussehen abgestorbenen Baum.


    Oben: Undefinierter Federbausch auf Akazie.
    Etwas genauer als als Federbausch bezeichnet ihn Elvira als Marmorweber (Grey-capped social weaver oder Pseudonigrita arnaudi)

    Als Erstes fahren wir zur nahen Tankstelle, wo wir...tanken!
    Ich vertrete mir dabei schon mal die Beine ohne mich dabei zu verletzen und versuch die Vögel und die anderen Kleintiere zu fotografieren, aber mein Objektiv lässt mich objektiv gesehen im Stich.
    Doch dann entdecke ich etwas, von dem immer wieder behauptet wird dass es das nur in den beiden Amerikas gibt, nämlich...
    ...unglaublicherweise...
    ...einen Puma in der Serengeti!!!


    Oben: Der Beweis: Es gibt mindestens einen Puma in der Serengeti!


    Oben: Da staunt sogar der maskierte Cabanisweber (Lesser masked weaver oder Ploceus intermedius, kein Schreibfehler, es ist wirklich kein Canabis-Weber) ungläubig aus seiner Maske!


    Oben: Und der gehässig dreinschauende mir unbekannte, weil sich nicht vorstellende Vogel schaut nicht weniger erstaunt.
    Aber dank 'meiner' Elvira weiss ich nun dass dies ein Rotschwanzweber (Rufous-tailed weaver oder Histurgops ruficauda) ist, ursprünglich in Tansania endemisch, nun auch in der Massai Mara zu finden.


  • Oben: Serengeti-Topi's (Damaliscus jimela) können eines sehr gut: Unentspannt wirkend rumstehen!


    Oben: Gabelracke (Coracias caudatus) ohne Gabel, dafür mit vielen Zahnstochern


    Oben: Topi ganz allein zuhause...immer wieder beeindruckend wie muskulös all diese Wildtiere sind!
    Und das ohne Fitnessstudio...worauf auch ich verzichten kann...auch wenn ich minim weniger muskulös bin...


    Oben: Blick in die Landschaft


    Oben: Blick in den Hippo-Pool, wo man (oder frau) nicht baden gehen sollte...


    Oben: Kopfloses Wanderhippo (Hippopotamus ambulator amphibius acephalus odrr so) vor ebenfalls kopfloser Akazie...


    Oben: Kleine Wegelagerer lagern im Wege...


    Oben: Wieder ein missglückter Versuch eines Greifvogels sich einen Baum zu krallen und damit davon zu fliegen...


    Oben: Das im Januar gewachsene Gras wird teilweise schon gelblich, während die Gazellen ihre Farbe behalten haben.


    Oben: Auch Kongoni-Kuhantilopen (Alcelaphus cokii) können rumstehen und schauen, und das sogar recht ausdrucklos.
    Der faltigen Haut nach zu urteilen handelt es sich hier um ein pensioniertes Exemplar.


  • Oben: Antilopen, Gazellen, Schweine...wer da nicht ans Grillieren denkt hat keine Fantansie!

    Wir fahren wieder etwas weiter, weit vor uns stehen vier-fünf Autos auf der Strasse rum, das Land ist flaches Grasland,
    keine Bäume oder Bachläufe, also wirds kein Leopard sein.
    Was mich schon mal nachdenklich macht...nun sind wir schon bald 15 Stunden in der Serengeti und haben noch keinen einzigen Leoparden gesehen!
    Serengeti, Du lässt nach!
    Löwenrudel lassen sich auch nirgends ausmachen, aber rechts hats Gazellen und links, gaaaaanz weit weg, sehe ich etwas was man
    auf den ersten Blick auch für einen abgestorbenen Baumstamm halten könnte, aber...
    ...ich bin mir sicher und verkünde im Brustton der heiteren Freude laut und deutlich: 'Cheetah at the left side, far away'


    Oben: Beim Blick nach rechts sehen wir eine Gazelle die sich in die nicht vorhandene Hose macht, denn...


    Oben: ...dieser Kleine ist auf der linken Seite der Piste unterwegs!

    Soweit ich weiss hat Sven vor dieser Reise noch kein Glück mit Geparden gehabt, diesmal darf er sich aber sicherlich nicht beklagen!
    Doch der Gepard ist entdeckt, da läuft nichts mehr, so dass wir nach einer Weile wieder aufbrechen.
    Weit kommen wir aber nicht, denn wir sehen etwa drei weitere Autos sowie einige Geier und Schakale, die alle zum selben
    Ort schauen.
    Was wir dann auch tun.
    Und was sehen wir?


    Oben: Die Geier tun nachdem sie unsere Blicke bemerkt haben so als ob da nichts wäre das sie interessieren würde...

    Und jetzt, genau jetzt, müssen empfindliche Gemüter 4 Bilder weiterscrollen...JETZT!


    Oben: Offenbar hat ein Schakal ein Zebra zum Essen eingeladen...


    Oben: ...wobei er dem Zebra nicht nur an die Wäsche gegangen ist, sondern auch an die innersten Werte...


    Oben: Die Geier meinen noch immer sie können uns verarschen, aber wir wissen weshalb sie hier sind!
    Und nein, nicht wegen schweizer Gammelfleisch in der Blechdose...


    Oben: ...sondern weil auch sie das Zebra zum fressen gern haben!


    Oben: Na ja, weiter gehts, diesmal schaffen wir fast 100m am Stück zu diesem Kopje.


    Oben: Natürlich mit einer Löwenfamilie drauf...

  • 0336.jpg
    Oben: ...bei der die Milchbar bereits eröffnet wurde.

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    Oben: Nach kurzer Zeit ist der erste Kleine schon wieder kräftig genug um die Welt zu beherschen...odrr so...

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    Oben: Anschliessend gibts noch ein gemeinsames 'in die Welt raus schauen' mit Mama...

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    Oben: ...das bei dieser auch zu etwas verzogenen Gesichtszügen bei eben dieser führt.

    Wieder gehts etwas weiter, wir verabschieden uns von Familie Leone und fahren weiter durch die ungewohnt grüne Landschaft.
    Wohl durch das hohe Gras bleibt etwas der Eindruck dass es nicht so viele Tiere hat wie ich in Erinnerung habe, aber da kann natürlich auch die Erinnerung täuschen.
    Vor meinem geistigen Auge hatte ich riesige Elefantenherden mit über 40 Tieren, die wir hier schon gesehen haben.
    Aber so grosse Herden sehen wir nicht, was wohl den (falschen) Eindruck, dass es wenig Tiere habe, verstärkt.
    Denn auch wenn wir keine so grossen Elefantenherden sehen so sehen wir doch viele kleinere Gruppen, wie diese hier:

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    Oben: Wir bleiben bei dieser Gruppe einige Minuten stehen, nicht nur weil einer der Elis uns im Weg steht sondern auch freiwillig.

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    Oben: Das Kleinste Elichen ist vor lauter hohem Gras kaum zu sehen.

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    Oben: Dauernd balgen sie diese zwei Jugendlichen spielerisch, herrlich zuzuschauen!

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    Oben: Wieder mal mit dem Objektivproblem, darum leider unscharf: Grey-backed Shrike / Graurueckenwuerger

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    Oben: Dasselbe Problem beim White-headed Buffalo Weaver / Starweber

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    Oben: Dieses Mal sehen wir erstaunlich viele DikDiks, wesentlich mehr als je zuvor...

