Thema Isolierung: Doppelwand selbst ausschäumen?

  • Hi!
    Nur, damit mal ein paar Argumente auf den Schirm kommen und zur Abrundung des Themas:

    Ausschäumen von doppelwandigen Strukturen?


    Man könnte ja mit einem Rahmen und der gewünschten Beplankung eine Hülle nach Wunsch aufbauen:

    -Z.B auch mit gewölbten Formen (Dachbereich Wasserablauf!), gerundete Kanten mit gebogenen Blechen, Platten oder Profilen

    -Materialkombinationen nach Wunsch: Aussen Alu, innen Holz

    -variabler Isostärke je nach Exposition: Dach 60mm, Wände 40mm, Boden je nach Aufbau

    -eingelassene Verstärkungen aus Metallprofilen, Holz, gegen Verformung, als tragende Struktur, zum Verschrauben von Innenwänden. Zur thermischen Isolierung kreuzweise verlegt ("Konterlattung")

    -eingelassene Leerleitungen für Strom, Wasser etc.

    -...was fällt euch noch so ein?


    Man baut also eine Kabine aus Platten, Profilen und allem auf, und als letztes schäumt man das Ganze mit PU aus. Es bleiben natürlich einige Löcher übrig, die man mit Stopfen verschliessen muss. Es gibt schlimmeres.
    Man kann überall da, wo man Anschraubpunkte braucht, Latten mit einschäumen.


    An Nachteilen fällt mir ein:

    -Verformung beim Einschäumen durch Innendruck des Schaums; aufwändige Stützstrukturen innerhalb/aussen notwendig oder grosse Flächen nicht möglich.

    -Dadurch evtl. steifere Deckschichten notwendig

    -Verzogene Deckschichten (z.B. bei Holz) nur aufwändiger zu korrigieren, z.B. durch Rippen o.ä.

    -Zugänglichkeit der Hohlräume muss gegeben sein.

    -Gefahr von unzureichend ausgefüllten Hohlräumen durch falsche Dimensionierung. Das Erfordert etwas KnowHow.

    -Feldgrössen durch max. Abmaße der käuflichen Deckschichten begrenzt

    - ...was noch?


    Was ist der Vorteil gegenüber Plattenmaterial?

    -freiere Formgebung

    -evtl. Preis?

    -?


    Ring frei für die Diskussion!

    Gruss,
    Dirk16

    Gruss,
    Dirk
    _______________________________________________________________

    Es ist einfach, glücklich zu sein. Es ist nur schwer, einfach zu sein.

  • nun, eine Idee wert- schon alleine wg der freien Formgebung-.
    Aber die Verbindung zu den beiden Außenschichten sehe ich vielleicht als Problem- hier wollen wir ja ale einen Verbund, um die Tragfähigkeit zu erhöhen- ob der wirklich so gut wie geklebt ist?
    Manche werden auch sagen: der K-wert ist ungenügend- mir wärs egal:)
    Und die Schäume , die mit wenig Dehnung härten( und so etwas braucht man ja auf alle Fälle) sind meist auch nicht sehr Druckstabil?
    Bei mir werde ich auf jeden Fall aber auch Schaum verwenden, um die U-Profile zu schäumen und alle Ecken und Kanten die ich schlecht erreiche.
    weiter Anregungen?
    Gruß
    Markus

  • Hi Markus!
    Um den Verbund mach ich mir keine Sorgen, der PU-Schaum ist mir das klebrigste, was ich kenne. ausgehärteter PU-Schaum ist nur noch schwer zu entfernen, sogar von fettiger Haut. Auf Holz o.ä. wird absolut die Materialfestigkeit erreicht, was will man mehr? Durch den fehlenden Kleber hat man sogar ein Minimum an Gewicht.
    Kommt aber auch auf die Oberfläche an, niedrigenergetisches PE o.ä. haftet natürlich nicht.
    Weiss es nicht genau, aber könnte mir vorstellen, dass Sandwichplatten auch so hergestellt werden könnten. Spart das Zersägen der Blöcke, schleifen, kleben (auch da muss man anpressen).

    Der Schaum hat in den Aussenhautregionen eine höhere Dichte, da er im Prinzip versucht,. sich gleichmässig auszudehnen, das aber aussen nicht mehr kann, also ist da die Porengrösse kleiner und die Härte höher - eigentlich ideal.

