Umstellung auf LiFePO4 mit vorhandenen Ladegeräten

  • Ich will die Versorgerbatterie auf LiFePO4 umstellen.

    Bosch kann mir nicht beantworten, ob die vorhandenen Ladegeräte problemlos genutzt werden können.

    Vorhanden:

    Calira Ladeautomat lg 416-DS/IU

    Technische Daten:

    Stromversorgung Wechselspannung 230 V / 50 Hz, einphasig

    Bereich ca. 180 V - 250 V / 50 – 60 Hz.

    Ausgangsstrom:

    (Ladestrom Batterie II)

    Ladestrom max. 16 A, arithmetischer Mittelwert,

    elektronisch geregelt entsprechend der Ladekennlinie
    Ausgangsspannung: Gleichspannung 12 V

    Ladevorgang: Automatisch

    Schaltautomatik:

    (Hauptladevorgang)

    AUS bei Batteriespannung 14,4 V Ladestrom < 14,5 A.

    Schaltautomatik:

    (Nachladephase)

    10 Stunden konstant 14,4 V bei Gelbatterien.

    4 Stunden konstant 14,4 V bei Flüssigelektrolytbatterien.

    Schaltautomatik:

    (Erhaltungsladung)

    Erhaltungsladung konstant 13,8 V.
    Temperatur: Umgebungstemperatur von –25° C bis +35° C.


    B2B-Ladegerät von Sterling Power BB 121250

    Einstellung des Batterietyps

    Stellen Sie den Batterietyp gem. Skizze 8, Pkt. 12 ein. Wir unterscheiden zwischen 4 Batterietypen:

    1) offene Blei-Säurebatterien, bei denen man den Verschluss der Batterie aufdrehen und mit Wasser

    auffüllen kann. Diese sind mit Abstand die besten Batterietypen mit einer schnellen Aufladekapazität

    und langer Lebensdaür (max 14.8V/20°C). Die Ausgleichsladungszeit beträgt zwischen 1 - 3 Std. und

    wird automatisch berechnet.

    2) Gel/ EXIDE spec. Diese funktionieren auf EXIDE’s Empfehlungen mit einer Spannung von 14.4V

    (20°C). Die Ausgleichsladungszeit beträgt mindestens 12 Std. und wird automatisch berechnet.

    3) Gel USA spec: Aus irgendwelchen für uns unbekannten Gründen möchten die Amerikaner ihre eigene

    Ladecharacteristic haben. Trotz der Eigenständigkeit Europas gegenüber, soll die Ladespannung

    maximal 14.1V betragen. Die Ausgleichsladungszeit beträgt zwischen 4 - 10 Std. und wird automatisch

    berechnet.

    4) geschlossene Säurebatterien & AGM: Hier ist die maximale Ladespannung 14.4V (20°C).

    Ich bin kein Elektriker oder Elektroniker, also denke ich mir: Ich kann die Geräte verwenden mit folgenden Einstellungen:

    Calira auf "14,4 V bei Flüssigelektrolytbatterien."

    B2B

    4) geschlossene Säurebatterien & AGM: Hier ist die maximale Ladespannung 14.4V (20°C).


    Oder?

    Herzlichen Dank für hilfreiche Antworten

    Holzwurm

  • Ich denke die Einstellungen wären ok für LiFePo. Das hängt aber auch ein bisschen von der Batterie ab. Was hätte die denn gerne?

    Bei mir hab ich 14,4V als Ladeendspannung und 14,0V als Erhaltungsspannung eingestellt.

    Gruß, Holger

  • Hallo Holzwurm,

    das kann Dir wenn, dann nur der Batteriehersteller verlässlich beantworten. Denn gerade auch bei den LiFePo unterscheiden sich die Herstellerangaben ja teilweise durchaus deutlich, wenn es um Ladeschlussspannungen etc. geht. Votronic hat bei seinen Ladegeräten z. B. 4 verschiedene Einstellungen für LiFePo.

    Die Ladekurven für Bleibatterien sind nun mal für Bleibatterien optimiert und nicht für LiFePo.


    Andererseits gibt es auch LiFePo-Batterien, die damit beworben werden, dass man sie 1:1 gegen Bleibatterien austauschen kann. Z. B. Liontron.

    Sicherlich kann man eine LiFePo auch mit Ladetechnik für Gel oder AGM laden, wenn die Ladeschlussspannung unter dem vom Batteriehersteller zulässigen Wert liegt. Man wird aber nicht alle Vorteile der LiFePo komplett Nutzen können und nimmt m. M. n. eine verringerte Lebensdauer in Kauf.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Solange die Ladeendspannung nicht für die Batterie zu hoch ist, schadet das nicht der Batterie. Im Zweifelsfall verschenkt man ein paar % der nutzbaren Batteriekapazität bei etwas zu niedriger Spannung. Der Lebensdauer schadet das nicht.

    Gruß, Holger

  • Der Lebensdauer schadet das nicht.

    Das würde ich so pauschal nicht sagen bzw. hängt von den restlichen Parametern ab.

    Wenn die Batterie oder das BMS keine vernünftige Temperaturregelung hat und das Ladegerät bei zu niedrigen Temperaturen zu viel Ladestrom liefert, dann kann dies der LiFePo schaden. Ein Ladegerät mit LiFePo-Einstellung und Temperatursensor läd dann nicht.

    Und nein, nicht jede LiFePo hat ein entsprechendes BMS oder wird damit verbaut. Auch wenn man natürlich nie eine LiFePo ohne BMS und alle Schutzschaltungen betreiben sollte.

    Auch macht es Sinn den Ladezustand einer LiFePo in Zeiten, wo das Wohnmobil nicht genutzt wird, zu reduzieren bzw. nicht über ein gewisses Niveau zu laden. Im Gegensatz zu Bleibatterien werden LiFePo ja lieber teilgeladen gelagert.

    Bei den Votronic-Ladegeräte kann dafür z. B. eine passende Erhaltungsladung für LiFePo eingestellt werden.

    Und wenn die Ladeschlussspanung des Ladegerätes nicht hoch genug ist, kann der Balancer nicht arbeiten.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

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