    Hier die nur in Nordtansania vorkommenden Thomas' Dik-Dik oder auch Ugogo Dik-Dik genannte Unterform.
    Einige Experten zählen sie zu einer seperaten Species (Madoqua thomasi). Andere zählen es zu einer eigenen Unterart (Madoqua kirkii thomasi) (Infos von Elvira Wolfer von Bushtrucker Tours, danke dafür)


  • Oben: Aber auch einige Büffelherden, denen es im hohen Gras offenbar gefällt obwohl sie so allfällig angreifende Löwen kaum entdecken könnten.

    Und da trifft es mich wie aus heiterem Himmel, wie gestern schon Sven als wir bei den Zebras waren:
    Montezuma will sich rächen!
    Bei Sven hab ich ja noch auf den Stockzähnen gegrinst als er hinter einem Busch verschwinden musste, nun wird er wohl eher
    der Grinsende sein...
    Aber ich hab mehr Glück als Sven, denn wir sind in der Nähe des Serengeti Research Center, da hats Toiletten!
    Und zwar recht neu gebaute, sehr saubere Toiletten inklusive Putzpersonal!
    Trotzdem bin ich mir nicht sicher ob ich wirklich mehr Glück mit Montezuma hatte als Sven, immerhin konnte er in einer der
    grossen Zebraherden sein Geschäft verrichten, ich hingegen durfte keinen Zebras lauschen sondern musste den Gesprächen des Reinigungspersonals zuhören...
    Na ja, irgendwann sind die Geschäfte erledigt und ich bin gefühlt 24kg leichter...
    Also schnell wieder das Auto geentert und los gehts wieder auf Gamedrive!


    Oben: Eher selten sieht man in solchen Steppen Affen, und wenn dann meist Paviane.
    Südliche Grünmeerkatzen, die nicht wirklich zu den Katzen gehören, kann man aber auch finden.


    Oben: Hü-hüpf!


    Oben: ...und immer schön schauen ob die anderen alle zugeschaut haben, gaaaaaaanz wichtig...wie bei manchen Menschen...

    Und dann sehen wir ihn!
    DEN Elefantenschreck schlechthin!
    Das Tier, das schon zur Plage wurde bevor es das Wort dazu gab!
    Niemals erwartet man das Tier in der Serengeti, aber es ist auch da!
    Nehmt Euch in Acht, denn hier präsentiert sich...

    Tatataaaaa...


    Oben: ...eine Maus!


    Oben: Wohl durch den Schock der Maussichtung völlig wirr rumstehende Gazellen...


    Oben: Selbst die Flusspferde sind ins Wasser geflüchtet!


    Oben: Und die Gänse machen vor lauter Aufregung sogar den Ententanz! Im Wasser! Himmel!!!


    Oben: Da staunen selbst die Giraffen...


    Oben: ...und genauso der Gepard, den wir auch noch entdecken! Nummer 10 dieser Reise, wenn ich richtig gezählt habe.


    Oben: Nachdem er genug dumm aus dem Fell geschaut hat zieht er weiter, wie wir auch...

    Auf dem Rückweg treffen wir noch auf eine Herde Impalas, bei der der Bock recht nervös versucht seinen Harem über die Piste einen Hügel hinauf zu treiben, denn offenbar ist er der Einzige, der realisiert hat dass hinter ihnen ein Gepard unterwegs ist.
    Ein schönes Schauspiel


    Oben: Noch diese Impalagruppe und dann zurück zum Campground, finito Gamedrive für heute!

    Um 17:30 Uhr sind wir zurück auf der Campsite, wo wir viele neue Zelte sehen.
    Und viele davon nah am Schnarcher... ;)
    Monti treibt mich wieder mal aufs Klo für die nächsten gefühlten 24kg...
    Nach Beendigung der Sitzung geh ich in den Esssaal, wo Sven schon am Tisch sitzt.
    Und nicht nur er, denn es hat viele Leute, die viel Lärm machen...
    Zwei Gruppen fallen mir dabei besonders auf, einmal die grosse, laute und einmal eine mit sechs Erwachsenen udn einem etwa 2 Jahre alten Kleinkind.
    Genau, Kleinkind, weil man in dem Alter meist eher klein ist und Kind erst recht...
    Immer wieder versuchen die Erwachsenen das Kind zu bespassen während sie selbst irgendwelche Brettspiele oder Kartenspiele spielen.
    Neben der offenen Türe...
    ...durch die das Kind rausgeht...
    Auf einem nicht umzäunten Campingplatz in der Wildniss, wo es Raubvögel, Schakale, Hyänen, Löwen, Leoparden, Geparden usw hat...
    Wo das Kind also in Sekundenschnelle in eine unrettbare Situation geraten und zum Abendessen werden könnte...
    Und was machen die Eltern und deren Freunde?
    Karten spielen und Party machen!
    Zum Glück kommt das Kind wieder rein...
    Unglaublich wie unvorsichtig gewisse Leute sind!!!
    Na ja, Sven und ich essen (nicht das Kind) und schon um 20:30 Uhr zieht es uns in unsere Zelte, denn hier ists uns beiden zu troubelig...
    Monti fordert mich zu weiteren gefühlten 24kg auf und wieder mal merke ich dass mein teuer gekauftes Internet noch immer nicht funktioniert obwohl der Provider genau das versprochen hat, nämlich funktionierendes Internet wo es Empfang hat.
    Aber nichts ist...
    Auch nicht mit dem WLAN des Camps, denn das muss man bezahlen, das möcht ich aber nicht noch zusätzlich...
    Also wird geschlafen.
    Lala Salama!

  • Tag 9: Was hängt denn da rum?

    Wach, schon kurz nach dem Schlafen!
    Und das gegen den Morgen hin, so solls sein!
    Denn ich höre einen Löwen brüllen, Schakale und Mangusten fiepen und gegens Aufstehen hin direkt am (oder im?) Camp einen sehr lauten Kampf zwischen Hyänen...
    Heute gehts erstmal mit dem Porta Potty ins stinkende Touliettenhaus um Montezumas Auswirkungen loszuwerden...
    Kaum ist das Teil leer und die (trotzdem) sauberen Hände (ebenfalls trotzdem) gewaschen geh ich raus und werde schon fast angebrüllt!
    'Claudio, mein Freund!' klingts von nicht weit her!
    Und aus wessen Kehle klingts mitten in der Serengeti deutsch?
    Genau, aus Joakimus Kehle, unserem Koch auf der 2011er und der 2013er Reise in Nordtansania!
    Was für eine Freude das Kerlchen wieder mal zu sehen!!!
    Auch wenn wir noch immer sporadisch über Facebook miteinander in Kontakt stehen ist so ein echtes Treffen doch immer etwas ganz anderes!
    An heutigen Tag werd ich immer ein Lächeln im Gesicht tragen, das ist jetzt schon klar!
    Aber das Gespräch ist nur kurz, denn seine Gruppe muss weiter zum Ngorongoro und alle warten nur noch auf den Koch, also ihn.
    Darum verabschieden wir uns schon jetzt...
    So ein herzlicher Mensch, immer wieder schön ihn zu sehen!
    Leicht traurig darüber dass wir nicht länger miteinander sprechen können geh ich in den Esskäfig, wo Sven schon wartet.
    Ich erzähl es ihm und er erzählt mir etwas, was ich schon komplett vergessen habe.
    Nämlich dass Sven und ich schon 2013 zum ersten Mal miteinander zu tun hatten, denn Sven war derjenige, der dem etwas deutsch sprechenden und sehr religiösen Joakimu eine von mir hier in der Schweiz gekaufte Bibel überbracht hat!
    Noch während wir unser Frühstück essen kommt Joakimu mit seinem Chef in den Esskäfig und stellt uns einander vor!
    Die haben tatsächlich die Abfahrt verschoben damit Joakimu mich und seinen Chef miteinander bekanntmachen kann!
    Natürlich stelle ich die beiden auch Sven vor, der damals keinen direkten Kontakt zu Joakimu hatte, weil er die Bibel in
    einer Lodge abgeben musste, wo Joakimu sie abholen würde.
    Natürlich gibts dann noch Fotos:

    Oben: Links Joakimu und rechts ich...aber das hättet Ihr vielleicht selbst rausgefunden...