    Es gibt auch Schäume, die mit wenig Dehnung härten, richtig. So was wär vielleicht das Richtige. Über die Menge kann man auch die Härte steuern. Dummerweise kann es Stunden dauern, bis die Dehnung aufhört, also müsste man die Kabine dann ca. einen Tag gestützt rumstehen lassen.

    Der K-Wert ist sicher sehr gut, denn es isoliert ja nur die Luft. Die reine Wärmeleitung über das PU ist wohl sehr gering, hängt ja auch von der Dichte ab.

    Nebenbei: ich glaub die meisten PE-Surfboards wurden oder werden durch Ausschäumen einer Hohlstruktur (Blasform) hergestellt.

    Gruss,
    Dirk

    Gruss,
    Dirk
    _______________________________________________________________

    Es ist einfach, glücklich zu sein. Es ist nur schwer, einfach zu sein.

  • Zitat von Joe

    Hallo,

    wichtig aus meiner Sicht ist die Wahl des richtigen Schaums. Normaler Zargenschaum würde ich nie nehmen, da er Feuchtigkeit aufnimmt.

    Die Nachteile sind klar:
    1) Gammel
    2) Schlechte Isolierung

    Habe auch irgendwo in einem Forum für Auto-Restauration mal darüber was gelesen. Da hatte auch einer statt neue Bleche einzuschweißen alles mit Zargenschum verfüllt und dann einfach darauf vertraut, daß der TÜV nichts merkt. Der Käufer des Oldtimers hatte dann allerdings die helle Freude, alles wieder fein säuberlich rauskratzen zu dürfen.
    Also nur geschlossenporigen Schaum ohne Feuchtigkeitsaufnahme verwenden!

    Hi!
    So weit ich weiss nimmt der [nachträgliche Ergänzung: der Platten-PU-Schaum] auch Feuchtigkeit auf - das muss man so oder so auf alle Fälle vermeiden. Über die Stöpselöffnungen könnte man so was sogar leichter austrocknen.

    Auf oxidierbare Bleche ist das natürlich Quatsch, ich dachte natürlich nur an gammelfeste Werkstoffe wie Alu, Kunststoffe o.ä. Innen Holz könnte sogar einen leicht klimaregulierenden Effekt haben...aber vermutlich ist eine Dampfsperre sinnvoller wegen Kondensation im Schaum an der Kondensationsgrenze, je nach Einsatztemperatur.

    Gruss,
    Dirk

    Gruss,
    Dirk
    _______________________________________________________________

    Es ist einfach, glücklich zu sein. Es ist nur schwer, einfach zu sein.

    Einmal editiert, zuletzt von Dirk16 (13. August 2003 um 11:07)

  • da würde ich mich nur rantrauen, wenn ich das richtige Werkzeug hätte und ausreichend Erfahrung beim Umgang mit Schaum.

    Zum Werkzeug: In meinem Fall benötigte ich Platten von knapp 7 m Länge und ca. 2,4 m Höhe. Ich muß also in der Lage sein
    a) einen exakt ebene Fläche in der Größe bereitzustellen und
    b) durch ggf. lange Kanthölzer/Rechteckrohre das gewünschte Plattenmaß auf genau meine gewünschte Stärke zu halten.
    Bei der Verarbeitung käme die Innenplatte nach oben (da ich die Deckschicht an meine Hilfskonstruktion heften könnte.

    Nun müßte ich noch in der Lage sein den Schaum so zu dosieren und zu verteilen, daß möglichst keine Hohlräume entstehen und außerdem die Partikel nicht zu groß werden.

    Und spätestens hierbei hätte ich mangels Erfahrung meine Probleme. Alles andere stelle ich mir nicht sonderlich schwer vor - macht nur Arbeit.

    Gruß Dieter

    Wo ein Wille, dort ein Weg

Jetzt mitmachen!

Mit einem Benutzerkonto kannst du das womobox Forum noch besser nutzen.
Als registriertes Mitglied kannst du:
- Themen abonnieren und auf dem Laufenden bleiben
- Dich mit anderen Mitgliedern direkt austauschen
- Eigene Beiträge und Themen erstellen