    Unser Koch Hamis und auch unser Guide Robert kennen Joakimu ebenfalls, haben sie doch lange Jahre zusammengearbeitet und Hamis kauft wenn möglich das für die Touristen benötigte Gemüse in Joakimus Gemüsevertrieb ein, den er nebst der Tätigkeit als Safari-Koch und bald auch Safari-Guide auch noch betreibt.
    Denen müssen wir natürlich auch noch erzählen woher wir uns kennen und was wir schon zusammen erlebt haben...
    Schöne Erinnerungen kommen hoch, immerhin waren das zwei meiner schönsten Reisen.
    Hamis erzählt wie er den kleinen Joakimu schon als Kind kannte und ihn dazu brachte bei Achmed Safari-Koch zu werden, auch interessant!
    Danach verabschieden wir uns dann wirklich und zum letzten Mal für diese Reise.
    Um 08:00 ist dann die verspätete Abfahrt zum Game-Drive.
    Wir sehen viel Gras, aber kaum Tiere.
    Zumindest für Serengeti-Verhältnisse.

    Oben: Serengeti wie sie liegt und lebt!

    Oben: Durch das hohe Gras finden die Tiere überall genug zu fressen und sind dementsprechend weit verteilt unterwegs.

    Oben: Kuhantilopen überragen das Gras noch, die Impalas jedoch sieht man kaum mehr...

    Oben: Aber immerhin ragen die Zebras, die Kuhantilopen, die Bäume und nicht zuletzt die Kopjes noch aus dem Gras heraus!
    Halleluya!

    Oben: Ein paar Sträusse, mal nicht aus dem Blumenladen.

    Oben: Einzelne ältere Elis sind auch immer wieder anzutreffen, vielfach mit Gewächsen an den Seiten die dieser hier auch eines hat.

    Oben: Zu schön um nicht fotografiert zu werden...Schirmakazie!

    Oben: Zebramangusten wuseln am Pistenrand rum und...

    Oben: ...machen einen auf aufmerksames Erdmännchen!
    Aber wir fallen nicht drauf rein!
    Nou Tschänz


  • Oben: Büffel-Gesangsverein bei der Probe?


    Oben: Angriff der wilden Horden im Krieg der zwei Büffel-Clans?


    Oben: Dieses Jahr recht ausgeprägt ist dass wir immer wieder Herden sehen...


    Oben: Auch Kopjes haben ihren Reiz.


    Oben: Genauso wie Kuhantilopen-Models mit ihren schlanken Beinen!


    Oben: Rangerstation mit Besuchern, die irgendwie an Häftlinge erinnern...


    Oben: Wieder mal eine Zebraherde...und noch immer kein Leopard!
    Und da hat mal eine gefragt (Zitat Steffi)'Gibts hier denn nur Leoparden, keine Zebras?'(Zitat Ende)


    Oben: Auch das sind keine Leoparden...nein, nein...


    Oben: Wo man hinschaut: Ärsche!


    Oben: OK, ist auch kein Leopard, aber schleicht sich auch an...

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    Oben: Und das hier ist nochmal was Anderes...wer erkennts schon?

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    Oben: Auch ein schöner Rücken kann entzücken

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    Oben: Auch das Kätzchen ist kein Leopard, aber immerhin ein Serval (Leptailurus serval)!

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    Oben: Aber sie will nicht bei uns bleiben und zieht von dannen, lässt uns allein zurück, mitten in der Wildniss...

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    Oben: ...und schon bald sind nur noch die Ohrspitzen zu sehen...tschüss, Kätzchen, adiööö (mit gaaaaanz langen 'ö')!

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    Oben: Aber es hat ja auch noch andere Schmusekaterchen rumliegen...

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    Oben: Mitsammt offenbar rolliger Schmusedame...

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    Oben: Da muss auch das Mwanza-Agame!nmännchen genau hinschauen was die beiden tun...

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    Oben: Bei dieser Zebraherde machen wir halt für einen Lunch im Auto...nicht sehr bequem und wieder mal die typische Safaribox, aber bei der Aussicht ist auch das wunderbar!

    Nach etwa einer Stunde Pause inmitten der Herde fahren wir mal wieder weiter.
    Da wir etwas ziellos durch die Gegend fahren frag ich Robert mal nach seinem Plan und er antwortet etwas ausweichend.
    Kennen wir ja bei ihm, aber er ist offenbar ganz froh dass ich ihm sage dass Sven und ich aus dieser relativ
    tierlosen Ebene (so kann die Wahrnehmung auch in der Serengeti sein) rausfahren wollen.
    Er ist damit ebenfalls nicht unglücklich, hat aber offenbar mal eine Aussage betreffend der Seronera so verstanden
    dass er die Seronera meiden soll.
    Und rund um die Seronera hats halt weniger Tiere als in der Seronera, das ist halt Fakt.
    Nach kurzer Zeit begegnen wir einem anderen Safarifahrzeug, von dessen Guide er einen Tipp bekommt.
    Schon fahren wir los, über kleinste Wege in eine ganz andere Richtung als bisher!

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    Oben: Wir treffen Familie Warzenschwein und sind bald...


  • Oben: ...bei dieser Löwin...


    Oben: ...und deren Familie!


    Oben: Spielen muss natürlich sein! Herrlich!!!


    Oben: Und etwas beissen gehört bei Kätzchen einfach dazu...


    Oben: Dann wird mal wieder an der Mutter rumgesaugt...


    Oben: ...um wieder Kräfte für weitere Balgereien zu sammeln. Und logischerweise wollen alle, aber wirklich alle, an der einen Zitze saugen.
    Auf keinen Fall an einer Anderen als die Anderen... ;)

    Irgendwann fahren wir wieder weiter und nicht weit entfernt bekommt Robert von einem anderen Guide einen Tipp.
    Der Geschwindigkeit nach zu urteilen muss es das Monter von Loch Ness auf Safariurlaub sein odrr so was...
    Und schon von Weitem sehen wir eine Ansammlung von Autos um einen kleinen Baum rumstehen, das kann doch nur eines heissen:
    L-E-O-P-A-R-D-!
    Und schon sind wir am Baum!


    Oben: Da steht der Baum, umlagert von Fahrzeugen...nur...wo ist denn da was im Baum, das sich anzuschauen lohnt?


    Oben: Etwas näher rangezoomt...sieht jemand was?


    Oben: Und da ist das Teilchen: Ein Mini-Leopard hängt da im Baum!
    Ohne Mutter, ganz alleine!
    Und offenbar etwas nervös...denn er klettert immer etwas rum um sich die komisch knippsenden Dinger in den Blechkisten anzuschauen.

    Wir bleiben lange, alleine schon weil ich lange benötige um mir von Sven zeigen zu lassen wo denn das kleine Teilchen
    genau rumhängt!
    Während wir den Kleinen so beobachten (auf dem Bild oben sieht man viel mehr als wir die meiste Zeit gesehen haben...) sprech ich Robert auf den folgenden Tag an, denn wir sind bisher immer in den Bereich westlich der Seronera gefahren und haben viel Gras und relativ wenig Tiere gesehen.
    Das möchten wir an unserem letzten ganzen Tag in der Serengeti nicht nochmals haben.
    Robert nimmt die Bitte auf und danach machen wir uns auf die Suche nach der Mutter des kleinen Leoparden, suchen
    drei Bäume und einen Kopje ab, aber nichts ist mit Leopardin.
    Kein Wunder in dem hohen Gras...die kann überall sein ohne gesehen zu werden.
    So machen wir uns langsam auf den Weg in Richtung unseres Camps.


    Oben: Ein Büffel wässert sich...


    Oben: Ein Sekretär versucht offenbar mal statt einer Schlange einen Baum totzutreten...


    Oben: Offenbar sind wir nicht die einzigen Europäer (Widehopf) hier...

    Um 17:00 Uhr sind wir wieder im Camp.
    Als Erstes geh ich mal unter die Dusche, auf wenigstens lauwarmes Wasser hoffend.
    Immerhin trift das Wort 'wenigstens' und das Wort 'Wasser' zu, das Wort 'lauwarm' jedoch nicht.
    Dafür stinkts nach Klärgrube, ist ja auch was.
    nach dem Duschen trockne ich mich ab, trete vors Duschhäuschen und bemerke...
    ...
    ...Regen!
    Na toll!
    Aber immerhin ist er wärmer als das Duschwasser...
    Lange dauert der Regen nicht an und schon bald sitzen Sven und ich wieder in unseren Stühlen hinter unseren Zelten
    mit Blick in die Wildniss...so schön!
    Mit lauten Geräuschen bricht sich ein LandRover durchs Gebüsch und spuckt eine ganze Familie aus, die sogleich mit dem Dachzeltaufbau beginnt.
    Und das unweit meines Zeltes...na ja...hoffen wir mal dass sie nicht zu den lauten Leuten gehören.
    Ein weiteres Auto darf sogar auf dem Zeltbereich bleiben, denn auch sie sind sind Dachzeltler...
    ..zwei deutsche Frauen mit ihrem Guide.
    Früher wars mal so dass Dachzeltler auch auf dem Parkplatz bleiben mussten, heute offenbar nicht mehr.
    Mit dem Eindunkeln ziehts mich in den Essenskäfig, wo ich etwas Konversation mit zwei Voluntärinnen aus
    Norddeutschland betreibe während nun Sven am Duschen ist.
    Die Eine arbeitet in einer Art Altenheim (Wusste nicht dass es das hier gibt), die Andere in einem Spital.
    Und das schon seit Wochen ohne Pause.
    So haben sie sich einige Tage in der Wildnis rege verdient, aber schon am folgenden Tag gehts wieder zur Arbeit.
    Jetzt gehts aber erstmal ans Abendessen, das uns Hamis zubereitet hat:


    Oben: Es schmeckt deutlich besser als es aussieht, Hamis ist ein echt guter Koch! Und er macht IMMER zu viel... ;)


    Oben: Kleiner Besucher am Tisch...so ist auch mal der Essenskäfig von innen zu sehen.

    Nach dem Essen kommt Hamis noch etwas zu uns an den Tisch um wieder mal etwas zu gesprächeln, unter Anderem interessiert er sich stark dafür wie Joakimu und ich uns genau kennengelernt haben und mit welchen Guides wir damals unterwegs waren.
    Natürlich kennt er alle und erzählt und dies und jenes über sich, über Joakimu und über die Guides, die ich kenne.
    Und darüber wie er und Achmed, der Chef von Base Camp Tanzania, sich damals noch als LKW-Fahrer, kennengelernt haben.
    Dass Hamis dann der erste Koch von Base Camp Tanzania wurde ist auch mehr dem Zufall geschuldet dass Achmed einen Koch benötigte und mal Hamis auf LKW-Tour traf und mit ihm essen durfte.
    Daran erinnerte er sich als er erstmals einen Safari-Koch benötigt hat und seitdem ist Hamis dort Safarikoch!
    Ein schöner Abend mit interessanten Geschichten geht gegen 21:30 zu Ende, denn um die Zeit gehen wir in unsere Zelte.
    Ausserhalb der Zelte (und zum Glück nicht drinnen) brüllen ein Löwe, rufen Schakale und lacht eine Hyäne in die Nacht hinein.
    So herrlich anzuhören!
    Lala Salama!

  • Tag 10: Von der Seronera nach Lobo

    Heute gehts früh los, um 05:45 sitzen wir schon am Frühstückskaffee (natürlich Instantkaffee von Africafe)...


    Oben: Unser Frühstück! Für jemanden, der üblicherweise kein Frühstück isst schon recht happig!

    ...und um 05:58 fahren wir ab!
    Schon bald geht die Sonne auf, was wir zu einigen Fotos ausnutzen.


    Oben und unten: Jaja, so siehts in der Serengeti vor Sonnenaufgang aus...


    Oben: Offenbar warten auch die Vögel auf den Sonnenaufgang, und das obwohl sie wohl eher keinen Fotoapparat haben...


    Oben: Und kurz danach ist sie aufgegangen, dank massivem Abblenden wirkts trotzdem noch schön warm, was die Luft definitiv noch nicht ist.

    Dann fahren wir weiter, die aufgehende Sonne hinten links von uns...hmmm...
    Also fahren wir zu meinem Erstaunen wieder in Richtung Westen, obwohl wir gestern klar gesagt haben dass wir das nicht mehr möchten!
    Bevor ich mir aber ganz sicher bin möchte ich Sven drauf ansprechen, doch da passierts!
    Ein Dikdik sthet in der Gegend rum!
    Da muss natürlich erst mal fotografiert werden!


    Oben: Wieder eines der seltenen nur in Nordtansania vorkommenden Thomas' Dik-Dik (oder auch Ugogo Dik-Dik).


    Oben: Die hingegen sind zwar Dick-Dick, aber nicht Dik-Dik...


    Oben: Ein weiteres Dick-Dick latscht durch die morgenbesonnte Morgenlandschaft.


    Oben: Nicht wirklich ein Dick-Dick, nicht mal ein Dik-Dik...aber sich strecken muss am frühen Morgen schon sein!
    Auch für einen Grey-breasted Spurfowl / Graubrustfrankolin


    Oben: Die Akazie ist mitsammt ihren Affenfreunden der Familie von (Pa)Pa Vian auch schon aufgestanden...


  • Oben: ...und dieser Morgenmuffel schreit uns einfach so an...nicht nett!


    Oben: Doch nicht nur uns schreit er an sondern wohl jeden in der Gegend, Morgenmuffel halt...
    Und wahrscheinlich ein junger Eastern Chanting Goshawk / Weissbuerzelsinghabicht (Danke, Elvira)

    Ich spreche erst mal Sven an dass wir wieder in dieselbe Richtung fahren wie die Tage zuvor, er sieht das genau so.
    Also sprech ich Robert darauf an.
    Er meint dass die Mutter des gestrigen Leopardenbabys noch ein zweites Kind habe und da noch in der Nähe sein müsse und er sich recht sicher wäre dass wir diese drei Leos auch finden wollen.
    Womit er ja nicht wirklich unrecht hat, aber eine vorherige Komunikation wäre natürlich besser gewesen.
    Also fahren wir wieder in Richtung des gestrigen Leobabys.


    Oben: Vorbei an wunderschön anzuschauenden, be-Hippo-ten Pfützen mit Palmenkranz...


    Oben: Für die, welche nicht so gut sehen hab ich das Hippo mal etwas näher gerückt...

    Nahe dem Hippopool fahren wir einen Weg, den wir wohl besser nicht gefahren wären...
    ...denn es ist die berühmte Black Cotton Soil der Serengeti!
    Natürlich bleiben wir stecken, logisch, nur mit Hinterradantrieb.
    Aber besser mit Hinterradantrieb stecken bleiben und mit Allradantrieb wieder freikommen als mit Allradantrieb steckenbleiben...
    Und so steigt Robert aus, dreht die Radnabenraster um 90° von Freilauf auf Blockiert um und den 4WD rein und schon ruckeln wir uns wieder frei.
    Und weiter gehts!


    Oben: Giraffe beim Frühstück und wild rumfliegenden Serengeti-Ballone.


    Oben: Hyäne rennt in Richtung der Autoversammlung, da hats doch sicher was zufressen...ist ja Frühstückszeit!


    Oben: Auch ein Schakal ist schon auf der Suche nach einem kleinen Imbiss, zum Beispiel einem Zebra.


    Oben: Weissbrauensporn-Kuckuck, ungekämmt.


    Oben: Dreifarbenglanzstar, offenbar säuberlichst gekämmt.


    Oben: Wieder Weissbrauensporn-Kuckuck, noch weniger gekämmt als der davor...

    Und dann sind wir wieder beim Baum mit dem Leo, aber Leo ist gar nicht zuhause...
    Darum fahren wir weiter zu einem Baum der ebenfalls für Leos geeignet wäre.
    Dummerweise ist er von vielen etwa Motorhaubenhohen Büschen umgeben, Robert fährt trotzdem so nah wie möglich ran und er sollte recht behalten, denn wir sehen ein kurzes Huschen am Baumstamm!


  • Oben: Ein Vögelchen (Barn Swallow / Rauchschwalbe) verdreht sich den Hals nach uns...


    Oben: Die serengetische Leberwurstproduktion ist im vollen Gange...


    Oben: Gross und Klein, so solls sein...


    Oben: Hier ist der Kleine vom vorherigen Bild offenbar schon gewachsen...odrr so...


    Oben: Einfach herrlich diese Geschöpfe in dieser Landschaft...Afrika hat halt noch Natur zu bieten!


    Oben: Und wenn das afrikanischste aller afrikanischen Tiere in einer afrikanischen Landschaft rumsteht dann weiss man:
    Man ist im Zoo... ...oder in Afrika!


    Oben: Diese Hörner, diese H-Ö-R-N-E-R !!! Kein Coiffeur dieser Welt hätte diese Dauerwelle besser hingekriegt!


    Oben: Langsam gehts gegen 11:00 und mein Hunger kommt...keine Ahnung weshalb ich bei dem Bild an Hamis am Grill denke...


    Oben: Etwa so ist vor Urzeiten die Idee zur Ochsenschwanzsuppe entstanden...nehm ich mal an...


    Oben: Am Wegesrand liegt noch etwas Landschaft mit Hügel und Straussen rum...die lass ich nicht unfotografiert daliegen!


  • Oben: Kampfadler, wohl in einer Kampfpause...


    Oben: Sieht aus wie eine Strasse nach heftigen Regenfällen, ist aber ein Bach...


    Oben: ...der mancherorts etwas tiefer ist und einige Bewohner aufweist.


    Oben: Zurück im Camp noch schnell einige Fotos machen (mein Zelt ist ganz im Hintergrund)


    Oben: Der Essenskäfig


    Oben: Der Kochkäfig mit dem Wassertank


    Oben: Unsere beiden Zelte

    Um 11:00 Uhr sind wir zurück und beginnen unser Zeug zusammen zu packen, schon um 11:30 ruft Hamis zur Mampferei!
    Wieder mal ein sehr guter Dreigänger, den Hamis da hingezaubert hat!
    Anschliessend geh ich mal mein Zelt abbrechen und um 13:00 fahren wir schon ab in östliche Richtung.
    Irgendwie müssten wir nun doch durch die Landschaft kommen wo wir vor 14 Jahren 10 Leoparden innert 24 Stunden gesehen haben, aber mir kommt die Landschaft, durch die wir fahren, nicht bekannt vor.
    Tiere hats auch kaum...
    Trotzdem ists schön mit offenem Dach durch die Serengeti zu holpern.
    Die Pisten sind meist recht gut fahrbar und so kommen wir gut voran.
    Irgendwann verschlechtert sich das Wetter und wir schliessen das Dach.
    Vorher noch ein paar Bilder:


    Oben: Giraffe beim Mittagsjoga...oder beim Ententanz?


    Oben: Hier sieht man schön wie hoch das Gras ist, kein Wunder hab ich immer das Gefühl dass es viel weniger Tiere
    als in den früheren Jahren hat.


    Oben: Graukopfliest (oder Grey-headed Kingfisher oder Halcyon leucocephala) liest wohl die Wolkenbilder...


  • Oben: Keine Löwen-, sondern Pavianärsche...


    Oben: Irgendwo wird wohl ein Neugeborenes abgeliefert worden sein.


    Oben: Vielleicht bei denen hier?


    Oben: Immer wieder schön anzusehen ist das Serengeti-Topi (Damaliscus jimela), egal ob alleine...


    Oben: ...oder mit Impalas zusammen.


    Oben: Berüsselte Gemütlichkeit in Gruppenform

    Die Fahrt mit geschlossenem Dach dauert halt gefühlt ewig, weil man nicht so viel von der Umwelt mitkriegt.
    Was wir aber nach rund drei Viertel der Strecke mitkriegen ist eine dunkle, fast schon schwarze Gewitterwand, die uns bedroht.
    Wohl weil wir nie artig alles aufgegessen haben...war ja auch immer zu viel!


    Oben: Da sehen wir sie: Die schwarze Gewitterwand!!! Hau Schokking!


    Oben: Als würden die Impalas und Zebras noch die letzte Wiese vor dem Weltuntergang leerfressen wollen...
    ...denn hinter der Kuppe liegt genau er: Der Weltuntergang!
    Zumindest siehts so aus...


    Oben: Hier Sonne, Impalas und Gras, dort schwarzer Himmel...


    Oben: Und schon bald sehen die Pisten so aus!

  • Kurz bevor wir die letzte steile Passage hoch zur Lobo-Campsite unter die Räder nehmen beginnts zu schütten...
    Nein, nicht zu regnen, zu S-C-H-Ü-T-T-E-N-!
    Ganze Bäche strömen uns entgegen, Räder drehen durch, das ganze Programm!
    Aber wir erreichen die Campsite und Robert parkiert das Auto neben dem Eingang zum Esskäfig, so dass wir schnell dort hinein huschen können.
    Und kaum sind wir drin beginnts so richtig!
    Das Gewitter entläd sich genau über uns, die Zwischenräume von Blitz zu Donner sind zum Teil nicht wahrnehmbar und es knallt in einer ungeheuerlichen Lautstärke, so dass wir uns sicher sind dass zumindest einer der Blitze direkt über uns gewesen sein muss.


    Oben: Blick aus dem Kochkäfig bei nachlassendem Gewitter

    Irgendwann ists vorbei mit dem Gewittersturm und der Tag erwacht zum zweiten Mal heute.
    Nun sieht man wieder etwas weiter als nur wenige Meter und wir können damit beginnen uns den Platz genauer anzuschauen.
    Alles schräge Wiese ausser an einem Ort...und da hats Ameisen!
    Muss ja auch nicht sein.
    Aber es hat sich hier stark verändert seit ich 2013 das letzte Mal hier war.
    Hinter dem alten, versifften und mit Fledermauskot kniehoch vollen Sanitärhäuschen hat es ein neues Sanitärhaus mit grosszügiger Ausstattung gegeben!
    Und alles ist sauber, sogar richtige Pissoirs hats!
    Aber natürlich sind wir in Afrika, so toll die Nassräume auch aussehen, der Teufel liegt im Detail.
    Zum Beispiel greift das Schloss nicht ins Schliessblech und ist demnach nutzlos...
    Oder dass die Damen weiter draussen gehen müssen als die Herren ist vielleicht auch nicht ganz so durchdacht...
    Na ja, immerhin haben sie etwas getan!
    Kurz das Zelt aufbauen und mich weiter umschauen.
    Ich geh nun wieder etwas nach unten, wo nun drei deutsche Frauen mit ihrem Land-Rover mit Dachzelten stehen und schau mir die Aussicht kurz an, wunderschön.
    Dann rauf zu dem Platz wo ich das Zelt schon in einer etwas flacheren Kuhle aufgestellt habe.


    Oben: Blick von aussen auf den Kochkäfig, das Auto und das Zelt von Robert und Hamis


    Oben: Und so sah es 2013 aus, erst jetzt erkenn ich den Kochkäfig wieder, den hatte ich aus meinem Gedächniss verloren...


    Oben: Links der Kochkäfig und rechts der Esskäfig


    Oben: Links mein Zelt, rechts Sven's Zelt und oben der Ausguckplatz der Löwen und Paviane


    Oben: Blick in einen der Toilettenräume der Herren, es natürlich auch eine Toilette für die Damen


    Oben: Duschraum der Herren, ganz passabel!


    Oben: Wie überhaupt der ganze Nasszellenneubau ganz passabel ist! Kein Vergleich zu dem danebenstehenden, total
    versifften Nasszellenbau von früher, in dem die Fledermäuse lebten und knietief deren Kot lag...


    Oben: Blick ins Tal hinunter...in der Entfernung sehen wir Büffel, Gnus, Kongonis, Gazellen, Elefanten usw...


    Oben: Die deutschen Dachzeltnerinnen am einzigen halbwegs ebenen Platz


    Oben: Im Kochkäfig, wo wir das Gewitter überstanden haben.

    Auf dem Weg zum Zelt hinauf bemerke ich was an meinen Beinen...erst ein Krabbeln, dann...
    AUA!!!
    Verdammt, wo kommen denn all die vielen bissigen Ameisen an meinen Beinen her?
    Und warum zwicken die mich von den Oberschenkeln bis zu den Zehenspitzen alle!
    Und die Viecher sind gross und haben riesige Beisswerkzeuge!
    Und wenn sie sich verbissen haben lassen sie nicht los!

    Wenn man sie abstreift bleiben die Köpfe weiterhin in meine Haut verbissen!
    So was kenn ich aus dem Amazonas, wo Wunden auf die Art genäht werden, aber hallo!?!?
    Wir sind hier in Afrika und ich habe keine zu nähende Wunde!!!
    Zagrataifl!!!
    Mit viel Anti-Brum Forte kann ich zumindest weitere Attacken abwehren, aber ich bin die letzten Minuten wie Rumpelstilzchen fluchend und fuchtelnd über die Campsite gehüpft!
    War Gott besoffen als er die Viecher erfand???
    Mann, sind deren Bisse schmerzhaft!!!

    Ein Wespenstich ist nichts im Vergleich zu dem hier!
    Unglaublich!!!
    Bis ich alle Ameisenköpfe aus meiner Haut und aus meinen Sandalen rausgeklaubt habe vergeht mehr als eine halbe Stunde...
    Irgendwann hab ichs geschaft, halleluja, dann geh ich sehr sehr vorsichtig den Weg ab, den ich vorhin gegangen bin.
    Und da seh ich sie:


    Oben: Ameisen! AMEISEN! A-M-E-I-S-E-N-!

    Ich muss mit beiden Füssen voll in die Ameisenstrasse getrampelt sein!
    Na ja, das werd ich definitiv nicht vergessen!
    Vor lauter auf den Boden schauen entgeht mir fast der Pavian oben auf dem Felsen über unseren Zelten, wo sonst jeweils ein Löwe liegt und sein Reich betrachtet.
    Jaja, die Lobo-Campsite ist nichts für Weicheier!
    Aber heute sind ja nur der Pavian und einige Klippschliefer da, das geht ja noch.
    Zumindest solange wie unsere Zelte gut und Paviansicher verschliessen...
    Was ich noch nicht erwähnt habe ist dass nun auf jeder Campsite und jedem Platz mit Nasszelle je mindestens ein Campwart ist und für Sauberkeit sorgt!
    Und überall hängen A4-Papiere mit QR-Codes, um die Plätze zu bewerten.
    Tansania tut was, sehr gut!
    So langsam dunkelts ein, wir bemerken dass im Essenskäfig kein Strom und auch kein Licht vorhanden ist.
    Sven holt seine batterieelektrische Laterne aus dem Zelt und wir hängen die über unseren Tisch.
    So lässt sichs Essen!
    Hamis hat Chiabati mit Reis, Auberginensauce und Fisch gemacht, sehr lecker!
    Doch so ganz geniessen können wirs nicht, denn kaum ist das Essen hier ist die Energie aus der Batterie verschwunden
    und wir sitzen wieder im dunkeln Schein unserer Stirnlampen.
    So gehen wir halt um 20:30 in unsere Zelte, morgen verlassen wir die Serengeti und düsen über wohl holprigste Pisten in Richtung Lake Natron.
    Lala Salama!

  • Tag 11: Auf zum Lake Natron!

    Die Nacht war ruhig, die drei deutschen Damen haben zumindest nicht so laut geschnarcht dass es mich gestört hätte, Löwen oder Ameisen haben weder mich noch Sven gefressen, also beginnt der Tag schon mal nicht schlecht.


    Oben: Aussicht nach dem Aufstehen...es könnte schlechter sein! OK, ist nur ein schlechtes Handyfoto, aber die Aussicht war schon schön!

    Sofort beginnen wir mit dem Zusammenpacken, so dass wir zum Frühstückstermin um 06:30 bis auf mein Zelt alles
    zusammengepackt haben und losmampfen können.
    Aber offenbar schlafen noch einige Teile meines Körpers, das Hirn zum Beispiel.
    Anders kann ich mir nicht erklären weshalb mich Sven darauf aufmerksam machen muss dass man den Teller zuerst umdrehen und erst dann etwas drauflegen sollte...
    Danke, Sven... ;)
    Mit nun gedrehtem Teller ist das Frühstück schnell gemampft und das Zelt schnell abgebaut, so dass mir noch etwas Zeit bleibt um mit den drei Damen ins Gespräch zu kommen.
    Sie sind gestern von Arusha direkt in einem Stück hierher gefahren und wenn ich mich recht erinnere war von den Dreien erst eine mal in Namibia, für die anderen Zwei ist es (Irrtum vorbehalten) das erste Mal Afrika.
    Nachdem sie mir etwas über die Piste hierher erzählt haben geb ich ihnen noch meine Erfahrungen und Tipps weiter, denn sie fahren heute in die Seronera.
    Und schon sind Robert, Hamis und Sven fertig und nun muss auch ich noch einsteigen...
    Tschüss und ab gehts mit uns in Richtung Kleins Gate, natürlich unter dem offenen Dach stehend!
    Die Wege sind noch sehr nass von gestern Abend, so dass Robert teilweise sehr vorsichtig fahren muss.
    Vor allem in den vielen Schlaglöchern und Vertiefungen blieb das Wasser stehen, aber immerhin sind sie so gut zu sehen.


    Oben: Dies ist wohl unser Abschiedskomitee der Serengeti...


    Oben: ...unterstützt von diesen zwei Schakalen...


    Oben: ('Theatralisch wink') Tschüss Serengeti, warst eine Tolle!!! O Rövoar, Tschau, Adiöööööö!!!

    Nach etwa 15 Minuten Füsse Vertreten am Kleins Gate, währenddem Robert den Papierkram erledigt, fahren wir um 08:48 Uhr weiter.
    Nach dem Kleins Gate in Richtung Wasso durchfahren wir erst eine Gegend die durchaus zur Serengeti gehören könnte,
    entsprechend sehen wir auch hier einige Tiere.


    Oben: Büffelhelde, der offenbar den Eintritt in die Serengeti verwehrt wurde...


    Oben und nachfolgende Bilder: Bilder der typischen und schlechteren Abschnitte der Piste zwischen dem Kleins Gate und Wasso, ohne weitere Kommentare, bis zu den ersten Häusern sind wir mit offenem Dach gefahren


  • Oben: Die erste Siedlung erreichen wir um 09:29 Uhr,also rund eine Stunde nach dem Kleins Gate.
    Was Sven und mir als Baufachmännern schnell auffällt: Die Architekten hier sind etwas einfallslos...alle Neubauten sehen sich sehr ähnlich...


    Oben und unten: Kurz vor Wasso weicht die Piste einer asphaltierten Strasse, mit Kreisel und Abzweig nach Mto Wa Mbu übers Ngorongoro-Hochland.

    Diesen Kreisel erreichen wir um 10:06 Uhr, also rund 95 Minuten nach dem Kleins Gate.
    Nach rund 27km ist wieder Piste angesagt, die jedoch auch noch asphaltiert werden soll...irgendwann...


    Oben: Impalas wohnen offenbar auch in Wasso...


    Oben: Hier sind wir schon in Sichtweite des Lake Natron und des Ol Doinyo Lengai, hier beginnt die Piste schlecht zu werden...
    Es ist 11:32, also rund drei Stunden nach dem Kleins Gate.


    Oben: Die Südspitze des Lake Natron wird sichtbar, während wir von Schlagloch zu Wellbrett hüpfen.


  • Oben: Kurze Pinkelpause muss sein...


    Oben: Gegenverkehr und Strassensperre zugleich. Mit Gemecker!


    Oben: Die Südspitze des Lake Natron und der Ol Doinyo Lengai, wir sind fast am Ziel!


    Oben: Wir fahren durch den Ort Engare Sero, es ist 12:28 Uhr


    Oben: Ein wirklich schöner Ort ist Engare Sero ja nicht wirklich, aber die Umgebung ist schon hammermässig!


    Oben: Noch durch die letzte Siedlung vor unserem Ziel, der Worldview Campsite and Lodge...

    Um etwa 12:45 Uhr erreichen wir die Worldview Campsite and Lodge.
    Die Strecke ist in deutlich besserem Zustand als noch 2013, als wir von 09:30 bis 17:15 mit nur einer kurzen
    Pause von der Worldview Campsite and Lodge zum Kleins Gate gefahren sind.
    Also rund 7 Stunden reine Fahrzeit dafür benötigten wofür heute rund 3,5 Stunden reine Fahrzeit unterwegs waren.
    Und das wirklich ohne schnell zu fahren!
    Ich staune!
    In der Nähe des Lake Natron hat sich die Piste verschlechtert, vorher wäre ich die Piste bedenkenlos mit meinem Sport-Cabrio auch gefahren.
    Sogar die ganze Strecke wäre damit zu fahren gewesen, aber in der Nähe des Lake Natron wär es teilweise kritisch geworden.
    Aber kein Problem für einen Kleinbuss, einen PickUp oder einen Geländewagen.
    Die Worldview Campsite and Lodge überrascht mich doch sehr, 2013 waren wir hier und alles war noch ganz neu beziehungsweise noch im Bau.
    Nebst zwei Nasszellenhäuschen, einem Küchenbereich und einer Plattform war da noch kaum was und der Besitzer erzählte uns davon wo er welche Bungalows mit sensationeller Aussicht (die hats heute noch) auf den Lake Natron hinbauen werde.
    Beim Nachfragen weshalb die Bungalows nicht gebaut wurden erfahre ich dass der damalige Besitzer verstorben ist.
    Und nun führen Massai die Worldview Campsite and Lodge weiter und das merkt man.
    Nichts gegen Massai, aber die meisten von ihnen sind nicht mit unseren westlichen Masstäben zu bemessen.
    Einige liegen schlafend in der Wiese rum, andere sitzen auf Plastikstühlen rum, Ziegen und Esel haben die Wiesen
    vollgekackt, Dornensträuche liegen am Boden rum, wirklich begrüsst werden wir auch nicht.
    Na ja...schade!
    Ich beginne damit mein Zelt aufzubauen, da kommt einer daher und stellt sich als Johanna vor, was hier ein Männername ist.
    Er ist der aktuelle Chef hier, er begrüsst mich und will mir helfen mein Zelt aufzubauen.
    Ich erkläre ihm freundlich dass ich mein Zelt lieber selbst aufbaue, was ihn etwas stauen lässt, aber er akzeptiert
    es sofort und schaut mir sehr interessiert zu wie ich das Zelt aufbaue.
    Anschliessend schaut er es sich innen und aussen genau an und sagt, dass er so was noch nie gesehen hätte und es wirklich gut war dass ich keine Hilfe wollte.
    Johanna ist dabei gut merkbar ehrlich interessiert und sehr unaufdringlich und freundlich.
    Sven war schon auf einer Toilette und berichtet mir dass diese sehr sauber sind.
    Klingt ja schon mal gut, da brauch ich das Porta Potty nicht ins Zelt zu stellen!
    Na dann geh ich mal in Richtung Toilette, wobei mir Johanna den Weg weisst.
    Aber hau schocking!
    Die WC-Anlagen sind entweder ungespühlt, verstopft oder undicht.
    Alle vier die den Besuchern zur Verfügung stehen!
    Na toll!
    Ich sags Sven und frag wo er denn saubere Toiletten gesehen habe.
    Da zeigt er auf die Nasszellen der Bediensteten!
    Na ja...
    Ich geh zu Johanna und er fragt mich schon von Weitem ob ich mit der Anlage zufrieden wäre.
    Und er staunt nicht schlecht als ich ihm berichte in welchem Zustand ich die Toiletten angetroffen habe!
    Sofort schickt er Leute los und schon bald sind zumindest zwei Toiletten nicht mehr Würgreizerregend.
    Währenddem stelle ich mein Porta Potty in mein Zelt...
    Dann bekommen wir von Hamis unsere Lunchboxen, die Sven und ich mit tollem Ausblick unter Dach einnehmen.
    Heiss ists hier, kein Wunder, sind wir doch von rund 1740müM beim Kleins Gate auf 740müM bei der Campsite bzw. rund 600müM beim Lake Natron gefahren.
    Und 1000 Höhenmeter sind nun mal gemäss der Faustformel, dass 100 Höhenmeter 1°C Temperaturunterschied ausmachen, 10°C mehr!
    Also statt rund 28°C nun rund 38°C!
    Darum sitzen wir wie tote Fliegen im Schatten rum und lesen, smartfonen, trinken, schwitzen und geniessen, den ganzen Tag unternehmen wir nichts!
    Kein Ausflug zum Lake Natron, keiner zum Wasserfall, ja nicht mal eine Besteigung des Ol Doinyo Lengai, nichts!
    Halt faule Säcke...


    Oben: Aussicht von der Campsite zum 2962m hohen Ol Doinyo Lengai, auf dessen Spitze ich mich 2011 gequält habe.
    Ein Berg, so angenehm zu besteigen wie eine bis zu 45° steile Sanddüne, nur viel höher.


    Oben: Ja, genau ein White-Browed Sparrow-Weaver bzw. Mahali Weber, der trotz 'Sparrow' in seinem Namen nicht mit Captain Jack Sparrow verwandt ist.


    Oben: Die Aussicht vom offenen Essenshäuschen der Campsite ist, kann ich nicht anders sagen, echt tierisch!


    Oben: Hier unsere zwei Stühle und unser Tisch mitsamt dem Fotoequipment mit dem Essaal, wo eine französische Familie mit relativ kleinen, eher unerzogenen Kindern den Platz beschlagnahmt hat.

  • Hallo Picco,

    Vielen Dank für den tollen Reisebericht.

    Also statt rund 28°C nun rund 38°C!
    Darum sitzen wir wie tote Fliegen im Schatten rum und lesen, smartfonen, trinken, schwitzen und geniessen, den ganzen Tag unternehmen wir nichts!

    Und da wundert es dich dass die Massai genau das gleiche machen und Prioritäten (also das Angestellten-WC zuerst) setzen? :P:D;)

    Mit den (zugegeben sehr begrenzten) Erfahrungen mit den Massai waren auch bei mir nicht soo toll. Das erste und einzige Mal als ich mit Massai in Kontakt gekommen bin hat es mir ehrlich gesagt sogar etwas komplett abgelöscht: Wir waren in einer 6er Gruppe mit Fahrer unterwegs und es hiess wir könnten ein Massai-Dorf besuchen und anschauen und dabei auch den Dorfbewohnern im Alltag über die Schulter schauen. Sehr cool hab mich riesig drauf gefreut mal eine Komplett andere Kultur kennenlernen zu dürfen. Dort angekommen hiess es, es koste einen (kleinen) Eintritt. Betrag x für die ganze Gruppe. Ok, geht klar, absolut kein Problem. Dann hiess es plötzlich, nein, Betrag x müsse jede Person zahlen. Nach einigem Zögern haben wir auch dem zugestimmt. Und dann hiess es, ah, ihr wollt fotografieren? Dann kostet es Betrag y. Weiss nicht mehr genau wieviel das war, aber schon für mich als hochpreisniveau gewohnter Schweizer war es inzwischen doch arg grenzwertig. Und auch der Rest der Gruppe war nicht gerade happy darüber, im Gegenteil. Aber gut, von irgend was müssen die ja auch leben, also haben wir auch dem nach längerer Diskussion und Zähneknirschen in der Gruppe zugestimmt und bezahlt.

    Nachdem das nun endlich geklärt war, meine Spieghelreflex gepackt und das Dorf besichtigen wollen. Da hiess es plötzlich: Nene, also ich als Profi müsse den fast 10-fachen Betrag nachzahlen. Hmm, da war ich dann doch etwas verdattert und sprachlos.

    Nach Sortierung meiner Gedanken hab ich dann nur "ja, ist ok!" gesagt, bin zum Fahrer, hab ihn ganz ruhig gebeten, er solle mir doch bitte den Autoschlüssel geben bzw. mir das Auto aufmachen. Ob ich noch Geld holen wolle? war seine Frage: Nein, ich packe meine Kamera ins Auto...und mich selber gleich dazu und er solle bitte schauen dass ich meinen bereits bezahlten Eintritt wieder zurück kriege! war meine Antwort.

    Und siehe da, plötzlich waren all die Dorfältesten da am sich bei mir entschuldigen...das sei ein Missverständniss gewesen und so weiter... und selbstverständlich könne ich die Tour zum gleichen Preis wie die anderen machen inkl. Fotografieren. Hab ich dann zwar zuletzt auch gemacht, aber meine Stimmung war im Keller...Naja, wahrscheinlich hatte ich nur zu hohe Erwartungen im Vorfeld. Hatte leider das Gefühl dass es da lediglich um die Kohle ging. Es wurde zwar irgend eine Show aufgezogen, aber so das Gefühl dass das nur für die zahlenden Touristen aufgezogen wurde hat mich nie verlassen. Unter dem Strich eines der Dinge welche ich für mich unter der Kategorie "been there, done that" und "muss ich nicht wiederholen" abgehackt und abgelegt habe.

    Gruss

    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • Hoi Urs

    Das hast Du wohl schon richtig mitbekommen. Da wo die Reisegruppen zu Dörfern gekarrt werden geht es nur ums Geld. Und sie haben kein Verhältniss, viele denken wir alle wären Superreich, was wir im Vergleich zu ihnen zumindest materiell gesehen ja sind. Aber halt nur im Vergleich zu ihnen, nicht hier bei uns zuhause.
    Ich war in echten Massaidörfern, da wird nicht für Touris getanzt sondern gearbeitet oder gebettelt. Letzteres vor allem die Ältesten, die ihre KInder in die Schule geschickt haben und somit keine Altersversorgung mehr haben, weil diese in die Städte ziehen.

    Wir haben miterleben müssen wie Menschen neben Bergen von Mais hungern mussten, weil sie nicht genug Geld hatten diesen völlig überteuerten Mais zu kaufen und nicht mehr die Kraft hatten die drei Tage nach Mto wa Mbu zu gehen um dort Mais zum normalen Preis zu kaufen...kann man in meinem Reisebericht vom Februar 2011 auf http://www.comol.li nachlesen.

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